Mehltau mit Milch bekämpfen - wo bekomme ich Frischmilch?

Hallo,
nachdem meine Bekannte erfolgreich ihren falschen Mehltau mit Milch bekämpft hat, will ich das auch gerne machen. Scheint wohl ein bekanntes Mittel zu sein. Nur steht da, es muss Frischmilch sein. Die Bekannte ist Bäuerin und sozusagen an der Quelle, ich bin Stadtmensch.

Ist die Milch, die man heute im Supermarkt als Frischmilch bekommt, auch geeignet? Ich frage einfach, weil mit dieser länger haltbaren Frischmilch, die man dort nur noch findet, doch angeblich auch ein Erhitzung a la H-Milch erfolgt, nur eben nur ein paar Sekunden lang. (Quelle)

Wo bekomme ich noch die gute alte Milch? In dem Artikel der Quelle steht, da müsse nun „traditionell hergestellt“ stehen. Übrigens selbst im Bioladen und die Ecke hatten sie nur länger haltbare Frischmilch.

Hallo!

Dann kauf halt Vorzugsmilch, die hält gekühlt auch nur 1-2 Tage !

Du glaubst doch nicht wirklich, das spielt eine Rolle ? Frischmilch (das ist alle Milch, die nicht H-Milch oder „die länger haltbare“ heißt.

Die ist natürlich pasteurisiert, also Kurzzeit erhitzt. Aber eben nicht so hoch wie H-Milch.

Mfg
duck313

Frischmilch ist pasteurisiert, hocherhitzt. Nicht pasteurisierte Milch wie von der Kuh heisst im Laden Vorzugsmilch und ab Bauernhof Rohmilch.

Guten Tag subbselchen,
weche Art Milch Du verwendest, ist evtl. nicht so wichtig!

Über das Thema Mehltau wurde vor Jahren hier im Forum schon ausführlich diskutiert.
Schau mal unter „Wie kann ich Mehltau Schädling bekämpfen?“
Frage von Joy_Granada_f45da018.07.2011, 20:00 Uhr.

Auch am 27. August 2013 gab es eine solche ausführliche Diskussion, bei der ich damals folgendes Ausführte:

Wir hatten viele Jahre Probleme mit (echtem und falschen) Mehltau an der Weinrebe, die in praller Sonne an der Südseite einer Garage wächst.
Ich hatte viele Versuche unternommen, den Mehltau mit Chemie zu bekämpfen (bis es mir vom Spritzen selbst schlecht wurde), hatte Winzer befragt - es nutzte alles nichts.

Bis ich im Internet fündig wurde, wo es eine ganze Menge Tipps gibt.
Letztendlich habe ich eine eigene (kostenlose und wohl harmlose) Mischung angesetzt:

1 Liter Wasser, 10 Tropfen Teebaumöl, 1 TL Salz, 2 TL Kondensmilch
etwas Schmierseife (verstopft allerdings die Düse, deshalb beim zweiten Ansatz gegen Spüli ausgetauscht).
Damit hatte ich in der Saison 2011 die Rebe 5 x gespritzt. Erstmals Mitte Mai, dann im Abstand von zwei bis drei Wochen.
Danach hatten wir (erstmals seit Jahrzehnten!) völlig einwandfreie Trauben, die wir tatsächlich genießen konnten.
Und im vergangenen Jahr war es bei gleicher Behandlung genau so positiv.
In diesem Jahr hat es (wegen des vielen Regens?) nicht so gut gewirkt – einige Trauben sind befallen, wie man jetzt kurz vor der Reife sieht.
Deshalb werde ich im kommenden Jahr sofort ab dem Austrieb regelmäßig spritzen, denn diese unscheinbare Mischung wirkt im Prinzip sehr gut.

Nach dieser Erfahrung – die heute noch genauso gilt, ist es vielleicht nicht so wichtig, ob es wirklich Frischmilch ist, die verwendet wird. Ich benutze immer Kondensmilch und habe gute Erfolge.
Wichtig scheint allerdings, sehr früh im Jahr mit dem Spritzen anzufangen, ich habe das in diesem Jahr ab 15. Februar regelmäßig alle zwei Wochen gemacht.

Hallo Walter,

in der Tat. Auch mit etwas heftigeren Mitteln wie Netzschwefel hat man spätestens bei allerersten Befallsanzeichen noch eine Chance. So, wie s. sich das vorstellt, dass man bei bereits mit voll ausgebildeten Sporenträgern überzogenen Blättern noch etwas erreichen kann, geht das eher nicht.

Schöne Grüße

MM

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Hallo Walter,

danke für den Hinweis.

Hast du auch einmal so eine Lösung ohne Kondensmilch und/oder Seife probiert?

Ich könnte mir vorstellen, dass bei deiner Mischung das Teebaumöl der ausschlaggebende Punkt ist. Ich erinnere mich da verschwommen an die alten Hobbythek-Sendungen, in der auch einmal Teebaumöl als fast schon Wundermittel bei kranken Pflanzen eingesetzt wurde. Allerdings war das Schädlingsbefall und um sie widerstandsfähiger zu machen.
Da Teebaumöl aber auch in der Küche zur Hygiene eingesetzt werden kann, wenn mich nicht alles täuscht sogar im Haushalt gegen Schimmel und Pilze, könnte ich mir vorstellen, dass es auch gegen Mehltau hilft.

Deshalb meine Frage, ob du vorher vielleicht bei deiner Mischung schon andere Zusammensetzungen ausprobiert hast. Denn Kondensmilch und Seife erinnert mich an selbst gemachtes Sprühmittel gegen Spinnmilben und Schildläuse.

Aber danke für den Tipp mit dem Teebaumöl. Da muss ich doch glatt einmal in den alten Hobbtipps der Hobbythek suchen.

Gruß Subbselchen

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Hallo MM,

das ist mir schon klar, dass ich in dem Jahr den falschen Mehltau nicht mehr wegbekomme. Aber ich will im nächsten Jahr gewappnet sein.

Außerdem ist der Mehltau bei mir sowieso seltsam. Ich muss gestehen, ich habe keine große Gartenerfahrung.
Zwei Sachen verwunderten mich: Letztes Jahr waren die Rosen wunderschön, plötzlich Blätter mit braunen Flecken, die wurden fast wie das Laubbäume im Herbst machen, abgeschmissen. Es waren prakltisch nur noch die Stengel übrig. Eigentlich wollte ich alles entsorgen, doch ich war kurz darauf länger weg. Als ich zurückkam, hatten die Rosen alle wieder ausgetrieben und teilweise schon Blüten. Ich hatte letztes Jahr dann ab August ein Rosenblütenmeer, um das mich viele Gartenliebhaber beneideten und fragten, wie ich das gemacht hätte. Jeder meinte, was auch immer meine Rosen gehabt hätten, das wäre sicher nicht Mehltau gewesen, der würde nicht einfach verschwinden.

Dieses Jahr dasselbe Bild. Die Rosen trieben wunderbar aus, hatten wunderbare Blüten, dann wieder die braunen Flecken, Blätter a la Herbstlaub komplett abgeschmissen, 4-6 Wochen nur Gerippe, jetzt wieder eine Blütenpracht.

Wir lassen eine Seite des Hauses mit Wein einwachsen, aber einen der Wuchshilfen benötigt, also nicht wie früher der Wein, der die Fassade beschädigen kann. Die Blätter sehen hervorragend aus, also keinerlei Flecken oder sonstige Mehltauanzeichen. Wir haben auch Massen an Weintrauben. Aber bei fast jeder Traube haben wir wohl Mehltau. Die meisten platzen auf und ich bilde mir ein, sie haben auch eine etwas andere Farbe als letztes Jahr. Aber wenn ich das mit den Bildern im Netz vergleiche, habe ich nirgendwo solchen Pilz"flaum".

Immerhin weiß ich, dass die Rosen wirklich falschen Mehltau haben. Zur Landesgartenschau war ein Infostand der LWG Veitshöchheim. Da zeigte ich Bilder und eines der heruntergefallenen Blätter. Die fanden es allerdings auch interessant, wie sich der Mehltau bei mir bei den Rosen im Jahresverlauf entwickelt. Vor allem dass ich danach keinerlei Mehltau an den Rosen bis zum Winter mehr zeigte. Natürlich will ich nicht 1- 1 1/2 Monate im Sommer Gerippe im Garten haben und würde auch gerne auf Chemie verzichten wegen der Nähe zum Wein. Denn wir haben z.B. an der Hauswand links und rechts einen Wein und in der Mitte eine Kletterrose, die auch befallen ist.

Angeblich kann auch Mehltau nicht von Pflanze zu Pflanze gehen. Es wären immer andere Formen von Mehltau. Ist aber für mich schwer verständlich, dass dann sowohl Wein als auch Rosen betroffen sind.

Aber egal, ich werde das nun einmal mit der Milch probieren, in der Hoffnung dass die Rosen jetzt wie letztes Jahr wieder im Blütenrausch bleiben und dieses Jahr anders als letztes Jahr nicht noch einmal Mehltau bekommen. Und beim Wein werden ich nach dem ersten Frost die fruchttragenden Zweige zurückschneiden und dann im Frühjahr sofort mit der Milchkur vielleicht im Wechsel mit Teebaumöl anfangen.
Ebenso bei den Rosen und hoffen, dasss es dann funktioniert.

Guten Morgen subbselchen,
nein, das hatte ich NICHT probiert.
Ich hatte vor langer Zeit auf Empfehlung eines Winzers Schwefel gespritzt, bis es mir schlecht wurde, da ich als Allergiker keine Schutzmaske getragen hatte. Genutzt hatte es allerdings nicht.

Ja, Teebaumöl scheint ein Universalmittel zu sein.
Seife hatte ich bei meiner Mischung nur ein einziges Mal verwendet, da es die Düse der Sprühflasche verstopft.

Was spricht dagegen, bei der Anwendung meines Rezeptes etwas Milch dazuzugeben?

Der andere Hinweis von Aprilfisch - auch er (als Fachmann) meint, so früh wie möglich im Jahr mit dem Spritzen anfangen.
Jetzt im August anzufangen macht leider überhaupt keinen Sinn.

Gruß Walter VB

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Danke für die beiden Begriffe, dann begebe ich mich einmal auf die Suche.

Nochmals hallo,

ich bin kein Garten-Fachmann, kann also nur aus Erfahrung berichten.

Könnten die Symptome an Deinen Rosen auch auf „Rosenrost“ hinweisen?
Vielleicht kann APRILFISCH etwas Genaueres dazu sagen.

Wenn dem so sein sollte:
gegen Rostenrost an Rosen setze ich mit Erfolg ein:
eine Doppelpackung aus dem Gartenmarkt mit Saprol und Careo von Celaflor -je 50 ml auf 3 Liter Wasser, dazu gebe ich noch 50 ml Rapsöl (für alle Sträucher im Garten).

Nebenbei nochmal zum Thema Mehltau:
Echter MT ist auf der Blatt-Oberflache, falscher MT auf der Unterfläche der Blätter.
Also bei Spritzen beachten, dass beide Blatt-Seiten benetzt wwerden!

Gruß Walter VB

Hallo Walter,

es spricht natürlich nichts dagegen, etwas Milch hinzuzugeben und ich freue mich, dass das Mittel bei dir so gute Wirkung zeigt. Vor allem nachdem du vor allem als Allergiker da auch noch mehr beachten musst.

Ich fragte nur deshalb nach, weil ich immer gerne alles genauer wissen will und ich so überrascht war, weil doch in Kondensmilch durch die lange Erhitzung wohl jegliche Mikroorganismen abgetötet werden.
In diesem von mir oben verlinkten Artikel steht aber, dass es gerade die Mikroorganismen sind, die gegen den Mehltau wirken und man deshalb schauen müsse, welche Milch man nehme.

Wie gesagt, wenn ich dann nach dem nächsten Winter den Kampf gegen den Mehltau aufnehme, werde ich auf jeden Fall die Mich-Wasser-Lösung nehmen und mich noch etwas mehr in Teebaumöl einlesen. Dann werde ich auf jeden Fall auch eine Mischung mit Teebaumöl und vielleicht wie du das machst auch mit einer Seife und Milch nehmen. Wenn Teebaumöl die Mikroorganismen von Rohmilch nicht angreift, dann werde ich einfach beides zusammen nehmen.

Hi,

nicht ganz richtig. Richtige Frischmilch ist nur pasteurisiert (60 Grad, längere Zeit). H-Milch ist ultrahocherhitzt (irgendwas über 100 Grad für längere Zeit. Das erspart auch das Pasteurisieren)
Echte Frischmilch gibt es bei uns hier von Berchtesgadener Land. Einfach ins kühlregal gehen und die inhaltsangabe genau lesen. Wenn es die neumodische länger haltbare ist steht das auch drauf.

Die Franzi

Also H nicht benutzen.

Ich würde sowieso eher zum Bauern gehen. Da haben wir mehrere in der Nähe und mir da welche holen. Kostet ja auch nicht viel. Die hol ich eh öfter, als die aus dem Supermarkt. :smile:

Puh, jetzt bin ich aber erschrocken, als ich Rosenrost nachgelesen habe und da das mit dem Blätterabfallen stand. Das passte so genau.

Also habe ich nun einmal nach Bildern gewälzt. Ich denke schon, dass es falscher Mehltau ist.
Ich habe einmal in die Google Bildersuche Rosenrost eingegeben und Unterschiede festgestellt. Auch hier und hier habe ich geschaut und gelesen.
Die Flecken sind größer und nicht so gesprengelt und vor allem an der Unterseite findet man keine solche Pusteln wie die Pilzsporenlager beim Rosenrost.

Genrell sind mene Flecken aber nicht ganz so wie auf den Bildern. Eigentlich ist von jedem etwas dabei.

  • Rosenrost: Beschreibung und Aussehen passt nicht, nur dass die Rosen die Blätter abwerfen passt auf Rosenrot
  • Falscher Mehltau: die Fleckenform passt, auch die Größe, nur bei mir sind die Flächen erst flächig Gelb und dann braun mit einer
    schmalen gelben Umrandung
  • Sternrußtau: Die gelbe Umrandung ist wohl für den Sternrußtau typisch, aber nicht die Form und die sonstige Farbe. Den schließe ich aus.

Vielleicht äußert sich Aprilfrisch.
Ich hoffe einfach einmal, dass der Experte der Veitshöchheimer LWG richtig liegt.

Servus,

Ja, insofern, als ich hier keine großen Spekulationen anstellen täte, sondern ab Austrieb im Abstand von zehn bis vierzehn Tagen drei oder vier Anwendungen Netzschwefel gäbe. Schwefel ist vollkommen harmlos, er wird verbreitet im „Bio“-Anbau als annähernd universell wirkendes Fungizid verwendet.

Anders als beim ebenfalls im Bio-Anbau verwendeten Fungizid Kupferoktanoat muss man bei Netzschwefel auf fast nichts Rücksicht nehmen; es gibt nur ein ganz paar Pflanzen, die unmittelbar nach der Anwendung etwas empfindlich reagieren, z.B. darf man Birnen erst wieder zwei bis drei Wochen nach der Blüte behandeln, weil sie sonst leicht die Fruchtansätze abwerfen.

Der Vorteil von Netzschwefel gegenüber Milch und Backpulver ist, dass er recht breit auf verschiedene Pilze wirkt, so dass z.B. im Fall der Rosen der Experte gar nicht richtig zu liegen braucht.

Schöne Grüße

MM

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Servus,

man merkt, dass für Dich das Wort ‚Tuberkulose‘ klingt wie eine Fantasie aus einer anderen Welt. Glückliche Generation!

Schöne Grüße

MM
- der die viele Milch, die er in einem früheren Leben ermolken hat, niemals ohne Erhitzen getrunken hätte -

Danke, das hört sich interessant an. Sozusagen wie ein Breitbandantibiotikum nur gegen Pilze.

Ich hoffe, du bist nun nicht genervt, wenn ich noch ein paar Fragen stelle:

Ist das egal, welches Produkt man kauft, es muss nur Netzschwefel darauf stehen? Ich habe gerade mal geschaut, da gibt es anscheinend nicht wenige Anbieter. Gibt es noch irgendeine Zusammensetzung, die man beachten muss?

Wie lange kann man solche Anwendungen geben? Also reichen diese drei oder vier oder sollte man das besser immer wieder machen? Dann auch den ganzen Sommer durch? Oder kann das auch vom Wetter abhängen, z.B. wenn es viele Niederschläge gibt und nicht so warm ist, besser öfter machen?

Muss man die Pflanzen dafür irgendwie vorbereiten? Also dieses Jahr natürlich weiter alle befallenen Stellen/Blätter entfernen, aber sollte man z.B. auch die obere Erdschicht oder vielleicht auch nach dem ersten Frost die Äste/Stiele/Stengel schon einmal damit einsprühen?

Natürlich gibt es immer wieder nicht qualifizierte Hinweise im Netz, aber ich habe mehrfach gelesen bei manche Tafeltrauben würden verrieseln (musste erst mal nachschlagen, was das ist schäm) und ich fand auch einige Hinweise, dass dieses Mittel gerade bei falschen Mehltau nicht helfen würde. Stimmt das?

Nicht dass ich dann das Mittel nehme, mich sicher fühle und falls es bei den Rosen falscher Mehtau ist, würde alles wieder losgehen. Wir würden nächstes Jahr auch gerne wieder unsere Trauben essen, nachdem es dieses Jahr schon ausfällt.

Übrigens danke dir und Walter, es ist sehr nett, dass ihr einem absoluten Laien so helft.

Gruß Subbselchen