Hallo ! Meine Hündin ist mittlerweile fast 7 Monate alt und wird einfach nicht stubenrein.ich weiß langsam wirklich nicht mehr weiter und hoffe hier hat jemand einen Rat.
Wir haben sie mit 13 Wochen zu uns geholt , es handelt sich um einen mops - cocker spaniel mischling . Wir wohnen auf dem Dorf und sind ein drei Personen Haushalt bestehend aus meinem Mann , meiner Tochter ( 3 1/2) und mir .
Wir haben Erfahrung mit Hunden , nachdem meine Schäferhündin vor 2 Jahren verstorben ist wollten wir ein wenig zeit vergehen lassen und haben nun unsere Klara (so heisst sie) in unsere Familie gebracht . Ich wusste natürlich von Anfang an das man mit den Welpen nicht schimpfen darf wenn sie in die Wohnung machen - wir haben es also ignoriert und sie stattdessen draußen auf der Wiese ganz doll gelobt wenn sie gemacht hat . Aber nun ist sie mittlerweile fast 7 Monate alt und macht immer noch in die Wohnung ! Und für mich persönlich kann ich da auch kein Muster erkennen an diesem Verhalten . Mal ein paar Beispiele : wir sind 2 Stunden spazieren , sie macht ihre Geschäfte dabei auch aber kaum ist man daheim macht sie in die Wohnung . Der Klassiker ; sie ist alleine zu Hause und macht sofort irgendwo hin - dabei arbeite ich von zu hause aus sie ist also selten mal länger als 2 Stunden alleine und der Zeitraum während sie alleine ist spielt offenbar auch keine Rolle , denn sie macht auch in die Wohnung wenn ich nur kurz 10 min weg bin obwohl wir vorher Gassi waren ! Sie hat sogar schon ihren schlafplatz verunreinigt bei diesen Aktionen -was ich sehr ungewöhnlich finde !! Gestern hatten wir die Situation das Besuch kam und sie ist unter den Esstisch gegangen an dem wir saßen und hat uns vor die Füße gek. .
Vllt noch ein paar eckdaten zu Klara : sie ist sehr sehr anhänglich und verschmust - aber ebenso verspielt und aufdringlich ! Sie lernt Kommandos sehr langsam und ist dabei auch sehr trotzig - sie weiß was man von ihr will aber tut es dann doch erst nach dem man es zum dritten oder vierten Mal sagt. Also im Vergleich zu unseren vorherigen Hunden ein sehr schwieriger Charakter (meiner Ansicht nach) . Ich versuche ihr einen Ausgleich zwischen körperlicher und geistiger Beschäftigung zu geben mit kleinen Spielchen etc . Aber sie hat einfach ihren eigenen Kopf und wenn sie etwas nicht möchte , dann macht sie es auch nicht . Ich habe jetzt mal versucht so viele Informationen wie möglich zu geben , denn ich habe schon viele Einträge im Internet über mein Problem verfolgt und diese Ratschläge helfen mir leider nicht weiter . Ich wische übrigens auch mit Essig den Boden , diesen Tipp hab ich auch schon so oft gelesen . Bitte hat jemand einen Rat ? Ich weiß nicht mehr weiter und möchte das wir das endlich in den griff bekommen ! Herzlichen Dank für’s lesen
Hallo,
die Erziehung über positive Verstärkung hat ihre Grenzen. Sie funktioniert in allen Bereichen, in denen der Hund etwas tun soll, hervorragend. Sobald der Hund ein Verhalten aber unterlassen soll, ist die Wirksamkeit der positiven Verstärkung doch deutlich begrenzt.
Heißt: Der Hund muss lernen, dass das, was er macht, nicht erwünscht ist. Da sie euch offensichtlich den Gefallen tut, in eurer Anwesenheit zu machen, solltet ihr das auch nutzen, um sie zu reglementieren.
In dem Moment, wo der Hund sich zum Machen hinhockt, ertönt ein donnerndes „PFUI!“ oder „NEIN!“ oder was auch immer, ihr geht sofort hin, nehmt den Hund hoch, tragt ihn nach draußen und setzt ihn dort wieder ab. Er wird dort erst mal nicht weiter beachtet.
Da er sich gerade erschrocken hat, wird er verunsichert sein und Blickkontakt suchen, den ihr nicht beantworten solltet. Geht ganz ruhig ein Stückchen mit ihm. Wenn er macht, lobt ihn kurz und freundlich und zwar unbedingt in dem Moment, wo er sich hinhockt. Späteres Lob verbindet der Hund schon wieder mit einer anderen Aktion (wie weiterlaufen oder zu euch kommen).
Etabliert ein Kommando: In dem Augenblick wo er sich hinhockt, sagt z.B. „Fein Beeildich“ oder etwas ähnlich Tiefsinniges.
So lernt der Hund, dass er bei diesem Kommando die Erlaubnis hat, sich zu lösen. Das ist ungemein praktisch, wenn man in einer fremden Umgebung ist, wo der Hund sich unwohl fühlt, aber trotzdem machen soll - oder wenn es mal schnell gehen soll.
Für Vergehen im Haus, bei denen ihr die Dame nicht erwischt, bleibt es natürlich beim Ignorieren. Jeder Löseversuch, den ihr seht, wird aber sofort sanktioniert.
Schöne Grüße,
Jule
Hallo,
die Wirksamkeit der positiven Verstärkung
und das zugehörige Dasein einer Dienstmagd:
ihr geht sofort hin, nehmt den Hund hoch, tragt ihn nach draußen und setzt ihn dort wieder ab.
Ich meine, wenn er mit 7 Monaten noch nicht stubenrein ist, dann ist er schlicht der Rudelführer. Und ich würde ihn sicherlich nicht durch Rumtragen darin bestärken.
Franz
Hallo,
Ich meine, wenn er mit 7 Monaten noch nicht stubenrein ist, dann ist er schlicht der Rudelführer.
Rudel bilden sich nicht zwischen den Arten. Das macht den Anspruch eines menschlichen Rudelführers bei Hunden überflüssig. Hunde sind auch nicht bestrebt, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Wenn sie tun, was sie tun, resultiert dies in aller Regel aus Erziehungsfehlern und Verunsicherung des Hundes.
Damit Hunde sich so verhalten, wie Mensch es gerne hätte, muss der Hund auf eine im verständliche Weise entsprechend erzogen werden. Dazu braucht es Konsequenz, Klarheit und möglichst wenig Emotionen.
Und ich würde ihn sicherlich nicht durch Rumtragen darin bestärken.
Du missverstehst die Bedeutung des Hochhebens. Zum einen hassen die meisten Hunde es, den Bodenkontakt zu verlieren. Das ist aber in diesem Fall eher der Begleiteffekt. Der Hauptnutzen liegt darin, dass das Hochheben für einen Moment die Ausscheidung unterbricht. In den meisten Fällen Zeit genug, den Hund nach draußen zu bringen, wo er zu Ende bringen kann, was er drin begonnen hat.
Die Alternative, nämlich den Hund am Halsband zu packen und nach draußen zu ziehen, würde zum einen eine Spur nach sich ziehen, zum anderen zu erheblichem Widerstand beim Hund führen, was vom eigenen Problem ablenkt und ein Lernen unmöglich macht.
Schöne Grüße
Jule