Hallo Frank,
grundsätzlich sind die Baukosten annähernd gleich. Die eigentliche Frage ist die Effizienzklasse, die das Haus erreichen soll und worin man sich dann wohler fühlt. Holz ist ein natürlicher Baustoff, den der Mensch schon seit Jahrtausenden nutzt. Es ist ein warmer, gemütlicher Baustoff. Die höheren Wärmedämmwerte werden leichter mit einem Holzrahmenbau erreicht. Hier sind die Wände diffusions offen. Das bedeutet, die Luftfeuchtigkeit kann über die Wand nach außen entweichen.
Kürzere Bauzeit, circa 16 Wochen, das Haus muss nicht erst trocken gewohnt werden. Zum Aufhängen der Küchenschränke kann ich direkt, ohne Dübel in die Wand schrauben.
Was bedeutet heute noch massiv? Porenbeton der geklebt und nicht mehr mit Mörtel gemauert wird? Der Lufteinschlüsse hat, damit die Feuchtigkeit nicht vor der Wand stehen bleibt. Der so porös ist, dass nicht einmal ein Dübel hält. Ich behaupte, das Holz viel massiver ist. Schlage einen Nagel in Holz und in Porenbeton und ziehe ihn dann mit den Fingern heraus. Bei Porenbeton ist es ganz leicht. Bei Holz geht ohne Zange nichts. Der Begriff massiv ist so uralt und verbraucht, er stimmt heute nicht mehr und reicht nur noch für die Werbung. Seitdem wir keine Ziegelsteine oder Kalksandsteine mehr verbauen, ist der Begriff massiv hier fehl am Platze. Wer einmal in einem Holzhaus gewohnt hat, der wird nie wieder in ein anderes Haus ziehen.
Mache den Versuch und lass dich von einem Holzrahmenbauer und von einem Massivbauer beraten. Der Massivbauer wird dir etwas von Wärmespeicher fähigen Wänden erzählen und von Strahlungswärme. Das ist ein alter Hut. Hier müssen die Wände erst aufgeheizt werden, bevor sie Wärme abgeben. Ein weiteres Argument der Massivbauer, deren Haus brennt nicht so leicht wie ein Holzhaus.
Brennt ein Holzhaus wirklich leicht? Nein, die Innenwände und die Außenwände von innen, sind mit Gips- oder Fermacel beplankt. Als Haustrennwand reichen schon zwei Platten je 15mm, um eine F 90 Feuerschutzwand herzustellen. Das ist so viel, wie die Stahltür zum Heizungskeller. Was meistens brennt, sind die Inhaltsstoffe in einem Haus, wie Möbel, Gardinen, Kunststoffe usw. Da sackt auch keine Dämmung in der Wand nach, wie oft behauptet wird, es schimmelt auch nichts, wenn nicht ein unbemerkter Wasserschaden entstanden ist. Auch hierbei schimmeln beide Bauarten gleich. Ich könnte hierüber dicke Bücher schreiben. Aber dafür ist dieses Forum nicht gedacht. Mache also den Versuch und höre dir die jeweiligen Argumente an, prüfe gründlich und entscheide dann über die Bauweise, noch nicht über die Baufirma.
Achte bei der Holzrahmenbauweise auf eine doppelte Beplankung mit OSB und Fermacel- oder Gipsplatten. Außenwand mit 240mm Ständerwerk plus 100mm Außenwanddämmung, gleich Wärmedurchgangskoeffizient von 0,14. Baue die Haushülle in Effizienzklasse 55 siehe im Internet bei KfW, dann hast du die beste Vorsorge für die Zukunft getroffen. Als Heiztechnik würde ich immer noch die Gasbrennwerttherme einsetzen, da alle anderen Heiztechniken zu teuer sind und sich nicht schnell genug amortisieren. Das Ammenmärchen der Unabhängigkeit von Rohstoffen, wie Gas usw. kann man auch getrost vergessen. Wir sind alle abhängig, da wir auch Strom brauchen, der teilweise mit Gasturbinen erzeugt wird.
Beste Grüße aus Hamburg
Peter Baumgarten