Hi!
Tagesschau-Meldung zur Maxhütte: „Die meisten der zuletzt 750
Beschäftigten werden von einer Auffanggesellschaft
übernommen“.
Weiß jemand, was hier unter „Auffanggesellschaft“ zu verstehen
ist? Stahl wird in der Maxhütte jedenfalls nicht mehr
produziert. Welcher Unternehmer bindet sich 750 ehemalige
Stahlkocher ans Bein?! Damit kann mit „Auffanggesellschaft“
doch kaum etwas anderes als staatlicher Tropf gemeint sein -
oder?
Die Auffanggesellschaft „Neue Maxhütte NMH“ wurde bereits beim ersten Konkurs der Maxhütte 1987 gegründet. Damals hielten der Bayerische Staat 45%, der Freilassinger Unternehmer Aicher 44% und Mannesmann 11% Anteile an der NMH. Damit wurde die Entlassung von 4500 Arbeitnehmer verhindert.
Das Land Bayern (resp. der bayerische Steuerzahler) butterte 250 Mio Euro in die Maxhütte, die Arbeitnehmer verzichteten auf Lohnerhöhungen, Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Doch schlechte Konjunktur, mangelhafte Anbindung des Werkes an die Verkehrswege (z.B. kein schiffbarer Fluß) sowie Überalterung der Industrieanlagen ließen dem Werk keine Chance. Zudem verlangte die EU 75 Mio Euro als unzulässige Fördermittel von der Maxhütte zurück.
1998 gab es den zweiten Konkurs. Kurzfristig tauchte der Chef der Georgsmarienhütte auf, um die Maxhütte zu übernehmen. Doch die Verhandlungen scheiterten an den überzogenen Preisvorstellungen Aichers.
Im August 2000 wird das Rohrwerk aus der Maxhütte ausgegliedert und geht an ein Tochterunternehmen Aichers und schreibt seit 2001 schwarze Zahlen.
Seit Juli 2002 erfolgt die schrittweise Stillegung der Maxhütte.
Wie die Zusammensetzung der Auffanggesellschaft heute aussieht, kann ich leider nicht sagen, aber ich gehe mal davon aus, daß das Land Bayern den größten Anteil hält.
(benutzte Quellen: Oberpfalznet + Archiv des Tagesspiegel)
Grüße
Heinrich