Hallo,
ich erinnere mich an eine ähnliche Diskussion über von dir erwartete Verhaltensweisen einer (ich nehme an, anderen) Frau.
Ich hatte mir deinen Nick damals nicht gemerkt, aber jetzt nochmal überprüft, weil sich alles so ähnlich anhörte. Und nicht überraschend war das damals tatsächlich auch von dir.
Beide Posts zusammen ergeben ein kompletteres Bild dessen, warum sich Menschen bei dir offenbar nicht so verhalten wie von dir erwünscht.
Erstmal scheint nichts falsch daran, sich eine Reaktion wie eine Antwort auf einen Gruß zu wünschen, bzw. es zu erwarten. Und im Grunde kommt es eigentlich auch nciht vor, dass man auf Grüße keine Antwort erhält.
Dass DU sie nicht erhältst, kann ich mir nicht anders erklären als damit, dass du entweder in Situationen grüßt, in denen man eigentlich nicht grüßt, oder in denen eine Antwort warum auch immer nicht möglich ist.
Oder aber, und das erscheint mir wahrscheinlicher, Du hast irgendeine seltsame Ausstrahlung.
So etwas kann hier natürlich keiner beobachten, der dich als Mensch ja nicht sieht und erlebt. Aber ich bin mir ziemlich sicher: wer so dermaßen auf anderer Leute Reaktionen achtet, sie bewertet, sie zählt, sie einordnet, sich vorher Schubladen zurechtbaut, in die bitteschön diese und jede Reaktion gehört - wer so extrem auf Feedback angewiesen ist, sich als „hilfsbereit“ bezeichnet und doch bei jedem nicht erbrachten Dank oder nicht erbrachten Zurückgrüßen beleidigt ist - wer so auf Richtig und Falsch pocht - der kann nichts anderes haben als eine angestrengte Ausstrahlung.
Regeln für das Zusammenleben sind nur grobe Versuche, das soziale Miteinander zu vereinfachen. Sie sind keine Zwänge, denn gerade im sozialen Miteinander möchte man sich als Mensch verstanden fühlen und nicht in erster Linie als Regelbefolger. Das tut man schon im Arbeitsleben genug, dort nimmt man es für den materiellen Lohn in Kauf. Aber wo es um Zwischenmenschliches geht, wollen es die meisten menschlich haben (bis auf Kontrollfreaks, die ebendarum dann auch die größten zwischenmenschlichen Probleme haben).
„Wer mit den Menschen auskommen will, darf nicht zu genau hinsehen.“ (Otto Flake)
Grüße, weil DU jemand anderem einen schönen Tag wünschst. Schenke, weil Du jemand anderem etwas schenkst.
Was der andere mit einem Gruß oder einem Geschenk anfängt, ist GANZ ALLEIN SEINE Sache.
Wenn sie dich nicht grüßt, grüßt du eben auch nicht, wo ist da das Problem.
Wenn jemand spürt, dass sein Gegenüber seiner Reaktion auflauert, verweigert er sehr gerne eine Reaktion. Er weiß intuitiv, dass eine einzelne „richtige“ Reaktion nie genug ist und jeder weiteren Reaktion weiter aufgelauert wird, bis er in den Augen des Gegenübers „endlich was falsch gemacht“ hat. Genauso lief es ja bei deiner Dankerwartungsgeschichte weiter unten.
Gruß
judy
das hier kam mir noch in den Sinn:
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/418…
Ich weiß nicht, ob die Parallele gerechtfertigt ist, ich jedenfalls sehe sie, und vielleicht, vielleicht kannst du ja was anfangen damit.