Hallo
meist sind solche Verträge das Ergebnis von Gesprächen, in denen sich die Schüler grundsätzlich bereiterklärten, sich an bestimmte Grundregeln zu halten.
Was heißt den ‚die Schüler‘? Es ist vielleicht die Mehrheit, vielleicht sind es alle Schüler, die sich zum Thema äußern. Aber welcher Schüler, zumindestens unter 14, meldet sich denn schon zu Wort und sagt, dass er das nicht will, was da vom Lehrer gewünscht wird?
Das Unterschreiben eines solchen Vertrags ist aber wohl in erster Linie als „gutwillige Absichtserklärung“ aufzufassen.
So wird es aber nicht immer dargestellt.
Dass sich Probleme mit Disziplin, Unaufmerksamkeit, Vergesslichkeit etc. dadurch nicht in Luft auflösen, sollte sowohl Lehrern als auch Eltern bewusst sein.
… (usw.)
Das kann alles sein, aber wenn ein Schüler schon eine Vorstellung davon hat, dass Verträge verpflichtend und immer einzuhalten sind, für den kann es durchaus ein Problem sein, dass er sowas unterschrieben hat. Ich hatte mich jedenfalls damals genötigt gesehen, meinem Sohn zu erklären, dass so ein unter Zwang geschlossener Vertrag nicht gültig ist. Dabei war es noch ein Glück, dass er davon erzählt hat.
Nicht, dass er sich nicht um die entsprechenden Verhaltensweisen hätte bemühren wollen, aber er fand es eben nicht immer sinnvoll und fühlte sich auch damit überfordert, diesen Vertrag ständig und immer einzuhalten. Es kam mir so vor, als könne er sich dann gar nicht mehr unbefangen verhalten, sondern glaubte, sich ständig sein Verhalten bewusst machen und kontrollieren zu müssen.
Nicht alle Kinder unterschreiben Verträge, ohne sich groß was bei zu denken.
Ich hab mich übrigens auch deswegen drüber geärgert, weil da den Kindern vermittelt wird, eine Unterschrift sei etwas, was man leistet, wenn es einem von einer Autoritätsperson so gesagt wird. Dabei würde ich den Kindern genau das Gegenteil gelehrt haben wollen! Dass man einen Vertrag sehr genau und ganz für sich alleine prüfen soll, und dass man ihn im Zweifelsfall besser nicht unterschreibt!
Viele Grüße