Mebeverin dura 135 mg

Hallo zusammen,

ich bin ein kleines bisschen verwirrt. Ich habe seit ca. einem Jahr eigentlich täglich Magenschmerzen und Sodbrennen. Am schlimmsten immer nach dem Essen.

Nachdem dass alles immer schlimmer wurde und ich mich zum Essen überhaupt nicht mehr aufraffen konnte, bin ich zu meiner Hausärztin gegangen. Diese hat mir Pantozol 40 mg verschrieben und mich zu einer Magenspiegelung geschickt. Die Pantozol haben bei mir überhaupt nicht geholfen und nach langen hin und her habe ich dann doch die Magenspiegelung machen lassen. Dort ist alles in Ordnung, die Ergebnisse der Gewebeproben stehen zwar noch aus, aber es ist mit nichts schlimmen mehr zu rechnen.

Beruhigt mich zwar irgendwie, aber meine Beschwerden werden davon natürlich nicht besser. Jetzt hat mir der Internist, Mebeverin dura 135 mg verschrieben und ich habe 3 x Täglich eine Tablette vor dem Essen genommen. Und mir gehts besser, sehr viel besser.

Nun bin ich aber eben ein bisschen verwirrt. Ich habe Sobrennen und Magenschmerzen und nun hilft mir ein Mittel gegen Reizdarm??? Wie hängt das zusammen??? Gibt es jemanden der ähnliche Erfahrungen gemacht hat???

Ich wäre wirklich wahnsinnig dankbar für Antworten, weiss überhaupt nicht, was ich im Moment denken soll.

hi,

naja der magen- u. darmtrackt hängen ja zusammen

die speiseröhre mündet in den magen u. der magenausgang mündet dann wieder in den darm (so ganz grob)

reizdarmsyndrom ist also nicht ausschl. der darm, das kann auch etwas oberhalb vom „darm“ stattfinden.

jedenfalls beruhigt es den magen-darmtrack, der wohl bei dir etwas gereizt ist…

für die zukunft ist es wichtig (finde ich) zu versuchen rauszufinden woher das bei dir kommt u. versuchen diese ursachen aus dem weg zu schaffen - damit dein magen-darm sich erst gar nicht „reizen“ muss…
(hier sind gerne stress, ärger, falsche ernährung etc „schuldig“)

hatte das auch mal ganz kurz (so 4 wochen), hab dann nervogastrol genommen (gibt es nicht mehr auf dem markt)

grüsse

Hi Stefanie,

das Reizdarmsyndrom ist ein Krankheitsbild, mit dem man viele Leute beschäftigen kann und was auch nicht ganz sicher diagnostizierbar ist.
Es ist eigentlich eine Ausschlussdiagnose…soll heissen, dass man eigentlich erst alles untersucht haben müsste, bis man diese Diagnose stellen kann.
Es heisst ja nicht umsonst, der Mensch hat jede Menge Körperöffnungen und vor jeder lauert ein Facharzt.
Auch die Symptome der Patienten bezogen auf das Magen-Darm System sind nicht immer einfach zu lokalisieren und werden oft missinterpretiert, da Schmerzen und Missempfindungen oft ganz andere Ursachen haben können und auch an ganz anderer Stelle ihren Ausgang haben können.

Mebeverin ist ein sog. Spasmolytikum, das auf die glatte Muskulatur des Magen Darm Traktes wirkt. Diese Muskulatur unterliegt nicht unserem direkten Willen und ist oft sehr störanfällig. Besonders ist hier die Muskulatur des Dickdarmes (Colon). Hier gibt es durch die Muskulatur eine Reihe von verschiedenen Bewegungen in Längs, Quer und "HinundHer- bewegungen.
Ist dieses System gestört, können Schmerzen, Blähungen, Verstopfungen und Durchfälle, Spasmen und Atonieen die Folge sein.
Du siehst, es gibt da keine Regel, was die Auswirkungen betrifft, da sie ja auch gegensätzlich sein können.
Mebeverin reguliert, durch die Regulation des Ca-Einstroms in diese glatten Muskelzellen, den Rythmus der Darmmuskulatur und es sollte im Falle des Vorliegens einer solchen Störung Besserung eintreten.

Da eine Diagnostik (Gastroenterologe, Gynäkologe, Proktologe…) oft zu aufwändig ist und zu belastend, versucht man heute durch Gabe von Mebeverin (Duspatal/Mebeverin…) eine Diagnostik zu beschleunigen.
Nach dem Motto… wenns hilft, dann ist es meist ein Reizdarm.

Gruss na_nu?

hi,

naja der magen- u. darmtrackt hängen ja zusammen

Bist Du Dir da sicher?

die speiseröhre mündet in den magen u. der magenausgang mündet
dann wieder in den darm (so ganz grob)

Oder doch umgekehrt? so grob?

reizdarmsyndrom ist also nicht ausschl. der darm, das kann
auch etwas oberhalb vom „darm“ stattfinden.

Oberhalb, wo da genau?

jedenfalls beruhigt es den magen-darmtrack, der wohl bei dir
etwas gereizt ist…

Das sagte die Posterin bereits und der Ausdruck „Reizdarm“ beinhaltet das doch wohl auch schon.

für die zukunft ist es wichtig (finde ich) zu versuchen
rauszufinden woher das bei dir kommt u. versuchen diese
ursachen aus dem weg zu schaffen - damit dein magen-darm sich
erst gar nicht „reizen“ muss…
(hier sind gerne stress, ärger, falsche ernährung etc
„schuldig“)

Das wurde doch schon bereits getan, wie die UP berichtete.

hatte das auch mal ganz kurz (so 4 wochen), hab dann
nervogastrol genommen (gibt es nicht mehr auf dem markt)

Schade, hätte vielleicht geholfen.
Was ist jetzt das Fazit?

grüsse

na_nu?

1 Like

Hi auch,

Du würdest Dich wundern, was ein Reizdarm alles in Dir anstellen kann.

Ich selbst leide seit vielen Jahren darunter. Ich gehe alle 3-4 Jahre zur Magen-Darmspiegelung um die Diagnose bestätigt zu halten und andere Krankheiten auszuschliessen.

Vor 5 Jahren, als das RDS diagnostiziert wurde, bekam ich als Medikation Insidon 50mg Dragees. Dies sind Spannungslöser, die in meinem Fall sehr gut geholfen haben. Allerdings dauert es ein wenig, bis der Wirkstoffspiegel aufgebaut ist, so das die volle Wirkung erst nach ca. 10-14 Tagen zu erwarten ist.

Vor einigen Monaten war ich dann der Meinung, es ginge mir doch super und setzte die Medikamente ab.

Der RDS schlich sich leise und böse von hinten an und steigerte sich. Ich habe Wochen gebraucht (und einen Denkanstoß einer Freundin) um drauf zu kommen, das die heftigen Beschwerden daran liegen könnten, das ich die Medikamente abgesetzt habe. Nach Rücksprache mit meinem Hausarzt setzte ich die Behandlung fort und siehe da… nach 3 Wochen wurden die Beschwerden besser und ich konnte sogar mal wieder vor die Tür gehen. das war die letzten Wochen vorher unmöglich, da ich sofort beim Gedanken daran schon Bauchweh und Durchfall bekam. Ein normales Leben ist unter RDS kaum möglich, man isoliert sich selbst und das belastet einen noch mehr und so bewegt man sich in dieser Spirale rauf und runter.

Ich habe in der vergangenen Woche nun wieder alle nötigen Untersuchungen hinter mich gebracht um andere Krankheiten auszuschließen und muss mich wohl langsam aber sicher damit abfinden, das ich die Insidon-Therapie den Rest meines Lebens fortführen muss. Aber wenn ich dadurch an Lebensqualität gewinne… ja dann ist das so.

Liebe Grüße

Kerstin