Hallo Ralfi!
Du schreibst hier ja nicht im Rechtsbrett, deshalb gebe ich hier mal meinen persönlichen Senf dazu.
Wieso bezeichnest du es als Haushaltsgeld, wenn es eine Zahlung an deine Mutter ist?
Ist es in Wirklichkeit ihr „Taschengeld“? Und ist daran etwas nicht in Ordnung, ihr das zu zahlen, weil sie nicht arbeiten geht, sondern für Haus und Hof und Kindererziehung zuständig ist? Dann sollte ihr doch auch etwas an eigenem Geld zur Verfügung stehen.
Oder ist es das Haushaltsgeld, das nicht allein für sie gedacht ist, sondern für die Familie? Dann wird sie es auch für die Familie ausgegeben haben, denn ihr habt doch Essen im Kühlschrank und saubere Wäsche im Schrank?
Oder willst du damit sagen, dass sie verhältnismäßig viel Haushaltsgeld bekommen hat und es immer für andere Dinge ausgegeben hat? Wofür denn genau und wer hat dann Brötchen und Waschmittel gekauft?
Leider drückst du das ja nicht klar aus.
In einer Familie mit Alleinverdiener kann das doch auch nur so funktionieren.
Wenn deine Eltern sich mal darauf geeinigt haben, dass sie zuhause bleibt und das Kind, das Haus und den Hof versorgt und dein Vater Karriere machen kann - wovon und warum hätte sie denn dann die Rechnungen zahlen sollen?
Sie hat deinem Vater den Rücken freigehalten für den Beruf und hat ihr eigenes Berufsleben aufgegeben für Kind und Haus und Hof. Warum gilt das nichts?
Naja: Ein Kind versorgen, ein Haus sauber halten, kochen, Ställe ausmisten, Pferde versorgen usw. ist ja nicht keine Arbeit, und vor allem ist das ja wohl jeden Tag fällig, auch Samstags und Sonntags.
Aber es ist ja nur ne Hausfrauentätigkeit, so etwas hat in unserem Land leider keine Anerkennung verdient.
Dass sie euch nun für schlechte Menschen hält - naja, irgendwie kann ich das nicht abwegig finden, wenn ich mal den „Ton“ berücksichtige, den du hier durchklingen lässt.
Ihr habt euch bislang noch nicht besonders damit auseinandergesetzt, was deine Mutter braucht. Ihr habt ne feste Vorstellung davon, dass sie für ihr Nichtstun nichts verdient hat. Aber warum soll sie eigentlich wie ein Hund leben? Sie hat dich großgezogen, sie hat das Haus und den Hof bewirtschaftet und deinem Vater den Rücken von Kindererziehung und Haushalt freigehalten damit er beruflich vorankommt. Und jetzt wird sie dafür abgewertet.
Nee, so geht man eben nicht miteinander um.
Vielleicht hilft dir ja die Vorstellung, was gewesen wäre, wenn deine Eltern beide berufstätig gewesen wären. Wer hätte dann den Hof gemacht?
Oder noch schlimmer: Deine Mutter wär arbeiten gegangen und dein Vater hätte sich um dich und das Haus gekümmert. Komische Vorstellung, hey?
Denk mal drüber nach, wieviel Wertschätzung du eigentlich noch für deine Mutter übrig hast und wieviel Entgegenkommen du dafür erwarten kannst.
Gruß