Hallo!
Zwar nur ein kleines Thema, aber es geht mir um’s Prinzip.
4. Klasse Grundschule. Mathearbeit. Aufgabe XY -> Ergebnis zeigt falschen Zahlenwert, also 0 Punkte von 4.
Meiner Meinung nach hätten Teilpunkte vergeben werden können.
Graphischer Lösungsansatz ist richtig. Rechnerischer Ansatz ist richtig. Der Fehler war dass statt einer 4 eine 40 geschrieben wurde - ist ja klar dass dann die falsche Zahl rauskommt.
Meine Schulzeit ist schon Ewigkeiten her, aber auch in der Grundschule sollte man eigentlich erwarten können, dass der Lehrer sich soweit mit der Arbeit befasst, dass er richtigen Ansatz und Lösungsweg (wenigstens zum Teil) belohnt.
Meiner Meinung nach ist es einfach Faulheit wenn man nur auf das zahlenmäßige Endergebnis schaut.
Eure Meinung würde mich interessieren.
An die Lehrer von euch: Gibt es Richtlinien auf die man bestehen kann, oder ist das alles Ermessenssache des Lehrers?
Gruß
Forrest
Hallo Forrest,
zunächst einmal meine subjektive Einschätzung des Problems aus der Sicht eines Lehrers:
Wenn der Schüler bei einer Aufgabe den Rechenweg sowohl schriftlich, als auch grafisch richtig hat, sich nur beim Aufschreiben einer Zahl verschrieben hat, zeigt er mir, dass er den Sinn der Aufgabe verstanden hat und würde die volle Punktzahl bekommen. Jedoch mit dem Hinweis, dass ab einem gewissen Zeitpunkt der Aufgabe eine falsche Zahl hingeschrieben wurde. Mir geht es um das Verständnis der Aufgabe.
Meine Schulzeit ist schon Ewigkeiten her, aber auch in der
Grundschule sollte man eigentlich erwarten können, dass der
Lehrer sich soweit mit der Arbeit befasst, dass er richtigen
Ansatz und Lösungsweg (wenigstens zum Teil) belohnt.
Meiner Meinung nach ist es einfach Faulheit wenn man nur auf
das zahlenmäßige Endergebnis schaut.
Da muss ich dir schon Recht geben, aber auch einige Lehrer in Schutz nehmen (@Kritiker: ich habe „einige“ und nicht „die“ Lehrer geschrieben): wenn man mehr als 30 Kinder in der Klasse hat, dauert es sehr lange bis man eine Rechenarbeit korrigiert. Aber: ein toleranter, flexibler Lehrer schaut sich jede Arbeit genauestens an und bewertet nicht unbedingt das Ergebnis, sondern, ob der Schüler den Sinn der Aufgabe kapiert hat… dass in einer Arbeit dann wegen Nervosität eine falsche Zahl geschrieben wird, der Rest (Weg) aber richtig ist, passiert…
An die Lehrer von euch: Gibt es Richtlinien auf die man
bestehen kann, oder ist das alles Ermessenssache des Lehrers?
Als ehemaliger baden-württembergischer Lehrer kommt mir da nur der §38 SchulG in den Sinn… die sogenannte „Pädagogische Freiheit“ (ein wieferer Lehrer mag mich bitte korrigieren), will heissen, dass der Lehrer einen Ermessensspielraum hat…
Wäre es möglich, wenn du mir die Arbeit mal per Mail schicken könntest? Dann hätte ich einen Anhaltspunkt und würde sie mal nach meinem Massstab korrigieren…
Hoffe geholfen zu haben.
Schweizer Grüsse
Matthias
Hallo!
Matthias hat prinzipiell Recht. Meiner Meinung nach gilt es für die 4. Klasse, dass der Lösungsweg in die Bewertung eingeht. Auf der anderen Seite denke ich aber, dass das Prinzip des Prozessorientierten Lernens nicht uneingeschränkt seine Richtigkeit hat. Irgendwann ist einfach der entscheidende Punkt: richtig oder falsch! Gerade im Hinblick auf das irgendwann eintretende Berufsleben sollte schon das Ergebnis im Vordergrund stehen. Allerdings dürfte es dann auch nur einen Punkt für eine solche Aufgabe geben.
Da mir die Aufgabenstellung nicht bekannt ist, kann ich hier wenig über die Bewertung des Lehrers sagen.
Stell die Aufgabe doch mal ins Forum…
Gruß,
Aragorn
Danke für die Antworten!
Das Heft ist eingesammelt und in der Schule. Aber eigentlich
hat sich das auch erledigt, weil…
Bei der Unterschrift habe ich meinen Kommentar dazugeschrieben.
Die Lehrerin zeigte Einsicht und hat Teilpunkte vergeben.
Die Note hat sich dadurch etwas verbessert.
Aber wichtiger ist - glaube ich - dass auch Lehrer merken sollen, dass man ihnen auf die Finger schaut.
Gruß
Forrest