Medikamentenresistente Kunststoffe

Hallo liebe „Wer-Weis-Was“ Gemeinschaft,

mich würde gerne interessieren, ob es „technische“ Kunststoffe gibt, in denen man über eine längere Zeit Medikamente wie Mophin, Baclofen oder Insulin aufbewahren darf/kann?
Das Kunststoff sollte sich hierbei nicht zersetzen oder das Medikament auf irgendeine weise beeinflussen.

Da ich aus der technischen und nicht medizinischen Richtung komme, wäre ich für jede Hilfestellung bzw. Verweis auf eine Quelle sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen

Konstantin B.

Hallo

Die Zusammensetzung und eventuell chemisch aktiven „Funktionsgruppen“ der Medikamente sind mir nicht bekannt, da ich mit Pharmazie nichts zu tun habe. Generell kann lediglich gesagt werden, dass wenn ein Anteil der Medikamente oder die Lösungsmittel in denen sich die Medikamente zur Dosierung befinden bestimmte Stoffeigenschaften haben, diese auch mit den Kunststoffen wechselwirken und reagieren können. In erster Linie ist dann sicher bedenklicher, wenn die Medikamente durch Kunststoffe verunreinigt sind. Die Kunststoffe bestehen allerdings aus dem Polymer oder verschiedenen Polymeren und Additiven. Ziemlich sicher ist das Herauslösen der Additive, wodurch sich die Eigenschaften der Kunststoffe ändern. Die Polymere können auch zersetzt werden. Chemische Reaktionen zur Herstellung von Polymeren laufen auch in die andere Richtung ab. Je nach Temperatur und Konzentration der Komponenten schneller oder langsamer. Zum Beispiel bilden Amine und Säuren Polyamide. Wenn eine Säure zu gegen ist, wird die Reaktion auch umgekehrt. Polyester entstehen aus Alkoholen und Säuren unter Abspaltung von Wasser. Ist nun Alkohol oder Wasser vorhanden, so wird es ebenfalls zu einer Rückreaktion zu den Ausgangsstoffen kommen. Das Ausmaß wird eher klein sein, wenn die Temperaturen gering sind. Die Verunreinigung durch Anteile der Polymere und der Additive sind für das Medikament kritischer als der Einfluss der Flüssigkeit auf den Kunststoff.
Polyethylen und Polypropylen dürften auch ohne Additive als Behältnis eine Möglichkeit bieten. Geprüft wird in jedem Fall auf Austausch und Wechselwirkungen. Bei Einflüssen gibt es keine Freigabe.
Glas ist sicher unproblematischer.

Mit besten Grüßen

gleipnir

Hallo,
also eine Vielzahl von Substanzen können in PE/PP-Gefäßen zumindest transportiert und teils auch lange gelagert werden. Auf der sicheren Seite ist man sicher aber mit dunklem Glas.

Hallo Konstantin

Hier bin ich absolut überfragt.

Gruss
Steffi

Hallo Konstantin,
meines Wissens nach werden die Medikamente nur in Glasampullen gelagert! Mir ist kein geeigneter Kunststoff bekannt, Stichwort Diffusionsfestigkeit…

Hallo Konstantin,

such einmal nach Ethylen-Tetraflourethylen oder Tefzel und Lebensmittelindustrie oder Nahrungsmittelindustrie. Weichmacher dürften in dem Fall ein Problem sein, also mal nach sowas wie „DEHP (Bis(2-ethyl(hexyl)phtalat)“ suchen, die sollten nicht enthalten sein.
Ansonsten Glas nehmen.

vg the Paul and the Hellermann

Hallo,
um die Sache nicht zu kompliziert zu gestalten:
Es lassen sich für die Lagerung der angeführten Stoffe alle Kunststoffe verwenden, die in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden. Dementsprechend lassen sich entsprechende Behälter problemlos auf dem Markt finden.
Schönen Gruß
Bernd
PS. Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.