Mehrweg ökologischer als Einweg?

Hi @ll,

die Bundesumweltminister waren sich ja mal schwarz-grün einig:
Mehrweg ist ökologisch, Einweg ist Bäh!

Die damaligen Bestrebung war eigentlich, Einweg vollkommen uninteressant für den Verbraucher zu gestalten. Mittlerweile ist das Pfandsystem gelernt und die Quote „schlechter“ denn je…

Hat sich denn jemand mal die Mühe gemacht, das einmal neu zu beleuchten?

Vielen Dank
Ce

Hallo,

Hat sich denn jemand mal die Mühe gemacht, das einmal neu zu
beleuchten?

Inwiefern beleuchten? Auf welche Aspekte kommt es dir denn an?

Über die Anteile der verschiedenen Verpackungsformen bei Getränken gibt es jedenfalls einen jährlichen Bericht des Umweltbundesamtes, der die Entwicklung gut illustriert:
http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3980.pdf

vg,
d.

auf die Umwelt…

ich vermute, dass Einweggebinde schon immer ökologischer waren (sofern eine verwertung der Verpackung rel. gut gewährleistet ist) als Mehrweg…

Hallo,
sagen wir mal so - man kann beide Systeme Schönrechnen ohne all zu tief in die Trickkiste greifen zu müssen.
Schon wenige km Unterschied beim (Rück-)Transport der Mehrwegflaschen können das Pendel in die eine oder andere Richtung ausschlagen lassen.
Wenn man ein „Fernsehbier“ trinkt, das hunderte Kilometer transportiert wird, dürfte man immer schlechter liegen, als bei einem Bier von der Brauerei nebenan (zum Glück hat Franken die höchste Brauereidichte Deutschlands, da wird man selten über 10km zur nächsten Brauerei haben :wink: )

Cu Rene

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Hallo,

ich vermute, dass Einweggebinde schon immer ökologischer waren
(sofern eine verwertung der Verpackung rel. gut gewährleistet
ist) als Mehrweg…

Und aus welchem Grund sollte das so sein?
Egal ob du die Sachen recyclest oder im Mehrweg-Verfahren neu befüllst musst du die Flaschen einsammeln. Hier unterscheiden sich die verschiedenen Systeme nur durch das Flaschengewicht (höheres Flaschengewicht => größerer Transportaufwand) und die Länge der Transportwege. Im Vergleich zu Glasflaschen spielt das Flaschengewicht z.B. eine große Rolle. Für PET-Flaschen, egal ob im Einweg- oder Mehrwegverfahren, gibt es hier jedoch fast keinen Unterschied.

Damit deine Behauptung also stimmt, müsste das Schreddern, Einschmelzen und Neuherstellen von PET-Einweg-Flaschen günstiger sein, als das Waschen und Neubefüllen von PET-Mehrweg-Flaschen. Das halte ich für eine ziemlich gewagte Behauptung, für die mir kein vernünftiges Argument einfallen würde.

Und so zeigt sich das auch in praktisch allen aktuellen Untersuchungen. Glasflaschen und PET-Einweg liegen unter bestimmten Voraussetzungen etwa gleich auf, z.B. wenn die PET-Flaschen sehr leicht und damit aus wenig Material bestehen und deutlich größer als die Glasflaschen sind, z.B. 1,5L PET-Einweg vs 0,5/0,7 Liter Glasflasche, sowie die Glasflaschen einen vergleichbar langen Transportweg haben. Das ist aber erst eine Entwicklung der letzten Jahre, da durch verbesserte Recyclingquoten, und ein geringeres Flaschengewicht die PET-Einwegflaschen hier Boden gut gemacht haben.

Vergleicht man aber PET-Einweg und PET-Mehrweg, dann ist das Mehrweg-System ökologisch deutlich besser, eben aus den o.g. Gründen.

Ein guter Vergleich einer ganzen Reihe aktueller Studien (bis 2010) findest du z.B. in dieser Zusammenfassung des IFEU:
http://www.ifeu.de/oekobilanzen/pdf/IFEU%20Handreich…

Insgesamt kann man daher sagen, dass die heutigen Einweg-Verpackungen v.a. dank der hohen Recyclingquote durch das Einweg-Pfand inzwischen eine sehr viel bessere Ökobilanz haben als noch vor ein paar Jahren. Da sie mit Glasflaschen inzwischen fast gleichauf liegen, braucht man also auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn man sein Wasser in Einweg-PET beim Aldi kauft, statt in Glasflaschen im Getränkemarkt. Das Abfallen der Mehrwegquote (das ja v.a. auf eine Verlagerung von Glasflaschen zu Einweg-PET zurückzuführen ist) ist daher ökologisch gesehen kein Drama, auch wenn das manchmal so dargestellt wird. Am besten wäre aber wie gesagt immer noch Mehrweg-PET.

Noch kurz zu dem Punkt den Rene angesprochen hat:
Glasflaschen die nur sehr kurze Transportstrecken haben, sind den PET-Einwegflaschen in der Tat meist überlegen. Das trifft im wesentlichen v.a. auf regionale Biere zu. Überregionale Biere, Wasser- und Erfrischungsgetränke, die einen viel größeren Teil des Marktes ausmachen, haben da natürlich längere Transportwege und die o.g. Studien vergleichen im wesentlichen diese Typen von Getränken, da sie wie gesagt ja auch den Hauptanteil im Markt ausmachen.

vg,
d

Mehrweg ökologischer als Einweg? Ja.
Hallo deconstruct,

ich muss dir leider in einzelnen Aussagen widersprechen. Zum einen kommt in deinen Ausführungen die Glas-Mehrwegflasche deutlich zu schlecht weg. Denn sie ist zwar etwas schwerer als eine PET-Flasche, kann aber viel öfter wiederbefüllt werden. Daneben stammt das Wasser in den Glas-Mehrwegflaschen eigentlich fast immer aus der Region.

Und nicht zu vergessen, es handelt sich bei der durchsichtigen 0,7l-Flasche bzw. bei der grünen 0,75l-Flasche um Einheitsflaschen, die zumindest beim Rücktransport in den Betrieb gelangen, der sich gerade in der Nähe befindet und Flaschen braucht. Beim Bier allerdings fehlt eindeutig eine Einheitsflasche, leider.

Daneben bietet die Glas-Mehrwegflasche - wenn man mal über die ökologische Diskussion hinausgeht - viele weitere Vorteile, wie zum Beispiel die längere Haltbarkeit, den besseren Erhalt der Kohlensäure oder die Geschmacksneutralität.

Und zu PET-Einweg ist anzumerken, dass der Verbleib der Flaschen unklar ist. Geschreddert, eingeschmolzen und wieder zur Flasche verarbeitet - das trifft nicht auf alle Flaschen zu. Die meisten gehen nach China. Und was dort mit ihnen passiert, kann man auch nicht lückenlos nachvollziehen. Aber der Verkauf der Schredderware bringt den hiesigen Discountern Geld, daher gehen sie mit Kamfppreisen für Getränke in PET-Einwegflaschen auf den Markt. Und diese stammen eben meist nicht aus der Region. Schon viele regionale Brunnen und Brauerein mussten ihren Betrieb einstellen.

Nebenbei, was Plastik im weltweiten Öko-System anrichtet, ist ja bekannt. Es gab ja auch schon einen Film darüber.

Daher lautet meine Empfehlung tatsächlich: Mehrweg statt Einweg. Und ob Glas oder Plastik bei den Mehrwegflaschen gibt sich nicht viel. Ich habe gerade heute wieder einen Kasten Wasser (natürlich Glas) von der TG ins 2. OG getragen, die Vorteile sind es mir wert.

Gruß
Ultra

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Moin,

die Bundesumweltminister waren sich ja mal schwarz-grün einig:
Mehrweg ist ökologisch, Einweg ist Bäh!

wer ein Gutachten bestellt sagt meist direkt dazu, was darin zu stehen hat, immerhin bezahlt er ja dafür.

Wenn also ein Hersteller von Mehrwegflaschen ein solches Gutachten in Auftrag gibt, wird etwas anderes darin stehen, als wenn es ein Hersteller für Einwegflaschen es tut.
Die ‚Kunst‘ der Gutachter ist es nun, im Rahmen der Seriösität den jeweils bestellten Aspekt zu betonen und andere herunterzuwerten.

Ernsthaft vergleichen kann man solche Gutachten nur, wenn sie den gleichen Bilanzraum haben und gleiche Rahmenbedingungen.

Unvergleichbare Gutachten dienen eben nur dem Lobbyismus.

Gandalf

nochmal ein andere Aspekt
Moin!

ich mag keine PET-Flaschen und vermeide es so gut, wie es geht…
Es gibt denn ja noch:

Dose
Tertapack
Glas-Einweg

Und hier nochmal mein (rein gefühlsmässiges) Umweltrnking:
Dose (sehr leicht, einfach zu recyclen, wenn a la Glassammelbehälter, gutes Liter/m3)
Tetra-Pack (leicht, recycling etwas aufwändiger, bestes Liter/m3)
PET Einweg (leicht, recycling ungewiss, gutes Liter/m3)
Glas Einweg (rel. schwer, gut recyclebar, akzeptabeles Liter/m3)
PET Cycle (mittelschwer, reycling aufwändig, Liter/m3 schlecht)
Glas Mehrweg (schwer, reycling aufwändig, Liter/m3 schlecht)

Aus diesen einfachen Überlegungen heraus … gewinnt eigentlich Dose und Tetrapack…
Warum Glas-Mehrweg ganz unten?
Schauen wir uns doch mal den Weg an, den eine Flasche gehen muss:
Hersteller->Speditionslager->Einzelhandel->Endverbraucher
aber beim Rücktransport wird mir … anders
Endverbraucher->Einzehlandel 1. mal sortieren->Spedition 2. mal sortieren->Hersteller 3. mal sortieren, Fremdflaschen in Container, defekte Flaschen in Container… wieder Transport zur Glasfirma, aufbereiten und evtl. neue Flaschen daraus zu fertigen auch aufwändig… jede Flasche wiegt ca. 500gr.

(liege ich da so falsch?)

Vielen dank schon mal für die bisherigen Antworten

LG
Ce

Servus, ceestmoi,

ich kann deine Vorbehalte gegenüber Mehrweg nicht ganz verstehen.
Ich beziehe meine sämtlichen Getränke von Privatbrauereien, die wöchentlich durch unsere Siedlung fahren. Die holen dann das Leergut wieder ab und befüllen es direkt in ihrer Brauerei neu.

Umweltschonender geht es wohl kaum.
Und auch, wenn ich früher im Getränkemarkt eingekauft habe, habe ich mehr lokale Marken gekauft. Alleine schon, weil z.B. Weizensorten, die aus München angekarrt wurden und für die viel Werbung betrieben wird, teurer und meines Erachtens auch nicht besser waren.

Übrigens: Bier aus der Dose oder Wasser aus der Plastikflasche schmeckt mir einfach nicht.

Außerdem können Hlasflaschen wesentlich öfter befüllt werden als Plastikflaschen. Und angesichts der schwindenden Ölressourcen sollte man Plastik sowieso vermeiden, wo es irgendwie geht.

Da schleppe ich doch, wenns sein muß, lieber die schwereren Glasflaschen.

LG manu

Hallo,

(liege ich da so falsch?)

Ja, weil deine Reihung jeglicher Untersuchung der Ökobilanz von Getränkeverpackungen widerspricht, die ich kenne. Wieso glaubst du, dass du „gefühlsmäßig“ die Ökobilanz besser bestimmen kannst, als Leute, die sich ihr ganzes Leben mit diesen Dingen beschäftigen und diese Sachen *durchgerechnet* haben?

Eine Zusammenfassung von aktuellen Studien habe ich dir weiter unten ja schon mal genannt. Vielleicht liest du dir diese bzw. die Einzelstudien einfach mal durch, dann wüsstest du, wieso die zu ganz anderen Ergebnissen kommen. Du bewertest den Transport völlig über und unterschätzt den Herstellungsaufwand vieler dieser Verpackungen.

Und dann hast du viele völlig unnachvollziehbare oder gar unlogische Bewertungen in deiner Reihung:

> PET Einweg (leicht, recycling ungewiss, gutes Liter/m3)
> PET Cycle (mittelschwer, reycling aufwändig, Liter/m3 schlecht)
> Glas Einweg (rel. schwer, gut recyclebar, akzeptabeles Liter/m3)
> Glas Mehrweg (schwer, reycling aufwändig, Liter/m3 schlecht)

Warum ist das Recycling von Einwegglas gut und von Mehrwegglas aufwändig? Das Recycling von Mehrweggläsern ist in ihrer Lebenszeit das einfachste überhaupt. Es muss nur gereinigt werden. Eine Mehrweg-Glasflasche wird bis zu 50x einfach nur neu befüllt. Damit Einwegglas hier besser wäre, müsste das Reinigen, Sortieren, Einschmelzen, Neublasen und Befüllen der Einweg-Flaschen um ein *Vielfaches* günstiger sein, als das Reinigen und Neubefüllen der Mehrweg-Flaschen. Das macht doch schlicht keinen Sinn.

Warum ist das Liter/m³ Verhältnis von Einweg-Glas akzeptabel und von Mehrwegglas schlecht? Mehrweg-Glasflaschen sind meist 0,5 oder 0,7 Liter. Einweg-Glasflaschen sind meisten Wein- oder Schnapsflaschen, die ebenfalls 0,5 bis 0,7 Liter haben. Hier ist doch gar kein Unterschied und wenn dann nur ein minimaler, der bei der Betrachtung sicher keine entscheidende Rolle spielt.

Wieso sind Einweg-Glasflaschen „relativ schwer“, und Mehrweg-Flaschen „schwer“? Ich habe gerade ein paar leere Schaps- und Weinflaschen mit denen von Bier- und Wasserflaschen verglichen. Je nach dem ist mal das eine schwerer als das andere, aber im wesentlichen sind die Dinger gleich schwer.

Wieso haben PET-Einwegflaschen ein „gutes“ Liter/m³ Verhältnis und PET-Mehrweg ein „schlechtes“, und damit genauso schlecht oder gar schlechter wie bei Glas, obwohl PET-Flaschen um einiges dünner und auch um Größenordnungen leichter sind als Glasflaschen und nun minimal schwerer als PET-Einweg?

Deine ganze Aufstellung ist doch einfach eine willkürliche Einordnung in völlig beliebige, offensichtlich überhaupt nicht vergleichbare Kategorien. Und interessanterweise sind deine fragwürdigen Einordnungen immer so, dass Mehrweg viel schlechter wegkommt. Zufall oder einfach nur Voreingenommenheit?

vg,
d.

2 Like

Hallo,

Außerdem können Hlasflaschen wesentlich öfter befüllt werden
als Plastikflaschen. Und angesichts der schwindenden
Ölressourcen sollte man Plastik sowieso vermeiden, wo es
irgendwie geht.

Also das ist ein schlechtes Argument, weil Öl für Plastik so einen kleinen Teil am Ölverbrauch ausmacht, dass dies völlig irrelevant ist. Glasflaschen kommen im wesentlichen auf den gleichen Energieverbrauch wie PET-Flaschen. Denn auch Glas will transportiert und erstellt werden, alles wo überall auch Öl im Spiel ist.

vg,
d.

Hallo d.,

also… dann werd ich mal Stellung beziehen
Zunächst mal: ich habe nicht generell etwas gegen Mehrweg. Allerdings finde ich der ganze Aufwand mit hin-her-umdieEcke Fahren… das stört mich schon. Eine Heile Welt, wenn jeder seine Mehrwegflaschen ordentlich behandelt und ordentlich zurückbringt. Nur hier fängt das Dilemma an: Mein Bier gab es nicht mehr beim Händler um die Ecke und dann ging die Bierkistenodyssee los. Hatte dann diverse Gespräche mit den Getränkeläden. Vor allem eine Kette ließ mich dann stutzig werden: die bekommen das hießige Bier (Brauerei Luftlinie vielleicht 5KM), karren das Leergut über 200km weit zur Zentrale, wo es dann wieder auf die Reise retour geht (nehme ich an) um dann wieder voll uznächst in der Zetrale zu landen.

Warum ist das Recycling von Einwegglas gut und von Mehrwegglas aufwändig?

  1. Gewicht der Flasche
  2. zusätzlicher Transportwege (bis zur zu der original-Brauerei)
  3. Bruch und aussortierte Merhwegflaschen (Fremdfirmen) die dann auch wieder neu gegossen/geblasen werden müssen
    und irgendwo hatte ich mal gelesen, dass bei Wasserflaschen im Schnitt 10x gespühlt und wiederbefüfft werden, bei Bier aber nur 5-6x

Warum ist das Liter/m³ Verhältnis von Einweg-Glas akzeptabel und von Mehrwegglas schlecht?

weil 20%-25% mehr Flaschen auf eine Palette passen

Wieso sind Einweg-Glasflaschen „relativ schwer“, und Mehrweg-Flaschen „schwer“?

weil das Glas ein vielfaches dicker ist.
Wein wurde früher auch „gemehrwegt“. Aber eine Einwegglasflasche ist wesentlich dünnwandiger als eine Mehrwegflasche (ca. 400gr zu unter 200gr - zumindest beim spanischen Bier)

Wieso haben PET-Einwegflaschen ein „gutes“ Liter/m³ Verhältnis und PET-Mehrweg ein „schlechtes“, und damit genauso schlecht oder gar schlechter wie bei Glas, obwohl PET-Flaschen um einiges dünner und auch um Größenordnungen leichter sind als Glasflaschen und nun minimal schwerer als PET-Einweg?

Bei Pet-Einweg wird möglichst viel Luft zwischen den Flaschen gespart. Diese sind meist gedrungener und haben keine zusätzlichen Transportkisten.
je eine Palette:
MW-Pet 1,0 Cola hat 480 Liter
Glas MW (Bier) hat 400 Liter
Pet-Einweg Cola 2L kommt mit 576 Liter
Dosen-Cola 784 Liter
Dosen-Bier 756 bis 864 Liter
Sattelzug Bier hat also 128HL (bis 32 Pal.)
Sattelzug Dosencola 219HL (max 28Pal wg. Gewicht)

Außerdem: je mehr „Verpackung“ im Kühlschrank landet, desto mehr muss gekühlt werden…

Findest meine Liste immer noch sooo willkürlich?

LG
Ce

Bei Pet-Einweg wird möglichst viel Luft zwischen den Flaschen
gespart. Diese sind meist gedrungener und haben keine
zusätzlichen Transportkisten.

Dafür haben die aber alle eine Umverpackung, die auch oft in der Gegend rumfliegt. Der Kasten wird dagegen immer wieder verwendet.

je eine Palette:
MW-Pet 1,0 Cola hat 480 Liter
Glas MW (Bier) hat 400 Liter
Pet-Einweg Cola 2L kommt mit 576 Liter
Dosen-Cola 784 Liter
Dosen-Bier 756 bis 864 Liter
Sattelzug Bier hat also 128HL (bis 32 Pal.)
Sattelzug Dosencola 219HL (max 28Pal wg. Gewicht)

Bist du Logistiker? Abgesehen davon sagst du ja selbst, dass die Paletten mit Einweg drauf teils so schwer sind, dass der LKW gar nicht vollgeladen werden kann. Ob da die etwas geringere Kapazität pro Palette wirklich eine Rolle spielt?

Findest meine Liste immer noch sooo willkürlich?

Ich glaube nicht, dass mehrere wissenschaftliche Studien vollkommen falsch liegen. Man kann alles schönreden. Es gab auch Leute, die haben es als Umweltvorteil angesehen, wenn ein zehn Jahre altes Auto verschrottet und dafür ein Neuwagen gekauft wird.

Es bleibt dir unbenommen, täglich drölf Flaschen Wasser aus PET-Flaschen zu trinken. Transportiert werden muss aber jedes Getränk, das nicht aus der Leitung kommt - ebenso muss jede Flasche zurückgebracht bzw. entsorgt werden. Der Vorteil liegt also in der Wiederverwendbarkeit. Diesen Aspekt schlecht zu reden wird dir nicht gelingen.

Gruß
Ultra

Hallo,

Warum ist das Recycling von Einwegglas gut und von Mehrwegglas aufwändig?

  1. Gewicht der Flasche

Das Einwegglas wiegt doch genausoviel. Ich verstehe nicht, wie das jetzt für einen Unterschied sorgen soll.

  1. zusätzlicher Transportwege (bis zur zu der
    original-Brauerei)

Auch Einwegglas muss doch gesammelt, zu einer zentralen Recycling-Fabrik gefahren und dann wieder zum Abfüller gebracht werden. Auch hier verstehe ich nicht, wieso das zu einem Vorteil von Einwegglas führen soll. Einweg-Flaschen poppen doch nicht einfach so bei der Brauerei aus dem Nichts auf, sondern müssen doch genauso irgendwie dort hin gelangen, wie Pfand-Flaschen auch.

Die Transportwege sehen doch grob so aus:

Einwegglas Mehrwegglas
================== ==================
-\> Abfüller -\> Abfüller
-\> Getränkedepot -\> Getränkedepot
-\> Supermarkt -\> Supermark
-\> Verbraucher -\> Verbraucher
-\> Glascontainer -\> Supermarkt\*
-\> Recycling-Depot -\> Getränkedepot\*
-\> Glas-Hersteller -\> Abfüller\*
-\> Abfüller -\> ...

Wieso hat hier da Mehrwegglas zusätzliche Transportwege?
Die Transportwege bei Mehrwegglas sind doch sogar besser, weil das Leergut ja von den gleichen LKWs wieder auf den diversen Rückwegen mitgenommen wird (siehe * Markierung oben). Es finden ja im wesentlichen gar keine zusätzlichen Fahrten statt, ganz im Gegenteil zum Einwegglas.

  1. Bruch und aussortierte Merhwegflaschen (Fremdfirmen) die
    dann auch wieder neu gegossen/geblasen werden müssen

Und? Flaschen gehen ja nur in Ausnahmefällen kaputt. Diese werden dann genauso recyclet, wie Einwegglas auch. Ich erkenne auch hier keinen Nachteil.

und irgendwo hatte ich mal gelesen, dass bei Wasserflaschen im
Schnitt 10x gespühlt und wiederbefüfft werden, bei Bier aber
nur 5-6x

Ja und, selbst wenn dem so wäre? Die Reinigung übernimmt normal eh die Maschine beim Abfüller ganz automatisch. So what? Der Reinigungsvorgang steht doch energietechnisch in keinem Verhältnis zur *Neuherstellung* der ganzen Flasche.

Mir ist daher völlig schleierhaft, wie du zu obigem Schluss kommst. Und genauso kann ich den Rest nicht nachvollziehen. Lies dir doch einfach mal die Studien durch (was ich glaube, dass du immer noch nicht gemacht hast) und vergleich mal deren Aussagen und Begründungen mit deinen Aussagen und dann reflektier doch mal, ob deine Aussagen so haltbar sind oder ob du nicht ganz elementare Dinge übersiehst oder schlicht falsch einschätzt. Um einen sinnvollen Vergleich durchführen zu können, musst du doch die Energieaufwände aller wesentlicher Arbeitsschritte für jede betrachtete Getränkeart erfassen und korrekt einschätzen. Erst dann siehst du doch, was besser ist und was nicht. Du führst z.B. oben die Reinigung der Flaschen als Nachteil für das Mehrwegsystem an. Wie kommst du überhaupt darauf, dass diese energietechnisch hier schlechter wegkommt, als die Neuherstellung der Einwegflaschen. Ich vermisse schlicht jegliche Begründung oder jeglichen Beleg für solche Behauptungen. Da meiste wirkt einfach schlicht aus der Luft gegriffen.

vg,
d.

Beim Bier allerdings fehlt eindeutig eine
Einheitsflasche, leider.

wieso, es gibt sogar zwei braune: Die alte, dicke kurze und die europäische, etws längere und etwas dünnere 0,5l-Literflasche. aber nicht jeder benutzt sie auch.

Und zu PET-Einweg ist anzumerken, dass der Verbleib der
Flaschen unklar ist. Geschreddert, eingeschmolzen und wieder
zur Flasche verarbeitet - das trifft nicht auf alle Flaschen
zu. Die meisten gehen nach China. Und was dort mit ihnen
passiert, kann man auch nicht lückenlos nachvollziehen.

Die meisten enden als Polyesterfaden in Pullis…

Warum ist das Recycling von Einwegglas gut und von Mehrwegglas aufwändig?

  1. Gewicht der Flasche

Das Einwegglas wiegt doch genausoviel. Ich verstehe nicht, wie
das jetzt für einen Unterschied sorgen soll.

Hallo d.

es ist eine ganze Weile her, dass ich eine Einweg-Glas-Bierflasche in der Hand hielt. Aber die sind tatsächlich deutlich leichter (Leergut für gleiche Füllmenge). Das ergibt auch Sinn, da sie nicht so häufig beansprucht werden (Abrieb der Flaschen). Ob das nun energetisch viel bringt, bezweifele ich. Aber den Fakt wollte ich richtig stellen.

Grüße

Ulf
http://fragwerk.info/