Mein 81-jähriger Vater hat vom HNO-Arzt ein Hörgerät verordnet bekommen. Nun, er hat das Talent, regelmäßig alles zu zerlegen – manchmal denke ich, er hat eine geheime Superkraft. Und bei seiner „Luxusrente“ wäre ein Kassenmodell eigentlich ideal. Bei seiner beeindruckenden Rekordzeit von maximal 5 Monaten für Kopfhörerüberleben wird das Hörgerät bestimmt eine Herausforderung. Wie kann ich ihn geschickt in Richtung der kostenlosen Modelle lotsen, bevor seine „Superkraft“ uns ein Vermögen kostet, ohne dabei geizig zu wirken?
Moin,
die meiste Erfahrung mit bockigen Senioren haben Hörgeräteverkäufer, die kämpfen täglich mit selbigen.
Zu bedenken wäre auch, dass es in dem Alter schwerfältt, sich an so einen Fremdkörper im Ohr zu gewöhnen. Ich habe das jetzt schon dreimal in der Familie erlebt - bin gespannt, wie das bei mir mal wird, bin ja nicht weit weg davon.
Gruß
Ralf
Sprich mit dem Hörgeräte-Akustiker.
Kannst zB vorschlagen, dass er auf die günstigeren Modelle kleinere Stöpsel machen soll (Gummiteile mit denen der Lautsprecher besser im Ohr hält). Kleiner wird auch am Anfang immer als angenehmer empfunden…
Sollte das Lotsen nicht erfolgreich sein: Es gibt Spezialversicherungen für Hörgeräte , die auch die unsachgemäße Handhabung mit abdecken.
Darf ich das Unternehmen nennen?
Ist das Zerlegen aus Protest/Unzufriedenheit, oder aus Freude an der Technik (Basteldrang)?
Gruß
Ich verstehe Deine Zielrichtung und kann sie auch nachvollziehen, aber ich finde schon, dass Du da einen schmalen Grat beschreitest. Die teureren Geräten bieten ja - so berichten jedenfalls meine Eltern - durchaus einen höheren Tragekomfort, tragen weniger auf und bieten mitunter auch ein besseres Hörgefühl. Natürlich will man nicht, dass die ständigen Neubeschaffungen/Reparaturen das Budget von Eltern und Kindern überstrapazieren, aber den Vater aus purer Sparsamkeit zu schlechteren Geräten zu drängen, die er weniger gern trägt oder mit denen er u.U. auch schlechter hört, finde ich schwierig.
Wäre es nicht ein besserer Weg, mit ihm einen möglichst „zerstörungsfreien“ Umgang mit den Geräten zu üben? Ggfs. unter Hinzuziehung eines Hörgeräteakustikers, der ihm zeigt, was man mit dem Gerät machen darf und eher nicht machen sollte?
Gruß
C.
Wie wissen nichts über den alten Herrn außer seinem Alter und dass er schwerhörig ist. Wenn er erst in diesem Alter ein Hörgerät bekommt und man annehmen kann, dass die Schwerhörigkeit nicht über Nacht angeflogen kam, stört ihn das Gerät massiv.
Wenn er zudem (was nur eine Vermutung, aber durchaus nicht selten ist) unter Demenz leitet, nutzt ein Training weniger als gar nichts.
Schönste Grüße
Ann da Cava
Spezialversicherungen für Hörgeräte klingt definitiv interessant! Ja bitte, ich wäre sehr daran interessiert, mehr darüber zu erfahren, besonders wenn die Kosten akzeptabel sind.
Da ich hier schon einmal gesperrt wurde, als ich ein eine Dienstleistung erklärendes Beispiel verlinkte, bin ich da jetzt vorsichtig.
Zieh mal die beiden Wörter Wert und Garantie direkt zusammen, setze einen Punkt und ein „de“ dahinter.
Man kann jetzt über Sinn oder Unsinn von Reparaturkostenversicherungen streiten. In manchen Fällen wie dem hiesigen sind sie jedoch sehr nützlich.
Wobei man sich sehr gründlich anschauen sollte, wie sich die Beiträge entwickeln - auch in der Zukunft.
Na, vielleicht versucht er ja, seine kreative Seite auszudrücken. Schade nur, dass seine Version von ‚Kunst‘ immer in einem Puzzle aus Einzelteilen endet, das keiner mehr zusammensetzen kann!
Ich schätze deine Ratschläge wirklich. Das Problem liegt darin, dass er manchmal einfach nichts versteht, unabhängig davon, wie oft oder wie ausführlich man es ihm erklärt. Es geht nicht nur um das Geld, sondern auch um das wiederkehrende Gefühl der Frustration, wenn er fortwährend Geräte beschädigt, die ihm eigentlich helfen sollen.
Demenz kann ich, zum Glück oder auch nicht, ausschließen. Die Ergebnisse vom letzten Arztbesuch im vergangenen Jahr waren diesbezüglich negativ.
Danke.
So, ich habe endlich ein passendes Gerät gefunden. Das Beste daran ist, dass es eine 30-tägige Probezeit gibt. Wenn mein Vater es also in dieser Zeit schafft, das Teil zu beschädigen, dass eine zusätzliche Versicherung unabdingbar sein wird.
Na klar, das sollte man immer im Blick haben.
Hier aber wird es so sein, dass die Lebenserwartung des Herren hier nur mit viel Glück weitere 15 … 20 Jahre beträgt; die Kosten für die Versicherung sind kalkulierbar, wann das Hörgerät das nächste mal kaputt geht und wie groß der Schaden dann ist, jedoch nicht.
Was halt nicht zwingend ganz so leicht ist, weil Transparenz nicht unbedingt deren Stärke ist. Aber ja: wenn man quasi monatlich mit einem Schaden rechnet und einem egal ist, ob die Beiträge in bzw. nach drei Jahren kräftig steigen (war bei mir damals der Fall; die Versicherung wurde mir vom Techniker aufgeschwatzt, der auch verschwieg, dass die Beträge nach zwei oder drei Jahren um 60% anstiegen).
(war bei mir damals der Fall; die Versicherung wurde mir vom Techniker aufgeschwatzt, der auch verschwieg, dass die Beträge nach zwei oder drei Jahren um 60% anstiegen).
Stimmt, bei der WG war das bis vor paar Jahren so, dass die Beiträge nach einiger Zeit dann von 5,- auf 8,- anstiegen, wenn ich das recht in Erinnerung habe.
Das Tarifgefüge hat man indessen novelliert, es ist jetzt übersichtlicher und frei von späteren Überraschungen.
ich habe endlich ein passendes Gerät gefunden
Ein kleiner Hinweis:
Das ständige Verlinken zu einer kommerziellen Seite ist sowohl deiner Seriosität als auch der der so beworbenen Firma nicht zuträglich.
Aber vor dem Ablauf „einiger Zeit“ könnten schon Erfahrungen gesammelt worden sein und man könnte dann ja wieder kündigen. Waren die Erfahrungen positiv und es wird gut mit dem teureren Gerät umgegangen, dann könnte man denken, die Versicherung tatsächlich nicht mehr so dringend zu brauchen. Und bei negativen Erfahrungen könnte man nach einem Schaden dann ja immer noch ein Kassengerät nehmen.
Die Ergebnisse vom letzten Arztbesuch im vergangenen Jahr waren diesbezüglich negativ.
Hast Du Dich eigentlich mal mit dem Thema Demenz beschäftigt?