Maximaler Spannungsabfall bis Hausanschluss?

Hallo,

man findet in VDE-Richtlinien immer nur Angaben bezüglich Spanungsfall zwischen Hausanschluss und Zähler, bzw. zwischen Hausanschluss und Steckdose/Geräteanschluss.
Gibt es auch einen Wert, der für die Strecke von der Trafostation bis zum Hausanschluss vom Energieversorger einzuhalten ist? Teilweise sieht man im ländlichen Raum noch Niederspannungsfreileitungen, die über 500 m Strecke ohne Trafo dazwischen als Stich bis zu einem Verbraucher führen.
Da bezweifle ich oft, dass der Spannungsabfall da zu vernachlässigen ist…

MfG Marius

Hallo Marius !

Nein,man kann es natürlich nicht vernachlässigen,aber das passiert ja auch nicht.
Nur müssen sich darum die Energieversorger kümmern.
Der Endverbraucher hat nur ein Anrecht auf Lieferung der Spannung 400/230 mit der Toleranz von +6%/ -10%. Sie liegt aber in vielen Fällen deutlich näher an der Nennspannung dran.

In den Versorgungsnetzen rechnet man mit unterschiedlichen Spannungsfällen,etwa von 3,5% beim 400/230 V Ortsnetz bis zu 10 % im Mittel- und Hochspannungsnetz.

Faustformel des zu versorgenden Bereichs rund um den Trafo ist beim Ortsnetz ca. 300 m,beim Mittelspannungsnetz 6kV etwa 2,5 km,bei 20 kV schon ca. 20 km.
Muss einmal ein längerer Netzausläufer zu einem Einzelhaus geführt werden(Ortsnetz),kann dort die ankommende Spannung schon am unteren Rand der Toleranz liegen.

MfG
duck313

Das ist mit schon alles recht geläufig gewesen. Stimmt, mit den +6/-10 % ist ja eigentlich der höchstmögliche Spannungsfall schon vorgegeben.

Also gilt diese Toleranz nicht im Leerlauf, sondern schon bei voller Auslastung des Anschlusses. Ansonsten käme ja echt nichts anständiges mehr raus, wenn man 207 V ins Haus bekommt und dort auch nochmals 10 V bis zur Steckdose abfallen…

Da habe ich zu oberflächlich drüber nachgedacht.

MfG Marius

Moin,

…Stimmt, mit den +6/-10 % ist ja eigentlich der höchstmögliche Spannungsfall schon vorgegeben.

In Europa ist die Netzspannung in der Norm IEC 60038 festgelegt.
Die konkreten Spannungswerte dürfen um ±10 % von den Nennwerten abweichen.
http://www.vde-verlag.de/normen/0175001/din-iec-6003…

EN 50160 für die Netzspannungsqualität relevant.
http://www.energiedienst-netze.de/cms/medienboard/pd…

Also gilt diese Toleranz nicht im Leerlauf, sondern schon bei
voller Auslastung des Anschlusses. Ansonsten käme ja echt
nichts anständiges mehr raus, wenn man 207 V ins Haus bekommt
und dort auch nochmals 10 V bis zur Steckdose abfallen…

http://www.tab-strom.de/EVK/index.html

Da habe ich zu oberflächlich drüber nachgedacht.
MfG Marius

mfg
W.

Hallo Marius,

Das ist mit schon alles recht geläufig gewesen. Stimmt, mit
den +6/-10 % ist ja eigentlich der höchstmögliche
Spannungsfall schon vorgegeben.

Die +6/-10% sind veraltet und galten nur bis 2009.

Früher war die Normspannung vielen europäischen Ländern, so auch in D, CH und A, 220V +/-10%.

Ab 1987 wurde dann die Norm auf 230V +6/-10% geändert, wudurch sich an den zulässigen Spannungswerten, mit denen ein Gerät zurechtkommen muss, eigentlich nichts änderte.

Seit 2009 gelten 230V +/-10%.

Dies gab den EVUs genügend Zeit ihre Versorgungsnetze umzustellen, hauptsächlich mussten dazu die Tranformatoren ersetzt werden, und den Herstellern ihre Geräte für die höheren Spannungen zu dimensionieren.

Dramatisch wirkt sich eine Spannungserhöhung eigentlich nur bei normalen Glühlampen auf die Lebenserwartung aus, hier reduzieren 10% Spannungserhöhung die Brennstunden um etwa den Faktor 10.

MfG Peter(TOO)

Dramatisch wirkt sich eine Spannungserhöhung eigentlich nur
bei normalen Glühlampen auf die Lebenserwartung aus, hier
reduzieren 10% Spannungserhöhung die Brennstunden um etwa den
Faktor 10.

Lasst uns deshalb die Spannung etwas anheben. Um Glühlampen ist es echt nicht schade…

Wie sieht eigentlich das Schaltbild zu Spannungsstabilisierung im Wechselsspannungssystem aus?

Gesamtspannungsfall bis runter auf 199V erlaubt?
Hallo

Also gilt diese Toleranz nicht im Leerlauf, sondern schon bei
voller Auslastung des Anschlusses. Ansonsten käme ja echt
nichts anständiges mehr raus, wenn man 207 V ins Haus bekommt
und dort auch nochmals 10 V bis zur Steckdose abfallen…

Da bringst du mich auf einen Gedanken:

Wenn der Netzbetreiber 230V ±10% einhalten muß, darf er bis runter auf 207V. In der Hauptstromversorgung darf ich 0,5% verbraten, in der restlichen Anlage nochmal 3%. Wenn ich als Berechnungsgrundlage die Nennspannung nehme (Richtig? Oder muß die tatsächliche Spannung genommen werden, die bei einem Neubau ja gar nicht bekannt ist?) dann darf ich nochmal 1,156+6,9V runter. 199 V bekäme dann der Verbraucher. Nach Peter(too) muß der Verbraucher mit ±10% zurechtkommen. Wir haben jetzt aber nochmal 8V weniger.

Jetzt hält sich jeder an die Regeln und ein Gerät macht tatsächlich Probleme. Was dann?

Hans