Mein persönliches Horrorszenarium

Hallo zusammen,

bei der aktuellen Lage auf der Achse Palästina Iran habe
ich ganz schlimme Befürchtungen bezüglich der Planungen des
US-Aussenministeriums (Sitz TelAviv *g*) für diese Region.

Ich male mal ein Szenario:

  1. Schritt:
    Der Iran bereitet doch eine Atomwaffe vor mit der er die faktische
    Existens des Staates Israel beenden könnte.

  2. Schritt:
    Israel fällt ohne sichtbaren Anlass über die quasi iranischen
    Verbände im Südlibanon her.

  3. Schritt:
    Um dort ‚Frieden‘ zu schaffen animiert man alle möglichen Staaten
    dazu an den Grenzen Israels Truppenkontingente aufzustellen.

  4. Schritt:
    Israel führt einen wuchtigen Atomschlag gegen den Iran. Mittels
    50 bis 80 Atomsprengköpfen wird dessen Nuklearindustrie zerschlagen.

  5. Schritt:
    In einem fundamentalistischen Aufschrei kommt es an allen Grenzen
    Israels zu arabischen Angriffen. Dabei werden die ausländischen
    Verbänd an diesen Grenzen komplett aufgerieben.

  6. Schritt:
    Aufgrund der vielen vielen eigenen Toten kippt die Stimmung und
    alle NATO-Staaten erklären ihre Bereitschaft zum Eingreifen im
    Nahen Osten.

  7. Schritt:
    Nach einem Kuhhandel darf die türkische Armee Kurdisthan ‚be-
    frieden‘ und die US-Söldner ziehen sich auf die Ölfelder im
    Südarak zurück

  8. Schritt:
    Nach der Konsolidierung und auch mit deutschen Truppen erobert
    die US-Ölindustrie die Ölfelder im Südiran und auch gleich die
    von Saudiarabien und den Golfemiraten.

Jetzt die Frage:

Könnte genau das (oder was ähnliches) der ‚Masterplan‘ sein?

Viele Grüße

Jake

Könnte genau das (oder was ähnliches) der ‚Masterplan‘ sein?

„Masterplan“ mit Sicherheit nicht, weil da zu viele verschiedene Akteure dran beteiligt sind und eine Seite nie genau voraussehen kann, wie die andere sich verhält. Wahrscheinlich gibt es Planspiele für entsprechende Szenarien im amerikanischen, israelischen und syrischen Verteidigungsministerium sowie im iranischen Sicherheitsrat; allerdings genauso Planspiele für ein paar Dutzend andere Fälle.

Guten Tag!

bei der aktuellen Lage auf der Achse Palästina Iran
habe
ich ganz schlimme Befürchtungen bezüglich der Planungen des
US-Aussenministeriums (Sitz TelAviv *g*) für diese Region.

Die Adresse des US-Aussenministeriums befindet sich nach meiner Kenntnis in Washington. Bereits an dieser Stelle wirkt die Analyse der strategischen Lage als Voraussetzung eines Szenarios oberflächlich und populistisch.

  1. Schritt:
    Der Iran bereitet doch eine Atomwaffe vor mit der er die
    faktische
    Existens des Staates Israel beenden könnte.

Die Zeitdimension wird nicht berücksichtigt, d.h. wann sollten einsatzfähige getestete iranische Nuklear-Sprengkörper zur Verfügung stehen - vermutlich erst in zehn Jahren, wenn es überhaupt ein solches Ziel der iranischen Regierung gibt.

  1. Schritt:
    Israel fällt ohne sichtbaren Anlass über die quasi iranischen
    Verbände im Südlibanon her.

Dies wäre dann eine Annahme für einen Zeitpunkt in zehn Jahren. Im Moment werden internationale Massnahmen ergriffen, um die Herrschaft des libanesischen Volkes über ihr Staatsgebiet wiederherzustellen, d.h. es gibt eine libanesische Armee, UNO-Truppen aber keine Milizen von sonstwas für einer außerlibanesischen Machtgruppe. Warum sollten die Israelis über irgendjemand im Südlibanon herfallen, dann könnte man Überfälle an allen Grenzen der Welt annehmen, was unwahrscheinlich ist.

  1. Schritt:
    Um dort ‚Frieden‘ zu schaffen animiert man alle möglichen
    Staaten
    dazu an den Grenzen Israels Truppenkontingente aufzustellen.

Dies wäre ja bereits die momentane Situation - wobei es augenblicklich keine nukleare Bedrohung seitens des Irans gibt und die dort operierende Miliz langsam aber sicher zugunsten der libanesischen Staatsgewalt entmachtet wird.

  1. Schritt:
    Israel führt einen wuchtigen Atomschlag gegen den Iran.
    Mittels
    50 bis 80 Atomsprengköpfen wird dessen Nuklearindustrie
    zerschlagen.

Das ist absurd. Israel befindet sich nicht direkt im Besitz von Nuklear-Waffen - oder sind dir entsprechende Tests bekannt? So völlig unberechenbar handeln Staaten nicht.

  1. Schritt:
    In einem fundamentalistischen Aufschrei kommt es an allen
    Grenzen
    Israels zu arabischen Angriffen. Dabei werden die
    ausländischen
    Verbänd an diesen Grenzen komplett aufgerieben.

Das wirkt militärisch unrichtig. Militärisch zählt heutzutage die Bewaffnung und nicht die Masse, d.h. im 1. Weltkrieg sind hunderttausende deutscher Kriegsfreiwillige gegen die englischen MG-Stellungen gestürmt und gefallen. Inwieweit überhaupt eine Motivation besteht, irgendjemanden anzugreifen bleibt fraglich.

  1. Schritt:
    Aufgrund der vielen vielen eigenen Toten kippt die Stimmung
    und
    alle NATO-Staaten erklären ihre Bereitschaft zum Eingreifen im
    Nahen Osten.

Was hat die Nato eigentlich soviel mit dem Nahen Osten zu tun. Man muss drei Dinge unterscheiden: Die öffentliche Meinung, die Meinung der Bevölkerung und die militärische Sicht der Dinge. Die öffentliche Meinung geht von einer Überempfindlichkeit aus - die Meinung der Bevölkerung erinnert sich an die Trümmer des zweiten Weltkrieges und wird bei Verlusten eher sagen, was wollen wir eigentlich dahinten - die Militärs rechnen Verluste rein logistisch wie Treibstoff- oder Munitionsverbrauch.

  1. Schritt:
    Nach einem Kuhhandel darf die türkische Armee Kurdisthan ‚be-
    frieden‘ und die US-Söldner ziehen sich auf die Ölfelder im
    Südarak zurück

Das sind parteiische Aussagen, die sich ausschliesslich auf eine Problemlage konzentrieren, die in den Augen der europäischen Bevölkerung von zweitrangiger Bedeutung ist. Warum sollte sich irgendwer zurückziehen? Der Irak hat eine gewählte Regierung, die über ihr Staatsgebiet regiert - hierbei gibt es internationale Abhängigkeiten wie bei jedem Staat.

  1. Schritt:
    Nach der Konsolidierung und auch mit deutschen Truppen erobert
    die US-Ölindustrie die Ölfelder im Südiran und auch gleich die
    von Saudiarabien und den Golfemiraten.

Die Amerikaner haben die Ölfelder Kuweits und auch die der anderen Golfstaaten und Saudiarabiens verteidigt als der Irak unter der Diktatur Saddams dort angegriffen hatte. Geh’ einfach davon aus, dass die Natostaaten vernünftig und wohlwollend sind, dann werden die Szenarien realistischer.

Jetzt die Frage:

Könnte genau das (oder was ähnliches) der ‚Masterplan‘ sein?

Es gibt sicherlich etliche militärische Planungen in den Tresoren von grösseren Staaten und Militärbündnissen. Der Einsatz von Nuklearwaffen wäre immer ein letztes Mittel und es gäbe Warnungen vorher.

MfG Gerhard Kemme

Das ist absurd.

Da stimme ich zu.

Israel befindet sich nicht direkt im Besitz
von Nuklear-Waffen - oder sind dir entsprechende Tests
bekannt?

Israel verfügt über Nuklearwaffen, aber nur unzureichend über autonome Trägersysteme. Man verlässt sich hauptsächlich auf die nukleare Konfiguration des Tomahawk-CM und einige schwerere Eigeneintwicklungen, deren Einsatzreife jedoch fragwürdig ist. Die deutschen 212er-Uboote werden für diese Systeme in Israel modifiziert. Für den Iran wäre das nicht ausreichend.
Tests der Trägersysteme sind zu genüge erfolgt, erregten aber keine Aufmerksamkeit, weil es sich nicht um ballistische Raketen handelt. Die Sprengköpfe basieren auf amerikanischer Technologie, die in Israel ebenso wie in den USA hinrechend erprobt ist. Beide Länder sind für Tests durch Computersimulation, wie heute üblich, ausgestattet.

bei der aktuellen Lage auf der Achse Palästina Iran
habe
ich ganz schlimme Befürchtungen bezüglich der Planungen des
US-Aussenministeriums (Sitz TelAviv *g*) für diese Region.

Der größte Fehler deiner Überlegung ist es, die Freundschaft Israel-USA als zu innig einzuschätzen. Israel ist die größte amerikanische Militärbasis der Region, mehr nicht. Zu glauben, man ließe sich von den Israelis in der Nahost-Politik dominieren ist vielleicht Olmerts Lebenstraum aber vollkommen illusorisch.

„Technische“ Fehler:

  1. Schritt:
    Israel führt einen wuchtigen Atomschlag gegen den Iran.
    Mittels
    50 bis 80 Atomsprengköpfen wird dessen Nuklearindustrie
    zerschlagen.

Zur Zerschlagung der Atomindustrie wäre ein konventioneller Schlag völlig ausreichend. Nukleare Angriffe schüren durch ihre emotionale Behaftung nur unnötig Aggressionen in der gesamten Region. Durch Umweltschäden könnte sich Israel so auch ins eigene Fleisch schneiden.

  1. Schritt:
    Nach einem Kuhhandel darf die türkische Armee Kurdisthan ‚be-
    frieden‘ und die US-Söldner ziehen sich auf die Ölfelder im
    Südarak zurück

Dieser Kuhandel ist längst gemacht, unter der Bedingung, dass die US-Soldaten bleiben bzw. hingehen, wo die USA das will.

  1. Schritt:
    Nach der Konsolidierung und auch mit deutschen Truppen erobert
    die US-Ölindustrie die Ölfelder im Südiran und auch gleich die
    von Saudiarabien und den Golfemiraten.

Eine Konsolidierung ist unter den gegebenen Umständen nicht absehbar, unter den Voraussetzungen deiner Theorie noch weniger. Mit der mangelnden Konsolidierung fällt auch die militärische Option, den Iran zu besetzen weg. Dieses Vorgehen fällt für die USA nicht in den Rahmen des Machbaren, für Deutschland schon zehnmal nicht.

Der strategische Denkfehler liegt in der Unterstellung, Israel würde dem Iran aggressiv gegenüber treten. So ein Eigentor würden die Israelis nie schießen. Ich vermute, das Vorgehen Israels in der jungen Vergangenheit hatte den Zweck, sich für den Fall einer iranischen Aggression an den Grenzen Luft zu verschaffen. Der Iran ist ebensowenig an einer nuklearen Konfrontation interessiert und obendrein nicht dazu in der Lage. Jedoch kann man in Israel die Befürchtung hegen, dass der Iran parallel zur Zuspitzung des Atom-Konflikts die Situation durch Terrorismus und Partisanenkrieg in und um Israel zur Eskalation bringen will, um gleichzeitig die UNO abzulenken und Druck auf sie auszuüben.

Guten Abend!

Israel befindet sich nicht direkt im Besitz
von Nuklear-Waffen - oder sind dir entsprechende Tests
bekannt?

Israel verfügt über Nuklearwaffen, aber nur unzureichend über
autonome Trägersysteme.

Die Sprengköpfe basieren auf amerikanischer
Technologie, die in Israel ebenso wie in den USA hinrechend
erprobt ist. Beide Länder sind für Tests durch
Computersimulation, wie heute üblich, ausgestattet.

Behaupten kann man alles. Der Begriff „verfügen“ beinhaltet das Lagern von nuklearen Sprengköpfen auf dem Territorium Israels und die völlig unabhängige Verfügung über deren Einsatz - hierfür gibt es keine wirklichen Hinweise. Geht man davon aus, dass diese im Extremfall geliefert werden, dann wäre es die gleiche Situation, wie sie in allen Nato-Staaten vorhanden ist - aber Voraussetzung wäre eine Freischaltung durch die USA.

MfG Gerhard Kemme

Hallo zusammen,

bei der aktuellen Lage auf der Achse Palästina Iran
habe
ich ganz schlimme Befürchtungen bezüglich der Planungen des
US-Aussenministeriums (Sitz TelAviv *g*) für diese Region.

Ich male mal ein Szenario:

  1. Schritt:
    Der Iran bereitet doch eine Atomwaffe vor mit der er die
    faktische
    Existens des Staates Israel beenden könnte.

Amadenidschad ist zwar ein großer Sprücheklopfer, aber er ist nicht dumm!

  1. Schritt:
    Israel fällt ohne sichtbaren Anlass über die quasi iranischen
    Verbände im Südlibanon her.

Das wäre Außenpolitischer Selbstmord für die Israelis und das können die sich nicht leisten!

  1. Schritt:
    Um dort ‚Frieden‘ zu schaffen animiert man alle möglichen
    Staaten
    dazu an den Grenzen Israels Truppenkontingente aufzustellen.

Is die Frage, wen du mit alle möglichen meinen willst? Nachbarn Israels sind:

  • Ägypten: Eher westlich eingestellt und haben sicherlich kein Interesse an einem (insgesamt 4ten glaube ich) militärischen Konflikt mit Israel!
  • Libanon: Kann sich eh nicht wehren, selbst wenn es wollte…!
  • Jordanien: Hält seid längerer Zeit eh die Klappe und hätte im Ernstfall die USA an der Ostfront!
  • Syrien: Wenn die über die Grenze gehen, dann wird die USA auf jeden Fall eingreifen!
  1. Schritt:
    Israel führt einen wuchtigen Atomschlag gegen den Iran.
    Mittels
    50 bis 80 Atomsprengköpfen wird dessen Nuklearindustrie
    zerschlagen.

Kurz vorweg: Israel verfügt über Atomwaffen. Jene wurden ihnen bereits ind en 50er Jahren zur „freien Verfügung“ von den USA gegeben!

Man zerstört einen Ultra-Zentrifugen Komplex nicht mit ner Atombombe :wink:! Ausserdem: Was meinste wie groß der atomare Fallout bei 80 A-Bomben wäre? Theheran wäre zudem komplett verstrahlt!

  1. Schritt:
    In einem fundamentalistischen Aufschrei kommt es an allen
    Grenzen
    Israels zu arabischen Angriffen. Dabei werden die
    ausländischen
    Verbänd an diesen Grenzen komplett aufgerieben.

Siehe Kommentar zu Schritt 4!

  1. Schritt:
    Aufgrund der vielen vielen eigenen Toten kippt die Stimmung
    und
    alle NATO-Staaten erklären ihre Bereitschaft zum Eingreifen im
    Nahen Osten.

In den 5 Schritten vorher fällt mir nix auf, wo (mal abgesehen von den Kriegsparteien) tote vorkommen sollten…!

  1. Schritt:
    Nach einem Kuhhandel darf die türkische Armee Kurdisthan ‚be-
    frieden‘ und die US-Söldner ziehen sich auf die Ölfelder im
    Südarak zurück

Die Türkei wird es sich 2 mal überlegen in Kurdistan einzumaschieren! a) Terrorabwehr ist nicht grad die beste im Land und b) will es in die EU. Und dieses Thema wäre dann auf lange Zeit gegessen!

  1. Schritt:
    Nach der Konsolidierung und auch mit deutschen Truppen erobert
    die US-Ölindustrie die Ölfelder im Südiran und auch gleich die
    von Saudiarabien und den Golfemiraten.

Im Falle eines Krieges wären die Ölfelder im iran auf jeden Fall dran! Die Saudische Halbinsel ist zu groß um sie zu besetzen!

Jetzt die Frage:

Könnte genau das (oder was ähnliches) der ‚Masterplan‘ sein?

Dieser „Masterplan“ klingt mehr nach Mittelalter Strategie als nach moderner Kriegsführung. Frei nach dem Motto:„Immer auf die Fresse! Irgendjemand bleibt schon stehen!“ Bitte nicht falsch verstehen, aber das sind alles sehr brachiale Maßnahmen, die du anführst!

Viele Grüße

Jake