Mehrere Lehrer wechseln zum Halbjahr

Hallo,
mein Kind besucht die 9. Klasse Gymnasium in Bayern (G8). Nun wurden die Kinder bei der Zwischenzeugnisvergabe darüber informiert, dass

  • ihr Klassenleiter die Klassenleitung UND die von ihm unterrichteten Fächer abgeben wird (Begründung: er habe zu viele Klassen und für die von ihm unterrichteten Fächer gibt es zu wenig Lehrkräfte an der Schule). Der neue Klassenleiter kennt die Klasse nicht.
  • die Deutsch-Referendarin zum Halbjahreswechsel von einem Lehrer ersetzt wird, den die Kinder wg. seiner verbalen Entgleisungen und ungerechten Benotungsweise hassen und fürchten
    Wir Eltern befürchten nun einen (weiteren) Leistungsabfall, wenn den Kindern der Ansprechpartner für Probleme (= Klassenleiter) genommen wird. Denn der neue Klassenleiter wird sich vorauss. mit dem Lehrplan herumschlagen (müssen). Die Klasse ist gekennzeichnet durch eine hohe Klassenstärke und stark unterschiedliches Leistungsniveau (wenig „Mittelschicht“).
    Haben wir Eltern eine Möglichkeit, Einfluss auf diesen Lehrerwechsel zu nehmen? Wenn ja, wie gehen wir dann am besten vor? Hat jemand dies schon erfolgreich bei „seiner“ Schule angewendet?
    Vielen Dank für Tipps.
    Madgeball

Servus,

Lehrer wechsel, ist Lehrer sache. Das einzigste was man machen kann ist, sich an den Lehrer zu wenden und mit ihm zu reden, ob er evt. die Schule behalten will. Danach könnte man sich zu dritt an den SChulleitertisch setzten evt.

Wegen den zu vielen Klassen: Ja auch Lehrer haben überstunden und da ist es eben Roulette sache, welche Klasse darunter leidet.

mfg,

Hanzo

Hallo,

der Einsatz von Lehrern in den unterschiedlichen Klassen ist Schulleitersache. Der ist z.B. verpflichtet, die vorhandenen Lehrerstunden statistisch gleichmäßig über die Klassen zu verteilen. Dabei müssen noch so manch andere Vorgaben beachtet werden.

Schon allein für den „Schulfrieden“ (denn Lehrerwechsel sorgen an verschiedenen Stellen für Unruhe) wird ein Schulleiter nie ohne wichtige Gründe einen häufigen Lehrerwechsel vornehmen. Außerdem ist allen Schulleitern und Lehrern bekannt, dass ein kontinuierlicher Unterricht Vorteile hat.

Wenn euch das nicht passt, sprecht mit euren (Schul-)Elternvertretern, diese wissen wahrscheinlich schon die Hintergründe, falls nicht, können sie zu einem Informationsgespräch zum Schulleiter.

Höchstwahrscheinlich ist die Versorgung mit Lehrerstunden nicht optimal - da kann die Schule selber nichts dran ändern, die Zuweisungen kommen von weiter oben. Da haben Nachfragen von Eltern „dort oben“ eher Aussicht auf Erfolg als der Hinweis der Schule, dass sie unterversorgt ist. Arbeitet also mit den anderen Eltern und der Schule zusammen, um die Chance zu haben, dass sich etwas ändert!

Hi,

Denn der neue Klassenleiter wird sich vorauss. mit dem Lehrplan herumschlagen (müssen).

Was ist das denn für ein Aberglaube? Der Lehrplan wechselt doch nicht mit dem Lehrer… der existiert seit ein paar Jahren, gilt für die Jahrganggsstufe und den Schultyp, und der Lehrer kennt ihn. *verwirrtbin*

Die Klasse ist gekennzeichnet durch eine hohe Klassenstärke und stark unterschiedliches Leistungsniveau

Alltag. In den wenigsten Klassen ist das anders.

Haben wir Eltern eine Möglichkeit, Einfluss auf diesen Lehrerwechsel zu nehmen?

Nein. Wie unten schon geschrieben wurde, hat der Einsatz oder Nichteinsatz von Lehrern auch etwas mit Überstunden zu tun. Natürlich ist der erneute Lehrerwechsel bereits nach einem halben Jahr lästig, aber zumindest im Fall des Klassenleiters keine Katastrophe - der „alte“ Klassenleiter war ja am Beginn des Schuljahres auch neu und musste die Klasse kennenlernen. Er wird (und muss) sich auch mit dem Vorgänger kurzschließen, was den Stoff angeht, damit er auch in Kleinigkeiten (wo man dem Lehrplan voraus ist, eine vergessene vokabel, versprochene Zusatzmaterialien, …) nahtlos ist. Das Grobe (i. S. v. das, was gelernt werden muss) gibt ja der Lehrplan vor.
Das mit dem verhassten Lehrer in derm anderen Fach würde ich auf mich zukommen lassen, versuchen mit ihm zu reden, falls es Vorkommnisse gibt. Das mit den ungerechten Noten sehe ich sehr kritisch. Schüler haben gelegentlich eigenartige (wenn auch auf der menschlichen Seite nachvollziehbare) Vorstellungen davon, was ungerecht ist.

die Franzi

Hallo!
Nur ein paar Ergänzungen zu dem schon Mitgeteilten:

mein Kind besucht die 9. Klasse Gymnasium in Bayern (G8). Nun
wurden die Kinder bei der Zwischenzeugnisvergabe darüber
informiert, dass

  • ihr Klassenleiter die Klassenleitung UND die von ihm
    unterrichteten Fächer abgeben wird (Begründung: er habe zu
    viele Klassen und für die von ihm unterrichteten Fächer gibt
    es zu wenig Lehrkräfte an der Schule).

Das geschieht nicht wegen dieses Lehrers, sondern weil zum Halbjahr Lehrer in Pension gehen und/oder Referendare an ihre Ausbildungsschule rückversetzt werden, um dort ihre letzten Prüfungen zu machen. Es ist nicht immer möglich, der Schule dann als Ersatz Lehrer/Lehrerinnen mit genau der gleichen Fächerverbindung zuzuweisen. Da geht dann schon mal wer weg mit z. B. Wirtschaft und Englisch und es wird einer mit Englisch und Französisch zugewiesen; je größer der - unvermeidliche - Wechsel ist, desto mehr häufen sich dann solche Probleme. Das gibt dann quer durch die Fachschaften eine neue Unterrichtsverteilung und neue Stundenpläne.
Was soll dagegen gemacht werden können? Protest beim Ministerium? Da hörst du dann, dass es halt nicht anders geht, sonst würde man es ja besser machen. Oder glaubst du, die Schule selbst versucht das in Verhandlungen mit dem Ministerium nicht zu optimieren?
NB: Mehrarbeit darf erst angeordnet werden, wenn alle Lehrer ihr volles Stundensoll ausgefüllt haben.

Der neue Klassenleiter kennt die Klasse nicht.

Das ist selten ein Problem.

Wir Eltern befürchten nun einen (weiteren) Leistungsabfall,
wenn den Kindern der Ansprechpartner für Probleme (=
Klassenleiter) genommen wird. Denn der neue Klassenleiter wird
sich vorauss. mit dem Lehrplan herumschlagen (müssen).

Der Lehrplan ist vorgegeben und musste in Fachkonferenzen gründlich besprochen werden.
Der Stoffplan - das ist die Verteilung des durch den Lehrplan vorgegebenen Jahresstoffes über das ganze Schuljahr - ist zur Hälfte bereits abgearbeitet, die erledigte und die noch ausstehende Hälfte erfährt er von dieser weggehenden Referendarin und von ihrem Betreuungslehrer an der Schule. Solche Dinge werden erfahrungsgemäß von den Referendaren besonders gründlich gemacht, weil das überprüft wird und in ihre Beurteilung eingeht. In den Fachkonferenzen am Schuljahrsanfang ist alles beschlossen worden, was der Lehrplan zur Wahl stellt: Art und evt. Zahl Prüfungsarbeiten, Projekte, Klassenlektüren usw.
Ich denke, ihr könnt dem Ganzen zunächst einmal gelassen entgegensehen.
Gruß!
Hannes