Maximalgewicht Fahrer

Hallo Karin,
Zu dem Damengewicht: Lese die andere Mail in der Rubrik von mir.

im Prinzip haßt du vom Radtyp recht. Meine Frau (schon über 50 ) hat Probleme beim Auf- und Absteigen. Wenn es hier keine gibt: OK.
Inzwischen gibt es aber rege Diskussionen über Radsättel. Wenn es dich interessiert, dann suche ich den Link nochmal.
Der Knochenbau bei Damen ist / soll bei Damen etwas anders sein. Die Sitzfäche auch.
Probleme beim Sitzen gibt es aber nicht nur bei Damen sondern auch bei Herren. Inzwischen gibt es entsprechende Messmethoden für beide Geschlechter.Ob es nur Werbung ist ich weiß es nicht.
… Und dann gibt es ncoh die Unterscheidung für … Gelände…, Straße, Renn… u.v. mehr.

Gruß Werner

P.S.
Zur Rahmendreieck beim Rad:
Welcher Form auch immer: Jede hat Vor- und Nachteile.
Wer aber auf Dreieckrahmen Wert legt und zusätzlich eine Federung wünscht:
U.a baut in Deutschland Centurion Räder in dieser Weise bis zur Voll-Federung.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Nepper Schlepper Bauernfänger…
So hieß früher mal der Titel einer Fernsehsendung mit Ede Zimmermann…

Moin erstmal und Danke für die Diskussion und Eure Antworten.

Ihr habt meine Ursprungsfrage beantwortet und das hat mich auf diesen Fernsehtitel gebracht.

Ich halte es für , gelinde gesagt, ein wenig unlauter, daß die Angaben über das zulässige Gesamtgewicht so versteckt sind.
Da wird fleissig mit 180,5 Gramm Gewichtsersparnis bei einem dünneren Schlauch geworben und 15 Gramm, wenn man ein anderes Ventil benutzt.

Dass man aber ständig Speichen nachziehen muss, diese sogar reissen können, bloß weil der Fahrer nicht dem Standart-75Kg-DIN-Menschen entspricht erfährt der geneigte Interessent nicht. Jedenfalls nicht bei der Mehrheit der Internet-Auftritte und in den meisten Prospekten.
Selbst bei Patria muss man eine alte Bedienungsanleitung downloaden, um dort etwas darüber zu lesen.

Über abgebrochene Sattelstützen und zerlegte Rahmen habt Ihr ja schon geschrieben.

Ich behaupte: Viele Käufer wissen gar nicht, dass sie ein Rad fahren was nicht für sie konzipiert wurde.

Was bleibt:
* Kleinkredit aufnehmen und bei Utopia oder Patria oder ähnlichen ein teures Rad kaufen

* intensivstes surfen und telefonieren, um ein Rad zu finden, was ebenso ein höheres Gewicht erlaubt, aber keinen Apothekenpreis hat

* die ganze Gesamtgewichtgeschichte vergessen, ein Rad kaufen, was „vernünftig“ aussieht und ins Budget passt und hoffen daß nichts passiert.

* wenn doch was passiert ist den kleinen, leichten Bruder wegen Garantie zum Händler schicken und behaupten, er hätte das Rad immer gefahren.

****
Okay, toll, die Utopia sind Super Räder.
Aber es muss doch auch etwas geben für schwere Leute, die nicht soviel Geld für ein Fahrrad ausgeben wollen oder können, wie andere im Monat nichtmal zum Leben haben. …Auch wenn es eine Langzeit - Investition ist…
Ich fahre auch keinen Phaeton, der Golf trägt mein Gewicht auch.

@Karin Das mit der Versicherung war ne Freud’sche Fehlleistung, es geht natürlich um Garantie.

Sei mir bitte nicht böse, aber so wie Du antwortest habe ich den Eindruck, als sei diese „Nicht-Informationspolitik“ für dich normal und akzeptabel. Wie deckt sich das mit der Domain in Deinem Absender? Ich dachte, der Verein steht auf Seiten der Radfahrer? Wenn die Marketing-Leute es schaffen, das Fahrradgewicht auf 100Gramm genau im Katalog anzugeben, dann sollte auch die Angabe des Gesamtgewichtes möglich sein.

@Wolfgang: Was Du über die Schweißnähte schreibst hab ich auch im Hinterkopf gehabt.
Dazu habe ich aber von einem Händler diese Aussagen: Die meisten Rahmen sind heute Automaten-geschweißt. Dadurch macht diese eigentlich ungünstige Anordnung von Schweißnähten nichts. Der Wärmeeintrag ist gering und ein erhöhters Rißrisiko neben den Nähten wegen Aufhärtung gibt es nicht.
Andererseits kann es auch bei schlecht gelöteteten Rahmen passieren, dass die Rohre aus den Muffen fliegen. Das ist vorher auch nicht zu erkennen und soll bei einigen Marken recht häufig passiert sein.

*********

So, nun hoffe ich daß ich niemanden auf den Schlips getreten habe und Danke für Eure Beiträge.

PS: Falls jemand ein Rad kennt, RH ungefähr 60, 60er Big Apple-Reifen, Nabenschaltung und Nabendynamo, zul.Ges.Gew.>150Kg und nicht allzu teuer…

Gruß

heavyfuel

Hallo!

Okay, toll, die Utopia sind Super Räder.
Aber es muss doch auch etwas geben für schwere Leute, die
nicht soviel Geld für ein Fahrrad ausgeben wollen oder können…

Was Du über die Schweißnähte schreibst hab ich auch
im Hinterkopf gehabt.
Dazu habe ich aber von einem Händler diese Aussagen: Die
meisten Rahmen sind heute Automaten-geschweißt. Dadurch macht
diese eigentlich ungünstige Anordnung von Schweißnähten
nichts. Der Wärmeeintrag ist gering…
Rißrisiko neben den Nähten wegen Aufhärtung gibt es nicht.

Brüche neben Schweißnähten an Fahrradrahmen kommen aber vor.

Andererseits kann es auch bei schlecht gelöteteten Rahmen
passieren, dass die Rohre aus den Muffen fliegen.

Pfusch ist überall möglich. Aber bevor ein Rohr aus einer Muffe fliegt, muß schon der ganze Rahmen auseinander fallen. Bei der Herstellung einer Lötung sieht man mit bloßem Auge, ob die Verbindung etwas taugt. Bei der Schweißstelle bemerkt man Versprödungen nicht oder erst dann, wenn die Stelle bricht.

PS: Falls jemand ein Rad kennt, RH ungefähr 60, 60er Big
Apple-Reifen, Nabenschaltung und Nabendynamo,
zul.Ges.Gew.>150Kg

Gar kein Problem.

… und nicht allzu teuer…

Ach so :smile:.

Frage einen Händler, für welches seiner Fahrräder mit der gewünschten Ausstattung er eine Belastbarkeit von 150 kg nicht nur mit Gemeinplätzen kommentiert, sondern schriftlich garantiert. Das wird er nicht machen und deshalb wirst Du im Interesse Deiner heilen Knochen für runde 1.500 € bei einem der Edelfabrikate landen.

Gruß
Wolfgang

Hallo heavyfuel,

Was bleibt:
* Kleinkredit aufnehmen und bei Utopia oder Patria oder
ähnlichen ein teures Rad kaufen

* intensivstes surfen und telefonieren, um ein Rad zu finden,
was ebenso ein höheres Gewicht erlaubt, aber keinen
Apothekenpreis hat

hier unterstellst Du, dass Utopia oder Patria einen Apothekenpreis (=überteuerten Preis) verlangen. Dazu solltest Du Dich erstmal mit dem Aufwand auseinandersetzen, den diese beiden Firmen treiben, um jedem Kunden das genau für ihn oder sie passende Rad zu liefern.

* die ganze Gesamtgewichtgeschichte vergessen, ein Rad kaufen,
was „vernünftig“ aussieht und ins Budget passt und hoffen daß
nichts passiert.

Kommt drauf an, wozu Du das Rad verwendest.

Okay, toll, die Utopia sind Super Räder.
Aber es muss doch auch etwas geben für schwere Leute, die
nicht soviel Geld für ein Fahrrad ausgeben wollen oder können,
wie andere im Monat nichtmal zum Leben haben. …Auch wenn es
eine Langzeit - Investition ist…
Ich fahre auch keinen Phaeton, der Golf trägt mein Gewicht
auch.

Hm, aber an einen Fiat Punto hast Du dabei nicht gedacht? Utopias oder Patrias mit den einfachen Schaltungen (nicht die Rohloff-Nabe, die ist sicher für Dich zu teuer) kannst Du halt nur mit Deinem Golf vergleichen, Mercedes wird so etwas erst mit der Rohloff.

@Karin Das mit der Versicherung war ne Freud’sche
Fehlleistung, es geht natürlich um Garantie.

Sei mir bitte nicht böse, aber so wie Du antwortest habe ich
den Eindruck, als sei diese „Nicht-Informationspolitik“ für
dich normal und akzeptabel. Wie deckt sich das mit der Domain
in Deinem Absender?

Leider hat der Bundesrat die verbraucherfreundliche Initiative des ADFC für Radfahrer in dieser Hinsicht mit dem Killerargument „Bürokratieabbau“ gerade eben abgelehnt. http://www.adfc.de/2978_1
Da wären wenigstens ein paar der angemerkten Probleme angesprochen gewesen. Und dass ich nicht jede politische Aktion des ADFC hier gleich ausbreite, dürfte eher im Sinne der Lesbarkeit meiner Postings liegen.

Ich dachte, der Verein steht auf Seiten
der Radfahrer? Wenn die Marketing-Leute es schaffen, das
Fahrradgewicht auf 100Gramm genau im Katalog anzugeben, dann
sollte auch die Angabe des Gesamtgewichtes möglich sein.

Auch das Fahrradgewicht auf 100 Gramm genau ist die reine Augenwishcerei: Kaum hast Du einen anderen Sattel dran, wiegt das Fahrrad schon wieder anders (meistens mehr), nimm andere Reifen, und schon wieder ist das Gewicht verändert.

PS: Falls jemand ein Rad kennt, RH ungefähr 60, 60er Big
Apple-Reifen, Nabenschaltung und Nabendynamo,
zul.Ges.Gew.>150Kg und nicht allzu teuer…

Hm, bei der Rahmenhöhe wird es eh schon schwierig mit den Billigrädern, die kennen nämlich nur die Einheitsrahmenhöhe.

Gruß, Karin

Hallo Werner,

ich antowrte mal hier, weil ich mit der Antwort auf meinen Artikel schlicht nichts anfangen kann.

Interessant, das Damen leichter sein sollten.

daas ist logisch, wenn man davon ausgeht, dass damit Fahrräder
in „Damenrad“-Bauweise („Damenversion“) gemeint sind. Durch
das weit nach unten gezogene obere Rahmenrohr verliert der
Rahmen gegenüber dem dreieckigen Herrenramen deutlich an
Stabilität.

Antwort:
Entschuldigung zur Zweideutiger Aussage:
Gemeint ist nicht das Gewicht der Räder, sondern tatsächlich
das Gewicht der Damen:

ja, und ich habe gemeint, dass eben diese Bauweise nicht so hohe Gewichte tragen kann.

Gemeint ist also: Wenn es von einem bestimmten Radtyp (gleich
welcher Einstiegsart > tiefer /schräger

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nicht stabiler sein kann als diese:

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Da irrst Du dich aber: Durch die Öffnung oben sind Rahmenverwindungen möglich, die einer gleichen Belastbarkeit wie der des Herren (=Diamant)-Rahmens entgegenstehen.

Gruß Walter

Walter oder Werner?

Es ist ja nicht nur der Rahmen. Beim Laufradsatz sollte ernsthaft über eine Tandemvariante nachgedacht werden, da 36 Speichen definitiv nicht ausreichen werden.

Hallo Jan-Philipp!

Es ist ja nicht nur der Rahmen. Beim Laufradsatz sollte
ernsthaft über eine Tandemvariante nachgedacht werden, da 36
Speichen definitiv nicht ausreichen werden.

Bei Fahrrädern ist es ähnlich wie bei zig anderen technischen Konsumgütern. Im Normalhaushalt bringt es eine Bohrmaschine auf eine einzige Betriebsstunde jährlich. Entsprechend schwach kann man die Konstruktion auslegen und das Teil wird trotzdem uralt. Für ein Fahrrad, das höchstens wenige Male jährlich für gemächliche Ausflüge oder den kurzen Weg zum Bäcker benutzt wird, muß man kein Vermögen ausgeben. Auf nennenswerte Fahrleistungen in der Größenordnung von 1.000 km pro Jahr kommen allenfalls Fahrräder von Jugendlichen, die damit zur Schule fahren. Ansonsten erreichen nur die wenigsten Fahrräder auch nur 100 km pro Jahr. Bei solcher Inanspruchnahme hält fast jedes Material praktisch ewig. Jeder Billigreifen unbekannter Herkunft überdauert dabei ein Menschenleben, wenn ihm nicht spitze Gegenstände oder die Sonne ein Ende bereiten. Das sind Fälle, für die jedes Kaufhausfahrrad seinen Dienst tut, Gewichtsgrenzen hin oder her.

Wer aber z. B. 10 bis 20 km täglich mit dem Fahrrad unterwegs ist (Weg von und zur Arbeit sowie alltägliche Kurzstrecken), kommt jährlich auf die Größenordnung von vielleicht 4.000 km oder mehr. Das ist die Lebensdauer eines guten Fahrradreifens. Solche Inanspruchnahme überstehen keine Billigkomponenten von Bremsen bis zu den Speichen, wenn es wie im Fall des Ursprungspostings um Belastungen jenseits von 100 kg geht. Wird bei solcher Belastung auf rubbeligem Untergrund flott zugetreten, wird es mit einem dafür ungeeigneten Billigrad gefährlich.

Ein Fahrrad, das einmal jährlich für 10 km aus der Garage gekramt wird, muß dann vielleicht abgestaubt werden und erreicht bei solcher Inanspruchnahme weitgehend unanhängig von der Belastung ein biblisches Alter. Wer ein Fahrrad jeden Tag für einige zig km nutzt, bemerkt beträchtlichen Instandsetzungsaufwand. Fast alle Teile haben nur ein kurzes Leben von 1.000, allenfalls wenigen 1.000 Betriebsstunden. Bei Überlast fällt die Lebensdauer auf unkalkulierbar niedrige Werte. Solche Weisheiten sind nicht auf Fahrräder beschränkt, gelten vielmehr für viele mechanisch beanspruchte Dinge, Autos inbegriffen. Weil das so ist, tuts für den gelegentlichen Betrieb jedes beliebige Fahrrad, während bei regelmäßiger und starker Beanspruchung kein Weg an Standard und Preisniveau von Patria, Utopia & Co. vorbei führt.

Wer ein Fahrrad regelmäßig benutzt, dem kann es nicht egal sein, ob eine Schaltung/Nabe 92% oder 98% Wirkungsgrad hat. Den Unterschied spürt man deutlich in den Beinen. Man spürt ebenfalls deutlich in den Beinen, ob ein Dynamo mit Reibrad am Werke ist oder ein Nabendynamo. Allein diese beiden Punkte können schon einen halben Tausender im Preis ausmachen. Für die einmal jährlich stattfindende Picknickfahrt oder nur Sonnabends zum Brötchenholen ist solcher Aufwand unsinnig. Für solche Verwendung - und so werden Fahrräder weit überwiegend genutzt - braucht man niemanden nach seinem Gewicht zu fragen. Jeder Drahtesel kann das. Erst für größere Touren und/oder regelmäßige Benutzung in nennenswertem Umfang spielen die technischen Feinheiten eine Rolle.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

alles was Du schreibst, ist wohl richtig und nachvollziehbar. Ich habe allerdings noch nicht ganz verstanden, ob Du meinem Einwand hisnichtlich der Speichenzahl zustimmst oder nicht.

Ich möchte das noch mal bekräftigen - gerade wegen meiner Erfahrungen im Radsport. Schon Fahrern über 90 Kilo muss geraten werden, keine Felgen und Naben mit weniger als 36 Loch zu nehmen. Im Zuge der jetzt aufkommenden Systemlaufräder gibt es sogar explizit vom Hersteller vorgegebene Gewichtsbegrenzungen, da die Räder oft zwischen 16 und 24 Speichen haben.

Tandems, die im „Normalfall“ 150 Kilo tragen, haben mindestens am Hinterrad Naben und Speichen mit mehr als 40 Zähnen, weil Standardlaufräder schlicht einknicken würden - spätestens bei einem Antritt. Ich rate daher dringend zu einem Speziallaufradaufbau. . .

Tandems, die im „Normalfall“ 150 Kilo tragen, haben mindestens
am Hinterrad Naben und Speichen mit mehr als 40 Zähnen, weil
Standardlaufräder schlicht einknicken würden - spätestens bei
einem Antritt. Ich rate daher dringend zu einem
Speziallaufradaufbau. . .

Die Zähne sind natürlich Speichen. . .

Hallo Wolfgang,

hm, ichh alte ja sonst viel von Deinen Ausführungen, aber hier liegst Du doch mit einigen Annahmen daneben:

Für ein Fahrrad, das höchstens wenige Male jährlich für
gemächliche Ausflüge oder den kurzen Weg zum Bäcker benutzt
wird, muß man kein Vermögen ausgeben. Auf nennenswerte
Fahrleistungen in der Größenordnung von 1.000 km pro Jahr
kommen allenfalls Fahrräder von Jugendlichen, die damit zur
Schule fahren.

Woher kommt Dein Glaube, dass Erwachsene nicht soviel Fahrrad fahren? Beim ADFC München haben wir Tourenteilnehmer, die alleine durch unsere Touren schon auf mehr als 1000 km im Jahr kommen.

Ansonsten erreichen nur die wenigsten Fahrräder
auch nur 100 km pro Jahr.

Das kann man höchstens bezogen auf die zig Millionen Fahrräder so sehen, die in deutschen Haushalten stehen sollen. Übrigens sind gerade bei den Besitzern mehrerer Fahrräder für verschiedene Zwecke die Kilometerleistungen besonders hoch.

Bei solcher Inanspruchnahme hält
fast jedes Material praktisch ewig.

Und hier liegst Du leider daneben. Beim klassischen Baumarkt-Rad haben wir beim ADFC München durchaus schon nach 4 Wochen herausgefallene Pedale gesehen, weil leider das Gewinde von Anfang an nicht ordentlich geschnitten war. Gut, das ist heute durch die Gewährleistung gedeckt, aber neben den Scherereien, die man damit hat, tut leider auch ein Unfall auf dem Weg zum Bäcker (wenn z.B. das Pedal beim Antreten meint herausfallen zu müssen) schon weh.

Jeder Billigreifen
unbekannter Herkunft überdauert dabei ein Menschenleben, wenn
ihm nicht spitze Gegenstände oder die Sonne ein Ende bereiten.

Und gerade die Sonne sollte man nicht unterschätzen.

Das sind Fälle, für die jedes Kaufhausfahrrad seinen Dienst
tut, Gewichtsgrenzen hin oder her.

Nein, eben nicht jedes.

Wer aber z. B. 10 bis 20 km täglich mit dem Fahrrad unterwegs
ist (Weg von und zur Arbeit sowie alltägliche Kurzstrecken),
kommt jährlich auf die Größenordnung von vielleicht 4.000 km
oder mehr.

Täglich 10 km zur Arbeit einfach bringen bei 220 Arbeittagen (soviel erkennt m.W. das Finanzamt ohne Nachweis an) 220x10x4=4400 Kilometer, also schon mehr als und nicht nur vielleicht 4000 km. Und die Alltagsradler sind nach meiner Kenntnis auch meistens die wetterfestesten, also nichts mit „Regentage abziehen“. Diese fahren oft auch noch einiges in ihrer Freizeit.

Das ist die Lebensdauer eines guten Fahrradreifens.

Nö, so ein Schwalbe Marathon bringt es schon auf 5000 bis wenns gut geht 10000km.

Solche Inanspruchnahme überstehen keine Billigkomponenten von
Bremsen bis zu den Speichen, wenn es wie im Fall des
Ursprungspostings um Belastungen jenseits von 100 kg geht.

Auch bei Durchschnittsgewicht stehen das Billligkomponenten nicht durch. Ich rede jetzt nicht hier von dem „Mittelklasse“-Produkten, die mehr in der mangelnden Zusammenstellmöglichkeit und Rahmenhöhe-Auswahl ihre Schwächen haben, sondern vom Rad von Lidl und Co. Das ist das, was Leute mit Träumen von billigen Fahrrädern unter „billig“ verstehen.

Ein Fahrrad, das einmal jährlich für 10 km aus der Garage
gekramt wird, muß dann vielleicht abgestaubt werden und
erreicht bei solcher Inanspruchnahme weitgehend unanhängig von
der Belastung ein biblisches Alter.

Wenn die Speichen nicht von Anfang an gut zentriert waren, was bei Billigrädern selten der Fall ist, sind die Speichenbrüche auch bei solchen Anwendungsfällen vorprogrammiert.

Weil das so ist, tuts für den gelegentlichen
Betrieb jedes beliebige Fahrrad, während bei regelmäßiger und
starker Beanspruchung kein Weg an Standard und Preisniveau von
Patria, Utopia & Co. vorbei führt.

Och nö, KLM, Herkules oder Gudereit zum Beispiel liefert auch schon nicht schlecht für den normalgewichtigen Kurz- bis Mittelstrecken-Radler. Patria, Utopia & Co. sind, wie schon oben kurz angerissen, auch deswegen so teuer, weil die Rahmen nach wie vor in Europa hergestellt werden und weil sie eine große Auswahl an Rahmenhöhen sowie Kombinationsmöglichkeiten von vielen verschiedenen Komponenten bieten.

Billigrad ist für mich nach wie vor: Baumarkt etc.

Erst … für regelmäßige Benutzung in nennenswertem Umfang spielen die
technischen Feinheiten eine Rolle.

Ich berate jeden so, dass er oder sie mit seinem Fahrrad auch Freude beim Fahren haben kann. Sonst ist die seltene Benutzung schon deswegen vorprogrammiert, weil bei eiernden Rädern mit gebrochenen Speichen das Fahren keinen Spaß macht. Und Zentrieren ist - gemessen an dem Preis eines Billigrades - schweineteuer.

Davon, dass „je biliger desto schwerer“ für die Räder ja auch noch zum Tragen kommt. Es sind zwar auch die Schwerträger von Utopia nicht leicht, aber dafür müssen ja auch die, die drauf sitzen, nicht leicht sein und dürfen sogar noch Urlaubsgepäck mitnehmen.

Gruß, Karin

Hallo Jan-Philipp!

…ob Du meinem Einwand hisnichtlich der Speichenzahl zustimmst oder
nicht.
Ich möchte das noch mal bekräftigen - gerade wegen meiner
Erfahrungen im Radsport.

Rennsport-Erfahrungen hab ich gar nicht. M. W. zählen dort andere Kriterien als beim Alltagsgebrauch. Im Rennsport muß kein Fahrrad viele Jahre durchhalten, man fährt eher selten durch Schlaglöcher und über Scherben und als Packsesel für einen 100kg-Mann nebst Gepäck wird ein Rennrad vermutlich nie benutzt. Überhaupt sind Rennmaschinen nicht alltagstauglich, wie sich auch ein Tourenrad nicht für den Rennsport eignet. Dabei hilft auch Abzählen der Speichen nicht weiter. Ich kann mir ohne weiteres ein Rad mit nur z. B. 6 Speichen vorstellen, wenn die Felge entsprechend verwindungssteif ist und die wenigen Speichen ausreichende Festigkeit besitzen. Na gut, das geht am Thema vorbei.

Bei einem Kaufhausfahrrad muß an jedem Cent gespart werden. Deshalb werden flätige Felgen verwendet und jede einzelne Speiche bietet Sparpotential an Material und Montage. Es werden Minimalanforderungen erfüllt und nach einem heftigen Stoß läuft solches Rad eierig oder Speichen reißen einfach weg und man stürzt. Vor wenigen Jahrzehnten gehörten gerissene Speichen zum Alltag und es gehörte zu den üblichen Fähigkeiten fast jeden Radfahrers, ein Rad neu einzuspeichen. Das Material der Speichen taugte nicht viel und Fahrräder wurden intensiver genutzt, weil Autos für viele Leute unerschwinglich waren.

Wenn Du auf die Seiten der Hersteller guter Fahrräder gehst, wirst Du Hinweise finden, daß die Einspeichung von Naben- und Raddurchmesser, Felgentyp und gewünschter Belastbarkeit abhängt. Sind ja eigentlich Selbstgänger und für Anbieter von Fahrrädern, die um 2.000 € kosten, gibt es gewiß keinen Anreiz, an ein paar Speichen zu sparen. Zumal dann nicht, wenn sich ein Hersteller festlegt, daß sein Produkt 150 kg als Dauerbelastung auf rauher Piste verträgt. Bei der Herstellung von Massenartikeln, die hauptsächlich über den niedrigen Preis verkauft werden, gelten andere Spielregeln. Wenn sich das Rad mit weniger Speichen immer noch aus dem Verkaufsraum rollen läßt und für den Normaleinsatz begrenzte Zeit seinen Zweck erfüllt, wird an der Stelle natürlich gespart. Werbefritzen verkaufen solches Tun glatt als Vorteil und werden erzählen, daß intensive Entwicklung zu 50 Gramm Gewichtsreduzierung führte.

Vorsicht ist an allen Details geboten, natürlich auch bei der Einspeichung, wenn ein Hersteller über die Eigenschaften seines Produkts keine Angaben macht. Bei der Belastbarkeit heißt Schweigen 75 kg auf glatter, ebener Fahrbahn für die Dauer von 6 Monaten bei der Nutzungshäufigkeit im Durchschnittshaushalt. Das sagt natürlich kein Anbieter laut, weil er seinen Laden sonst dicht machen kann.

Die Annahme von 75 kg als Durchschnittsgewicht des Normalbürgers findet sich übrigens in vielen technischen Regelwerken. So sind für 4 Personen zugelassene Fahrstühle für 300 kg geeignet. Das paßt natürlich in der Praxis nicht immer und so kommt es vor, daß ein mit 4 Erwachsenen besetzter Fahrstuhl aufgrund von Überlast stehen bleibt.

Anekdote dazu: Die 75 kg gelten auch für elektrisch verstellbare Patiententische in der Medizintechnik. Solide konstruiert und mit einem Haufen Reserven versehen, funktioniert die Sache auch bei deutlich schwereren Zeitgenossen klaglos. Ein Produkt, an dem ich einigen Anteil hatte, wurde auch in die USA exportiert. Dort kam es gehäuft zu Problemen. Die Richtwerte für das durchschnittliche Gewicht der Patienten waren nicht zu gebrauchen und auch die üppigen Reserven in der Antriebs- und Stromversorgungstechnik halfen nicht weiter. Durchschnittsamerikaner sind einfach zu fett für deutsche Patiententische und so mußte für den US-Markt eine verstärkte Version her.

Daraus könnte man folgern: Man kaufe sein Fahrrad in den USA. Das ist für Durchschnittsamerikaner ausgelegt und wird die hiesigen Leichtgewichte problemlos aushalten :smile:.

Gruß
Wolfgang

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Hallo,

gerade beim Radsport sind die Belastungen ungleich größer als bei einem Tourenrad. Jeder Kurs hat auch beim Rennen seine Schlaglöcher, die man in der Gruppe nicht sieht und ihnen auch nicht ausweichen kann. Hinzu kommen die deutlich schärferen Antritte, die natürlich jede Speiche am Hinterrad heftiger belasten als gemächliches Fahren oder Radtouren. Vom Sprint will ich gar nicht reden.

Rennradreifen sind in der Regel so stabil wie MTB-Laufräder, dabei aufgrund der schmalen Bereifung und der hohen Drücke jedoch deutlich unkomfortabler.

Ausgehend vom Ursprungsposting wollte ich eigentlich auch nur eines gesagt haben: Bei dem Fahrergewicht bitte unbedingt mehr als 40 Speichen für das Hinterrad ordern. . . :smile: Denn auch ein Laufrad der Spitzenqualität wird mit 36 Speichen bei 120 Kilo Fahrergewicht überfordert sein.

Die Einspiechung variiert übrigens nicht so deutlich. Üblich und weit verbreitet sind dreifach gekreuzte Speichen, selten wird bei Rennrädern am Vorderrad radial eingespeicht. Systemlaufräder mit deutlich weniger Speichen haben Hochprofilfelgen, die von sich aus eine höhere Stabilität mitbringen. Allerdings sind die wenigen Speichen deutlich stärker gespannt.

Hallo Karin!

Woher kommt Dein Glaube, dass Erwachsene nicht soviel Fahrrad
fahren? Beim ADFC München haben wir Tourenteilnehmer…

Der Mitglieder des ADFC repräsentieren in ihren Fahrrad-Nutzungsgewohnheiten gewiß nicht den Durchschnittsbürger.

…alleine durch unsere Touren schon auf mehr als 1000 km im Jahr
kommen.

Ja eben drum! Solche Fahrleistung mit dem Fahrrad liegt mindestens eine Zehnerpotenz über dem Durchschnitt. Würde ein durchschnittlicher Fahrradnutzer (nicht identisch mit dem durchschnittlichen ADFC-Mitglied) tatsächlich auf jährlich 1.000 km kommen, würde niemand ein Fahrrad bei Lidl oder im Baumarkt kaufen. Die Dinger halten derartige Beanspruchung durch einen Erwachsenen gar nicht durch und so ganz nebenbei hält auch der durchschnittliche Erwachsene solche Beanspruchung nicht aus. Ein durchschnittlicher Erwachsener klagt nach wenigen km per Fahrrad tagelang über Muskelkater und käme nicht in den schlimmsten Albträumen auf die Idee, täglich 10 oder mehr km per Fahrrad zu fahren.

Weil es nur eine Minderheit ist, die nennenswerte Strecken per Fahrrad zurücklegt, werden immer noch Kreis- und Landstraßen ohne Radweg gebaut, sind viele Radwege in erbärmlichem Zustand oder werden zugeparkt. Fahrräder haben Planer, Gemeindeleute und die weit überwiegende Mehrzahl der Bürger oft gar nicht im Blickfeld. All diese Leute besitzen gewiß ein oder mehrere Fahrräder, benutzen sie in durchschnittlicher Weise, und das heißt so gut wie gar nicht.

Für diese „So-gut-wie-gar-nicht-Nutzung“ reichen Aldi-Fahrräder. Die paar dennoch gerissenen Speichen und bei erster Belastung geschredderten Tretlager gehen im Rauschen der Masse unter.

Wer tausende km jährlich und/oder jeden Tag per Fahrrad zur Arbeit fährt, kauft wenn überhaupt nur ein einziges Mal beim Lidl ein Fahrrad. Entweder steigt er kurz darauf entnervt von dem Schrott aufs Auto um oder kauft sich ein richtiges Fahrrad.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Woher kommt Dein Glaube, dass Erwachsene nicht soviel Fahrrad
fahren? Beim ADFC München haben wir Tourenteilnehmer…

Der Mitglieder des ADFC repräsentieren in ihren
Fahrrad-Nutzungsgewohnheiten gewiß nicht den
Durchschnittsbürger.

bei uns fahren aber mindestens ein Drittel Nichtmitglieder mit, und das trotzdem regelmäßig. Und zur Vereinfachung der Diskussion: Unter 20 km gibt es gar keine Fahrradtour, Nachmittags-/Tagestouren eher 50 km und darüber, da sind schon wenige Touren eine ganz hübsche Strecke.

…alleine durch unsere Touren schon auf mehr als 1000 km im Jahr
kommen.

Ja eben drum! Solche Fahrleistung mit dem Fahrrad liegt
mindestens eine Zehnerpotenz über dem Durchschnitt.

Nö, den statistischen Durchschnitt habe ich schon mit 300 km im Kopf.

Würde ein durchschnittlicher Fahrradnutzer (nicht identisch mit dem
durchschnittlichen ADFC-Mitglied) tatsächlich auf jährlich
1.000 km kommen, würde niemand ein Fahrrad bei Lidl oder im
Baumarkt kaufen.

Nee, die kaufen die Fahrräder und wollen sie dann in der Selbsthilfewerkstatt (!) von uns (!?!) so hergerichtet haben, dass sie so mitfahren können wie die Besitzer guter Fahrräder.

und so ganz nebenbei hält auch der durchschnittliche Erwachsene solche
Beanspruchung nicht aus.

Gut, meine Schülerinnen (die wohlgemerkt bei mir als Erwachsene das Fahrradfahren lernen) sind dann wohl auch außergewöhnlich sportlich. Die fahren auch schon auf unergonomisch eingestellten Fahrrädern (weil es für den Anfang sonst zu hoch wäre) pro Woche 5km.

Ein durchschnittlicher Erwachsener
klagt nach wenigen km per Fahrrad tagelang über Muskelkater
und käme nicht in den schlimmsten Albträumen auf die Idee,
täglich 10 oder mehr km per Fahrrad zu fahren.

Und klagen nicht tagelang über Muskelkater, obwohl die mit Sicherheit nicht an die fahrratypische Beanspruchung der Muskulatur gewohnt sind.

Weil es nur eine Minderheit ist, die nennenswerte Strecken per
Fahrrad zurücklegt,

Hast Du schon mal die Teilnehmerzahlen hier gelesen: http://www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de/ Diese Zahlen sprechen eine andere Sprache.

werden immer noch Kreis- und Landstraßen ohne Radweg

benötigt. In Frankreich kommt man da nämlich gut ohne aus, die Franzosen können hinter einem Radler bleiben, wenn kein Platz zum Überholen ist.

Wewr will übrigens an der Landstraße fahren, wenn dort so viel Verkehr ist, dass eine Separation für notwendig angesehen wird. Es gibt doch soviele viel angenehmere Nebenstraßen und Wirtschaftswege.

Fahrräder haben Planer, Gemeindeleute
und die weit überwiegende Mehrzahl der Bürger oft gar nicht im
Blickfeld.

Vor allem, wenn diese auf den Radweg verbannt werden.

Entweder steigt er kurz darauf entnervt von
dem Schrott aufs Auto um

Deswegen versuchen wir ja, die Leute vor dem ersten Kauf richtig zu beraten.

Gruß, Karin
die immer noch findet, dass Du in diesen Beiträgen ganz ungewohnt Vorurteile drischst

Hallo Wolfgang,

Vor wenigen Jahrzehnten gehörten gerissene
Speichen zum Alltag und es gehörte zu den üblichen Fähigkeiten
fast jeden Radfahrers, ein Rad neu einzuspeichen.

jetzt musste ich aber nachschauen wie alt Du bist. Ich habe in meinem ganzen Leben nie gelernt, ein Rad einzuspeichen, meine Tochter (derzeit 27) auf dem Fahrrad transportiert, obwohl selber nicht leicht, und habe in der Zeit ca. 5 Speichenbrüche erlebt.

Wir scheinen in verschiedenen Welten zu leben.

Gruß, Karin

Weil es nur eine Minderheit ist, die nennenswerte Strecken per
Fahrrad zurücklegt, werden immer noch Kreis- und Landstraßen
ohne Radweg gebaut, sind viele Radwege in erbärmlichem Zustand
oder werden zugeparkt. Fahrräder haben Planer, Gemeindeleute
und die weit überwiegende Mehrzahl der Bürger oft gar nicht im
Blickfeld. All diese Leute besitzen gewiß ein oder mehrere
Fahrräder, benutzen sie in durchschnittlicher Weise, und das
heißt so gut wie gar nicht.

Andersrum wird ein Schuh draus: Je mehr Radfahrer es geben würde, um so weniger Radwege würden gebaut. Man würde den Radverkehr endlich in den normalen Verkehr integrieren. Radwege sind fast immer gefährlicher als Straßen, in der Stadt immer.

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Hallo,

ich habe schlappe 140 Kilo auf den Rippen und wollte/will mir auch so ein schönes Rad gönnen. Unser Händler um die Ecke verwies mich auf Comway-Räder. Sind gar nicht mal so teuer, ab 279 Euro.

Gruß

Andreas

Hallo Andreas,

ich habe schlappe 140 Kilo auf den Rippen und wollte/will mir
auch so ein schönes Rad gönnen. Unser Händler um die Ecke
verwies mich auf Comway-Räder. Sind gar nicht mal so teuer, ab
279 Euro.

schau dann aber gleich mal, was für Reifen drauf sind. Nicht dass Du dann nicht nur für Deine Frau sondern auch für Dich selber dauernd am flicken bist.

Bei den Reifen sparen die Billig-Lieferanten am liebsten.

Gruß, Karin