Wenn Materie entsteht sondert sie radiaktive Strahlung ab ? Ich steig da nicht so durch hab versucht mich durchzulesen, beim Zerfall ist das ja der Fall aber wie sieht es aus wenn neue Materie entsteht ist sie radioaktiv auch wenn nur kurz?
Was ist denn für dich Materie?
alles woraus physikalische Körper aufgebaut sein können
Das ist das Problem. Du kannst nicht wirklich neue Materie erschaffen. Was geht ist die Paarbildung, bei der aus energiereicher Strahlung Teilchen-Antiteilchen Paare erschaffen werden können. Welche Teilchen dabei entstehen, hängt von der Energie der Strahlung ab. Auf dieses Art kannst du dann z.B. Proton-Antiproton oder Elektron-Positron Paare erzeugen. Die könnten sich dann grundsätzlich zu Atomen vereinigen, die nicht radioaktiv wären.
Allerdings braucht man bei dieser Methode radioaktive Strahlung für die Erzeugung der Paare. Außerdem werden die Antiteilchen wieder mit normaler Materie zerstrahlen, wobei dann radioaktive Strahlung freigesetzt wird.
Also wenn man theoretisch Atom für Atom neu erschaffen könnte würde diese Materie verstrahlt sein oder strahlen abgeben durch den Entstehungsprozess?
Wie gesagt, da bist du immer im Bereich der Hochenergiephysik. D.h. in irgendeiner Form wirst du es da immer mit radioaktiver Strahlung zu tun bekommen.
Ob ein Atom radioaktiv ist, oder nicht, hängt nicht davon ab, wie es entstanden ist. Solange unklar bleibt, welche Atome auf welche Weise „erschaffen“ werden, kann Dir niemand sagen, ob sie radioaktiv sind oder welche Strahlung beim Entstehungsprozess frei wird.
Hallo @KlarresWasser,
das Entscheidende ist hier der Entstehungsprozess. Darauf kommt es an. Darum musst du noch genauer präzisieren, welchen Prozess du eigentlich meinst.
Die fertige Materie ist egal. Denn für das Atom ist es gänzlich egal, wie es mal entstanden ist.
Liebe Grüße
vom Namenlosen
Servus,
dazu muss man den Begriff Materie verstehen. Gem. Definition ist es:
Physikalisch gesehen ist Materie ist eine Substanz, die Masse besitzt und physischen Platz einnimmt.
Soll heißen, daß es alles sein kann - Luft, Wasser, Lebewesen, Erde, Mensch, Tier etc.
Es gibt radioaktive Element wie Cobalt, Uran, Iridium, Selen und andere Isotope der ansonsten stabilen Erscheinungsformen dieser Elemente.
Dazu muss man sich nur die Zerfallsreihen dieser Isotope ansehen. Aus vormals radioaktiven Isotopen entstehen stabile Element wie z.B. Blei und andere.
Das hat auch mit der Entropie zu tun. Alles bekannte strebt den Zustand der höchsten Unordnung an. Das ist auch der Grund dafür, daß z.B. Metalle fast ausschließlich in Form von Oxiden, Silikaten etc. vorkommen.
Gruß
Trianon
Kurze Antwort: Jein.
Grundsätzlich ist alle Materie aus Protonen und Neutronen aufgebaut. Alle Materie im Universum ist aus dem primordialen Wasserstoff (und Helium) entstanden. Durch Kernfusion in Sonnen ist dann alle Materie bis zu einer Ordnungszahl von 56 (Das ist Eisen) entstanden. Dabei ist Energie, also Strahlung abgegeben worden. Damit haben wir 99% der Materie im Universum erklärt.
Alles, was schwerer ist als Eisen ist dann später durch Supernova-Explosionen entstanden. Das heißt sämtliches Gold, Platin, Blei und so weiter und so fort entstammt einer Supernova. Diese Protonen-Einfangreaktionen sind ziemlich komplex und es gibt da auch sehr viele verschiedene von (R-prozesse, S-prozesse, P-Prozesse) und bei vielen von denen entstehen unterschiedliche Isotope von denen ein großer Teil nicht stabil ist und wieder zerfällt. Das heißt auch hier wird in der Regel Radioaktivität frei.
Das heißt ja: Bei allen Reaktionen wird Energie und oft Radioaktivität frei, solange bis ein stabiler Zustand erreicht wurde.
Hä? Alles strebt den Zustand der höchsten Unordnung an, deswegen finden wir Metalle fast nur in extrem geordneten, klaren Strukturen?
Alles strebt die Minimierung der freien Gibbs-Energie an, deswegen liegen unter oxidierenden Bedingungen die meisten Metalle als Oxid vor. Wolltest du das sagen?
Damit hat er schon recht. Das besagt schließlich der 2. HS der Thermodynamik (Maximierung der Entropie). Der gilt aber nur für abgeschlossene Systeme. Metalle sind geordnet, weil es die Umgebung mehr Entropie kosten würde, sie in einen ungeordneten Zustand zu überführen, als das was das Metall an Entropie gewinnt.
Servus,
beschäftigen Sie sich mal mit dem Begriff der Entropie, bevor Sie so etwas schreiben. Könnte erhellend sein.
Nur als Beispiel die Erzeugung von Eisen aus Fe2O3, auch als Eisenoxid oder Rost bekannt.
Das erfordert einen Haufen Energie um das wieder in den elementaren Zustand zu bringen.
Gruß
Trianon
Rost ist nicht Eisenoxid, sondern Eisenhydroxid
@Zerschmetterling
du müsstest mal ein paar youtube-videos machen, wo du solche Sachen erklärst. Du bringst das so verständlich rüber, dass es selbst ein Laie wie ich versteht. Höchst interessant! #ernst gemeint!
Wenn ich dir die Frage hier stellen darf: was machst du beruflich?
Ich arbeite seit 10 Jahren als Lagerstättengeologe - aber vor 10 Jahren in meiner Promotion habe ich mich intensiv mit dem frühen Sonnensystem, der Genese von Materie und diversen thermodynamischen Problemen rumschlagen dürfen
Das ist alles noch Restwissen^^
Respekt
das hat sich definitiv eingebrannt
und es verständlich zu übermitteln ist auch eine Kunst die nicht zu unterschätzen ist!
Es ist aber auch eine Gratwanderung, weil es mit Vereinfachungen einher geht. Sieh Dir mal das Periodensystem auf der Wikipedia-Seite zur Nucleosynthese an. Da stellt sich die Sache etwas differenzierter dar. Beispielsweise werden viele Elemente jenseits von Eisen (das übrigens die Ordnungszahl 26 hat) auch in leichten Sternen ohne Supernova erbrütet. Dafür sind anscheinend eine Reihe von Kernreaktionen verantwortlich, die als s-Prozess bezeichnet werden.
ok… auch interessant.
Aber ganz ehrlich @DrStupid, bei solchen Thematiken schalte ich ab einem gewissen Zeitpunkt sowieso auf „stand by“.
Das ist mir einfach zu hoch, bzw. kann man es teilweise nur mehr verstehen, wenn du es selbst studiert hast.
Ich bspw. liebe die Astronomie und bin fasziniert von den kosmischen Kräften die in unserem Weltall wüten; von den unvorstellbaren Entfernungen und Dimensionierungen mal ganz abgesehen. Ich denke, solche Ausmaße die sich hier abspielen kann sicher keiner mehr vorstellen - nur mehr berechnen.
Nichts desto trotz interessiert es mich trotzdem, wie sich etwas entwickelt, verhält,… warum wieso weshalb, usw…
Ob jetzt ein Detail am Rande 100% richtig ist oder nicht ist hier eigentlich nebensächlich, da ich es im Detail sowieso nicht verstehe. Wenn das Grobe/Ganze halbwegs hinkommt - und das noch verständlich vermittelt wird - reicht mir das völlig aus
Die Neugierde wird gestillt, die Doktorarbeit kann ich auslassen.
Gleiches betrifft ja auch die Quantenphysik. Auch eine äußerst interessante Thematik, die ein Laie nur mehr mit Beispielen aus dem alltäglichem Leben grob „verstehen“ kann.
LG