Mediator / Streitschlichter - Familienzwist

Hallo,

ein Familienzwist ist festgefahren, jeder beharrt auf seiner Meinung, es gibt Lagerbildung und und und.
Ich will gar nicht weiter auf Details eingehen, nur soviel: es geht um zwischenmenschliche Probleme - und zwar ausschließlich diese!!

Auf dritte, unbeteiligte Personen wirkt das ganze „wie im Kindergarten“, daher nun der Vorschlag, die Probleme vielleicht unter Mithilfe einer neutralen Person zu klären bzw. eine Klärung zu versuchen.

Nur, wie lautet der richtige Begriff für eine solche Person? Nach kurzer Recherche scheint mir ein Mediator doch idR ein Anwalt zu sein; das wäre im konkreten Fall sicherlich nicht unbedingt konstruktiv und könnte die Situation weiter verschärfen. Wie gesagt, es geht ausschließlich um zwischenmenschliche Probleme!

Oder gibt es gänzlich andere Ideen für einen Lösungsansatz?

Gruss,
Little.

Vielleicht gibt es ein neutrales Familienmitglied. Das wäre ja wirklich die Idealperson, meiner Meinung nach. Manche Angelegenheiten gehen außerfamiliäre Personen oft nichts an und könnten das Problem vielleicht sogar verschärfen. Der Streitschlichter sollte jemand sein, den alle gut kennen, ansonsten könnte man ja wieder von einem subjektiven Argumentationsvorteil reden.

Familientherapeut ?

Tja, der Vorschlag ist in der Theorie gut. In der Praxis gibt es jemanden, der sich per se als Buhmann sieht, null einsichtig ist und normale, nachvollziehbare Argumente nicht an sich heranlässt.

Der Versuch es innerfamiliär durch eine neutrale Person zu klären ist krachend gescheitert, die neutrale Person steht jetzt auch auf der schwarzen Liste. Die Klärung im größeren Kreis, das heißt mit allen direkt betroffenen, ist auch nicht möglich, da man sich noch nicht einmal im selben Haus aufhalten möchte…

So wie das klingt, wird dann wohl auch ein Mediator nichts bringen, man kann ja niemanden zu etwas zwingen.

Grundsätzlich eine gute Idee, scheitert aber an den räumlichen Entfernungen. Des weiteren setzt das eine gewisse Einsicht aller Parteien voraus, das Hilfe zur Problemklärung vonnöten ist. Und die ist nicht einfach nicht da.

Eine der ‚Parteien‘ hat sich mit einer Mediatorin beraten und das Ergebnis ist eine totale Eskalation. Ehemals neutrale Familienmitglieder, die versucht haben, zu vermitteln werden nun ebenfalls geschnitten.

Ich muss mal sehen, ob ich heute noch Lust habe das Problem mal etwas detaillierter zu schildern in der Hoffnung einen Lösungsweg zu finden.

Mich nervt das alles grandios, bisher habe ich mich aus dem Zwist rausgehalten, aber da ich sehe, das es alle Betroffenen arg belastet, versuche ich jetzt vielleicht einen Weg zu finden…

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Hallo littlescare,

es gibt auch Psychologen, die Mediation ausüben.
Allerdings funktioniert eine Mediation nur, wenn alle Beteiligten die feste Absicht haben, die Situation zu ändern. So wie du die Sachlage beschreibst, ist die Bereitschaft zu einer Mediation nicht vorhanden. Vielleicht muss der Leidensdruck noch grösser werden:-((
Mein Rat: Halte dich weiterhin aus dem Streit heraus, so weh dir das auch tun mag, du kannst in der Sache nichts ändern.
Wie sagte schon Einstein: „Das Universum und die Dummheit der Menschen sind unendlich.“

Liebe Grüsse, Gabi

Hallo,
Narziss

Hi,

„Des weiteren setzt das eine gewisse Einsicht aller Parteien voraus, das Hilfe zur Problemklärung vonnöten ist. Und die ist nicht einfach nicht da.“

In dem Fall ist nichts zu machen. Einsicht aller Beteiligten ist immer die Voraussetzung, dass ein Eingreifen funktioniert. Wenn die willigen zum familientherapeuten gingen, könnte man vielleicht wenigstens denen ein bisschen Hilfe an die Seite geben, auch wenn das nicht alles löst.

Die Franzi

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Ich glaube du hast mich missverstanden. Mir geht es nicht um die Bezeichnung des Streitsuchenden sondern um die eines Streitschlichters in einem familiären Zwist.

Hallo.

Wenn die räumlichen Entfernungen zwischen den Streithähnen groß genug ist, verstehe ich nicht, warum es überhaupt Probleme gibt?
Solange keine Abhängigkeiten existieren, kann man sich ja von den anderen - speziell vom „Buhmann“ - fernhalten. Kein Kontakt mehr, und mit den anderen auch nur, wenn dieses Thema ausgeklammert wird.
Nicht schön, und vielleicht auch keine endgültige Lösung, aber zum Schutz des eigenen Wohlergehens hilfreich.
Und möglicherweise reift in der „Isolationshaft“ ja die Vernuft beim einen oder anderen…

Gruß,

Kannitverstan

Ich hatte es so verstanden, dass die räumliche Entfernung zu einem Familientherapeuten zu groß ist und dieses Modell daher nicht in frage komme.

Gruß

Hallo!

Wenn Streit so eskaliert hat das ja oftmals mit unerfüllten Bedürfnissen der Beteiligten zu tun und häufig mit deren gefühlter Ohnmacht, an dieser Situation etwas ändern zu können.

Die Einsicht, einen Psychologen einzuschalten, ist deshalb nicht der erste Schritt in diesem Prozess, sondern die Wahrnehmung der Bedürfnisse und das Kommunizieren an die Betroffenen.
Erst wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Bedürfnisses überhaupt gesehen werden, ist der Weg frei zur Bereitschaft, jemand Außenstehenden einzubeziehen.

Das muss dann nicht zwangsläufig ein Familientherapeut sein, das sollte jeder Psychologe können.

Aber gut: Ich kenne keine Details und lehne mich möglicherweise zu weit aus dem Fenster. Mir ist nur bewusst, dass Gefühle, die nicht wahrgenommen werden, zu eklatanter Eskalation führen können.

Alles Gute, Diva

Sorry, habe falsch gelesen.

Hm, darf ich noch meinen Senf dazu tun?

Ich bin mir nicht sicher: welches Interesse hast du eigentlich genau an der Klärung der Probleme für alle? Allgemeine Sehnsucht nach Harmonie? :wink: Ein bisschen hört sich das so an.
Ich finde die Idee ja an sich gut und ehrenwert, aber wie andere schon schrieben: alle müssen die Situation ungut finden und sie ändern wollen - sonst wird das nix.

Ansonsten meine ich: evtl. sollte jeder sich um sein Problem kümmern, sonst verstärkt man die Lager ja noch. Wenn alle den einen als Buhmann empfinden. Vielleicht geht das ja so besser: einer nach dem anderen klärt sein Problem mit demjenigen. Dann fühlt der sich vielleicht nich so in eine Ecke gedrängt.

Familie ist ja eine Art Zwangsgemeinschaft, aber ich halte es für völlig legitim, den Kontakt zu dem einen oder anderen abzubrechen, wenn er einen belastet. Manchmal bringt ein neuer Anlauf nach mehreren Jahren mehr Erfolg…

Naja, versetze dich mal in die Situation des Buhmannes, wie das für ihn aussieht.
Eine Idee wäre vielleicht, ihn aufzufordern, einen Mediator auszusuchen oder ihn anderweitig mit einzubeziehen.

Krötengrüße

Hallo

Vielleicht wäre eine Familienaufstellung auch nicht so schlecht.
Aber wahrscheinlich wäre das was in Verbindung mit einer Familientherapie, da die Familienaufstellung nur einen Tag dauert, und die Wirkung deswegen vielleicht nicht lange anhält.

Viele Grüße