Mehrere Wahrheiten?

Hallo, ihr Experten,

nachdem ich kürzlich gelesen habe, 99% aller hier gestellten Fragen hätten mit Philosophie nichts zu tun, hoffe ich nun, eine Ausnahme zu machen. Unabhängig davon hätte ich gern Antworten :smile:

Es geht mir um die Frage, ob es mehrere Wahrheiten geben kann. Von persönlichen Ansichten, die ihr sicher habt, abgesehen, interessiert mich auch, was (andere) große Denker (als ihr es unzweifelhaft seid) dazu gesagt haben, vor allem, ob es gute Argumente gibt. Wenn ich das noch leicht verdaulich serviert bekomme, bin ich glücklich.

Meine bisherige Auffassungf lautet, dass es nur eine Wahrheit geben kann. Ohne Wahrheit nun genau definiert zu haben, gehe ich vermutlich davon aus, dass die Wahrheit sich gerade so definiert, dass dort, wo ein unauflösbarer Widerspruch besteht, die Grenze zur Wahrheit erreicht wird. Wenn A nicht gleichzeitig mit B sein kann, dann und nur dann stellt sich die Frage, ob A oder B die Wahrheit ist. Aber gibt es solche Wahrheiten überhaupt?

Ich habe den Verdacht, dass jene, die von mehreren Wahrheiten ausgehen, meist nur verschiedene Sichtweisen auf ein- und dieselbe Wahrheit meinen. Ob das zutrifft?

Wenn die moderne Phsyik uns lehrt, dass ein Teilchen gleichzeitig hier und dort sein könne (habe ich das recht verstanden?), dann bezeichne ich das wiederum als Wahrheit und sage nicht etwa, hier seien zwei sich widersprechende Wahrheiten gegeben.

Ach, übrigens: Die Ringparabel halte ich in der üblichen Interpretation konsequent (konsequent falsch?) für verfehlt. Wenn einer drei Ringe abgibt und nur einer der ist, für den jeder seinen Ring hält, dann irren die anderenn beiden für mich. Liege ich falsch?

Neugierige Grüße von
Mevius

Hallo Mevius,

Es geht mir um die Frage, ob es mehrere Wahrheiten geben kann.
Von persönlichen Ansichten, die ihr sicher habt, abgesehen,
interessiert mich auch, was (andere) große Denker

meinst Du dies im Ernst ?
Wir sollen Dir hier verklickern, was andere Denker dazu gesagt haben ?

dazu gesagt haben,
Wenn ich das noch leicht verdaulich serviert
bekomme, bin ich glücklich.

Ich wäre das auch.
Schau erst mal hier nach, auch wenn der immer wiederkehrende Hinweis
auf WIKI öde erscheint.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wahrheit

Meine bisherige Auffassung lautet, dass es nur eine Wahrheit
geben kann.

Ja und nein.
Wem nutzt die „Wahrheit“ ?

Wenn A nicht
gleichzeitig mit B sein kann, dann und nur dann stellt sich
die Frage, ob A oder B die Wahrheit ist.

So ist es, wenn A und B nicht beide falsch sind.

Aber gibt es solche
Wahrheiten überhaupt?

Zu hauf. Fällt Dir nix ein ?

Ach, übrigens: Die Ringparabel halte ich in der üblichen
Interpretation konsequent (konsequent falsch?) für verfehlt.
Wenn einer drei Ringe abgibt und nur einer der ist, für den
jeder seinen Ring hält, dann irren die anderenn beiden für
mich. Liege ich falsch?

Ja und nein.
Wenn sich alle 3 so verhalten, als hätten sie den richtigen Ring,
dann irren sie sich in ihren Verhalten nicht ! -Das ist der Sinn.

Deine Frage: „Mehrere Wahrheiten ?“
Es gibt mehrere begriffliche Zuordnungen zum Wort „Wahrheit“.
Z.Bsp.die Zuordnungen welche mit der JA-NEIN-Abfrage ergründet werden
und eben die Zuordnungen welche Sinn (was dies auch sei)hinterfragen.
Gruß VIKTOR

Hallo Mevius,

m. E. existiert „die Wahrheit“ nicht. Sie ist subjectiv. Sie hat viel zu tun mit Erziehung, Religion, wo, wie und wann man lebt.

z.B. im Mittelalter war es eine Wahrheit, dass Frauen keine Seele hatten.

Gruss: Ge-es

Moin,

Ohne Wahrheit nun genau definiert zu haben,

hier liegt imo der Knackpunkt. Bevor du was suchst, musst du wissen was du suchst. Definiere ‚Wahrheit‘ und man kann dir sagen ob es sie gibt (oder du kannst dir dann die Frage selbst beantworten)
Je genauer deine Definition - desto genauer deine Antwort.

Es ist z.B. die ‚Wahrheit‘ das was auf den Boden fällt wenn du es loslässt… im Weltraum sieht das schon anders aus - und auch hier auf de Erde gibt es Ausnahmen, z.B. ein mit Helium, heißer Luft oder Wasserstoff gefüllter Ballon.

In der Naturwissenschaft gilt eine Theorie als ‚wahr‘ bis die Ausnahmen gefunden werden - dann muss die Theorie angepasst oder sogar verworfen werden. ‚Wahrheiten‘ sind also vorläufig.

Du führst dies Beispiel an:

Wenn die moderne Phsyik uns lehrt, dass ein Teilchen
gleichzeitig hier und dort sein könne […], dann bezeichne ich das wiederum als Wahrheit und
sage nicht etwa, hier seien zwei sich widersprechende
Wahrheiten gegeben.

Das ist unsere ‚Beobachtung‘. Bei der Interpretation gehen wir von unserer Kenntnis aus, z.B. 3 Dimensionen. Was aber wenn es mehr Dimensionen gibt die ‚ineinander gestülpt sind‘ und es sich für uns nur so darstellt als wäre ein Teilchen an zwei Orten?
(Mir hilft es sich eine zweidimensionale Welt vorzustellen. Die Wesen bewegen sich auf einer Fläche - was sehen diese Wesen, wenn sich eine Kugel durch ihre Fläche bewegt? Einen Punkt, der größer wird, wieder kleiner und irgendwann verschwindet. Was ist dann die ‚Wahrheit‘. Die dritte Dimenson der Kugel werden sie wahrscheinlich ‚Zeit‘ nennen)
(Lafcadio und die Sexkugel; Flatlander)

z.B. im Mittelalter war es eine Wahrheit, dass Frauen keine
Seele hatten.

Hallo Ge-es
wieso war das eine Wahrheit? Beweise das Vorhandensein einer Seele (Geschlecht ist egal)! :wink:
Grüße
Ulf

In der Philosophie werden Begriffe oft ganz anders verwendet als in der Umgangssprache - und manchmal auch ganz anders als in vielen bzw. allen anderen Wissenschaften.
Im Folgenden gebrauche ich den Begriff „Wahrheit“ umgangssprachlich.
Ich bin jetzt 41 Jahre alt und bin nach der Beschäftigung mit verschiedenen Religionen, Philosophien und Wissenschaften ebenfalls zu deinem Schluss gekommen. Um es an einem einfachen Beispiel klar zu machen: Die Erde ist und auch war auch immer schon (zumindest seit Entstehung des Lebens) kugelförmig, alle anderen Deutungen waren nur Irrtümer. Das ein Irrtum sehr alt ist, ändert nicht an seiner Unrichtigkeit ( - das ist übrigens inzwischen auch meine Haltung zur Religion).

Der Hinweis darauf, dass im Mittelalter Frauen keine Seelen gehabt haben sollen, ist in Hinblick auf deine Frage ganz unsinnig.
Was ist eine Seele? Man könnte auch ebensogut sagen Männer haben 5 Wumperdumpers, Frauen nur 4 1/2. Über Seelen lassen sich keine objektivierbaren Aussagen treffen. Die Aussage war damals genauso irrtümlich, wie die, dass Frauen/Männer/Tiere/Steine/Wolken doch eine Seele haben oder hatten. Als Kind dachte ich übrigens, meine Playmobiler wären beseelt.

— Es ist bezüglich der eigentlichen Frage allenfalls nebensächlich, aber ich vermute sehr stark, dass diese Aussage auch im Mittelalter nie Konsenz war, sondern bloss eine vereinzelte Meinung, die vielleicht als These eine gewisse Verbreitung fand. Wurden denn jemals Frauen von der Messe, Beichte oder Abendmahl ausgeschlossen? Wurde jemals davon ausgegangen, dass sich Maria oder die anderen weiblichen Heiligen nach ihrem Tode in Nichts auflösten oder gar in die Hölle kamen? Auch von Jesus ist keine einzige Äußerung in dieser Richtung überliefert. —

Die Erde ist seit Milliarden von Jahren eine (weitgehende) Kugel. Sie war nie eine Scheibe oder der Rücken einer riesigen Schildkröte. Der Mensch ist keine einzelne Schöpfung sondern eine langsam entstandene Affenart, die mit allen anderen Tieren verwandt ist. Und - um das extremste Bespiel innerhalb öffentlicher Diskussionen aufzugreifen - zwischen 1939 und 45 wurden in Europa mehrere Millionen Menschen gezielt ermordet und sind keineswegs unbemerkt und mit rätselhaftem Ziel ausgewandert oder durch die Kriegswirren der letzten Monate ums Leben gekommen.

Nur bei einer Lüge stellt sich die Frage „wem nutzt es?“, bei einer wahrhaftigen Aussage und auch einem Irrtum (also einer nicht vorsätzlichen Falschaussage) jedoch nicht.

Mit den rein theoretischen, bisher nur mathematisch beschriebenen zusätzlichen Raumdimensionen ist es genauso wie mit Zeitreisen: Man muss sich erst mit ihnen beschäftigen, wenn sie irgendwie einmal allgemein wirksam geworden sind. Die Gedankengänge von Wissenschaftlern und Schriftstellern sind keine allgemeinen Wirkungen. Dadurch, dass andere Personen diese Gedanken nachvollziehen können, haben sie noch keine zwingende Wirksamkeit bekommen.
Sollten irgendwann Zeitreisen oder Zugriffe in andere Raumdimensionen möglich sein, habe ich mich geirrt. Bis dahin sind sie aber nur Gedankenspiele.

Ein interessanter Link könnte für dich sein:
http://www.gwup.org/
Eine eigentlich philosophische Website oder Organisation ist das allerdings nicht und entsprechend wird dort auch kaum sprach- und begriffsphilosophisch argumentiert. Sehr interessant ist aber, dass dort konsequent Fällen nachgegangen wird, die im Widerspruch einer materialistischen Weltsicht stehen würden (Hellseherei, Astrologie, PSI usw.).

Schöne Grüße

Moin,

Es geht mir um die Frage, ob es mehrere Wahrheiten geben kann.

wenn ich mich recht erinnere, war es Schopenhauer der den folgenden Satz schrieb.

‚Es ist einer der gefährlichsten Ideen der Menschheit, daß es nur eine Wahrheit gäbe‘

Diese Idee hat zu Kriegen, Mord und Totschlag geführt.

Es gibt genausowenig die Wahrheit, wie es die Schönheit gibt.

Gandalf

Servus,

natürlich kann es mehrere Wahrheiten geben, wobei es meistens auf den Blcikwinkel eines Problems kommt.

Stell dir vor, du schaust auf ein Koordinatensystem mit X,Y achsen.
Nun stellst du dir 2 zueinander parallele Geraden. Diese Geraden schneiden sich nie(auch nicht im unendlichen!).

Änderst du nun den Blickwinkel, „verschieben“ sich die Streifen, z.b. Wenn du von oben drauf schaust, wird der Abstand zwischen den Strichen geringer, bis sie übereinanderliegen und du nur einen Strich siehst.

Es kann aber auch sein, dass du dich so drehst, dass du nur noch 2 Punkte siehst(wenn du von links oder rechts drauf siehst.
(würde man dann in die 3. Dimension gehen, würde man nur eine Fläche erkennen).

Wenn du wiederum anders drauf schaust, siehst du, dass sich die Linien schneiden müssen, wenn man sie verländern würde…

Wie du siehst, kann eine Sache(2 Striche) schon rein mathematisch mehrere „Wahrheiten“ haben, obwohl nur die Ansicht geändert wurde.

mfg,

Hanzo

‚Es ist einer der gefährlichsten Ideen der Menschheit, daß es
nur eine Wahrheit gäbe‘

Diese Idee hat zu Kriegen, Mord und Totschlag geführt.

Krieg, Mord und Totschlag gibt es schon seit vielen Jahrtausenden, wahrscheinlich Jahrhunderttausenden. Die Suche oder Proklamation von Wahrheit kann also nicht der Ursprung dieser Erscheinungen sein.
Für jeden Unfug wurde und wird gemordet.

Es gibt genausowenig die Wahrheit, wie es die
Schönheit gibt.

Hält Gandalf diese Aussage für wahrhaftig oder für unwahrhaftig (irrtümlich oder gelogen)? Wenn er sie für wahrhaftig hält, muss er davon ausgehen, dass es Wahres gibt.

1 Like

Wenn du wiederum anders drauf schaust, siehst du, dass sich
die Linien schneiden müssen, wenn man sie verländern würde…

Wahrheit ist nicht Betrachtung - erst Recht nicht im Falle von rein abstrakt-mathematischen Konstrukten.

Hi,

Ein interessanter Link könnte für dich sein:
http://www.gwup.org/

Und da wir hier in der Philosophie sind und
es um Wahrheit geht:

http://www.skeptizismus.de/

http://www.skeptizismus.de/henke.html

Ach ja, natürlich reagiert die GWUP auch darauf,
man sollte IMMER beide Seiten anhören:

http://www.gwup.org/infos/themen-nach-gebiet/113-ske…

Jedenfalls haben die gwup-Mitglieder zugegeben
eher an der Widerlegung von „parawissenschaftlichen“
Phänomenen etc. interessiert zu sein, als die
„Wahrheitssuche“ in ihren Fokus zu stellen.
Insofern sind deren Intentionen nur bedingt
relevant.

Eine eigentlich philosophische Website oder Organisation ist
das allerdings nicht und entsprechend wird dort auch kaum
sprach- und begriffsphilosophisch argumentiert.

Genau!

Sehr
interessant ist aber, dass dort konsequent Fällen nachgegangen
wird, die im Widerspruch einer materialistischen Weltsicht
stehen würden (Hellseherei, Astrologie, PSI usw.).

Eben, die materialistische Weltsicht wird
a priori als Wahrheit angenommen und ist
somit philosophisch nicht haltbar.
Es gibt in der Geschicht genügend Beispiele, welche
Früchte solche Vorurteile tragen können, nicht müssen
wohlgemerkt.

z.B.:

http://www.ekkehard-friebe.de/Hundert-Autoren.pdf

Gruß
Junktor

Hallo Ge-es
wieso war das eine Wahrheit? Beweise das Vorhandensein
einer Seele (Geschlecht ist egal)! :wink:
Grüße
Ulf

Gutenabend Ulf,

Ja, damals WAR es eine Wahrheit. Heute ist es keine Wahrheit mehr. Wobei (hast du richtig gesehen) weder damals noch heute die Seelenlosigkeit, noch der Seelenbesitz der Frauen richtig bewiesen werden konnte/ kann. Gilt für die Herren der Schöpfung ebenso. Hierdrauf kann man eine lange Diskussion anfangen WAS eine Seele genau ausmacht, aber das ist nicht das Thema.

Mit oben genanntes Beispiel will ich anzeigen, dass Wahrheit meistens das ist, was der eine oder andere glaubt. Gemäss Herkunft, Zeitalter, Weltteil und Klima wo er lebt etc. Auch denke ich, dass Wahrheit und Überzeugt-sein sich sehr stark ähneln. Was ist wann was? Daher meine ich auch, dass eine Wahrheit die für alle Gültigkeit hat es selten gibt.

Gruss: Ge-es

Hi,

Gutenabend Junktor,

Ach ja, natürlich reagiert die GWUP auch darauf,
man sollte IMMER beide Seiten anhören:

wer ist GWUP?

Gruss: Ge-es

Gruß
Junktor

Hi Ge-es,

wer ist GWUP?

http://www.gwup.org/

Gruß
Junktor

Es gibt genausowenig die Wahrheit, wie es die
Schönheit gibt.

Außerdem sind „Wahrheit“ und „Schönheit“ nicht miteinander vergleichbar. „Schön“ ist eine Bewertung.

1 Like

Hallo!

Natürlich gibt es mehrere Wahrheiten.

Aber es gibt keine sich widersprechenden Wahrheiten.

Grüße

Andreas

Fragwürdigkeit des Wahrheitsrelativismus
Hi zusammen.

Ich bin´s mal wieder. Auch Gruß an alle, die jetzt erst einmal starr vor Schreck sind :smile:

Es gibt, wenn man überhaupt von einer Pluralität sprechen kann, bestenfalls zwei verschiedene Ebenen von Wahrheit, aber nicht mehrere nebeneinander stehende Wahrheiten. Diese Ebenen können aber nur für eine spirituelle Theorie gelten, die zwischen einem Subjekt-Objekt-Bewusstseins-Dualismus und einem diesem übergeordnetem Geist-Monismus unterscheidet.

Auf der dualistischen Ebene gilt die Aussagen-Wahrheit. Die Aussage „Es regnet“ ist dann wahr, wenn es nachweislich regnet.

Unter dem monistischen Aspekt sind Aussagenwahrheiten irrelevant. Hier gilt eher, dass ein Bewusstsein, das dualistisch gespalten ist, in der Illusion lebt, und eines, das monistisch zentriert ist (oder wie man das nennen möchte), in der Wahrheit lebt. Ein Beispiel für eine solche Betrachtungsweise ist die indische Philosophie des Vedanta.

Gandalf schreibt unten: „Es gibt genausowenig die Wahrheit, wie es die Schönheit gibt.“ Man nennt eine solche Aussage, folgt man dem Philosophen Apel, einen performativen Selbstwiderspruch. Denn diese Aussage beansprucht ja, wahr zu sein. Und zwar immer und überall wahr zu sein. Sie widerspricht sich also selbst.

Der Wahrheitsrelativismus bzw. -pluralismus ist ein Kennzeichen einer bestimmten modernen philosophischen Strömung (Postmoderne, seit den 70ern). Er relativiert alle Aussagensysteme, auch die ethischen, in einer Weise, die oft mit der Logik krass in Konflikt gerät.

Ein absoluter Schönheitsbegriff, wie Gandalf ihn attackiert, ist nicht unbedingt deswegen fragwürdig, weil es tatsächlich unterschiedliche Auffassungen von Schönheit gibt. Man sollte eher analysieren, warum diese Unterschiede bestehen. Vielleicht irren sich ja einige, wenn sie etwas als schön bezeichnen, während andere ins Schwarze treffen. Ein Nekrophiler findet Leichen schön. Beweist das, dass Schönheit relativ ist? Oder hat er gar Recht? Gibt man aber zu, dass allein die subjektive Schönheitsempfindung des Nekrophilen nicht hinreicht, diese als wahr zu bezeichnen, dann relativiert sich auch die Aussage, Schönheit sei immer und ausschließlich relativ zum Betrachter.

Rubens liebte dicke Frauen. Vermutlich würde er, mit einer Zeitmaschine ins Heute versetzt, seine Perspektive schnell ändern. Ich behaupte nämlich, es gab nie schönere Frauen als heute. Die Männer vergangener Jahrhunderte und Jahrtausende bekämen Anfälle der Begeisterung, wenn sie all die flotten Mädchen und Frauen erblickten, die heute unsere Städte bevölkern.

Gruß

Horst