Mechanismen um auf demografische Veränderungen in der Rentenversicherung reagieren zu können?

Hallo liebe Leute,

ich habe mir gerade auf YouTube eine Debatte bei Maybritt Illner zur Rentenversicherung angeguckt. Es wird ja immerwieder behauptet, dass die Rente für die zukünftige Generation nicht mehr gewährleistet werden kann bzw. dass die Rente für die nächste Generation auf schwammigem Boden steht, da immer mehr Menschen in Deutschland alt werden und die jungen Menschen immer weniger Kinder bekommen.

Wir haben ja in Deutschland ein Umlageverfahren für die Sozialversicherung. Es kann doch aber nicht gleich der Teufel an die Wand gemalt werden. Es muss doch bestimmt Mechanismen geben, mit denen man auf diesen demografischen Wandel wirksam reagieren kann.

Ich habe mir auf Wikipedia schon einige Artikel bezüglich dieses Themas durchgelesen. Es wird auch immerwieder von einem Alterslastquotienten bzw. Rentenquotienten gesprochen.

Kann mir irgendjemand dieses Thema vielleicht etwas erläutern?

Moin,
der Rentenquotient drückt aus, wie viele Beitragszahler für einen Rentner aufkommen. Der Wert wird in Prozent angegeben.

Mit dem Teufel hat das auch wenig zu tun. Die Sache ist so simpel, wie beunruhigend. Es gibt zukünftig einfach zu wenig Leute, die in die Sozialversicherung einzahlen - Punkt!

Da wird sich nach meiner Einschätzung auch nichts dran ändern, denn woher sollen so schnell die Kinder kommen. Einen Job brauchen die dann auch noch und die Rentner achten mehr auf Ihre Gesundheit, bleiben länger fit und das verbesserte Gesundheitssystem tut ein Übriges.

Es kann also definitiv nicht schaden, etwas für später auf die Seite zu legen. Wie viel und in welcher Form ist natürlich höchst individuell zu sehen, aber wer es nicht tut, kann schon mal den Antrag auf Sozialhilfe stellen. So sehe ich das.

Viele Grüße
S. Heddinga

Hallo,
wir sind mit das letzte Land, in dem Renten im Umlageverfahren gezahlt werden. Das übliche System der Kapitaldeckung braucht jetzt bei uns sehr lange Zeit der Implementierung, bis es das Umlageverfahren abgelöst hat. Da sehen Sie zum Beispiel auch an der Besteuerung der Renten bis 2040 dann zu 100 %.
Bei der gegenwärtigen Verschuldung wird unser System sowieso immer fragiler. Der Bund muss derzeit ca. 50Mrd. schon zuschießen, mit steigender Tendenz.
Dem Bürger bleibt nur die Möglichkeit der seiner eigenen finanzmathematischen Weiterbildung und eigener privater strukturierter und effektiver Selbstvorsorge in Anlageklassen, die mit Ihren Ergebnissen über der Inflationsrate liegen. Nicht dazugehören auf jeden Fall die Kapital- oder Lebensversicherungen und der ganze Riester-Quatsch. Das soll nur ablenken und deckt nicht mal die Lücken. 43 % vom letzten Brutto zzgl. Inflation, dann viel Spaß beim Rechnen.
Ulrich

Dies ist natürlich in der Rentenversicherung das schwerste Thema. Vielleicht dies auch nutzvoll:
http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Theme…
Kurz mal gesagt, deshalb ist das reguläre Renteneintrittsalter nicht mehr 65 sondern 67 Jahre. Aber wie überall gesagt wird nur mit der gesetzlichen RV-Rente, ohne Betriebsrente oder etwas privates, ist meiner Meinung nach nicht mehr ausreichend.
Mehr kann ich dazu nicht sagen.
gruß

Hallo Ugi257
Ja, richtig erkannt mit der gesetzlichen Rente sieht es schlecht aus.
Da diese nicht Kapitalgedeckt arbeitet, sondern die Beiträge die heute eingezahlt werden morgen an die Rentner ausgezahlt werden, ist auch eine Reaktion auf den demografischen Wandel nicht möglich. Klar ist, dass in Zukunft immer weniger Rente zur Auszahlung kommt.
Deswegen dringend die Empfehlung, eine Private Rente abschließen.
Gruß Lars

Vielen Dank für Ihre Antwort. Also, ich bin ganz ehrlich, da ich zurzeit studiere habe, habe ich gar nicht die Möglichkeit noch extra eine private RV abzuschließen. Außerdem habe ich auf Frontal21 einen Bericht über die sogenannte Riester-Rente gesehen, wo teils sogar Experten meinten, dass diese sich im Grunde gar nicht auszahlt. Also, die haben davon abgeraten, eine RRente abzuschließen.

Nochmal eine kurze technische Frage: Gibt es aber keinerlei Stellhebel, um auf demografische Entwicklungen reagieren zu können? Beispielsweise könnte man doch das Renteneintrittsalter weiter anheben. Auch frage ich mich, wie realistisch die Forderungen von der LINKEN bezüglich Rente mit 60 und Mindestrente von 1050 € sind.

Viele Grüße

Ugi

Vielen Dank für Ihre Antwort. Also, ich bin ganz ehrlich, da ich zurzeit studiere habe, habe ich gar nicht die Möglichkeit noch extra eine private RV abzuschließen. Außerdem habe ich auf Frontal21 einen Bericht über die sogenannte Riester-Rente gesehen, wo teils sogar Experten meinten, dass diese sich im Grunde gar nicht auszahlt. Also, die haben davon abgeraten, eine RRente abzuschließen.

Nochmal eine kurze technische Frage: Gibt es aber keinerlei Stellhebel, um auf demografische Entwicklungen reagieren zu können? Beispielsweise könnte man doch das Renteneintrittsalter weiter anheben. Auch frage ich mich, wie realistisch die Forderungen von der LINKEN bezüglich Rente mit 60 und Mindestrente von 1050 € sind.

Viele Grüße

Ugi
.

Vielen Dank für Ihre Antwort. Also, ich bin ganz ehrlich, da ich zurzeit studiere habe, habe ich gar nicht die Möglichkeit noch extra eine private RV abzuschließen. Außerdem habe ich auf Frontal21 einen Bericht über die sogenannte Riester-Rente gesehen, wo teils sogar Experten meinten, dass diese sich im Grunde gar nicht auszahlt. Also, die haben davon abgeraten, eine RRente abzuschließen.

Nochmal eine kurze technische Frage: Gibt es aber keinerlei Stellhebel, um auf demografische Entwicklungen reagieren zu können? Beispielsweise könnte man doch das Renteneintrittsalter weiter anheben. Auch frage ich mich, wie realistisch die Forderungen von der LINKEN bezüglich Rente mit 60 und Mindestrente von 1050 € sind.

Viele Grüße

Ugi
.

Vielen Dank für Ihre Antwort. Also, ich bin ganz ehrlich, da ich zurzeit studiere habe, habe ich gar nicht die Möglichkeit noch extra eine private RV abzuschließen. Außerdem habe ich auf Frontal21 einen Bericht über die sogenannte Riester-Rente gesehen, wo teils sogar Experten meinten, dass diese sich im Grunde gar nicht auszahlt. Also, die haben davon abgeraten, eine RRente abzuschließen.

Nochmal eine kurze technische Frage: Gibt es aber keinerlei Stellhebel, um auf demografische Entwicklungen reagieren zu können? Beispielsweise könnte man doch das Renteneintrittsalter weiter anheben. Auch frage ich mich, wie realistisch die Forderungen von der LINKEN bezüglich Rente mit 60 und Mindestrente von 1050 € sind.

Viele Grüße

Ugi

Fakt ist: die gesetzliche Rente steht auch wackeligen Füßen. Fakt ist: die gesetzliche Rente wird von Staats wegen durch Steuergelder zu einem Drittel rund bezuschußt, der Rest kommt aus dem Umlageverfahren. Fakt ist: die Menschen werden immer älter, es kommen weniger Kinder nach, die in das Sozialsystem einzahlen können. Fakt ist: Das System wird kolabieren. Damit dies nicht geschieht, gibt es Möglichkeiten, die zukünftige Rente zu regulieren, soll heißen: reduzieren. Hier http://de.wikipedia.org/wiki/Nachhaltigkeitsfaktor steht etwas darüber.

Der Alterslastenquotient gibt, wenn ich mich nicht irre, das Verhältnis der Menge der über 60 jährigen zu der Menge der zwischen 20 und 60 jährigen in einer Volkswirtschaft an.

Hallo Ugi257,
natürlich gibt es seit Jahren Bestrebungen die ges. Rente auch für künftige Generationen zu erhalten und vieles wurde bereits umgesetzt.
So wurde das reguläre Renteneintrittsalter auf 67 angehoben, die Rente wird von ehemals 65% des letzten Gehaltes auf 45% bis zum Jahr 2030 angesengt. Also man reagiert, jedoch ein richtiges Konzept zur Rettung der Rente gibt es nicht, auch eine Renteneintritt mit 70 kann die Lage nur kurzfristig entspannen.
Als Student ist es zwar nicht möglich eine RV abzuschließen, aber wenn man fertig ist dringend an die Altersvorsorge denken.
Gruß Lars

Nein, es gibt keine Stellhebel.

Siehe Artikel aus der Welt:

http://www.welt.de/wirtschaft/article118139522/Sinn-…

Hallo Ugi,
von (Riester-)Rentenversicherungen und ähnlichem mehr halte ich auch nichts. Zu teuer und zu unflexibel.

Wenn Versicherung, dann bitte um sich vor Berufsunfähigkeit zu schützen, denn das kommt erschreckend oft vor (jeder fünfte!) und geht in die Hunderttausende - natürlich abhängig davon, was man in seinem Erwerbsleben so verdient. Als Student (je nach Fachrichtung) ist das meist nicht so teuer (um die 25,- € mtl. bei 750 € Rente).

Sollte dann (wider Erwarten) noch Geld übrig sein, würde ich in Sachwerte investieren. Hierfür bieten sich z.B. Investmentfonds an. Die sind i.d.R. kostengünstig, flexibel und absolut transparent.

Was dann in 30-50 Jahren ist, kann doch sowieso keiner sagen. Ich habe noch rund 15 Jahre bis zur Rente und weiß auch nicht, was kommt. Wie Norbert Blüm schon damals so richtig sagte: „Die Renten sind sicher!“ Da schließe ich mich an. Immerhin hat er nichts über die Höhe gesagt!! Also Kopf hoch, es wird schon irgendwie werden :smile:

Viele Grüße
Stephan Heddinga