Mein verhinderter Amoklauf

http://www.maniac.de/content/leserpost-mein-verhinde…

Da erscheinen das Verbot von Ballerspielen und das Thema Zivilcourage in einem ganz anderen Licht…

Ich könnte mir gut vorstellen, dass viele Amokläufer eine ähnliche Geschite erzählen könnten, falls sie irgendwie überleben würden.

Gruss, Marco

Hallo, Marco

http://www.maniac.de/content/leserpost-mein-verhinde…
Da erscheinen das Verbot von Ballerspielen und das Thema
Zivilcourage in einem ganz anderen Licht…
Ich könnte mir gut vorstellen, dass viele Amokläufer eine
ähnliche Geschite erzählen könnten, falls sie irgendwie
überleben würden.

Das Problem ist, dass sich anscheinend Keiner zuständig fühlt, wenn ein Kind/ Jugendlicher gequält wird.
Erst, nachdem eine Tat - in diesem Zusammenhang - an die Öffentlichkeit gelangt, werden Versuche unternommen, hinter die Motive für die Tat zu kommen.

Gruß
karin
P.S. Danke für den Link!

Hi Marco,

ich stimme Karin auch zu.

Der Brief im Link mit dem unbekannten Absender habe ich gelesen und hat mich erschüttert.

Aber irgendwie habe ich verstanden wie kann es dazu kommen, daß jemand zu solchen Gedanken (und gelegentlich mal Taten) kommen kann.
Selbstverständlich weiß ich nicht, was man dagegen unternehmen kann. Aber woran ich immer gezweifelt habe ist, daß diese Computerspiele Schuld daran sein sollen. Allein wegen der Tatsache, daß wenn dem so wäre, würde jede Woche irgendwo in Deutschland einen Amoklauf stattfinden. Und das ist, zum Glück nicht so.

Ich denke, „Schuld“ an diese schrecklichen Taten und Gedanken ist ein „Wechselwirkung“ von Charaktern von Menschen, die so gipfelt. Ein Mensch, der ein gesundes Selbstwertgefühl hat, kann sich leicht so dagegen wehren, daß die Anfänge gar nicht entstehen.

Wenn aber auf die eine Seite, Menschen stehen, die Anstand, Respekt nicht kennen und irgendwie verinnerlicht haben, daß Diskriminierung „cool“ ist oder der Gedanke, daß es bessere Menschen gibt, zu eigen gemacht haben. Und auf die andere Menschen sind, die große Probleme haben (mit sich und/oder der eigener Familie), ein sehr aufgeprägtes Minderwertigkeitsgefühl haben und „nicht cool genug“ (für der erste Gruppe) sind. Wenn diese beide Gruppe aufeinander treffen, so sind große Probleme vorprogrammiert. Und wenn dazu Gewalt (egal welcher Form und im welchen Ausmaß) eine Rolle spielt, dann kann es nie und niemals gut gehen. Es ist nur eine Frage der Zeit bis das ganze explodiert.

Das sind meine Gedanken dazu.

Schöne Grüße und vielen Dank für den Tollen Link!

Helena

http://www.maniac.de/content/leserpost-mein-verhinde…

Hallo,
als ich nun auch den betreffenden Brief gelesen habe, erinnerte ich mich an meine eigene Schulzeit. Ich war ebenfalls ein Einzelgänger. Ein ruhiger und friedlicher Junge der in seiner eigenen Welt lebte. Dieses Anderssein kann, wie unser Leserbriefschreiber richtig konstatiert, für einige boshafte und dumme Zeitgenossen zu einer willkommenen Zielscheibe werden. Glücklicherweise hatte mich Mutter Natur mit einem robusten Körperbau ausgestattet, so dass ich mich gegen ähnliche Angriffe erfolgreich wehren konnte. Heute bezeichnet man diese Szenarios als Mobbing oder Ausgrenzung.

Der Brief beleuchtet, dass vermeintliche Opfer- bzw. Täterprofil. Bezeichnenderweise wird dieser Umstand in den Medien stets ausgeklammert. Die Politiker reagieren auf Amokläufe stets mit den gleichen hilflosen Verbotsforderungen für Waffenbesitz oder Killerspielen im Internet. Es wird nicht hinterfragt, was hat sich eigentlich in unseren Schulen abgespielt?

Wo sind die Lehrer, die wegschauen, sich raushalten oder alles verharmlosen?

Wo die Schulleiter, die nicht funktionierende Schüler umgehend mit Schulausschluss bestrafen?

Wo die Mitschüler, die nichts gesehen und gemerkt haben wollen, dass sich ein Schüler seltsam verhält oder gemobbt wird?

Vor diesem Hintergrund frage ich mich, warum werden diese Dinge nicht stärker thematisiert?

Man könnte fast auf den Gedanken kommen, da haben einige wohl ein schlechtes Gewissen und müssten zu geben, dass sie Fehler gemacht haben.

Gruß
Peter

Hier ist noch ein ähnlicher Bericht
http://www.emma.de/teaser_beinahe_amoklaeufer_sven_2…

Extreme nehmen zu

Hi Marco,

ich stimme Karin auch zu.

Der Brief im Link mit dem unbekannten Absender habe ich
gelesen und hat mich erschüttert.

Aber irgendwie habe ich verstanden wie kann es dazu kommen,
daß jemand zu solchen Gedanken (und gelegentlich mal Taten)
kommen kann.
Selbstverständlich weiß ich nicht, was man dagegen unternehmen
kann.

Hallo,

das ist mal ein echt starker Leserbrief. Wow.

Ich weiss auch nicht was man tun kann, aber ich hab mir mal Gedanken gemacht. In jeder menschlichen Gesellschaft, seit es Geschichtsschreibung gibt, gab und gibt es sowas wie eine Hierarchie, die man aufsteigen kann. Nun, wo es ein oberes Ende gibt, gibts zwangsläufig auch ein unteres.

Es gab also schon immer Menschen, die ganz unten in der Hackordnung stehen. Nur, früher hat man vielleicht gehänselt, mal einen Streich gespielt, aber nichts so Extremes wie in dem Leserbrief ist mir nicht bekannt.

Nun nehmen in unserer Gesellschaft vor allem sehr gut sichtbar die Extreme nach oben zu. Superreiche, die mal schnell zur ISS jetten oder andere, die sich mit ein paar Milionen von Strafverfolgung „freikaufen“. Ich könnte mir gut vorstellen, dass zwischen Extremen oben und Extremen unten ein Zusammenhang besteht.

Nick

Hallo,

ist das wirklich so etwas außergewöhnliches?

Auch bei uns in der Kindheit gab es das, die Schwächeren wurden getriezt und ausgegrenzt. Bei Euch etwa nicht? Das war früher so und wird auch morgen so sein.

Aber trotzdem wurde keiner von denen Amokläufer.

Das ganze Thema auf Lehrer oder Videospiele zu schieben ist nicht der richtige Weg. Lehrer können nicht die zuhause fehlende Erziehung nachholen!

Meiner bescheidenen Meinung nach liegt der Schlüssel im Elternhaus.

Es wurde versäumt seinem Kind zu helfen, sich zu einer starken und selbstbewußten Persönlichkeit zu entwickeln. Wenn man seinen Kindern statt Liebe, Respekt, Zeit und Aufmerksamkeit allerdings lieber Videospiele schenkt, sollte man die Vereinsamung nicht auf solche Spiele begründen.

Grüße
D.

Auch bei uns in der Kindheit gab es das, die Schwächeren
wurden getriezt und ausgegrenzt. Bei Euch etwa nicht? Das war
früher so und wird auch morgen so sein.

Aber trotzdem wurde keiner von denen Amokläufer.

Amokläufter bilden sich offensichtlich nur in bestimmten Extremfällen heraus, wenn dazu noch bestimmte äußere Bedingungen gegeben sind.
Bezeichnenderweise sind ja die Gewaltreaktionen verständlich. Die Frage sollte vielleicht nicht - was nach solchen Taten meist der Fall zu sein scheint - vorranging nur lauten, wie gemeingefährende Taten vereitelt werden können, sondern auch auf die Vorgeschichte ist Bedacht zu nehmen.
Jedenfalls habe ich den Beitrag so verstanden, sofern er nicht ausschließlich zum Ziel hatte, die Ungefährlichkeit von Videospielen aufzuzeigen.
Wie ich außerdem vermute, hielte sich das Entsetzen bei vielen Leuten in Grenzen, wenn sich die Amokläufer ihre Opfer nicht auch oft zufällig-wahllos aussuchten. Sicher gibt es für diese verhaltensweise auch eine psychologische Erklärung. Jedenfalls ist die besondere öffentliche Wirkung entsprechender Taten ähnlich wie bei Anschlägen wohl der Umstand, daß jeder auch ohne eigenes Zutun durch sie gefährdet ist.

Grüße,

RH

Hallo,
ich habe den Leserbrief gelesen und er ist ja wirklich bewegend. Mich regt diese „Debatte“ über Killerspiele sehr auf, weil keiner darüber nachdenkt was es wirklich ist. Sehr brutale Spiele sind sowieso schon altersbeschränkt, da ist die Aufmerksamkeit der Händler und der Eltern gefragt.
Wenn ich dann aber sehe, dass man sich über „Killerspiele“ wie Final Fantasy aufregt, dann aber SAW im Fernsehen läuft, den sogar ein Horrorfan wie ich nicht sehen will, dann frage ich mich nur was das soll.
Ich denke, dass man so nur einen Sündenbock finden will. Und viele Gamer gibt es nicht, die sich auch noch wehren würden, also ist es ein gefundenes Fressen.
Damit nimmt man jedoch vielen Leuten eine Freizeitaktivität und eine Rückzugsmöglichkeit.
Allem in allem sind es doch nur Spiele in dem man, egal was man tut, keinem weh tun kann. Das ist der Grund warum ich gerne Shooter spiele, man kann sich abreagieren, tut aber nie jemandem weh ^^.
Ich persönlich höre gerne laute Musik UND spiele „Killerspiele“, also wäre ich der perfekte Amokläufer, bin jedoch ein Waffengegner. Wären die Amokläufer nie an Waffen herangekommen und hättern vernünftige und mitfühlende Eltern gehabt, wär wahrscheinlich nie etwas passier, wie bei dem Menschen der den Leserbrief schrieb.

Also, hier mal eine Antwort von einem leidenschaftlichen Gamer, aber keinem Amokläufer :wink: