Massives Gusseisen gebrochen - Reparieren?!

Guten Tag,

ich habe ein gewaltiges Problem.
Wir (Druckgraphiker) haben eine über100Jahre Alte Kniehebelpresse der Firma Karl Krause - Leipzig.
Bei dieser ist der Standfuß gebrochen oder besser gesagt das Verbindungsstück auf dem das Gelenk lagert.

Der langen Rede Kurzer (un)sinn:
Bei einem massiven Gusseisernen Teil mit einem Querschnitt von ca. 8x10cm Stärke auf das eine Hohe Kraft einwirkt, welche Möglichkeiten der Reparatur gibt es? Schweißen?! Neu gießen?!
Momentan ist es Provisorisch mit Schraubzwingen und Gewindestangen Fixiert, was allerdings eine Notlösung darstellt und natürlich nur wenig bewirkt.

Wäre über JEDEN noch so kleinen Tipp, Hinweis, Link usw überaus dankbar.
Mfg

Hallo

Gussmaterial Schweißen ist Prinzipiell sehr schwierig und bedarf einen Schweißer mit sehr viel Erfahrung. Was ist das denn für ein Teil? Kann man das evtl auch spanend fertigen oder muß es gegossen sein? Neufertigen ist vermutlich einfacher als Reparieren.

Horst

Hi du,

schweißen würd ich lassen, is erstensmal ne schweinerei und zweitens hälts einfach nich. Eventuell kann man ja ein paar Löcher durch beide Teile bohren, gewinde reinschneiden und mit dicken bolzen verschrauben.
Alles andre wäre denke ich viel zu teuer.

Liebe Grüße Cara

Hallo!

Hat zwar nichts mit Auto’s zu tun,
aber ich versuche mal:

Wenn Du ein Foto hochladen und verlinken könntest, wäre das nicht schlecht.

Weiterhin die Frage, ob das einfach Materialermüdung war, oder ist jemand mit dem Gabelstapler dagegengefahren oder so?

Wenn äussere Gewalteinflüsse auszuschliessen sind, bringt schweissen sicher auf Dauer nicht viel.
Da müsste man dann schon überlegen, ob man aus Stahlplatten / Profilen das irgendwie nachbauen kann, und an die Presse anschrauben, oder eine Art Rahmen bauen.
Möglich ist da sicher alles, kommt blos darauf an, wieviel das kosten darf.

Grüße, Steffen!

Und vorallem wie lang es halten soll^^
Nochmal 100 Jahre?^^

Hallo,

entweder du stellst ein Foto ein
http://www.bilder-hochladen.net/

oder sagst uns welche Presse das ist
http://www.deutsches-buchbindermuseum.de/9.0.html
http://www.deutsches-buchbindermuseum.de/48.0.html

Alles andere ist reines „raten“ von uns und könnte so sein oder…
Grundsätzlich kann man Gußeisen schweißen, aber das ist äußerst schwierig. Gerade bei diesem Format wird es wohl nicht zuverlässig die nötige Standfestigkeit erreichen. In Gußeisen ist einfach zu viel Kohlenstoff enthalten.

Auf Anhieb würde ich sagen, aus einer 8cm dicken Stahlplatte ein neues Stück herausbrennen lassen (Laser?). Oder mehrere gleiche identische dünnere Platten ausschneiden und dann auf den Stirnseiten verschweißen und zusätlich mit dicken Schraubenbolzen und Muttern (kein Gewinde schneiden!) mittig zusammenziehen. Bei den Muttern gibt es dafür spezielle Zugmuttern. So ähnlich wie man früher Stahlbrücken mit Nieten gebaut hat.

Oder das gebrochene Teil lassen wie es ist und mit dicken Blechen (oder zwei Stücke Strangstahl) wiederum mit Schraubenbolzen „verkleiden“, also außen anbringen. Mindestens M20.

Gruß Termid

Hallo Thorstone,

Reparaturschweisserei “RECORD”

Spezialschweisserei für Grauguss und Aluminium

Inhaber: Schweissfachingenieur Siegfried Wuttke

Jacobstrasse 9 , 02826 Goerlitz

Tel./Fax (0 35 81) 40 74 70

Mobil 0170 / 80 64 200

Privat (0 35 81) 83 85 7 oder 31 35 27

Vielleicht kann Dir hier geholfen werden.

Gruß Bernd O.

Hallo,
hast du mal daran gedacht, nachzurechnen welche Spannung in dem gebrochenen Querschnitt bei Betrieb auftritt? Ist bei einer Kniehebelpresse sicher eine statische Belastung.
Und wenn’s nicht gar so viel ist, was da an Belastung herauskommt, dann kann man das evtl mit einem hochfesten 2-K-Kleber „retten“.
Gruß
Karl

Hi,
es handelt sich sicherlich um (nah-) eutektischen Grauguß. Der kann mit Vorwärmung (500 -650°C) geschweißt werden, artgleich mit etwas erhöhtem Si Gehalt. Wird die Vorwärmung inkl. Schweißung zeitlich auf unter 30 Minuten begrenzt, bleibt die Ferritisierung der (wahrscheinlich) perlitischen Matrix begrenzt.
Es gaht aber auch Kaltschweißen (ohne Vorwärmen) mit z.B. Ni-Elektrode. Dann muß aber mit einer (möglichst geringen) Ledeburitzone (Weißeinstrahlung/ Zementit/ Fe3C) gerechnet werden.
Näheres siehe Links.
Evtl. ginge aber auch Hartlöten?
In jedem Fall etwas für Spezialisten. Unbedingt vorher an Dummies ausprobieren.
lg O

http://www.castolin.de/wCastolin_de/produkte/schweis…
http://www.castolin.de/wCastolin_de/pdf/produkte/zus…
http://www.messer-cw.de/wCastolin_de/produkte/schwei…
http://www.kemper.ch/lote/isolot.hartlote.html

Hallo Osmond
Soweit die Theorie…
Hast Du jemals ein so krankes Teil real auf die Beine gestellt ?
Das war sehr schön und klingt auch gut,aber m.W. sind das alles mehr oder weniger Experimental Schweissungen gewesen, ohne Rücksicht auf Kosten oder Situation.
Ich denke, Deine Ausführungen gingen voll am Kern vorbei.
Im Übrigen, eine besser ausgefüllte ViKa hilft mitunter, Verständnis aufzubauen oder Missverständnisse zu vermeiden.
Gruss
Rochus

Hallo,

entweder du stellst ein Foto ein
http://www.bilder-hochladen.net/
Alles andere ist reines „raten“ von uns und könnte so sein
oder…

Genau! Leider meldet sich der UP nicht mehr.
Es wurde wahrscheinlich wieder einmal „nur so“ eine Frage in den Raum geworfen.
Die Antwortenden machen sich Gedanken - völlig vergeblich und ohne Resonanz.
Zeitverschwendung.

Gruß:
Manni

Guten Tag,

Genau! Leider meldet sich der UP nicht mehr.
Es wurde wahrscheinlich wieder einmal „nur so“ eine Frage in
den Raum geworfen.
Die Antwortenden machen sich Gedanken - völlig vergeblich und
ohne Resonanz.
Zeitverschwendung.

Gruß:
Manni

Tja, Selbständigkeit und viel recherche bzgl. meines Problems fressen viel Zeit, da hab ich es eben noch nicht wieder geschafft…:wink:

Zum Bild, ich habe aktuell keines „griffbereit“.
Allerdings ist diese hier:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/8/8d/… vom aufbau der wichtigsten Elemente sehr ähnlich, jedoch ist meine ohne die Schwung- und Zahnräder sondern einem langen Zughebel.
Allerdings hat sich das jetzt mittlerweile wohl ohnehin erledigt, während der „eigentliche“ durchbruch am Verbindungsteil der beiden Standfüße, direkt unter dem Kniehebelmechanismus, vertikal durch das Gusseisen verläuft, haben sich jetzt auch horizontale Risse an den beiden „Säulen“ gebildet… -.-

Jedenfalls allen vielen Dank für die tollen Tipps und Ratschläge, bin jetzt schon ne ganze Ecke schlauer was diese Thematik angeht aber eine Reparatur macht nun keinen Sinn mehr.

Hallo Osmond

Hi Rochus

Soweit die Theorie…
Hast Du jemals ein so krankes Teil real auf die Beine gestellt
?

Nein.

Das war sehr schön und klingt auch gut,aber m.W. sind das
alles mehr oder weniger Experimental Schweissungen gewesen,
ohne Rücksicht auf Kosten oder Situation.

Mag sein. Uralte Originalteile sind aber „mangels Masse“ nicht mehr austauschbar, da muß halt repariert werden.
Nach dem Krieg wurden manche Maschinenständer aus GGL derart mit Vorwärmung (Sandbett) geschweißt - das wurde mir oft genug von meinem (älteren) Ausbilder geschildert.
Und daß eine GGL Schweißung nicht einfach sei, wurde von mir angemerkt:
Mein Zitat:
„In jedem Fall etwas für Spezialisten. Unbedingt vorher an Dummies ausprobieren.“

Ich denke, Deine Ausführungen gingen voll am Kern vorbei.

  1. Wieso? Was ist der Kern?
  2. Das sollte doch Fragesteller Thorstone am besten burteilen können. Antwortest du also im Auftrag von Thorstone? Oder als übergeordneter autorisierter Fachkritiker, als Admin gar? Wie soll ich also Deinen Beitrag einordnen, bewerten?

Im Übrigen, eine besser ausgefüllte ViKa hilft mitunter,
Verständnis aufzubauen oder Missverständnisse zu vermeiden.

Derlei Probleme habe ich nicht.
Welches Verständnis möchtest Du denn gerne aufbauen und welche Mißverständnisse abbauen? Die Frage von Thorstone ist klar definiert - meine Antwort ebenfalls, mit Links unterstützt.
Zudem schreibt der GGL Papst Piwowarsky in „Hochwertiges Gußeisen“ betreff Schweißen in etwa das Gleiche.

Gruss
Rochus

Große Bitte:
Könntest Du mir bitte Schrifttumshinweise/ Links zu Deiner Antwort
(-70°C) zur Frage:
„Einsatztemperatur von verzinkten Teilen“ nennen? Thema interessiert mich.
Deine Antwort/ Zitat:
„Tieftemperatur -kann- bei Zinkauflagen Veränderungen der Kristalstruktur bis zur Mikrorissbildung hervorrufen.
Wenn Wärme Lastwechsel eine Rolle spielen, führt das zum Zerbröseln mit Oxidation des Grundwerkstoffs.
M.W. beginnt das aber erst bei -70°C.“

Liebe Grüße O

Hallo,

Tja, Selbständigkeit und viel recherche bzgl. meines Problems
fressen viel Zeit, da hab ich es eben noch nicht wieder
geschafft…:wink:

Akzeptiert.

Zum Bild, ich habe aktuell keines „griffbereit“.
Allerdings ist diese hier:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/8/8d/…

Danke, daß Du Dich gemeldet hast.

Gruß:
Manni

Hallo Osmond
Vielen Dank für Dein Interesse für die Zink Geschichte, ich kann leider nicht adhoc mit Literatur dienen.
Das Ganze basiert auf einer Untersuchung von WABCO Airbrake Ende der 70er Jahre, weil für KAMAS gelieferte Bremsenteile reklamiert wurden.
Zunächst wurde festgestellt, dass KAMAS ziemlich ruppige Testmethoden hatte, dann aber die gute Meldung, die Beschichtungen der Ventile und Zylinder blieben relativ stabil.
Lediglich Befestigungsteile wie Profile, Schrauben usw. zeigten Mikroschäden, die nicht ohne weiteres erklärbar waren.
Kurz gesagt, es trat diese „pulverisierung“ der Beschichtung im Dickenbereich bis 15µm zwischen Basis und Beschichtung auf.
Es gab damals zwei Erklärungen, eine mechanische, die unterschiedliche Bewegungen beim Abkühlen (mehrfach)und mangelnde Fließfähigkeit des Zinks bei tiefen Temperaturen als Ursache ausmachte,
und die elektrische, bei der von Potential Umkehr mit Umkristallisation und entsprechnden elktrischen und mechanischen Spannungen in der beschichtungs Grenzschicht die Rede war.
Wie ich schon sagte, findet man diese Prozesse nur unter -70°C.
Gruß
Rochus

Hi Rochus,
Thx für rasche und interessante Antwort.
Potentialumkehr bei Zn-Beschichtung (-> Warmwasserrohr) war/ ist mir bislang nur bei ca. +60°C bekannt. Zn wird oberhalb ab ca. 60°C bekanntlich zur Kathode und Fe bildet dann die Anode!
Eine Umkristallisation von Zn (hdp)ist mir nicht bekannt. Da hex. Gitter nur 1 Gleitebene aufweist ((0001)-Basisebene), liegt eine gewisse Kaltsprödigkeit vor. Aber evtl. bildet sich bei Feuer Zn (Al, Si, …) in der Kälte eine gewisse Überstruktur aus??? Desweitren könnten die einzelnen Legierungsschichten des (Feuer-) Zn mit Fe zum Abplatzen (unterschiedl. Ausdehnungskoeff. untereinander und zum Substrat) neigen?
lg O

Hallo Osmond
So sieht es aus, es wurde von einem Schicht Mahlvorgang gesprochen ??
Ich vermute, dass die Zinkkristall intern und gegen die Fe Schicht gebrochen sind und dann die bewusste graue Schicht gebildet haben.
Gruß
Rochus