Maultaschen ond Mauldascha
Servus,
bevor die Dosen von Bürger in die Regale kamen, hatten hausgemachte Maultaschen nicht die Form von großen Ravioli, sondern man machte sie, indem man den Nudelteig sehr dünn auswellte, die Füllung in Streifen darauf gab und das Ganze mit einem Geschirrtuch (heute mit Backpapier) als Unterstützung einrollte (quer! zu den aufgetragenen Füllestreifen).
Die so entstandene Rolle wird dann zwischen den Fülle-Streifen mit einem Messerrücken geteilt. Dann braucht man die einzelnen Maultaschen gar nicht extra verschließen, sie sind nämlich schon vom Abteilen vom Druck des Messerrückens zu, ganz ohne Pinsel, Eigelb, Nietzange oder Kümpelhammer.
Die richtige Dosierung der Fülle, die Zubereitung eines ausreichend festen Teiges (lang kneten, ausgiebig ruhen lassen) und das sehr dünne Ausrollen, damit das keine zu teigige Angelegenheit wird, braucht etwas Übung. Aber das Fertigen der Maultaschen selber ist auf diese Weise ruckzuck erledigt.
Einzelne Abtrünnige, die zu viel Fülle erwischt haben und deswegen nicht ganz zu gehen, sind dabei wenns pressiert kaum zu vermeiden. Das tut der Briah gut, die dadurch ein bissel gehaltvoller wird („Bouillong“ hat es in einer schwäbischen Supp eh it), und die „leeren“ Maultaschen tun dem Koch gut - auch wegen seinem Renommé, wenn er die nämlich nebenzus verspeist, merkt man ihm den kochenderweise eingenommenen Satteltrunk nachert am Tisch nicht so an.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder