Mehrere Sätze inhaltlich aus einer Quelle zitieren

hello again :smile:

wenn ich mehrere Inhalte und / oder Zusammenhänge aus ein und der selben Quelle verwende, und die Stätze, die diese Infos verwenden, in meinem Text direkt hintereinander stehen, darf ich dann nur den letzten Satz mit einer Fußnote versehen? oder muss ich wirklich hinter jeden satz die selbe fußnote setzen?

liebe Grüße!

Hallo London_Calling,

wenn ich mehrere Inhalte und / oder Zusammenhänge

Ich habe etwas Probleme mit deiner Begrifflichkeit. Was verstehst Du unter „Inhalte“ und wie unterscheiden sie sich für dich von „Zusammenhängen“?

aus ein und
der selben Quelle verwende, und die Stätze, die diese Infos
verwenden, in meinem Text direkt hintereinander stehen

Aber ich versuche mal, das zu interpretieren. Eigentlich kenne ich nur zwei Zitiermöglichkeiten, die eine nenne ich jetzt mal „indirektes Zitieren“, etwa so:
Schon Mitschurin hat in seiner berühmten Schrift „Lebensmittel“ festgestellt, daß Marmelade Fett enthält. Weiterhin sagt er dort, daß der Mond aus Käse besteht.(1)
Dazu die Fußnote:
(1) s. K. Mitschurin: Lebensmittel. Moskau 1927, S. 23
wobei die genaue Form der Fußnote natürlich variieren kann, bzw. es ist auch keine Fußnote möglich, indem die Quelle direkt hinter deinen Ausführungen kommt, z.B. (Mitschurin 1927, 23)
Charakteristisch ist eben nur, daß Du die Intention des Autors mit eigenen Worten wiedergibst (meinst Du das mit Zusammenhängen?), deshalb auch keine Anführungszeichen. Es muß nur klar werden, wo dieses indirekte Zitat beginnt und endet, z.B. durch einen neuen Absatz.
Wenn Du direkt zitierst (und das hintereinander), dann kommt nur am Ende des Zitats die Fußnote, auch wenn Du mehrere Sätze hintereinander zitierst. Auslassungen im Zitat werden z.B. durch […] gekennzeichnet:
Auch Mitschurin kommt zu dem Ergebnis, daß „Marmelade Fett enthält. […] Auch der Mond ist äußerst proteinhaltig.“(1)
Sind damit alle Unklarheiten beseitigt?

Viele Grüße
Marvin

Hi,

Du bist offenbar in der Produktionsphase :wink:

Neben der von Marvin angesprochenen Möglichkeit kannst Du auch im Fließtext schreiben:

„Nachfolgend beziehe ich mich auf Luhmann 1998“.

(Je nach Zitierregel kann dies unterschiedlich aussehen. Bspw.: [Lu1998] - oder LUHMANN 1998 o.ä.).

Dies ist ein Kurztitel im Text; in der Fußnote reicht dann eine Seitenangabe. Bezieht es sich auf ein gesamtes Kapitel (ich glaube, dies ist der von Dir genannte „Zusammenhang“), dann entsprechend nennen (mit Seitenangabe), verbunden mit einem „vgl.“ oder „siehe“.

Wenn Du mehrere Sätze einer Seite unzusammenhängend zitierst, musst Du dennoch jedes Zitat belegen. Es reicht dann aber ein „ebd.“ (=ebenda) oder vornehm „ibid“

Beste Grüße

Micha

P.S.: Ich hoffe, dass Du ein Lit.-verwaltungsprogramm benutzt, damit kannst Du viel Arbeit beim Erstellen des Lit.-verzeichnisses sparen. Das wird sonst u.U. Frust.

P.S.: Ich hoffe, dass Du ein Lit.-verwaltungsprogramm benutzt,
damit kannst Du viel Arbeit beim Erstellen des
Lit.-verzeichnisses sparen. Das wird sonst u.U. Frust.

Leider nicht. Und den Frust spüre ich auch schon…

Danke für eure Hilfe. Die Anleitungen die man so zum Zitieren findet, unterscheiden sich doch oft erstaunlich stark (desweiteren zeichnen sie sich auch oft nicht gerade durch besonders gute Verständlichkeit aus)

und wie du schon richtig bemerkt hast, bin ich gerade mitten im Schreiben. Es kann also durchaus sein, dass da noch die ein oder andere Frage dieses Brett zieren wird :smiley:

Liebe Grüße und nochmals vielen Dank.

Hallo London_Calling,

Die Anleitungen die man so zum Zitieren
findet, unterscheiden sich doch oft erstaunlich stark

Was wohl daran liegt, daß jede Uni (und eventuell sogar jeder Prof) sein eigenes Süppchen kocht, wie die Zitate genau aussehen sollen. Insofern sollte eigentlich der jeweilige Betreuer der erste Ansprechpartner für solche Fragen sein.
Aber wahrscheinlich sind die Verhältnisse jetzt ganz anders als zu meiner Zeit, als es noch einen Kurs fürs wissenschaftliche Arbeiten gab, in dem das ganze Zeug wie Literaturrecherche, Zitieren usw. behandelt wurde. Insofern bin ich immer wieder erstaunt, daß solche Fragen wie „Wo und wie finde ich Literatur zum Thema“, „wie zitiere ich was“ hier immer wieder gestellt werden. Aber offenbar ist das nicht die Schuld der Studierenden, sondern mehr ein Zeichen dafür, daß das Bildungssystem irgendwie immer mehr den Bach runter geht.

Viele Grüße
Marvin

Bitte nicht ganz so pessimistisch :smiley:

wir bekommen schon noch ein bisschen was an bildung vermittelt. da wird doch oftmals der teufel an die viel zu schwarze wand gepinselt. halb so wild. und wen interessieren denn schon formalia :wink:
spaß am lernen und immer nur das tun worauf man gerade lust hat.
das ist es doch, was zählt.

liebe grüße und einen schönen freien feiertag :smile:

etwas off Topic
Hi Marvin,

Insofern sollte eigentlich der jeweilige
Betreuer der erste Ansprechpartner für solche Fragen sein.
Aber wahrscheinlich sind die Verhältnisse jetzt ganz anders
als zu meiner Zeit, als es noch einen Kurs fürs
wissenschaftliche Arbeiten gab, in dem das ganze Zeug wie
Literaturrecherche, Zitieren usw. behandelt wurde.

Ich kenne das auch aus eigenen Studienzeiten, da gab es - im besten Fall - Richtlinien des gesamten Instituts. So dass man dann nicht für jeden Prof. ein eigenes Regelset brauchte. Daneben war es (für jeden Studiengang) Pflicht, ein (Pro-)Seminar „Wissenschaftspropädeutik“ (o.ä.) zu belegen.

Allerdings half das meist nicht bei solchen „Zweifelsfällen“, daher kann ich die Fragen hier durchaus nachvollziehen.

Insofern bin ich immer wieder erstaunt, daß solche Fragen wie „Wo und
wie finde ich Literatur zum Thema“, „wie zitiere ich was“ hier
immer wieder gestellt werden. Aber offenbar ist das nicht die
Schuld der Studierenden, sondern mehr ein Zeichen dafür, daß
das Bildungssystem irgendwie immer mehr den Bach runter geht.

Da ich derzeit als Lehrer wirke, weiß ich (zumindest von meiner Schule), dass es hier eine verpflichtende Facharbeit und im Vorhinein mindestens zwei Lernmodule zum richtigen Zitieren gibt. Daher sollten grundlegende Zitierweisen gekonnt werden.

Beste Grüße

Micha

Hi London_Calling,

P.S.: Ich hoffe, dass Du ein Lit.-verwaltungsprogramm benutzt,

Leider nicht. Und den Frust spüre ich auch schon…

Das solltest Du (sofern noch möglich) ändern, da es Dir viel Arbeit abnimmt, eigentlich schon beim Zitieren. Spätestens aber beim Literaturverzeichnis und von späteren Arbeiten ganz zu schweigen :wink:
Ich nutze derzeit Citavi. Damals habe ich meine Arbeit mit der Kombination Zettelkasten (von Daniel Lüdecke) und Endnote „schreiben lassen“, so dass mein Text in zwei Wochen „kompiliert“ war.

Danke für eure Hilfe. Die Anleitungen die man so zum Zitieren
findet, unterscheiden sich doch oft erstaunlich stark
(desweiteren zeichnen sie sich auch oft nicht gerade durch
besonders gute Verständlichkeit aus)

Wenn Du keine Vorgaben vom Betreuer oder dem Institut hast, solltest Du das sehr pragmatisch angehen. Die Belege sollen dazu dienen, einem Leser die Möglichkeit zu geben, die Quelle so leicht wie möglich zu identifizieren.

und wie du schon richtig bemerkt hast, bin ich gerade mitten
im Schreiben. Es kann also durchaus sein, dass da noch die ein
oder andere Frage dieses Brett zieren wird :smiley:

Immer her damit :wink:

Liebe Grüße und nochmals vielen Dank.

Grüße und frohes Schaffen!

Hallo London_Calling,

Bitte nicht ganz so pessimistisch :smiley:
wir bekommen schon noch ein bisschen was an bildung
vermittelt.

Du weisst ja, daß es ein Vorrecht (oder Vorurteil?) alter Leute ist, behaupten zu können, früher sei alles viel besser gewesen… :wink:

liebe grüße und einen schönen freien feiertag :smile:

Danke gleichfalls…

Viele Grüße
Marvin