Me too im Reich der Insekten!

Hallo,

Rosenkäfer (Cetonia aurata) finden sich oft in Gruppen auf den großen Dolden­blüten der Rheinauen ein. Auf die Nähe der Kamera reagieren sie mit Gelassenheit. Gerade war ich dabei, ein Exemplar aus nächster Nähe aufzunehmen, als plötzlich der ganze Blütenstand zu schwingen anfing. Auch die geduldigste Rosenkäferdame echauffiert sich, wenn ein offenbar sexuell fehlgeleiteter Gartenlaubkäfermann (Phylloperta horticola) sie plötzlich von hinten umklammert um sie zu vergewaltigen. Dreimal umrundete sie den Blüten­stand. Dabei hielt sie immer wieder inne und versuchte den Größenwahnsinnigen mit ihren Hinterbeinen abzustreifen. Was ihr nicht gelang, da der Reiter zu klein war. Endlich ließ dieser von ihr ab und fraß weiter Pollen als sei nichts gewesen. Die Käfer­dame verharrte lange regungslos, bevor auch sie sich wieder der Nahrung widmete.

Habt ihr Ähnliches auch schon mal beobachtet? Soll angeblich öfter vorkommen.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

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Gubbys sind auch berühmt dafür

Immerhin hat der Herr nicht seine Machtstellung ausgenutzt, die er aufgrund mangelnder Körpergröße ja wohl nicht hatte, sondern war einfach nur lästig!

Sowas habe ich noch nicht beobachtet, aber schon öfter mal irgendwelche geflügelte Insekten, allerdings derselben Art, die miteinander gekämpft, geboxt und auf den Rücken geworfen haben.

Mir fiel übrigens gerade ein, dass es hier mal ein Forumsmitglied gab, das Metoo hieß :smile:

Wofür? Dass sie Damen anderer Fischarten versuchen zu vergewaltigen?

Lästig sein oder gar Gewaltanwendung ist nichts besonders, das ist bei sehr vielen Arten normal.

PS: Heißen die nicht eigentlich Guppys?

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Hi Hans Jürgen.

Wer sagt das denn, oder wo kann man es nachlesen?

Ich habe ein solches Verhalten zweier unterschiedlicher Käferarten noch nie gesehen und auch nicht ansatzweise etwas davon gelesen/gehört.
Keinesfalls will ich die Möglichkeit aber in Abrede stellen. Es gibt doch in der Tierwelt genug Beispiele, wo ähnliches praktiziert wird. Denk nur mal an ein Maultier. Das ist das Ergebnis der Liebe zwischen Pferdedame und Eselmann.
Anderes Beispiel sind Hunde. Da ist ein solches Verhalten auch zu beobachten.
Neulich wollte der Nachbarsrüde sogar mein Bein missbrauchen.
Summa summarum halte ich das durchaus für denkbar und auch normal.

P.S. Starkes Photo übrigens. garantiert mit nem Handy gemacht. :wink:

Doch, hat er. Da er kleiner ist und die Dame ihn nicht abstreifen konnte, war er klar im Vorteil. Nicht immer entscheidet die Körpergröße. :wink:

Ich habe letztes oder vorletztes Jahr Ähnliches mit einem Kohlweißling und einer Libelle beobachtet und fotografiert, aber aufgrund von akutem Koffeinmangel bin ich noch nicht in der Lage, nach den Bildern zu suchen.

:paw_prints:

Genau.

Hallo,

ich habe das Foto vor Jahren mal hier eingestellt:

http://www.entomologie.de/

Da bekam ich zur Antwort, das käme öfter vor.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

Ich habe mal eine kleine Broschüre „Sex & Crime am Wiesenrain“ gestaltet. Ein Thema darin: Käfer-Kamasutra. Damal schrieb ich dazu:

Der Dünensandlaufkäfer (Cicindela hybrida) wirkt immer etwas hektisch. Seine große Fluchtdistanz fordern die Geduld des Fotografen heraus. Ganz anders diese beiden, die den Spruch „Sex macht blind“ auf eindrucksvolle Weise bestätigen. Sie kopulieren mitten auf einem Pfad, der ständig von Joggern und Nordic Walkern frequentiert wird. Dabei geht es sehr lebhaft zu. Käfer und Käfer­in nehmen die gewagtesten Stellungen ein (ganz links). Nach dem Rausch des Sinne fliegt das Weibchen schnell davon. Der Käfermann muss eine mehrminütige Zwangspause ein­le­gen, um sein beeindruckendes Sexualorgan in das Chitinskelett zurückzuziehen.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

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