Guten Morgen!
Aber könnte das ein Beispiel für eine sanfte Demonstration
gegen das politische Panoptikum werden ?
In der Tat hat eine solche Zahlungs-Kunst ein nicht zu unterschätzendes Flashmob-Potential.
Aber es gibt dafür eine quasi-natürliche Obergrenze, die dann erreicht ist, wenn die Höhe der verschenkten Gelder die Höhe des Verwaltungsaufwands erreicht hat, den diese Zahlungen verursachen.
In unserem digitalen Zeitalter sollte diese Grenze nicht allzu hoch liegen, zumal sie durch entsprechende Anpassung von Gesetzen und Verwaltungsvorschriften beeinflussbar ist.
Noch einige Sätze zur Kunstform der Aktion, auch wenn das nicht erfragt ist.
Das Unästhetische daran ist ohne jede Frage der Marx. Einfach nur abgedroschen, und viel zu nah am Politideologischen. Zumindest Karl. Groucho wäre weit besser gewesen.
Der künstlerische Wert der Aktion besteht in Gänze darin, auf knappstem Raum das zu zeigen, was die Übersetzung des Wortes „Geschenk“ ins Englische noch knapper zeigt: Das Geschenk ist seinem Wesen nach ein Gift.
Lahr übergibt dem Amt ein Geschenk - und träufelt damit fortwährendes Gift in den Verwaltungsorganismus, dem die Verarbeitung dieses geschenkten Geldes mehr Geld kostet als die Schenkung wert ist. Großartig.
Spätestens seit Marcel Mauss’ Kulturtheorie der Gabe in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts ist diese Giftigkeit des Geschenks ein hochspannendes Forschungsfeld. Nicht nur an Weihnachten.
Noch eine Frage an dich: Was hat das eigentlich mit dem Panopticon zu tun, also mit der Kunst der Überwachung?
E.T.