Ist das Medizin - Studium wirklich so schwer wie immer gesagt wird? Und welche Fächer werden da verstärkt behandelt? Danke schonmal im Voraus
Naja, es ist eine Frage dessen, wie viel man tatsächlich innerhalb kurzer Zeit an Wissen in sich reinstopfen kann - zum Schlussexamen hin in gut 20 Fächern, die geprüft werden. Es wird tüchtig ausgesiebt im Vorstudium bei den Naturwissenschaften, Schwerpunkte freilich auf Anatomie, Chemie, Physik und daraus folgend dann Physiologie (also Physik im Körper) und Biochemie (Chemie im Körper). Und dann in den klinischen Fächern eben die Grundlagen des kranken Körpers mit Mikrobiologie, Pharmakologie, klinischer Chemie etc - bis man sich endlich in die interessanten Bereiche der Krankheiten vorwagen kann.
Zu meiner Zeit gab es keine wirklichen praktischen Alternativen - heute gibt es Reformstudiengänge und deren Ableger, wo man auch schon in den früheren Semestern mal mit Patienten zusammen kommt oder aber die Chemie auch mal an praktischen Beispielen lernt.
Hauptfächer im klinischen Teil sind dann freilich Innere Medizin, Chirurgie, Klinische Pharmakologie - dann die wichtigeren Fächer wie Kinderheilkunde, Gynäkologie, Dermatologie, Neurologie und dann eben die Randfächer wie HNO oder Augenheilkunde sowie eine ganze Menge mehr.
Dennoch: die Masse an Wissen ist sehr heftig, insbesondere wo es keine 4 Hauptprüfungen mehr gibt wie früher, sondern nur noch 2. Die erste ist zum Glück wie früher auch nach 4 Semestern, also man setzt hier, falls man es nicht schafft, maximal 2 Jahre in den Sand und nicht wie bei den Juristen 4 oder gar 5 … Aber das Schlussexamen soll wirklich übel sein, das hab ich damals eben nicht machen müssen, bei uns waren es in regelmäßigen Abständen Staatsexamen und deren Noten wurden miteinander verrechnet.
Eine gute Übersicht findest du z.B. hier:
https://www.thieme.de/viamedici/medizinstudium/appo/…
Viele Grüße,
Claudia