Hallo Martha,
mein Studium ist zwar schon einige Jahre her, aber den Grundzügen hat sich nicht viel verändert.
Schon im 2. oder 3. Semester werden im anatomischen Präparierkurs Leichen seziert. Das sind aber keine „frischen“ Leichen wie bei einer Obduktion in der Pathologie oder Rechtsmedizin, sondern konservierte Leichen von Freiwilligen, die ihren Körper nach dem Tod hierfür zur Verfügung stellen. Trotzdem ist das für viele sicher das beeindruckenste Erlebnis gerade zu Beginn des Studiums. Aber sicher unerlässlich, denn durch keine andere Methode erhält man soviel Einblick in den Aufbau des Menschen wie in diesem Kurs.
Auch Rechtsmedizin ist ein verpflichtender Kurs, meist für ein Semester. Ist oft eher theoretisch, manchmal gibt es auch Praxisbeispiele aus der täglichen Arbeit. Da kann natürlich alles vorkommen…
Und als drittes gibt es noch die Pathologie-Veranstaltungen. Die finden erst im späteren Studium statt und beschäftigen sich dann mit aktuell Verstorbenen; hier wird aber meist nur zugesehen, obduziert wird von den Lehrenden, weil es hier ja auch darum geht, aktuelle Todesursachen zu finden; da kann man schlecht „probieren“.
Also, der Kontakt und auch die eigene Arbeit an Leichen ist ein unvermeidbarer Bestandteil des Studiums, aber für die Ausbildung auch unverzichtbar.
Viele Grüße!
T. Sonntag