hallo ihr. meinen freund habe ich jetzt fast ein jahr. es hat mit einer fernbeziehung angefangen. jeden monat hat man sich mal gesehen, wir waren essen, haben was unternommen und uns mit freunden getroffen.
vor ein paar monaten bin ich bei ihm eingezogen. irgendwie hat er sich etwas verändert. essen gehen wir nur noch mal beim dönerladen und schnell zu mcdonalds. unternehmungen sind ewig her. ich weiß garnicht mehr, was es war. er hat hier 4 freunde. aber mal treffen passiert vielleicht alle 2-3 monate mal. meine freunde (es sind nur 2) habe ich zurücklassen müssen. heute kommt eine freundin vorbei.mit dem zugund auch noch auto sind es fast 5 stunden. die wege sind also nicht grade kurz.
ich hab mal gefragt,ob er sich auf den besuch freut, weil er nicht grad danach aussah. nach ner weile nachhaken, meinte er, dass er das wochenende mal wieder keine ruhe haben wird. unsere wochenenden verbringen wir eigentlich immer vor dem pc und zocken. ist ja so auch schön, aber wir machen sonst garnichts mehr. wir wollen jetzt immer sonntags einen tanzkurs besuchen, weil ich gerne tanze, aber ich glaube, dass tut er nur für mich und nicht weil es ihn selbst interessiert. wenn ich ihn mal frage, was erunternehmen will kommt keine antwort oderein schulterzucken. manchmal kommt auch die frage wieso er immer entscheiden soll. ich würde gern mal etwas mit ihm machen, was ihn interessiert, aber er sagt mir ja nichts.
ich versteh ihn einfach nicht. er könnte nur noch mehr ruhe haben, wenn er sich nachder arbeit gleich ins bett legen würde. irgendwie macht mich das fertig. sein leben scheint nur aus dem pc und der arbeit zu bestehen. er ruft ja nicht mal seine freunde an. die meisten davon wohnen auch nicht grade um die ecke.
als wir uns kennen lernten hatte ich nicht das gefühl, dass er so ein einzelgänger ist.
weiss jemand, was ich tun könnte? langsam macht mich das ganze fertig.
Hallo Vanne,
vor ein paar monaten bin ich bei ihm eingezogen. irgendwie hat
er sich etwas verändert.
das hört sich ganz danach an, dass ihm der Alltag mit schon einem Menschen zu viel ist. Es muss ja nicht Deine „Schuld“ sein.
ich hab mal gefragt,ob er sich auf den besuch freut, weil er
nicht grad danach aussah. nach ner weile nachhaken, meinte er,
dass er das wochenende mal wieder keine ruhe haben wird.
Warum sollte er sich auf den Besuch Deiner Freunde freuen, wenn er seine Freunde schon auf Distanz hält?
wir wollen jetzt immer sonntags einen
tanzkurs besuchen, weil ich gerne tanze, aber ich glaube, dass
tut er nur für mich und nicht weil es ihn selbst interessiert.
Dann mach den Kurs allein, so dass er in der Zeit auch seine Ruhe hat!
wenn ich ihn mal frage, was erunternehmen will kommt keine
antwort oderein schulterzucken.
Was soll er auch sagen, wenn Du ihn bedrängst. Ohne Dich hätte er sich sicherlich schon mit seinen Freunden verabredet. Er ist nach meinem Geschmack schlicht mit Euerm Zusammenwohnen überfordert.
ich würde gern mal etwas mit
ihm machen, was ihn interessiert, aber er sagt mir ja nichts.
Nö, er fühlt sich ja anscheinend verantwortlich dafür, dass Du wegen ihm Dein soziales Umfeld aufgegeben hast - das macht ihn „handlungsunfähig“.
ich versteh ihn einfach nicht.
Ich schon!
weiss jemand, was ich tun könnte?
Dir in der Nachbarschaft eine eigene Wohnung suchen!
Viel Glück und liebe Grüße
Kathleen
ok das war jetzt nicht grade hilfreich. wäre er überfordert, hätte er mich nicht einziehen lassen, den das war seine idee und ausziehen kommt für mich garnicht in frage. für ihn auchnicht. er freut sich immer aufs nachhause kommen und darauf mich zu sehen. daran liegts sicher nicht
Hallo Vanne,
ok das war jetzt nicht grade hilfreich.
schade, dass Du dieses Moment noch nicht einmal gedanklich durchspielen möchtest. Darf ich fragen, wie alt Du bist?
wäre er überfordert,
hätte er mich nicht einziehen lassen,
Verliebte Männer wollen häufig vorschnell „bequeme“ Beziehungen - Fernbeziehungen sind nun einmal unbequem.
den das war seine idee
Klar! Was aber nicht automatisch heißt, dass er sich den Alltag anders vorgestellt hat.
und ausziehen kommt für mich garnicht in frage.
Warum nicht?
für ihn
auchnicht.
Hast Du ihn schon einmal gefragt? Damit muss ja nicht die Beziehung aufs Spiel gesetzt werden.
er freut sich immer aufs nachhause kommen und
darauf mich zu sehen. daran liegts sicher nicht
Dann habt Ihr doch noch eine gesunde Grundlage, aus Eurer Beziehung etwas zu machen.
Viele Grüße
Kathleen
Das Problem ist nicht dein Freund, sondern dass Du kein eigenes soziales Umfeld hast. Du schreibst in der „wir“ Form, als ob ihr eine Person wärt. Seid ihr aber nicht. Auch wenn man zusammen wohnt, sollte jeder noch ein eigenes Leben haben. Sonst geht man sich auf gut Deutsch irgendwann auf den Sack
Warum soll er sich über den Besuch DEINER Freundin freuen? Reicht doch, wenn Du dich darüber freust, oder muss er mit euch um die Häuser ziehen?
Warum interessiert dich, wie oft er sich bei SEINEN Freunden meldet? Bist Du auf die angewiesen? Wenn es EURE Freunde wären, könntest Du sie ja einladen.
Ergo: Such dir Freunde, leg dir Hobbys zu etc. mach halt was ohne deinen Freund. Dann bist Du Abends auch ausgepowert und ihr könnt gemeinsam chillen.
ich hab ihn kurz angespielt, aber ich würde damit gefühlsmäsig warscheinlich nicht klarkommen und depressiv werden, also schob ich ihn weg.
ich möchte nicht ausziehen,dass würde meine gefühlswelt warscheinlich nicht verkraften. auserdem wüde es unsere verlobung unddie geplante hochzeit aufs spiel setzten. leisten könnt ich mir das auch nicht.
wenn ich frage, wird die antwort sicher so ausfallen: wie kommst du nur auf solche gedanken? ich möchte dich beimir haben.
Alles halb so schlimm. So wie der bin ich auch. Du musst dir sagen: Hauptsache, gesund!
Jeder Mensch hat ein anderes Ruhe- und Aktivitätsbedürfnis. Es kann ein extremer Einschnitt sein, wenn sich einer nach dem Heimkommen gerade auf’s Sofa gesetzt hat, k.O. von der Arbeit, will sich eine Flasch’ Bier aufmachen und dann kommt die Partnerin, und die hat den ganzen Tag nix gemacht, und will abends um 21:30 Uhr noch die Welt einreißen.
Ich hasse es zum Beispiel auch wie die Pest, nach dem Abendessen noch spazieren gehen zu müssen oder ähnlichen Schwachfug. Da will ich meine Ruhe haben. Den ganzen Tag schon draußen rum gekutscht, end- wie fruchtlose Diskussionen mit Frührentnern, Hornochsen, Banausen, Hartzis, Nazis und Lehrern geführt. Da brummt einem der Schädel. Die Filzpantoffeln, den Fernseher, die Flasche Bier.
Manche Menschen sind weniger spontan, und wollen sich einige Zeit vorher schon auf einen Kinobesuch, oder sonstiges, einstellen können. Oft geht das aber dann, nach einiger Bedenk- und Vorbereitungszeit.
Und andere wiederum brauchen immer Action, müssen unterhalten werden oder meinen, andere unterhalten zu müssen.
Und ihr habt euch vor dem Zusammenzug nicht wirklich kennenlernen können! Das ist der springende Punkt.
Hier müssen beide aufeinander zugehen. D.h. er muss wissen, dass er eine aktivere Partnerin hat (bitte nicht so verstehen, dass Passive Menschen schlecht sind!), und du musst wissen, dass sein Ruhebedürfnis kein böser Wille ist.
Vielleicht lässt sich eine vorsichtige Alltagsplanung anschieben?
Wo beide darin vorkommen?
Hallo Vanne!
ich hab dir eine persönliche Nachricht geschrieben.
Wenn sie dir helfen sollte, schreib bitte auch auf dem selben Weg zurück, das würde mich sehr freuen. Ich kann nämlich bei deiner Geschichte sehr, sehr gut mitfühlen…
glg eva
Hallo Kathleen,
mal so aus der Hüfte geschossen - wenn ich den Nick richtig interpretiere, mal gerade so knapp um die achtzehn…
Herzliche Grüsse
Helmut
Darf ich fragen, wie alt Du bist?
Willkommen im Alltag!
Hallo,
mit einer fernbeziehung angefangen. jeden monat hat man sich
mal gesehen, wir waren essen, haben was unternommen und uns
mit freunden getroffen.
vor ein paar monaten bin ich bei ihm eingezogen. irgendwie hat
er sich etwas verändert.
das ist der Weg, den viele Menschen gehen, die aus einer Fernbeziehung eine engere machen. Früher habt Ihr Euch einmal im Monat getroffen, was dann etwas besonderes war. Man hat sich etwas besonderes vorgenommen, seine Zeit (weil sie ja so knapp war) eng durchgeplant und keine Minute (trotz anstrengender Woche) vertändelt.
Nun seht Ihr Euch ständig, so daß ein Treffen nichts mehr besonderes ist. Ihr seid nun im Alltag angekommen.
Hinzu kommt, daß Du Deine Freundinnen zurückgelassen hast, Dich nun etwas einsam fühlst und mehr bespaßt werden willst.
Ihr werdet beide hart daran arbeiten müssen, daß Ihr für Euch beide einen gangbaren Weg findet.
Gruß
Christian
Hallo Vanne,
ich war wohl bei meiner Antwort etwas zu egozentrisch, verzeih. Als mein Mann mir den Heiratsantrag gemacht hat, habe ich geantwortet: „Ok, aber ich ziehe nicht mir Dir zusammen!“
Dann gab ich aber seinem Gedrängel bezüglich einer gemeinsame Wohnung nach. Es war ja so auch ganz nett, aber ohne diesen Alltag hat mir unsere Beziehung besser gefallen. Daher fand ich es auch gar nicht schlimm, als wir jobbedingt nach sechs Jahren bis zum Tode meines Mannes in diesem Jahr eine Wochenendbeziehung geführt haben. Da hat man sich genauer überlegt, was man in der Zeit machen möchte - oder auch nicht (siehe http://www.wer-weiss-was.de/app/service/board_navi?j…).
Nach meinen Erfahrungen: Warum von vornherein gedanklich etwas ausschließen, was die Beziehung retten kann.
Ich habe in den 14 Jahren mit meinem Mann so viele scheinbar beziehungsschädigende Entscheidungen getroffen (Wochenendbeziehung, Kostentrennung, im Nachhinein Ehevertrag), die uns aber beide erleichtert haben, so dass unsere Liebe bis zum Schluss Bestand hatte.
ich möchte dich beimir
haben.
„Ich möchte zu Dir!“ - das hat mein Mann 1,5 Wochen vor seinem Krebstod zu mir gesagt, als die Ärzte mir anrieten, ihn in ein Hospiz abzuschieben.
Er war bei mir - und ich bei ihm, als er aufhörte zu atmen.
Ich will hier nicht auf die Tränendrüse drücken, aber Liebe und Vertrauen ist eben mehr als eine gemeinsame Wohnung, ein gemeinsames Konto und ständig gemeinsame Freizeitaktivitäten.
Respekt ist für mich der Schlüsselbegriff: Wenn Du nicht lernst, Deinen Freund, der Dein Mann werden soll, so mit seinen Bedürfnissen zu respektieren, werdet Ihr beide langfristig sicherlich nicht glücklich.
Sonnige Wochenendgrüße
Kathleen
unsere wochenenden verbringen wir eigentlich immer vor dem pc und
zocken. ist ja so auch schön, aber wir machen sonst garnichts mehr.
Wenn man jemand im Internet kennen lernt, (wovon ich mal ausgehe), ist es häufig ein PC-Freak, der das normale Leben längst mehr oder weniger verlernt hat.
Die Versuchung, allerlei Scheintätigkeiten durchzuführen, ein aktionsreiches, virtuelles Leben, inklusive Verführung und Sex, zu führen, während man in Wahrheit mit seinem dicken Hintern im bequemen Sessel hängt, ist nur allzu groß.
Und sie tritt sofort wieder ein, sobald man mit einem Partner zusammen zieht, weil der Reiz der Abwechslung dann auch noch weg fällt.
Insofern sehe ich Chancen für die Zukunft nur dann, wenn es dir gelingt, deinem Partner das reale Leben wieder schmackhaft zu machen.
Wie weiß ich leider auch nicht, eventuell könnte eine Eheberatung helfen.
Manchmal hilft auch schon ein „Pflichtspaziergang“ etwa von täglich einer Stunde, (am WE auch mal zwei), zu der Erkenntnis, dass die Welt eben kein Flachbildschirm ist, dass man Regen und Wind, Kälte und Hitze eben nicht nur sehen, sondern auch fühlen muss.
Das Leben muss man spüren!
Auf der Haut, ohne Schirm und ohne Klimaanlage.
Meiner Meinung nach ist das Problem „Leben im PC“ noch lange nicht genug ins Licht der Öffentlichkeit getreten. Nur sehr selten hört man von Problemfällen, wenn etwa eine „Mutter“ ihre Kinder total vernachlässigt, während sie stundenlang vor dem PC hockt.
mfg
Ich würd mal sagen der hat einfach kein Bock mehr auf dich