Massenunfall auf BAB mit 100 KFZ.. Schultfrage?

bei einem Massenunfall bei Schneefall, auf einer BAB (Autobahn) mit 100 KFZ am 12. 3. 2013 haben sich die Fahrzeuge stark verkeilt, ohne Todesfolgen zum Glück.

Meine Frage: Wie klärt man/die Versicherung, da die Schuldfrage? Das geht doch im Nachhinein gar nicht, zu rekonstruieren wer zu schnell… zu dicht aufgefahren usw. war.

zB. jemand der mitten drin rechtzeitig zum stehen kommt und der hinter Ihm auch, aber dahinter jemand auf die beiden drauf fährt und das auch noch bei schlechter Sicht und bei der angespannten Situation, da weiß doch keiner mehr wie alles geschah.

Also nochmal genau gefragt: wie klären das die Versicherer, bei so einem Fall mit kaum verwertbaren Aussagen der Unfall-Beteiligen.
ich hab mal gehört, dass bei solchen Fällen alle KFZ-Fahrer die aufgefahren sind, an den KFZ-Fahrer vor Ihm bezahlen muss.
Aber dann müssten ja auch viele unschuldige KFZ-Beteiligte mit zahlen.

Danke für jede Antwort

Hallo

Meine Frage: Wie klärt man/die Versicherung, da die
Schuldfrage? Das geht doch im Nachhinein gar nicht, zu
rekonstruieren wer zu schnell… zu dicht aufgefahren usw. war.

Die Polizei ermittelt, und bei solch einem Unfall kann dann eben im Bericht stehen, das der/die Unfallverursacher nicht zu ermitteln waren.

Also nochmal genau gefragt: wie klären das die Versicherer,
bei so einem Fall mit kaum verwertbaren Aussagen der
Unfall-Beteiligen.

Die Versicherer können auch nicht mehr herausfinden.

ich hab mal gehört, dass bei solchen Fällen alle KFZ-Fahrer
die aufgefahren sind, an den KFZ-Fahrer vor Ihm bezahlen muss.

Je nach Schaden wird eine feste Quote für das eigene Auto bezahlt (hinten alles, vorne die Hälfte oder so ähnlich).

Aber dann müssten ja auch viele unschuldige KFZ-Beteiligte mit
zahlen.

Da bei dieser Abwicklungsart die SF-Klasse nicht hochgestuft wird, ist das nicht ganz so schlimm. Der Fahrer hat aber immer die Möglichkeit, eine „Einzelabrechung“ zu verlangen, nur müssen dann Beweise her, die er wahrscheinlich nicht liefern kann und somit auf seinem Schaden sitzen bleiben würde.

Grüße,
.L

Hallo,

Meine Frage: Wie klärt man/die Versicherung, da die Schuldfrage? Das geht doch im Nachhinein gar nicht, zu rekonstruieren wer zu schnell… zu dicht aufgefahren usw. war.

Ja, ist eben so. Das Leben hält Risiken bereit, von denen einem niemand befreien kann. Das Wetter ist eins. Und auch das Fahren eines Fahrzeugs ist so eins, sogar mit erhöhter Betriebsgefahr. Und manchmal kommt beides zusammen. Wenn man so will, dann hat man schon ein deutlich erhöhtes Risiko, wenn man bei so einem Wetter rumfährt. Das nimmt man dan in kauf oder nicht.

zB. jemand der mitten drin rechtzeitig zum stehen kommt und der hinter Ihm auch, aber dahinter jemand auf die beiden drauf fährt und das auch noch bei schlechter Sicht und bei der angespannten Situation, da weiß doch keiner mehr wie alles geschah.

Dann hat das allgemeine Lebensrisiko wieder mal erbarmungslos zugeschlagen. Nicht schön, aber ist so.

Also nochmal genau gefragt: wie klären das die Versicherer, bei so einem Fall mit kaum verwertbaren Aussagen der Unfall-Beteiligen.
ich hab mal gehört, dass bei solchen Fällen alle KFZ-Fahrer die aufgefahren sind, an den KFZ-Fahrer vor Ihm bezahlen muss. Aber dann müssten ja auch viele unschuldige KFZ-Beteiligte mit zahlen.

Wieso? Wenn sie aufgefahren sind, waren sie doch auch schuld?
Na jedenfalls läuft das ungefähr so, wie hier beschrieben: http://www.deinfuehrerschein.de/index.php?m=page&ida…
Wie dort geschrieben muss das keiner akzeptieren, er muss dann aber, wie hier auch schon korrekt dargestellt, eben Beweise vorlegen.

Grüße

Also nochmal genau gefragt: wie klären das die Versicherer,
bei so einem Fall mit kaum verwertbaren Aussagen der
Unfall-Beteiligen.
ich hab mal gehört, dass bei solchen Fällen alle KFZ-Fahrer
die aufgefahren sind, an den KFZ-Fahrer vor Ihm bezahlen muss.
Aber dann müssten ja auch viele unschuldige KFZ-Beteiligte mit
zahlen.

unschuldige kfz-beteiligte? meinst du die beifahrer? okok, vermutlich meinst du die, die im dichten schneetreiben nicht mehr rechtzeitig bremsen konnten und wem hinten drauf gebrummt sind, oder? tja: so jemand ist nicht unschuldig. er war nämlich auf jeden fall zu schnell. sowohl für die straßenverhältnisse (glatt), als auch für die sichtweite, denn immerhin sollte man ja nur so schnell fahren, dass man innerhalb der sichtweite auch zum stehen kommen kann.

Hallo!

http://www.banktip.de/News/25900/kfz-versicherung-pa…

MfG
duck313

Nein, gemeint ist Fahrer B, der von Fahrer A wirklich genug Abstand gehalten hat und rechtzeitig zum Stehen kam?! Nur brummt aber Fahrer C etwa 1,5 Sekunden später in Fahrer B und schiebt ihn auf der glatten Strasse noch auf A. Sieht jetzt aus als wäre B erst auf A aufgerutscht und dann noch C in B gefahren. B ist jetzt der in Rede stehende unschuldige Beteiligte, um den es hier geht.

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Mannomann - hier steht ab und zu so was von Unsinn :wink:

Die Polizei hat den Unfall mit allen Spuren so weit wie möglich aufgenommen. Jetzt werden Sachverständige (von den Versicherungen) versuchen, den Massenunfall in einzelne Unfälle zu zerlegen (A hat noch bremsen können, B ist aufgefahren und hat A auf C aufgeschoben…).
Dann werden die Versicherungen nach diesen ergebnissen die Bezahlung der Schäden regeln (wer als Halter nicht einverstanden ist, kann natürlich den Rechtsweg beschreiten - dann werden vor Gericht andere Sachverständige den Unfall nochmal versuchen, zu zerlegen).
Erst wenn der genaue Unfallhergang nicht festgestellt werden kann, zahlen alle Versicherungen und jeder Beteiligte darf sich über den verlorenen Schadensfreiheitsrabatt ärgern.

Gruß
HaWeThie

(ich hoffe, das war jetzt nich so ein Unsinn, aber so habe ich das in meiner Ausbildung vor xx Jahren mal gelernt und vor x Jahren auch mal in ner Zeitung (wars die Motorwelt??) gelesen.

Diese Ausrede ist bei den „mittleren“ Fahrern von Serienunfällen zugegeben äußerst beliebt, übersieht aber, dass sich sowas mit forensischen Mitteln durchaus feststellen lässt. Wenn ich meterweit vor dem Vordermann zum Halten komme, noch auf der Bremse stehe und dann kachelt mir eine Sekunde später der Hintermann quasi ungebremst rein (nur dann kann er mich aus dem Stand meterweit nach vorn schieben), dann sind die Lacksplitter der beteiligten Fahrzeuge und sonstigen Spuren dieses ersten Aufpralls am Ende aller Tage nämlich einige Meter hinter dem endgültigen Standort meines Fahrzeugs zu finden.

Gruß
smalbop

Hallo

Mannomann - hier steht ab und zu so was von Unsinn :wink:

Fragen wir doch die Leute, die das ganze damals organisiert haben, die deutschen Autoversicherer:

http://www.gdv.de/2012/05/inferno-auf-der-autobahn/

Grüße,
.L

Diese Ausrede ist bei den „mittleren“ Fahrern von
Serienunfällen zugegeben äußerst beliebt, übersieht aber, dass
sich sowas mit forensischen Mitteln durchaus feststellen
lässt. Wenn ich meterweit vor dem Vordermann zum Halten komme,
noch auf der Bremse stehe und dann kachelt mir eine Sekunde
später der Hintermann quasi ungebremst rein (nur dann kann er
mich aus dem Stand meterweit nach vorn schieben), dann sind
die Lacksplitter der beteiligten Fahrzeuge und sonstigen
Spuren dieses ersten Aufpralls am Ende aller Tage nämlich
einige Meter hinter dem endgültigen Standort meines Fahrzeugs
zu finden.

Alles was Du schreibst klingt vernünftig und ich kann es mir lebhaft vorstellen. Aber die Frage, auf die ich eingegangen bin, war doch, ob es irgendwo in dem Haufen Schrott vllt doch einen Fahrer gibt, welcher der StVO ausreichend Beachtung geschenkt hat. Den könnte es therotisch einfach mal geben, so wie ich das dargelegt habe.

Und möchtest Du mir jetzt zustimmen? Oder mir widersprechen? Das erschließt sich mir nämlich irgendwie nicht so ganz?!

LG
T.

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Hallo,

Aber die Frage, auf die ich eingegangen bin, war doch, ob es irgendwo in dem Haufen Schrott vllt doch einen Fahrer gibt, welcher der StVO ausreichend Beachtung geschenkt hat. Den könnte es therotisch einfach mal geben, so wie ich das dargelegt habe.
Und möchtest Du mir jetzt zustimmen? Oder mir widersprechen?
Das erschließt sich mir nämlich irgendwie nicht so ganz?!

Hast Du in den bisherigen Antworten noch nichts dazu gefunden? Ja diesen Fall kann und wird es geben. Aber gerade weil das bei Massenunfällen eben so schwer ist, kann da nicht immer alles bis aufs Letzte aufgeklärt werden. Entweder es ist auf grundlage der noch vorhandenen Spuren tatsächlich unmöglich oder der Aufwand wäre unverhältnismäßig hoch.
Da steht eben eine Haufen Blech wild durcheinander auf der verschneiten/vereisten Autobahn. Jeder Haufen hatte mehrmals Kontakt zu drei anderen Haufen. Über irgendwelche Lacksplitter oder Lampenschalen sind schon zig Leute drübergelatscht oder andere Fahrzeuge sind drübergefahren und haben das munter weiter verteilt.
Dann wurde das Ganze auch noch zur Bergung und Rettung Verletzter verbogen und auseinandergezottelt. War schon erwähnt worden, dass es munter weiterschneit? Die Spurenlage kann dann eben in diesem Gewussel so sein, dass keine eindeutigen Rekonstruktionen des gesamten Hergangs möglich sind. Oder die Autobahn müsste noch viele Stunden/Tage mehr gesperrt werden, damit alles ganz genau untersucht werden kann, mit ungewissem Ausgang. Oder es müsste ständig jeder Autobahnabschnitt gefilmt werden. Das steht alles nicht im Verhältnis zum Nutzen, dass da vielleicht ein Einzelner im ungpnstigsten Fall 5.000€ mehr oder weniger bekommt. Das macht auch volkswirtschaflich keinen Sinn für 100.000€ mehr Untersuchungsaufwand (und einer noch größeren Summe an Folgeshäden aller, die noch länger im Stau stehen und/oder Umleitungen fahren müssen) dann sicherzustellen, dass der 5000€ mehr bekommt. Die 100.000€ bezahlen dann alle über ihre Versicherungsprämien und den rest durch sinnlos rumstehen und/oder Umleitungen fahren. Das ist es einfach nicht wert.
Für den einen hat sich dann einfach ein allgemeines Lebensrisiko verwirklicht. Er wusste, wie das Wetter ist. Er wusste, dass auf einer Autobahn schneller gefahren wird und dass mit der Geschwindigkeit das Schadenspotenzial überproportional wächst. Und trotzdem ist er bei dem Wetter mit dem Auto auf der Autobahn unterwegs gewesen.
Aus dem gleichen Grund hat auch niemand von denen, die da stundenlang im Stau standen irgendeinen Schadenersatzanspruch. Sowas ist einfach Pech.
Und auch diejenigen, die da einen Schaden hatten, ob als unmittelbar Unfallbeteiligte oder im Stau Stehende werden heute wieder genauso rumfahren.

Grüße

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Hallo,
Hm, also nochmal von vorne.

Aber die Frage, auf die ich eingegangen bin, war doch, ob es irgendwo in dem Haufen Schrott vllt doch einen Fahrer gibt, welcher der StVO ausreichend Beachtung geschenkt hat. Den könnte es therotisch einfach mal geben, so wie ich das dargelegt habe.
Und möchtest Du mir jetzt zustimmen? Oder mir widersprechen?
Das erschließt sich mir nämlich irgendwie nicht so ganz?!

Das bedeutet, die Ausführungen, welche als Reaktion auf mein Posting verfasst wurden, waren sachlich richtig, aber ich konnte den Bezug zu meinen Ausführungen halt einfach nicht herstellen.

Hast Du in den bisherigen Antworten noch nichts dazu gefunden?

Wozu denn??

Ja diesen Fall kann und wird es geben.

Dann sind wir beide uns ja zumindest einig.

Aber gerade weil das bei Massenunfällen eben so schwer ist, kann da
nicht immer alles bis aufs Letzte aufgeklärt werden. Entweder es ist
auf grundlage der noch vorhandenen Spuren tatsächlich unmöglich
oder der Aufwand wäre unverhältnismäßig hoch.

Du beginnst mit „Aber…“?? Das alles klingt vernünftig. Diese Aussagen finden inhaltlich gerne meine Zustimmung. Nur kann ich den Bezug zu meinen Ausführungen auch hier nicht herstellen. Ich habe doch nichts Gegenteiliges behauptet!?

Da steht eben eine Haufen Blech wild durcheinander auf der
verschneiten/vereisten Autobahn. Jeder Haufen hatte mehrmals
Kontakt zu drei anderen Haufen. Über irgendwelche Lacksplitter
oder Lampenschalen sind schon zig Leute drübergelatscht oder
andere Fahrzeuge sind drübergefahren und haben das munter
weiter verteilt.

Das alles klingt vernünftig. Diese Aussagen finden inhaltlich gerne meine Zustimmung. Nur kann ich den Bezug zu meinen Ausführungen auch hier nicht herstellen. Ich habe doch nichts Gegenteiliges behauptet!?

Dann wurde das Ganze auch noch zur Bergung und Rettung
Verletzter verbogen und auseinandergezottelt. War schon
erwähnt worden, dass es munter weiterschneit? Die Spurenlage
kann dann eben in diesem Gewussel so sein, dass keine
eindeutigen Rekonstruktionen des gesamten Hergangs möglich
sind. Oder die Autobahn müsste noch viele Stunden/Tage mehr
gesperrt werden, damit alles ganz genau untersucht werden
kann, mit ungewissem Ausgang. Oder es müsste ständig jeder
Autobahnabschnitt gefilmt werden. Das steht alles nicht im
Verhältnis zum Nutzen, dass da vielleicht ein Einzelner im
ungpnstigsten Fall 5.000€ mehr oder weniger bekommt. Das macht
auch volkswirtschaflich keinen Sinn für 100.000€ mehr
Untersuchungsaufwand (und einer noch größeren Summe an
Folgeshäden aller, die noch länger im Stau stehen und/oder
Umleitungen fahren müssen) dann sicherzustellen, dass der
5000€ mehr bekommt. Die 100.000€ bezahlen dann alle über ihre
Versicherungsprämien und den rest durch sinnlos rumstehen
und/oder Umleitungen fahren. Das ist es einfach nicht wert.

Das alles klingt vernünftig. Diese Aussagen finden inhaltlich gerne meine Zustimmung. Nur kann ich den Bezug zu meinen Ausführungen auch hier nicht herstellen. Ich habe doch nichts Gegenteiliges behauptet!?

Für den einen hat sich dann einfach ein allgemeines
Lebensrisiko verwirklicht. Er wusste, wie das Wetter ist. Er
wusste, dass auf einer Autobahn schneller gefahren wird und
dass mit der Geschwindigkeit das Schadenspotenzial
überproportional wächst. Und trotzdem ist er bei dem Wetter
mit dem Auto auf der Autobahn unterwegs gewesen.

Und worauf möchtest Du hinaus?

Aus dem gleichen Grund hat auch niemand von denen, die da
stundenlang im Stau standen irgendeinen Schadenersatzanspruch.
Sowas ist einfach Pech.

Ich weiß mit dieser Aussage nichts anzufangen. Möchtest Du meine Ausführungen unterstützen? Oder mir widersprechen?

Und auch diejenigen, die da einen Schaden hatten, ob als
unmittelbar Unfallbeteiligte oder im Stau Stehende werden
heute wieder genauso rumfahren.

Kann gut sein. Und…?

Grüße
T.