Mein Kind will nicht die Schule wechseln. Was tun

Liebe/-r Experte/-in,

Meine Tochter muss nach 4 Kalsse in eine andere Hauptschule gehen.

„Alte“ Schule ist auch Hauptschule und wir wollten dass sie da bleibt wegen Freunden und
wegen extra- Musikunterrichten die in die „alte“ Schule ganz gut sind,
Tochter hat bestimmte
Neugungen zu Musik und Kunst.
Wir kommen aus Russland und neue „integration“ wird für meine Tochter
bestimmt ganz schwer.

Uns wurde aber abgesagt und das Mädchen muss die schule wechseln.

Wie könnten wir unseren Widerspruch begrunden? Was kann uns helfen?
Kann uns hier einen Anwalt helfen?

Wir befürchten, dass unsere Tochter wird die neue Schule einfach
weigern und wir wollen für das Mädchen kein solche Stress usw.

Danke im Voraus für alle Ihre Tipps oder Sätze für Widerspruch.

Jürgen

Lieber Jürgen,

häufig hat es Sinn, wenn die Eltern ein Gespräch mit der Schulleitung suchen. Normalerweise hat es Sinn, mit dem Chef zu sprechen, nicht nur mit der Lehrerin.

Außerdem gibt es an vielen Schulen eine Schulsozialarbeiterin, wenn so eine in der Schule mitarbeitet, dann ist es sicherlich sinnvoll noch VOR dem Gespräch mit der Direktorin oder dem Direktor den Fall mit der Schulsozialarbeiterin zu diskutieren.

Tatsächlich ist es gut möglich, dass ein Schulwechsel für Deine Tochter sehr sinnvoll ist. Das wäre zum Beispiel dann der Fall, wenn an der neuen Schule bessere Möglichkeiten bestehen, einen mittleren Bildungsabschluss zu erreichen. Da sind die Regelungen jedoch in den Bundesländern verschieden. Vielleicht wird an der anderen Schule ein verstärktes Sprachtraining angeboten oder so - also wichtig wäre es zu wissen, warum das Mädchen jetzt wechseln soll.

AUch die Sozialarbeiterin kann vielleicht nochmal mit Eurer Tochter sprechen und ihr erklären, warum der Wechsel nötig ist.

Wenn alle Stricke reißen dann kann man sich als Eltern auch ans Schulamt wenden. In Baden-WÜrttemberg wäre das eine Abteilung des Regierungspräsidiums. Dort gibt es auch Juristen, die mögliches Unrecht untersuchen usw. Aber vielleicht wird das gar nicht nötig sein.

Wenn Ihr herausfindet, dass Eure Tochter die Schule wechseln soll, weil dort bessere Fördermöglichkeiten für das Mädchen bestehen könntet Ihr auch mal mit ihr zur neuen Schule fahren und die ansehen. Häufig bieten die Schulen einen Tag der offenen Tür an oder so. Da fragt Ihr am Besten wieder die Schulsozialarbeiterin oder auch im Sekretariat der bisherigen Schule.

Wichtig ist jetzt aber, dass Ihr SCHNELL handelt und SCHNELL Kontakt zur Schule aufnehmt, um nachzufragen - die Klassen für das neue Schuljahr werden ja jetzt schon gebildet und zu spät solltet Ihr nicht dran sein.

Also: ALs erstes solltet Ihr herausfinden, warum der Schulwechsel vorgesehen ist. Müssen viele Kinder wechseln?

Aber insegesamt kann ich Dich trösten: Schüler gewöhnen sich häufig sehr schnell an neue Umgebungen und passen sich an. Das ist einer der Vorteile von jungen Menschen. Und sobald dann die ersten Freundinnen gefunden sind, ist alles nur noch halb so wild.

Viele Grüße und viel Glück für Deine Tochter!

Lieber Jürgen,

Schule ist nicht mein Thema. Ich arbeite an einer völlig anderen Bildungskultur, die nichts mehr mit Schule zu tun hat.
Schule ist nicht auf Unterschiedliche Kinder ausgelegt. Alles muss gleich sein.
Mein Zukunftsmodell ist auf Chaos ausgelegt. Jeder ist anders und braucht ein angemessenes Umfeld.

Wenn dich das interessiert, dann schau mal bei www.Denzlinger-Cleverle.de rein. Oder bei www.youtube.com/EDEJU sind ca. 700 Filme.

Viele Grüße
Wolfgang

Lieber Herr Torg,
leider kenne ich das Bundesland nicht, in das Ihr Kind in die Schule geht.
Normalerweise darf das KInd aber in die Hauptschule , in deren Einzugsgebiet das Kind wohnt, zur Grund- und zur Hauptschule, gehen, so dass es keinen zu weiten Schulweg hat. Da sie ja schon auf diese Schule geht, müsste diese ja auch weiterhin
die Schule bleiben.
Außerdem sind die Hauptschulen doch eh momentan nicht gerade überfüllt.
Machen Sie nun folgendes: Vereinbaren Sie über die Sekretärin der HAUPT(!!!)-schule einen Termin mit der/m Rektor/in der HAUPTSCHULe.
Bleiben Sie beim Gespräch ruhig. Das kommt besser an als lautes Schimpfen.Fragen Sie : Wir haben leider nicht verstanden, warum unsere Tochter nicht auf der Schule in deren Einzugsgebiet sie doch wohnt weiterhin gehen kann. -Hören Sie die Antwort bis zum Ende an-. Fragen Sie dann: UNsere Tochter hat sich mit großer Freude hier eingelebt. Sind Sie nicht auch der Meinung, dass, nachdem sie sich hier mit großem Eifer eingelebt hat, eine unzumutbare Härte wäre, wenn sie nun wieder von den Kindern und der Umgebung weg müsste, in der sie sich nun so wohl fühlt?
Falls Sie noch Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben- nehmen Sie sich jemand mit, der Ihnen
dolmetschen kann. Es ist wichtig, dass Sie alles gut verstehen.
Ich wünsche IHnen und IHrer Tochter viel Glück.
Uschi