Massive Schlafstörungen seit langer Zeit

Hallo,
ein Freund von mir hat seit vielen Monaten Probleme mit dem Einschlafen und dem Durchschlafen.
Er hatte wohl immer schon einen leichten Schlaf, aber durch diverse persönliche Probleme hat sich die Lage so zugespitzt, dass er seit Anfang des Jahres pro Nacht nur 3-5 Stunden schläft, mit Unterbrechungen.
Weil er gemerkt hat, dass er an seine Grenzen stößt, war er bei Ärzten und hat u.a. Antidepressiva verschrieben bekommen, und ist jetzt seit ca. 4 Wochen krankgeschrieben.
Leider konnte er die AD nur eine gute Woche lang nehmen, weil er wohl massiv Zahnfleischentzündung bekommen hat dadurch.
Er ernährt sich sehr gesund, nimmt keine Drogen, macht viel Sport. Aber psychisch einige Baustellen (Beziehung kaputt, Sport durch Unfall nur eingeschränkt möglich, viel allein durch Homeoffice und Kontaktbeschränkungen).

Also eigentlich ist mir klar, dass er eine Psychotherapie o.ä. braucht, aber auf einen freien Platz muss man wohl viele Wochen warten.

Daher die Frage: Was kann man sofort machen? Wer hat hilfreiche Tipps?
Geld spielt auch eher eine untergeordnete Rolle, wenn’s nicht gleich in die Tausende geht.

Danke vorab und viele Grüße
Mark

Hallo,

bei AD gibt es so viele Mittel mit unterschiedlichem Wirkspektrum, so dass da auch tatsächlich mitunter länger herumprobiert werden muss, bis man den richtigen Wirkstoff in der richtigen Dosierung hat, die dem Menschen hilft.

Bei manchen Nebenwirkungen muss das Präparat gewechselt werden, manch andere gehen auch wieder vorbei. Das muss der behandelnde Arzt entscheiden.

Arzt … ich halte Hausärzte für prinzipiell eher selten geeignet, um die passenden Psychopharmaka für einen erkrankten Menschen herauszusuchen. Oft verschreiben sie das falsche Präparat oder viel zu hohe Dosierungen - das eine oder andere Präparat muss nämlich vorsichtig ein- und später auch wieder ausgeschlichen werden.

Als Sofortmaßnahme ist die Krankschreibung schon mal ein guter Schritt, um deinen Freund aus dem Hamsterrad heraus zu holen und die Wartezeit auf einen Termin beim Therapeuten zu reduzieren. In dieser Zeit gibt es tatsächlich auch Mittel und Wege um selber mental herunter zu kommen.

Was tatsächlich sehr gut funktioniert ist sich nicht (!) sportlich auszupowern, weil das im Zweifelsfall nicht müde macht sondern aufputscht… sondern statt dessen 2 (lieber 3 oder 4 ) Stunden spazieren zu gehen in einer möglichst reizarmen Gegend - ohne zu reden, ohne Musik zu hören, ohne Gesellschaft (!) sondern einfach nur gehen gehen gehen … das lässt das Gehirn zur Ruhe kommen … in den ersten 2 Stunden kommt man sich gern blöd vor - ABER nach ca. 2 Stunden fängt das Gehirn automatisch an, seine Gedanken zu sortieren und zu strukturieren. Je länger man geht, desto so strukturierter werden die Gedanken - so kommt man mit der Zeit aus dem Gedanken-Karussell (das für die Schlafstörungen mit verantwortlich ist) heraus.

Gruß hex

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Hallo,

in so einem Fall kann es hilfreich sein, eine psychosomatische/psychotherapeutische Reha zu beantragen. Je nach Klinik kann das schneller gehen (und wirkt intensiver) als das Warten auf einen Therapieplatz.

&tschüß
Wolfgang

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Danke für die ausführliche Nachricht und die vielen guten Hinweise.

Habe nochmal nachgehakt, durch AD wurde zusätzlich auch Tinnitus extrem laut, deswegen erstmal auf Eis gelegt.
Aber er hat wohl mithilfe einer Psychologin einen Antrag auf eine Kur in einer psychosomatischen Klinik gestellt.
Nehme an, dass die dann auch ‚fit‘ sind mit AD.
Den Tipp mit dem langen Spaziergang habe ich weitergegeben, da er momentan den Hund seiner Exfreundin hat ist er sowieso regelmäßig spazieren.
Beste Grüße

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Habe gerade erfahren, dass er da was in die Wege geleitet hat in die Richtung, zusammen mit einer Psychologin. Guter Tipp also, vielen Dank.
Beste Grüße
Mark

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Das ist kein guter Weg.
Was sagt das Schlaflabor?

Hallo,

was ist an welchem Weg nicht „gut“?

&tschüß
Wolfgang

Hatte keinen Teil des Diskurses, dennoch wünsch ich ihm alles Gute!