Mautprellen leicht gemacht

Hallo!

Hat jemand von euch heute zufällig Frontal21 geschaut? Um es mal lax zu formulieren: Ich denke mein Schwein pfeift. Ich fand es erschreckend, wie einfach es ist das Mautsystem zu umgehen. Auf einer Teststrecke hat man einfach die „On Board Unit“ ausgeschaltet und ist losgefahren. Ergebnis: der „Mautsünder“ wurde nicht von TollCollect registriert und auch das BAG zeigte keine Regung. Die Ursache laut BAG ist die, dass man die Kontrollbrücken nur bei Bedarf anschaltet und demnach nicht zu jeder Zeit alle Brücken aktiv sind, sondern nur ca. jede 10. Der Kommentar von TollCollect dazu lautete sinngemäß: „Alles andere wäre auch viel zu teuer.“
Das System hat Milliarden Euro gekostet und jetzt nach der - um 16 Monate verzögerten - Einführung ist es aus Kostengründen nicht einmal vollständig aktiv? Was haltet ihr davon? Ich kann nur mit dem Kopf schütteln ob diesem Schildbürgerstreich.

mfG Dirk

Hallo,

wo ist das ein Schildbürgerstreich? Was kontrollieren diese Brücken? Sie kontrollieren doch nur, ob eingecheckt wurde. Und nicht viele Unternehemn gehen angesichts der hohen Strafen das Risiko ein.

Übrigens, man kan auch ohne Vignette durch Österreich fahren.
Man kann in D. ohne Führerschein, Tüv/ASU Autofahren. Und macht es deshalb jeder?

Der Bericht bei Frontal21 reiht sich in die anderen BILDenten Geschichten ein und dienen einzig allein dazu, das nicht mehr mitdenkende Volk gegen irgendjemanden aufzuhetzen.

Übrigens liegt die Quote der Preller bei 3%. Auch wenn die Dunkelziffer höher liegen mag, ist es doch ein Erfolg.

Hallo!

wo ist das ein Schildbürgerstreich?

Ich habe das - zugegebenermaßen etwas überzogen - so genannt, weil sich mir der Sinn nicht erschloss, ein Mautsystem zu errichten und es dann nich flächendeckend aktiv zu halten. In jedem anderen europäischen Land, welches über ein Mautsystem verfügt, ist das so. Warum nicht in Deutschland?

Und nicht viele Unternehemn gehen angesichts der
hohen Strafen das Risiko ein.

Naja, 75 € Bußgeld kostet das beim erstmaligen Verstoß und ich habe auch nirgends behauptet, dass jede Spedition die Maut „prellt“.

Übrigens, man kan auch ohne Vignette durch Österreich fahren.
Man kann in D. ohne Führerschein, Tüv/ASU Autofahren. Und
macht es deshalb jeder?

Ich kann auch geschmuggelte Zigaretten kaufen, trotzdem macht es nicht jeder. Und? Was hat das mit dem Thema zu tun?

Der Bericht bei Frontal21 reiht sich in die anderen BILDenten
Geschichten ein und dienen einzig allein dazu, das nicht mehr
mitdenkende Volk gegen irgendjemanden aufzuhetzen.

Das ist Polemik, einen Kommentar erspare ich mir dazu.

mfG Dirk

Hallo,

Hat jemand von euch heute zufällig Frontal21 geschaut?

leider nicht

Auf einer Teststrecke hat man einfach die „On Board
Unit“ ausgeschaltet und ist losgefahren. Ergebnis: der
„Mautsünder“ wurde nicht von TollCollect registriert

was ich nicht verstehe ist, wie dann eine korrekte Mautabrechnung erstellt werden kann? Ich weiß, dass die Transportunternehmer genaue Aufzeichnungen machen, um eine Kontrolle für die Rechnung zu haben.
Ich werde da Mal nachfragen, wie das mit den TC Rechnungen ist.

und auch das BAG zeigte keine Regung.

Bei kontrollierten LKW’s? Leider ist das BAG zu unterbesetzt und daher kaum präsent. War doch bei der Vignette genau so. Schwarzfahrer en Masse. Wissmann schrieb mir auf meine damalige Anfrage/Kritik der fehlenden Kontrolle auch, dass die Verluste sehr geing wären, da nur wenige nicht bezahlen würden.

Es wurde auch festgestellt, dass die Einbuchungen an Terminals (für die ohne OBU), die nicht grenznah sind, viel zu gering sind für das Verkehrsaufkommen.

Die Preller sehe ich im Gegensatz zu @Steven bei weitaus mehr als 3 %!! Diese Zahl ist naiv!
Bei so geringem Bußgeld und dem geringen Risiko erwischt zu werden zahlt doch kaum einer, denn -> über die Verfolgung/Eintreibung von Bußgeldern im Ausland brauche ich wohl keinem was erzählen. Es ist nicht wie in Frankreich, wo man festgehalten wird, bis bezahlt ist.

Die Ursache laut BAG ist die,
dass man die Kontrollbrücken nur bei Bedarf anschaltet und
demnach nicht zu jeder Zeit alle Brücken aktiv sind, sondern
nur ca. jede 10. Der Kommentar von TollCollect dazu lautete
sinngemäß: „Alles andere wäre auch viel zu teuer.“

Der Steuerzahler lässt eben vieles mit sich machen. Wer auch solche Verträge ohne Konventionalstrafe macht - lachhaft - man stelle sich sowas in der freien Wirtschaft vor. Da muss man für Schäden wegen falscher Vertragsformulierung halt selbst für den Schaden aufkommen.

Das System hat Milliarden Euro gekostet und jetzt nach der -
um 16 Monate verzögerten - Einführung ist es aus Kostengründen
nicht einmal vollständig aktiv?

Nicht nur die Transportbranche wird verarscht :frowning:

Was haltet ihr davon?

Hätten die lieber ganz viele Mauthäuschen gebaut und Arbeitsplätze geschaffen. Das wäre und billiger gekommen, Mautpreller hätten kene Chance und manch Studi könnte seine Studiengebühren mit nem „Mautkassiererjob“ verdienen :frowning: und unqualifizierte Arbeitskräfte bekämen auch eher nen Job.

Diphda, die über so manches in unserem Staate nur noch ungläubig dreinschauen kann

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Hallo!

wo ist das ein Schildbürgerstreich?

Ich habe das - zugegebenermaßen etwas überzogen - so genannt,
weil sich mir der Sinn nicht erschloss, ein Mautsystem zu
errichten und es dann nich flächendeckend aktiv zu halten. In
jedem anderen europäischen Land, welches über ein Mautsystem
verfügt, ist das so. Warum nicht in Deutschland?

Hallo,

Sieh es einfach als allg. Überwachungssystem an.

mautprellen = schwarzfahren
moin,
es gibt leute , die notorisch schwarzfahren. bei einer bestimmten „fahrfrequenz“ lohnt sich das auch durchaus, denn anbetracht der hohen preise im öpnv finde ich die strafgelder zwischen 40-60 euro angemessen ertraeglich.
bei mautprellern jedoch kann es sehr teuer werden: die erste verwarnung liegt bei 75.- euro - nach der gewoehnungsphase kommen dann 250.- als minimum.
fuer notorische mautpreller sind dann jedoch bussgelder bis zu 20.000 vorgesehen, und der trucker, der die kohle nicht beischafft, bekommt sein arbeitsgeraet an die kette gelegt.
diesen betrag finde ich abschreckend genug, um feleissig maut zu bezahlen, und dieser betrag deckt dann auch etliche schwarzfahrer mit ein…
gruss
khs

Hi,

Hätten die lieber ganz viele Mauthäuschen gebaut und
Arbeitsplätze geschaffen. Das wäre und billiger gekommen,
Mautpreller hätten kene Chance und manch Studi könnte seine
Studiengebühren mit nem „Mautkassiererjob“ verdienen :frowning: und
unqualifizierte Arbeitskräfte bekämen auch eher nen Job.

ah, na endlich mal ein Experte, der eine fundierte Aussage darüber treffen kann, was besser und billiger wäre. Du hast ja im Vorfeld sicher alles durchgerechnet… darf ich die Rechnung mal sehen?

Inklusiver aller zu berücksichtigenden Faktoren, also Bau der Mauthäuschen, Lohn der Kassierer für die nächsten 20 Jahre, Umbau und Verbreiterung der Autobahnen (wie aus Frankreich bekannt), volkswirtschaftliche Auswirkungen durch vermehrte Staubildung etc.?

Gegengerechnet dann natürlich die Kostenentwicklung für das gegenwärtige System, Prognose für Mautpreller, dadurch entstehende Verluste etc., ebenfalls für die nächsten 20 Jahre?

Danke schonmal,

lemmy

schwerfallenderweise auch ein Hi,

ah, na endlich mal ein Experte, der eine fundierte Aussage
darüber treffen kann, was besser und billiger wäre. Du hast ja
im Vorfeld sicher alles durchgerechnet… darf ich die
Rechnung mal sehen?

http://www.fela.ch/elektroniktelem/de/news/dasneuema…
Den Zuschlag für Errichtung und Betrieb des neuen Mautsystems erhielt das Konsortium ETC, ein Zusammenschluß der Unternehmen Daimler-Chrysler- Services, Deutsche Telekom und des französischen Autobahnbetreibers Cofiroute. Der Wert des Auftrags beläuft sich auf etwa 8 Milliarden Euro, die drei Betreiber sollen jährlich 600 Millionen Euro für ihre Dienste erhalten: eine staatlich garantierte Goldgrube, sagen Kritiker.

Täglich rollen mehr als 1,6 Millionen Lastwagen auf den deutschen Autobahnen. Nur wenige Promille von ihnen können von mobilen Kommandos geprüft werden. Schon sprechen Experten von rosigen Zeiten für Schwarzfahrer. „Die Annahme, daß alle freiwillig Gebühren zahlen, ist mehr als naiv. Es ist mit Mautprellereien in zigfacher Millionenhöhe zu rechnen“, sagt Ernst Uhlmann, Geschäftsführer der Fela Management AG in Dissenhofen. Sein Unternehmen hat die „leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe“ in der Schweiz umgesetzt. Der Karlsruher Verkehrswissenschaftler Werner Rothengatter prognostiziert zudem eine Verlagerung des Verkehrs auf das mautfreie Straßennetz. Die Umweltbelastung werde durch die Maut nicht verringert, weil sich Fahrzeuge mit höherem Schadstoffausstoß dann mehr auf den Bundes- und Landstraßen bewegten. Kritik entfacht sich auch an den hohen Betriebskosten von Toll Collect. Nach den gegenwärtigen Planungen sind dafür etwas weniger als 20 Prozent der Einnahmen veranschlagt. Mit Kassenhäuschen wären es nur fünf bis sechs Prozent, sagt Uhlmann.

http://www.heise.de/newsticker/meldung/45136
Das neue Abkommen zwischen Regierung und Toll Collect sieht einen Start der abgespeckten Maut ohne Download-Funktion im Januar 2005 vor. Ein Jahr später soll dann das ursprünglich geplante System anlaufen. Kommt es im Jahre 2005 zu Pannen, kann die Bundesregierung Vertragsstrafen bis zu 780 Millionen Euro einfordern. Die Haftungsobergrenze wurde für 2005 auf eine Milliarde festgelegt, das Doppelte der ursprünglich von Toll Collect angebotenen Summe. Ab 2006 soll mit der Vollmaut eine unbegrenzte Haftungsobergrenze des Konsortiums gelten. Über die bisher aufgelaufenen Mautausfälle über mehr als 2 Milliarden Euro soll eine Schiedsgericht befinden, weil sich in dieser Frage keine Bewegung ergab

http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/12/0,3672,210529…

Stolpe bezifferte den Schaden für den Bund durch die Verzögerung des zunächst für August 2003 geplanten Starts auf rund 6,5 Milliarden Euro.

Die vor allem bei der Telekom und Daimler anfallenden laufenden Verluste von Toll Collect schätzen Analysten 2004 auf jeweils rund 200 Millionen Euro. Dadurch werde zwar nicht das operative Ergebnis, aber das Finanzergebnis der Konzerne belastet.

Hohe Verluste der Konzerne = weniger Rendite für die Großkapitalisten = Einsparungen um Rendite zu Erhöhen = Weitere Entlassungen ???

Reicht das oder kannst du auch selbst noch suchen? Ist reichlich Stoff im Netzt vorhanden!!
Muss man da noch rechnen?
Muss man da noch mit genauen Zahlen etwas beweisen?

Und das einem so charmanten Kerl wie dir, der einem so nett hier anspricht!!!

Inklusiver aller zu berücksichtigenden Faktoren, also Bau der
Mauthäuschen, Lohn der Kassierer für die nächsten 20 Jahre,
Umbau und Verbreiterung der Autobahnen (wie aus Frankreich
bekannt), volkswirtschaftliche Auswirkungen durch vermehrte
Staubildung etc.?

Gegengerechnet dann natürlich die Kostenentwicklung für das
gegenwärtige System, Prognose für Mautpreller, dadurch
entstehende Verluste etc., ebenfalls für die nächsten 20
Jahre?

Danke schonmal,

Aber bitte doch

lemmy

Diphda, entsetzt über deine Umgangsformen

Für Lemmy noch einen Link

Ergebnisse 1 - 10 von ungefähr 9.280 für Verluste toll collect.

http://www.google.de/search?hl=de&q=Verluste+toll+co…

Diphda, sich Höflichkeitsfloskeln für andere aufsparend

Hallo Diphda,

ganz ehrlich: deinen Unmut über meine Umgangsformen verstehe ich nicht. Ich habe dich begrüßt, ich habe mich verabschiedet. Ich habe meiner Vorfreude darüber Ausdruck verliehen, dass sich jetzt endlich jemand kenntnisreich und mit Zahlen belegt zu der Thematik äußern kann und mich sogar schon im Voraus bei dir bedankt.

Dein Entsetzen kann ich mir nur so erklären, dass es für dich als unhöflich gilt, wenn jemand sich freundlich nach Belegen für in den Raum gestellte Thesen erkundigt. Wenn dem so ist entschuldige ich mich gern bei dir, muss dich dann aber darauf hinweisen, dass deine Auffassung in Sachen Umgangsformen nicht ganz dem gesellschaftlichen Mainstream entspricht.

(…)Wert des
Auftrags beläuft sich auf etwa 8 Milliarden Euro, die drei
Betreiber sollen jährlich 600 Millionen Euro für ihre Dienste
erhalten(…).

Das ist, so weit ich weiß, richtig

Schon sprechen Experten von
rosigen Zeiten für Schwarzfahrer. „Die Annahme, daß alle
freiwillig Gebühren zahlen, ist mehr als naiv. Es ist mit
Mautprellereien in zigfacher Millionenhöhe zu rechnen“, sagt
Ernst Uhlmann, Geschäftsführer der Fela Management AG in
Dissenhofen.

Das mag sein. Wenn ich mit der Straßenbahn fahre, werde ich auch nur manchmal kontrolliert. Wenn es sich rentieren würde, flächendeckend auf gültige Fahrscheine zu prüfen und erhöhtes Beförderungsentgelt zu kassieren, würde es mit Sicherheit so gemacht.

(…)Die Umweltbelastung werde durch die Maut nicht
verringert, weil sich Fahrzeuge mit höherem Schadstoffausstoß
dann mehr auf den Bundes- und Landstraßen bewegten.

Das ist Spekulation, die finanziellen Auswirkungen kannst du aber gerne in deine Rechnung einfliessen lassen.

Nach den gegenwärtigen Planungen sind dafür etwas
weniger als 20 Prozent der Einnahmen veranschlagt. Mit
Kassenhäuschen wären es nur fünf bis sechs Prozent, sagt
Uhlmann.

Ich kann nicht beurteilen, ob diese Zahl realistisch ist. Aber es handelt sich lediglich um die Betriebskosten. Außer Acht gelassen werden die Kosten für die Schaffung der nötigen Infrastruktur. Hast du dazu auch ein paar Zahlen in deiner Rechnung?

http://www.heise.de/newsticker/meldung/45136

Den Link versteh ich in diesem Zusammenhang nicht, aber, wie gesagt… ich bin ja auch kein Experte. Erklärst du’s mir?

Stolpe bezifferte den Schaden für den Bund durch die
Verzögerung des zunächst für August 2003 geplanten Starts auf
rund 6,5 Milliarden Euro.

Verrätst du mir, wie die Infrastruktur für mit Menschen besetzten Mautkontrollstellen schneller und kostengünstiger hätte geschaffen werden können? Inklusive Umbau von Autobahnauf- und -ausfahrten?

Hohe Verluste der Konzerne = weniger Rendite für die
Großkapitalisten = Einsparungen um Rendite zu Erhöhen =
Weitere Entlassungen ???

Aha, verstehe… ja, ich denke, das gehört mit in die Rechnung.

Muss man da noch rechnen?
Muss man da noch mit genauen Zahlen etwas beweisen?

Mehr denn je, fürchte ich. Ich bin gespannt!
Wie gesagt: ich bin ja nur ein interessierter Laie auf dem Gebiet.

Ganz liebe Grüße,

lemmy