Er fängt an zu weinen, wenn meine Frau mit ihm auf den kleinen Weg in Richtung KiTa zukommt und ist im Extremfall gar nicht zu beruhigen!
Hallo,
erstens: Euch gut mit der Kita absprechen. Die Erzieherinnen kennen sowohl Euren Sohn als auch ihre Möglichkeiten. Vielleicht braucht er nochmal eine Eingewöhnungszeit mit Mama oder Papa in der Nähe? Er ist ja noch sehr klein, da ist eine Sommerpause eine lange Zeit. Vielleicht ist die Kita wieder etwas fremd. Vielleicht überfordert ihn der Trubel der vielen Kinder erstmal wieder. Vielleicht hat er in der Sommerpause die Nähe zu Euch genossen. Vielleicht fällt es Deiner Frau schwer, ihn wieder hinzubringen, und er spürt das und übernimmt es. Vielleicht muss er sich erst wieder in der Gewohnheit des Tagesablaufs umstellen. Vielleicht, vielleicht, vielleicht…
Das ist alles in den luftleeren Raum gesprochen. Die Erzieherinnen können im Gespräch mit Euch am besten einschätzen, was genau ihm so zu schaffen macht und was ihm hilft.
Zweitens: Ruhig, gelassen und liebevoll bleiben. Wenn man das fertigbringt. Es liegt so nahe, sich von einem verzweifelt schreienden kleinen Kind selbst anstecken zu lassen. Dann spürt das Kind, dass die Eltern unsicher sind und wird selbst noch unsicherer.
Alles Konkretere: siehe erstens.
Viele Grüße,
Jule
Hallo
Das wäre aber das normale, natürliche Verhalten. Wenn Mütter in den letzten Jahrmillionen nicht meistens bei ihrem schreienden Kind geblieben wären, dann wären die Säugetiere schon längst ausgestorben.
Natürlich weiß niemand genau, wo das Problem liegt. Aber die wahrscheinlichste Variante ist doch, dass sich der Knirps in der Kita auch schon vor der Sommerpause nicht wohlgefühlt hat. - Das würde ich jedenfalls dann denken, wenn es in der ersten Eingewöhnung nicht so schlimm war wie jetzt.
Das steht jetzt nicht im Widerspruch zu dem, was du schreibst. Wenn man es so macht, wie du sagst, wird es ja vermutlich wieder irgendwann klappen. - Was aber nicht zwingend bedeuten müsste, dass er sich da besonders wohlfühlt …
Viele Grüße
Hallo Jule,
danke erstmal für Deine doch sehr ausfühliche Antwort!
Ich bzw. wir hatten auch schon darüber nachgedacht, mal mit den Erzieherinnen zu sprechen und evt. sich dort noch Tipps zu holen!
Deine Antwort hat mich bzw. uns jedenfalls als "erste Hilfe"erstmal ein wenig beruhigt!
Viele Grüße
Oliver
Hallo Simsy Mone,
ich meine auch nicht, dass das Schreien des Kindes einen unberührt lassen sollte. Nur, dass man nicht dessen Unsicherheit selbst übernimmt und selbst ganz aufgelöst wird.
Man kann auch aus elterlicher Sicherheit heraus liebevoll, bergend, wärmend reagieren und schauen, was das Kind braucht. Besser sogar, als wenn man selbst aufgescheucht ist.
Viele Grüße,
Jule
Hallo,
hat es es in der KiTa über den Sommer irgendwelche Veränderungen gegeben? Vielleicht sind seine bestens Kumpels plötzlich in einer anderen KiTa oder auch nur eine Gruppe weiter gezogen oder er selbst und die Kumpels sind noch in der anderen? Neue Räume/Ausstattung? Oder die Erzieher haben irgendwie gewechselt? Alles zusammen? Zusammen mit der Pause kann das zu solchen „Problemen“ führen.
Und klar, auch bei sich selbst schauen. Jule hat schon recht. Ich beobachte das auch oft. Kinder heulen öfter, wenn Mama sie in die KiTa bringt. Das gleiche Kind ist am nächsten Tag mit dem Papa die Ruhe selbst. Am nächsten Tag wieder Mama und es wird geheult. Die Mamas heulen dann auch. Das Kind spielt nach 5 Minuten als wäre nichts gewesen, während die Mama noch den ganzen Tag aufgelöst und auch am nächsten Morgen noch angefressen ist und immer unruhiger wird, je näher die KiTa rückt. Kinder haben da feine Antennen für und spiegeln das. Und schon beginnt ein Teufelskreis. Mit hoher Wahrscheinlichkeit schaut man also in einen Spiegel.
Erzähl mal, was „rauskam“ bzw. wie es sich entwickelt hat. Aus meiner Erfahrung beruhigt es ungemein, wenn man solche Erfahrungen erfährt und dann der Aha-Effekt einsetzt: Ich (oder mein Kind) ist gar nicht irgendwie anders/unnormal/problematisch, das ist der Normalfall. In unserer heutigen Gesellschaft ist das eigene Kind, erst recht, wenn es das erste ist, oft der einzige Referenzpunkt. Wenn man aber weiß, dass 9 von 10 anderen Kindern auch so sind, dann ist eben das eine oder andere in diesem Referenzsystem ganz normal.
Grüße
Hallo,
erst einmal vielen Dank für Deine sehr ausführliche Antwort!
Tatsächlich ist (war) es so, dass mein Sohn nach der Sommerpause zwar noch in seiner „alten“ Gruppe war, dort aber dannn auch einige „neue“ und auch jüngere Kinder mit drin waren und er sich also auch an die „neue“ Gruppe erst wieder gewöhnen musste!
Aussesrdem gab es nach der Pause auch in seiner Gruppe eine „neue“ Erzieherin , an die er sich scheinbar erst gewöhnen musste!
Mittlerweile hat sich das aber wieder gelegt und er ist auch in dieser „neuen“ Gruppe wieder gut „angekommen“! und wieder ganz der „Alte“ !
Nochmals vielen Dank und herzlichen Grüße
Hallo
Die Kinder heulen nicht unbedingt deswegen häufiger bei der Mama, weil sie Mamas Trennungsängste spiegeln, sondern unter Umständen auch deswegen, weil sie eben die Person ist, bei der sie ihre Gefühle gehen lassen.
Z. B. heulen oft Kinder, die den ganzen Tag im Kindergarten unglücklich sind, erst dann, wenn sie von der Mutter abgeholt werden. Das heißt dann aber natürlich nicht, dass sie darüber unglücklich sind, dass sie abgeholt werden.
Das gibt es natürlich auch, dass Kinder nicht abgeholt werden wollen. Aber das muss schon ein sehr guter Kindergarten und eine sehr unerfreuliche Mutter sein. Besonders das erstere ist nicht so häufig.
Viele Grüße
Könnte es auch geben. Habe ich allerdings noch nicht annähernd so häufig beobachtet, wie das morgendliche Ritual.
Und dass 2-jährige den ganzen Tag entspannt spielen und dabei unglücklich sind, also da fehlt mir einfach das entsprechende Fachstudium um da zumindest die Theorie zu kennen und eine Vermutung zu äußern.
Zumindest wird in diesen Kreisen argumentiert, dass es deutlich häufiger so ist, dass Mütter innerlich (und warum auch immer) nicht so bereit sind ihr Kind in der Kita abzugeben. Das Kind weiß gar nicht, was die Mama da umtreibt. Das merkt einfach nur, dass etwas nicht stimmt. Papa hat kein Problem, also hat auch das Kind keins. So einfach ist das manchmal. Irgendwie muss man sich der Lösung eben annähern. Da ist es vielleicht Geschmackssache, ob man erstmal von den vielen Ausnahmen bzw. deutlich selteneren Fällen ausgeht oder ob man erstmal die häufigere Fälle abklopft.
Kopfschmerzen können auch Syptom eines Gehirtumors sein. Ob da aber jede Ursachenforschung erstmal davon ausgehen sollte, dass ein Gehintumor vorliegt?
Grüße