Hi.
Das makabre Thema „Maskulinismus“ wurde in diesem Forum zuletzt vor über 10 Jahren diskutiert, also Zeit für eine Wiederbelebung. Dass eine öffentliche Auseinandersetzung dieser „Bewegung“ neue Mitglieder zuführt, ist in diesem Forum hoffentlich ausgeschlossen… Ich verlinke unten zwecks Info nur die Wiki-Seite „Männerrechtsbewegung“, aber natürlich keine Homepages der Bewegung.
Meine Frage ist: Wie ist dieses Phänomen erklärbar? Es handelt sich hier nicht um die (statistisch) normale Frauenverachtung, sondern um eine - wie ich es nennen möchte - „organisierte Phobie vor dem Weiblichen“. Organisiert insofern, weil die Maskulinisten vor allem im Internet Netzwerke bilden, um sich nach Kräften über das hassenswerte Wesen „Frau“ auszutauschen. Typisch sind Bemerkungen wie in einem maskulinischen Thread über die Ermordung einer deutschen Fotografin durch einen afghanischen Polizisten vor einigen Wochen, wie ich sie hier linklos zitiere:
Einer hat es getan… usw. Rest selber ergänzen.
Ein anderer Poster stimmt zu:
Irgendwo muss man ja mal anfangen.
So offen zeigen die Maskulinisten im Net natürlich nur selten ihre innersten Gedanken. Auf jeden Fall kann man in allen maskulinischen Texten eine Haltung gegenüber der Frau herauslesen, die an Radikalität vom Judenhass der Nazis höchstens einen Fingerbreit entfernt ist. Ich halte es für eine realistische Einschätzung, dass - den hypothetischen Fall einer Machtübernahme durch diese Typen gegeben - Konzentrationslager für Frauen eingerichtet würden.
Mit Frauenverachtung hat das nichts mehr zu tun, sondern mit Frauenphobie , es ist also ein pathologisches Phänomen, an dem auch gebildete Männer mit öffentlichem Meinungsmacherpotential teilhaben, in der BRD z.B. der FOCUS-Journalist (Michael Klonovsky (von Peter Sloterdijk, den ich für misogyn halte, 2009 öffentlich als Sprachvirtuose gefeiert) und der Soziologe Prof. Gerhard Amendt von der Uni Bremen, einer der wichtigsten Motoren des bundesdeutschen Frauenhasses…
Ich finde, selbst nach den Kriterien des „normalen“ Frauenverachters stehen diese Typen wie die letzten Hampelmänner da. Nun sind, wie gesagt, viele von ihnen aber gebildet und intelligent, also kann es sich dabei nur um eine psychische Störung handeln, die das rationale Urteilsvermögen beeinträchtigt.
Hier zwei Links:
http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4nnerrechtsbewegung
Phobiedefinition aus Wiki „Phobie“:
http://de.wikipedia.org/wiki/Phobie_(Psychiatrie)
Angst ist zunächst ein notwendiger und normaler Affekt. (…) Volker Faust (1995) nennt für die Abgrenzung „pathologische Ängste“ (im Sinne einer Störung) gegen die „vielfältigen“ angemessenen „Ängste“ zwei Kriterien:
-
die „Unangemessenheit“ der Angstreaktion gegenüber den Bedrohungsquellen
-
die Symptomausprägung, wie Angstintensität, Fortbestehen der Angst (Persistenz), abnorme Angstbewältigung und subjektiver und körperlicher Beeinträchtigungsgrad.
Chan