Mein Dozent muss nicht unterrichten?

Hallo,

Ich bin zurzeit in einer von der Arge geförderten Maßnahme. Und zwar lerne ich SAP und bin jeden Tag von 8-17 Uhr in einem Bildungsinstitut.

Jetzt kenne ich das eigentlich so, dass die Dozenten einem meinstens Frontal-Unterricht geben. Dozent kommt ja von lat. docere= lehren, unterrichten und laut Wiki ist ein Dozent jemand der dies genau das an einer Hochschule oder anderen Bildungsstätte tut…

Bei uns läuft das aber so ab, dass Alle Teilnehmer ihren PC haben und Module bearbeiten und der „Dozent“ nur ab und zu mal am Tag reinschaut und allenfalls mal ne Frage beantwortet.Unterm Strich ist der Dozent ne Stunde überhaupt nur im Raum…
Frontal-Unterricht gibt es nicht nur die Module, nur 1 mal in 4 Wochen gab es 2 Stunden einen „Workshop“ wo wirklich doziert wurde.

Da ich heute von unserem „Dozenten“ darauf angesprochen wurde, dass es eine Frechheit ist wie wenig ich arbeite und stattdessen im Internet surfe, wollte ich mal fragen ob es nicht auch eine Frechheit ist sich als Dozent per Arbeitsvertrag einstellen zu lassen und dann gar keinen Unterricht gibt, sondern mehr oder weniger nur die Anwesenheit kontrolliert und Fragen beantwortet( wenn 1 mal am Tag jemand was fragt ).

SO jetzt die Frage!

Ist es juristisch denn in Ordnung wenn man Leute per Arbeitsvertrag als Dozenten eingestellt hat und der Dozent eigentlich gar nicht das macht was einen Dozenten auszeichnet? (lehren)

Die werden ja schließlich auch wie Dozenten bezahlt.
Das ist doch etwa so als würde ich z.B. eine Sekretärin einstellen und auch so bezahlen, aber sie dann als Putzfrau beschäftigen.

Hi,

Grundsätzlich ‚muss‘ ein Dozent keinen Frontalunterricht machen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten Inhalte zu vermitteln. Dabei gibt es eben auch die Möglichkeit die Teilnehmenden an PCs per CBT (Computer Based Training) Inhalte zu vermitteln. Dabei kommt es natürlich auf die Inhalte an. Für einige Lernstoffe ist so etwas durchaus sinnvoll ist aber auch von der Mitarbeit und Motivation der Teilnehmenden abhängig.

Da ich heute von unserem „Dozenten“ darauf angesprochen wurde,
dass es eine Frechheit ist wie wenig ich arbeite und
stattdessen im Internet surfe, wollte ich mal fragen ob es
nicht auch eine Frechheit ist sich als Dozent per
Arbeitsvertrag einstellen zu lassen und dann gar keinen
Unterricht gibt, sondern mehr oder weniger nur die Anwesenheit
kontrolliert und Fragen beantwortet( wenn 1 mal am Tag jemand
was fragt ).

Das ist der springende Punkt: der Dozent hat DICH angesprochen - warum hast Du Ihn nicht darauf angesprochen das für dich diese Betreuung nicht ausreichen ist?

Wenn Du die Zeit, die eigentlich dazu gedacht ist sich Inhalte anzueignen, dazu nutzt haupsächlich im Internet zu surfen ist das nicht in Ordnung.

Also Du solltest den Dozenten oder die Leitung des Bildungsträgers mal darauf ansprechen, dass Du Dich zu wenig betreut fühlst. Das wäre das erste was ich tun würde.

SO jetzt die Frage!

Ist es juristisch denn in Ordnung wenn man Leute per
Arbeitsvertrag als Dozenten eingestellt hat und der Dozent
eigentlich gar nicht das macht was einen Dozenten auszeichnet?
(lehren)

Wie ein Dozent seinen Unterricht gestaltet ist erstmal Sache des Dozenten und ist im Konzept der Maßnahme festgelegt.

Wie gesagt, wenn Du damit nicht zufrieden bist solltest Du mit dem Dozenten reden. Aber wenn Du tatsächlich wenig arbeitest und mehr im Internet surfst würde ich als Dozent auch wenig Entgegenkommen zeigen.

Die werden ja schließlich auch wie Dozenten bezahlt.

Und das heißt nun was?

Das ist doch etwa so als würde ich z.B. eine Sekretärin
einstellen und auch so bezahlen, aber sie dann als Putzfrau
beschäftigen.

Der Vergleich ist etwas unpassend.

Juristische Auskunft kann und will ich hier nicht geben, weil ich 1. das nicht darf und 2. es da keine rechtliche Grundlage gibt.

Gruß
Fronk

Hallo,

Oftmals ist es in der Bildungslandschaft nicht so, wie man sich das vorstellt.

Natürlich sollte der Dozent lehren.
Es gibt natürlich auch Inhalte bzw Module die zu einem Selbstlernprozess gehören, D.h der Dozent gibt keinen frontalen Unterricht sondern fungiert als Moderator und springt nur ein, wenn es Probleme gibt. Dennoch setzt das Anwesenheit voraus.

Gerade in geförderten Maßnahmen ist das Geld oft sehr knapp, und es wird so viel wie es geht gespart.
Entweder gibt es nur 1 guten Dozenten, der quasi auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen muss, oder die andere Variante es wird der ,billigste" genommen.
Ich habe auch schon erlebt, das wenn kein Dozent sich bereit erklärt zu Unterrichten gerne auch mal Quereinsteiger genommen werden, die schon mal was von der zu lehrenden Thematik gehört haben, aber dennoch keine Ahnung haben.
Egal welche Variante zum tragen kommt, die Qualität leidet.
Dozenten sind meistens Freiberufler auf Honorarbasis.
Und nicht jeder Dozent ist auch Dozent.
Ich selber schaue mittlerweile genau hin, was ich annehme und was ich lieber ablehne.

Ich würde dennoch zuerst das persönliche Gespräch mit dem Dozenten suchen, und die Thematik mit der Abwesenheit in Ruhe klären. Reden hilft oft weiter.

Mit freundlichen Grüßen
JPS Metalldesign
Metallbauermeister und Freier Dozent