Mathe-Schularbeit ohne Punktanzahl?

Hallo!
Wir haben ein Problem mit Mathematik-Schularbeiten. Diese Lehrerin schreibt nirgendwo die zu erreichenden Punkte hin (weder Gesamtpunkte noch die Punkte, die bei den einzelnen Aufgaben zu erreichen gewesen wären). Es ist also absolut undurchsichtig wie diese Lehrerin auf die Punkte kommt. Kennt sich damit jemand aus ob das überhaupt erlaubt ist? Sie kann sich das ja dann schön zusammensuchen, wem sie wieviele Punkte gibt.
Diese Lehrerin hat heute zu den Schülern allen Ernstes gesagt: Eigentlich wäre die Note bei den beiden Schülern mit 20 Punkten noch ein „genügend“, aber da es für alle besser ist, eine Wiederholungsschularbeit zu machen, hat sie den beiden auch ein „Nicht Genügend“ gegeben.
Bitte was sagt ihr dazu? Ich könnte platzen, aber ich möchte gerne Meinungen dazu haben.

Kennt sich wer mit dem österreichischen Schulrecht sehr gut aus?
Bitte um Hilfe
Danke!!

Moin!

Lies mal bitte selbst hier nach, ob dazu etwas steht.

Wenn nicht, dann solltet ihr die Lehrerin fragen, warum die Bewertung nicht transparent ist.

Sollte sie keine verwertbare Antwort geben, solltet ihr euch zusammentun und den Klassensprecher zum Schulleiter schicken, um die Sachen zu klären.

Grundsätzlich meine ich (=ich weiß es nicht), dass die Bewertung vorher feststehen und angegeben werden müsste.

Gruß, noi

Hallo

Diese Lehrerin hat heute zu den Schülern allen Ernstes gesagt:
Eigentlich wäre die Note bei den beiden Schülern mit 20
Punkten noch ein „genügend“, aber da es für alle besser ist,
eine Wiederholungsschularbeit zu machen, hat sie den beiden
auch ein „Nicht Genügend“ gegeben.
Bitte was sagt ihr dazu? Ich könnte platzen, aber ich möchte
gerne Meinungen dazu haben.

Das lustige daran (zumindest aus meiner Perspektive (Mathelehrer)) ist, dass mich mein Kurs mal genau darum gebeten hat. Wobei die Sache bei mir etwas knapper lag. Eine von 80 Bewertungseinheiten hat bei einer Schülerin darüber entschieden, ob es eine Nachschreibklausur für alle gab oder nicht. Für mich bedeutet eine Korrektur mit vorheriger Neukonzeption gut 15h Zeitaufwand und einen weiteren Ausfall einer Doppelstunde. Für viele Schüler ist sie jedoch die Möglichkeit zur Verbesserung einer verkorksten Note, die auf jeden Fall ins Abitur einfließen wird. In meinen Augen ist das eine wichtige Perspektive, die ich in deiner Anklage nicht wiederfinde.

Denk mal drüber nach
Andreas

Mathearbeit ohne Punktanzahl??? - Sehr gut!
Hallo.

An einem Dienstag im Frühling 1966 mußte ich gegen Ende der 12. Klasse die schriftliche Reifeprüfung in Mathematik ablegen, d.h. innerhalb von 5 Stunden eine Prüfungsarbeit anfertigen.

Die Aufgaben wurden größtenteils in geschlossener Textform gestellt, wie z.B. so

_Die beigegebene Zeichnung zeigt den Achsenschnitt eines Pollers, an dem beim Anlegen eines Schiffes die Haltetaue befestigt werden. Die seitlichen Bögen des Achsenschnittes sind Hyperbeläste. Den oberen Abschluß bildet eine halbe Ellipse und der untere zylindrische Teil wird in die Hafenmauer eingelassen. Die Form des Pollers ergibt sich durch Rotation des Achsenschnittes um die y-Achse.

Berechnen Sie den Rauminhalt des Hyperboloids, des halben Ellipsoids unter Benutzung eines zweiten, hierfür besonders geeigneten Koordinatensystems und des Zylinders. Wie groß ist das Gewicht des gußeisernen Pollers?_

Am 1. Juli 1951, 15h45m MEZ wurden Azimut a und Höhe h der Sonne gemessen. Man fand a = 75° 28’, h = 40° 54’. An welchem Ort geschah das, wenn die Zeitgleichung +3,8m und die scheinbare Deklination der Sonne 23° 8’ betrug? (Das Azimut wird von Süden nach Westen gemessen.)

Punktezahlen? Wurden nirgends gegeben. Warum? Die pädagogischen Verantwortlichen des Bildungssystems vertraten die Ansicht, daß das Zeigen der Punkteverteilung unweigerlich zu Dünnbrettbohrerei führt. Anstatt sich einfach hinzusetzen und die gegebenen Problemstellungen zu erfassen, zu durchdenken und Lösungsversuche zu unternehmen, würden die Schüler blindwütig irgendwelche Rechenschemata durchziehen und nur zusehen, wie sie möglichst leicht, möglichst viele Punkte kriegen können. Des weiteren würde der Schwierigkeitsgrad reduziert, da selbst schwache Schüler mit relativ geringer Vorbereitung abschätzen können, wo sie ihre Anstrenungen konzentrieren sollten. Das wollten die Pädagogen nicht. Die Schüler sollten die Prüfungssituation so gut wie möglich vernachlässigen und die polytechnischen, naturwissenschaftlichen und innermathematischen Probleme alle gleichermaßen versuchen, und zwar nach bestem Wissen und Gewissen.

Von den damaligen Prüfungen ausgehend gab es zu den heutigen noch wesentlich mehr Unterschiede, doch das würde hier zuweit gehen. (Um es vorsichtig auszudrücken: Heutige Prüfungen sind für Gehirnamputierte bemessen.)

Als Elternteil solltest Du die Art und Weise der Lehrerin gutheißen, weil Dein Kind frühzeitig lernt, sich auf die Aufgaben zu konzentrieren und nicht blind den Punkten hinterherzurennen. Hast du zuwenig Vertrauen, sprich mit der Lehrerin und schlage vor, sie solle die Punkteverteilung am Ende der Mathearbeit den Schülern in schriftlicher Form mitgeben.

reinerlein

Hallo!
Es geht aber auch nicht um die Punkte bei der Schularbeit selbst, sondern im Nachhinein, wenn die Kinder die Schularbeit zurückbekommen haben! Mittlerweile weiß ich aber, dass Noten TRANSPARENT sein müssen und wir das nachvollziehen können müssen, warum die oder die Note rausgekommen ist.
Übrigens: nachdem ich diese Lehrerin um die Punkte gebeten habe, ist sie plötzlich draufgekommen, dass mein Sohn ja doch mehr Punkte hat als sie ihm ursprünglich gegeben hat.
Lg

Hallo.

Nach Deiner Antwort dachte ich erst, ich hätte falsch gelesen, doch Du schreibst nirgends eindeutig, daß die Lehrerin einfach die Zensur drunterschreibt und selbst zur Zensurenfestlegung einfach die Punkte wegläßt. Das ist selbstverständlich nicht in Ordnung und hier solltest Du Dich an die Lehrerin wenden. Wenn das keine Verbesserung bringt, bitte den Direktor um Klärung.

Punkte weglassen während der Anfertigung der Arbeit - wunderbar. Sollte flächendeckend die Norm sein!
Zu erreichende Punkte, erreichte Punkte und Bewertungsskala im Rahmen der Auswertung der Arbeit weglassen - nicht hinnehmbar. Keine Panik schieben, nicht aggressiv werden, mit den Verantwortlichen reden.

Adios :smile:

Ja eben, darum ist es gegangen. Mittlerweile hat mein Sohn sogar eine bessere Note bekommen, weil ich auf die Punkte bestanden habe. Sie hat sich auch entschuldigt, somit ist das erst mal vom Tisch. Aber, da es nicht das erste Mal war, das mir bei dieser Lehrerin etwas spanisch vorkommt, werde ich sie im Auge behalten :smile:
Danke für deine Meinung :smile:
LG