Mathe-Anteil in Biostudium + NatWi allgemein?

Hi,

ich plane derzeit noch im Groben meine zukünftige Studienrichtung (bin Ende der 12., ist also noch etwas Zeit)… und ich frage mich, wie viel Mathematik - und hier, was genau - in einem Biologie-Studium so auf einen zu kommt. Also, ist es für einen durchschnittlich intelligenten Menschen, der bereit ist, sich reinzuknien, zu schaffen, oder ist es doch schon komplexere Mathematik für ehemalige LKler?

In meinem derzeitigen Bio-GK (*g*) werden wir davon meist verschont. Mit der chemischen Seite komme ich bislang auch sehr gut klar. Nur mathematisch bin ich halt nicht die Leuchte. :wink:

Ist jede Naturwissenschaft arg mathebehaftet oder gibt es auch welche, in denen man etwas geschont wird?

Kann mir jemand hierzu was sagen?

Danke + LG

Schnägge

Hallo.

ich plane derzeit noch im Groben meine zukünftige
Studienrichtung (bin Ende der 12., ist also noch etwas
Zeit)… und ich frage mich, wie viel Mathematik - und :hier,
was genau - in einem Biologie-Studium so auf einen zu :kommt.

Kommt drauf an wo man studiert und welche Vertiefungsrichtungen man wählt. Als Aussenstehender sieht man aber folgendes: Statistik (+Biostatistik), Technomathematik (wg. Biotechnologie als potentielle Vertiefung sowie Signalverarbeitung, 3D-Visualisierung usw…)

Ist jede Naturwissenschaft arg mathebehaftet oder gibt :es auch
welche, in denen man etwas geschont wird?

Tendenziell eher nein :wink: So gibt es z.B. ‚Statistik für Chemiker‘ (Suchmaschine anstrengen)

Hier noch ein evtl. interessanter Artikel wg. Biotechnologie: http://www.vdi-nachrichten.com/vdi_nachrichten/aktue…

HTH
mfg M.L.

Guten Morgen :smile:

Alsooooo, hm. Hildesheim liegt ja bekanntlich in Niedersachsen und dort bin ich nicht informiert, inwieweit sich Leistungskurs und Grundkurs unterscheiden. Prinzpiell muß man diese Kategorisierung sowieso in die Tonne hauen, weil (zumindest in einigen Bundesländern ist es Gott sei Dank so) im Grundkurs der gleiche Stoff besprochen wird, wie in einem Leistungskurs. Der Leistungskurs betreibt dies aber angeblich immer mit höherer Intensität. Manche Leute meinen dagegen spöttisch, daß nur die Noten schlechter seien :wink:

Deine erste Aufgabe bestünde also darin, aufzuklären, ob Dein Mathegrundkurs dieselben Stoffgebiete mit denselben Schwerpunkten besprochen hat, oder ob es größere Abweichungen gibt. Dann weißt Du, ob Du gröbere Ecken und Kanten verpaßt hast …

Generell ist der mathematische Anspruch in den Naturwissenschaften hoch. Mit Biologie hast Du vielleicht gerade Glück, daß es dort nicht so heftig ausfällt. :smile:

Mit Engagement und regelmäßiger Übung wirst Du aber die zwei bis vier Mathematiksemester ganz bestimmt überstehen - sofern Du keine absolute Nullnummer auf dem Gebiet bist. :smile:
Vor dem Studium auf jeden Fall nochmal einen Brückenkurs besuchen, am besten direkt vor Ort an der Uni. Solche Angebote gibt es eigentlich zur Genüge.
Ansonsten: Am besten jetzt schon schrittweise mit entsprechender Fachliteratur eindecken. Ein paar Bücher sollte man sich schon kaufen, damit man einen ordentlichen Grundstock hat und nicht plötzlich einen Abgabetermin samt Mahngebühren von der Bibliothek um die Ohren geworfen bekommt. :wink:

Keine Angst vor der Mathematik: Oft ist in die Schauergeschichten viel Stuß reingemengt. Einen leichten bis abartig schweren Hang zur Selbstquälung sollte man im Grundstudium allerdings mitbringen…
Psyche ist alles; wenn Du gleich zu Anfang dranbleibst, eine intelligente Hefterführung anlegst, alle möglichen Betreuungsangebote nutzt und Dir eine anständige Lerngruppe suchst, klappt das schon.

Ich rate auch zu einer eher kleinen Uni, da dort die Betreuung im allgemeinen um Welten besser ist. Das hat schon so manchem gerade in Mathe die Haut gerettet, weil man im entscheidenden Moment nicht allein gelassen wird. An einer Massenuni regiert das Gesetz „Friß oder stirb“ und „Studenten nerven mich als Übungsleiter einfach nur ab und behindern meine Doktorarbeit“. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Noch eines: Unterschätze den Mathematikanteil in Fächern wie Chemie oder dergleichen nicht. Gerade die Quantenchemie, sprich physikalische Chemie, kann einen manchmal zur Weißglut treiben. Dann möchte man am liebsten die ganzen Probleme mit Alkohol wegspülen und vergißt dabei, daß Alkohol konserviert.

Ich war übrigens Mathematik-Grundkursler, falls Du kurz in meine ViKa guckst … also gib nicht viel auf das Geschwätz mit Leistungskurs und Grundkurs. Entscheidend ist, was der Lehrer rüberbringt, und wenn ein Grundkurs ordentlich geführt wird, rechnet Dir auch kein Leistungskursler was vor …

MfG

Es schien als sei man generell verloren ohne Mathe
Hai noch mal,

ich hab mir mal „Mathe-Aufgaben für Biologen“ angesehen, und es geht evtl. einigermaßen. Ich hatte mir aber eigentlich geschworen, nach dem Abi keine einzige Funktion mehr zu berechnen… *seufz*

Generell bekomme ich derzeit jedoch zunehmend den Eindruck, daß man ohne Mathe auf dem zukünftigen Arbeitsmarkt mehr oder weniger verloren ist. Hört man sich im Bereich der Sprachstudien um, heißt es meist, man müsse es mit BWL kombinieren (was ja nicht wenig Mathe enthält). Geisteswissenschaftlern allgemein wird eine schlechte Prognose gestellt…

Dann gibt es den Bereich der NatWi, und da heißt es, daß deren Sprache die Mathematik sei. Und damit kann ich mich nicht so wirklich anfreunden (wobei ich zugeben muß, daß meine schlechten Leistungen in der Vergangenheit primär durch Faulheit und Desinteresse bedingt waren. :wink: )

Also: könnte ich mit einem Bio-Studium liebäugeln oder sollte ich es lieber gleich vergessen? :smile:

LG

Schnägge

Hi Schnägge,

und ich frage mich, wie viel Mathematik - und hier,
was genau - in einem Biologie-Studium so auf einen zu kommt.

der Feldwaldundwiesenbiologe hat nicht übermäßig viel mit Mathe am Kopf und wenn, dann meisten Statistik.
Einen Dreisatz und eine quadratische Gleichung solltest Du auch lösen können.
Soviel zum Grundstudium.
Was Du im Hauptstudium machst, ist ja hauptsächlich Dein Bier und dann kannst Du ja auch nach mathelastigkeit wählen.

Also, ist es für einen durchschnittlich intelligenten
Menschen, der bereit ist, sich reinzuknien, zu schaffen,

Ich denke schon.

Ist jede Naturwissenschaft arg mathebehaftet oder gibt es auch
welche, in denen man etwas geschont wird?

Mehr oder weniger ist jede Naturwissenschaft mathelastig, wobei Chemie und Bio eher weniger belastet sind.
Wenn Du Dich aber in die Quantenchemie oder Simulation stürzt, kann Mathe das Hauptbrot werden, dito in der Biologie.

Gandalf

kann man schaffen!
Hallo,

Also: könnte ich mit einem Bio-Studium liebäugeln oder sollte
ich es lieber gleich vergessen? :smile:

Nein, natürlich nicht. Erstmal gibt es da auch von Uni zu Uni Unterschiede. In Karlsruhe war es bei mir zum Beispiel so, dass man im Grundstudium zwischen Mathe, Physik und physikalischer Chemie als Nebenfach wählen konnte. Ich habe Physik genommen. Allerdings waren die Biologen auf sich alleine gestellt, da man die Physik-Vorlesung ohne Mathe eigentlich nicht verstehen konnte. Ich habe dann zu Hause mit einem Buch Physik für Mediziner gelernt, die kamen fast ohne Mathe aus.
Und Statistik hatten wir noch (das war aber machbar).

Im Übrigen ist man im Studium zu Vielem in der Lage, viel mehr als man von der Schule her denkt. Ich hatte nur 5 Punkte in Chemie und habe trotzdem das Studium mit einer 2 in Organik (Nebenfach) abgeschlossen. Man lernt ganz anders, wenn man es wirklich braucht und weiß, das es eben nur mit einer bestandenen Prüfung mit dem Studium weiter geht.

Gruß
Juhe

Hi,

das Niveau von Physik und Mathematik für Biologen an unserer Uni entspricht aus meiner Physikersicht etwa Abi-Nineau (vielleicht LK), also nicht sehr kompliziert. Trotzdem ist Physik so etwas wie der Angstgegner der Biologiestudenten, die meisten haben am Gymnasium Physik so früh wie möglich abgewählt. Bist Du Dir sicher, dass Du Dich vor Mathe mehr fürchtest als vor Physik?

Als Karpfenbestimmer braucht man sicher nicht besonders viel Mathe - vielleicht Statistik, was auch nicht zu unterschätzen ist. Selbst für Molekularbiologen dürfte sich der theoretische Anteil in Grenzen halten (sicher hoher Anteil Statistik). Es gibt natürlich auch moderne Forschungsgebiete, die sehr mathematisch sind und in Richtung Chaostheorie und Strukturbildung gehen - auf denen arbeiten aber meistens konvertierte Mathematiker oder Physiker. :wink:

Grüße,

Ptee

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Hallo,

Mathe ist für NatWi generell wichtig, die Anteile sollten von Physik über Chemie, Biologie und Geologie i.A. abnehmen, wobei natürlich jede Fachrichtung wieder mehr oder weniger Mathelastige Teilgebiete hat.

In meinem Biostudium bin ich nur am Rande mit Mathe in Kontakt gekommen. Du brauchst natürlich ein verständnis von Chemie und auch Physik und im Rahmen derselben auch von etwas Mathe. Hier waren die von besonderer Bedeutung:

  • Fehlerrechnung
  • Dreisatz / Konzentrationsberechnungen
  • Umgang mit Exponentialfunktionen
  • etwas Vektorrechnung und eine Prise Differentialrechnung

Zwar gab es im Grundstudium einen Biostatistik-Kurs (bei uns „Biometrie“ genannt), da hat aber kaum jemand was verstanden und gebraucht hat man’s auch meist nicht. Trotzdem: Alle diejenigen, die in der Diplomarbeit oder Promotion etwas in Richtung Ökologie und Medizin gemacht haben, haben die Lücken bitter bereut. Hier braucht man feste Grundkenntnisse in einfacher Statistik - aber das ist idR. machbar.

Ist jede Naturwissenschaft arg mathebehaftet oder gibt es auch
welche, in denen man etwas geschont wird?

Die Frage sieht etwas nach einem falschen Ansatz aus. Wenn Du eine NatWis studieren willst, solltest du von deinem Interesse getrieben sein (sonst fällt die Motivation in Krisenzeiten zu schwer). Wenn du Interesse hast und Mathe dir hilft, deine Fragen zu beantworten, solltest du (eigentlich) dankbar sein, dass Mathe dir helfen kann. Klar, das ist eine schöne Idealvorstellung, aber denk wenigstens mal kurz drüber nach!

Ansonsten sind Bio und Geologie die Fächer, in denen man in Bezug auf Mathe noch am ehesten „geschont“ wird (werden kann)…

LG
Jochen

Huhu!

Soweit ich weiß, muß man generell zwei Mathescheine machen, bzw. heutztage ein Mathemodul.

Das ist meistens so ungefähr der Stoff der Oberstufe im GK + Stochastik.

Wie schwer das genau ist, kommt auf den Dozenten an … in Jena gibt es Durchfallquoten von ca. 75%, in Osnabrück so zwischen 50 und

Huhu!

Danke, da hast Du mir schon etwas Hoffnung gemacht! :smile:

Wenn du wissen willst, wie anspruchsvoll das Studium in Bezug auf
Mathe wird, maile die Fachschaften der Unis an, für die du dich
bewirbst, das sind Studenten, die die Kurse auch gemacht
haben/machen, und dir darum ne ganz gute Einschätzung geben können.

weil ich regelmäßig auf die Bundesfachschaftentagungen Biologie fahre

*g* Wenn ich Dir jetzt sage, dass mich primär die Uni Osnabrück interessiert (hab viel Gutes darüber gehört und OS ist meine alte Heimat) - und ich Deine ViKa lese… dann bist Du ja eigentlich schon ein geeignetes Opfer für meine Fragen. :wink:

Na ja, so viele sind’s ja nicht.

Das mit den Durchfallquoten in OS klingt ja schon vielversprechend. Ich bin ja auch bereit, mich da reinzuknien, und ich hab auch einen versierten ehem. Mathe-LKler und heutigen Biochemie-Studenten „greifbar“, den ich damit (hoffentlich) behelligen könnte (liebe Grüße an dieser Stelle! *g*).

Wie umfangreich ist denn ein Mathemodul, bzw. was beinhaltet es (was ist es?)?

Herzlichen Dank schon mal und viele Grüße auch!

Schnägge

Huhu!

Ich antworte dir erstmal per Mail, weil ich nicht denke, das die Studienordnung der Uni OS von allgemeinem Interesse ist … wenn das falsch ist, meldet euch :smile:

Bis dann!
Philipp aka Scrabz (aka Drache).