Maximale Grösse eines Planeten

Hallo Leute

Letztens habe ich wieder mal einen Artikel zu Exo-Planeten gelesen. U.a. wurde darauf hingewiesen, dass sehr grosse Planeten nur Gasriesen sein können. Die Begründung „Gesteinsplaneten können nicht so gross werden“ klang dann doch etwas schwammig und eher nach einer Behauptung als einer Begründung.

Wie gross kann ein Objekt aus Gestein bzw. generell festem Material (egal ob Exo-Planet, Planemo oder wasauchimmer) maximal werden? Und was passiert, wenn das Objekt die Grenze überschreitet?

In diesem Zusammenhang: Soweit ich weiss hängt die auf der Oberfläche eines Planeten „spürbare“ Gravitation von der Masse des Planeten und vom Abstand zum Gravitationszentrum ab (vermutlich auch von der Dichte). Stimmt das? Angenommen ich stehe auf einem jupitergrossen Planet aus dem selben Material wie die Erde (sofern das überhaupt geht - siehe obige Frage): um wieviel ändert sich mein Gewicht (genauer: die Gewichtskraft in Newton)?

lg
Erwin

Wie gross kann ein Objekt aus Gestein bzw. generell festem
Material (egal ob Exo-Planet, Planemo oder wasauchimmer)
maximal werden?

Hallo Erwin,

die grundlegende und bisher unbeantwortete Frage ist, was ist eigentlich ein Planet? Siehe dazu:
http://www.g-o.de/dossier-493-1.html

Wenn man deine Frage dementsprechend umformuliert etwa in „wie schwer kann ein Himmelskörper mit fester Oberfläche werden“, kommt man auf Neutronensterne, und von denen zu schwarzen Löchern, wo sich aber gleich die Frage stellt, wass man unter Oberfläche und unter fest versteht. Davon abgesehen würde ich deine Frage beantworten mit „bis einige Sonnenmassen, eben solange der Himmelskörper nicht zum schwarzen Loch kollabiert“. Wenn man schwarzen Löchern eine Oberfläche zugesteht (was wohl niemand so genau weiss), gibt es keine obere Grenze.

Eine ganz andere Frage ist, wie gross Gesteinsplaneten, die in einem Gaswirbel um einen neuen Stern entstehen, wachsen können, aber auch das wird zur Definitionssache - ab einer bestimmten Masse und unterhalb einer bestimmten Temperatur behält der Planet eben seine Gashülle - ich würde vermuten, Gesteinsplaneten sind im Prinzip Gasriesen, die wegen zu hoher Temperatur (Sonnennähe) oder zu geringer Masse ihr Gas grösstenteils verloren haben, ev. schon bevor sich grössere Ansammlungen gebildet haben. Die ursprüngliche Gaswolke war ja überall gleich zusammengesetzt.

Gruss Reinhard

Hallo Erwin,

Letztens habe ich wieder mal einen Artikel zu Exo-Planeten
gelesen. U.a. wurde darauf hingewiesen, dass sehr grosse
Planeten nur Gasriesen sein können. Die Begründung
„Gesteinsplaneten können nicht so gross werden“ klang dann
doch etwas schwammig und eher nach einer Behauptung als einer
Begründung.

ich würde erst mal anzweifeln, dass der Satz „Gesteinsplaneten können nicht so gross werden“ in dieser Form geäußert wurde.

Ich würde eher die Formulierung „So große Planeten können nicht zu Gesteinsplaneten werden“ wählen.

Wie gross kann ein Objekt aus Gestein bzw. generell festem
Material (egal ob Exo-Planet, Planemo oder wasauchimmer)
maximal werden? Und was passiert, wenn das Objekt die Grenze
überschreitet?

Diese Frage ist praxisfern. Du kannst fast beliebige Mengen Gestein zu einem Planeten zusammenkippen, bis es zu einem Neutronenstern kollabiert.

Die Frage ist doch die, wie und woraus Planeten entstehen. Aus einer http://de.wikipedia.org/wiki/Protoplanetare_Scheibe. Diese enthält im Wesentlichen dasselbe Material wie die Sonne.

Dass die inneren Planeten unseres Sonnensystems Gesteinsplaneten sind, liegt daran, dass sie 1. nah an der Sonne sind und 2. relativ leicht sind. Beides begünstigt ein Wegblasen der leichten Elemente (H und He) durch den Sonnenwind.

Ein sehr schwerer Planet hält die leichteren Gase so fest, dass er nicht zu einem Gesteinsplanet wird. Die ersten gefundenen Exoplaneten waren (durch die Technik bedingt) Jupiters, die im Merkurabstand kreisen.

In diesem Zusammenhang: Soweit ich weiss hängt die auf der
Oberfläche eines Planeten „spürbare“ Gravitation von der Masse
des Planeten und vom Abstand zum Gravitationszentrum ab
(vermutlich auch von der Dichte). Stimmt das? Angenommen ich
stehe auf einem jupitergrossen Planet aus dem selben Material
wie die Erde (sofern das überhaupt geht - siehe obige Frage):
um wieviel ändert sich mein Gewicht (genauer: die
Gewichtskraft in Newton)?

Das ist 1. richtig und 2. doppelt gemoppelt.

Ich will (und kann) das jetzt mathematisch nicht begründen, aber eine Kugelscheibe bewirkt eine Anziehung die exakt so groß ist wie dieselbe Masse im Mittelpunkt. Zumindest wenn du außerhalb bist, wenn du innerhalb bist, ist sie exakt NULL, das nur am Rande.

So gesehen brauchst du nur den Radius und die Masse des Planeten zu kennen, um die Anziehung an der Oberfläche zu berechenen. Und da hast du die Dichte gleich mit erschlagen, denn Dichte ist ja Masse/Volumen.

Man kann also Formeln wie m/r² nehmen oder simpler doppel so schwer=dicht ist doppelte Anziehung, doppelt so groß ist ein viertel Anziehung.

Hoffe geholfen zu haben, Zoelomat

hallo

danke für die antworten

zusammenfassend (lassen wir das thema planetendefinition mal weg):

grosse planeten sind gasplaneten, weil sie genug gravitation haben, um die ausreichend vorhandenen leichten elemente zu halten. kleine planeten können das schlicht nicht. daher die „grenze“ für gesteinplaneten.

ansonsten kann ein gesteinsplanet so gross werden, bis er ein neutronenstern bzw. ein schwarzes loch wird. insofern wäre das die obergrenze für einen gesteinsplaneten.

hätte ich eh so vermutet, nur war der artikel, den ich gelesen habe, da etwas missverständlich formuliert (war auch eine tageszeitung und kein wissenschaftliches magazin).

lg
erwin