Meine erste Bewerbung. Ist Sie ok?

Hallo!

Das Design gefällt mir zwar, ich sehe grade aber nicht, ob das Layout DIN/ISO 5008 entspricht. (Schau mal bei Wikipedia nach) Daß PLZ Ort durch eine Leerzeile vom Rest getrennt ist, widerspricht der Norm z.B.

Grundsätzlich ist das nicht so wichtig, aber schriftliche Korrespondenz gehört in deinem Wunschberuf zu den Kernaufgaben, und dann könntest du schon Eindruck machen, wenn dein Bewerbungsanschreiben ISO 5008-konform ist.

Ach ja: Musternanme?
Ansonsten muß ich aber auch sagen, daß du hier zwar viel Input bekommen hast (und immernoch bekommst), aber was du geschrieben hast, ist prinzipiell schon recht gut!

Servus,

Nein, da weicht vieles von DIN 5008 ab. Augenfällig der sehr kleine Abstand zum Seitenrand links, die sehr hoch gesetzte Adresse des Empfängers und die völlig frei gestaltete Absenderadresse („Rücksendeangaben“), die besser zum CV passen würde als zum Anschreiben, wo man nur raten kann, die „langweilige“ DIN 5008 präzise einzuhalten, wenn man sich künftig professionell damit beschäftigen möchte.

Der Abstand links wird übrigens unabhängig von der Norm entscheidend wichtig bleiben, solange es noch Bürobetriebe mit Papier-Ablage gibt (und das wird noch eine ganze Weile sein), und solange es Leser gibt, die noch mit Papier-Ablage ihre ersten Sporen verdient haben und denen so winzige Abstände links beim Lesen widerstreben („da locht man ja den ganzen Text kaputt“) - und das wird noch rund zwanzig Jahre sein.

Eine hübsche Zusammenstellung der Maße, Zeilen, Abstände usw. nach DIN 5008 gibt es hier:

https://www.edv-lehrgang.de/din-5008/

Schöne Grüße

MM

Ich hatte kürzlich das „Glück“, eine Bewerbung einer Möchtegern-Praktikantin in die Finger zu bekommen. Die Gute hatte bereits ein Bachelorstudium in einem völlig anderen Bereich hinter sich - ob erfolgreich oder nicht, erschloß sich aus der Bewerbung leider nicht-, aber die Qualität ihres Anschreibens stand schon etwas hinter dem Text hier zurück.
Da hieß es sinngemäß „Besonders gefällt mir, dass in Ihrem Unternehmen Wertschätzung und Kooperation groß geschrieben wird“ - eben die üblichen Eigenschaften, die sich jede größere Firma auf die Fahne schreiben muss.
Weiter: „Da Sie Produkt A herstellen, erhoffe ich mir durch mein Praktikum Einblicke in die Produktwelt B“
Die Firma stellt tatsächlich beide Produkte her, nur hat das Eine herzlich wenig mit dem Anderen zu tun :stuck_out_tongue_closed_eyes:
Es ist ja schön, wenn man sich die Internetseite der Firma vorher mal anschaut, aber wenn man das, was man dort liest, nicht sicher einordnen kann, läßt man es besser weg. Ansonsten lenkt das den Fokus schon ein bisschen in Richtung „runde Ablage“.

Gruß,

Kannitverstan

Hi @Aprilfisch,

jetzt muss ich aber doch mal ne Lanze brechen (man denke sich das passende Smiley an dieser Stelle). Die Fragestellerin ist Schülerin und soll ja die ganze DIN/ISO 5008 erst noch lernen, da reicht „so ein bisschen ähnlich“ durchaus.

Anekdote dazu: in einem kleineren Unternehmen in dem kurzzeitig zu arbeiten ich das zweifelhafte Vergnügen hatte, bildete man mehrere Bürokaufmenschen aus. Just zu meiner Zeit dort kamen die Bewerbungen: da waren zum Teil handschriftliche Freßzettel, lustige Lose-Blatt-Sammlungen. Aber nix wo man einen zu großen Abstand zwischen Straße und Ort hätte bekritteln können :wink: Nun ist das erstens ne Weile her und zweitens war diese Firma in der Gegend nicht unter den Top-Ausbildungsunternehmen.

Die Fortsetzung der Anekdote: die Azubine im zweiten Lehrjahr kam eines schönen Tages völlig aufgelöst zu mir, die Chefin häbe ihr aufgetragen, einen formal korrekten Brief zu schreiben. Nun bin ich überhaupt nicht in der Erbsenzählerei ausgebildet, wir haben uns also besagte DIN gemeinsam ergoogelt und dann einen hübschen Brief daraus gebastelt (und ja, ich habe wirklich an dieser Stelle das erste Mal davon gehört!).

Und das Ende von der Anekdote: ich bekam tierisch Ärger mit der dortigen Geschäftsleitung, ich könne doch die Azubine nicht zum selbstständigen Lernen anleiten, man hätte ihr diese Aufgabe gegeben um die junge Dame scheitern zu sehen! Der Begriff „Leerlinge“ wurde dort nämlich noch wörtlich genommen, die jungen Leute durften im Wesentlichen die Mülleimer und die Spülmaschine leeren. Und die Staubsaugerbeutel.

Was ich eigentlich damit sagen will: ich finde Eure Einwände durchaus absolut gerechtfertigt, möchte aber darauf hinweisen, dass wir da ne Schülerin vor uns haben und nicht eine Bürokauffrau mit x Jahren Berufserfahrung. Die hat das schon prima gemacht (und ich hoffe immer noch, dass sie den Job nicht kriegt, damit sie sich dann verdammtnochmal Gedanken über ein Studium macht g)

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Ond jetz hosch Du rächd!

MM

Auch wenn ich dafür vielleicht Prügel ernten werde: Warum wollt ihr sie denn „verdammtnochmal“ alle in ein Studium stecken??
Mag sein, dass sie mehr drauf hat als ein Büro zu managen (wie man das anhand eines einigermaßen ordentlich formulierten Anschreibens ersehen kann, verstehe ich noch nicht ganz), aber selbst in dieser (eurer Meinung nach „niederen“?) Ausbildung werden Fertigkeiten vermittelt, die in keinem Studium Thema sind, dort aber durchaus hilfreich sein können - und damit meine ich nicht Kaffee kochen :wink:
Mit Abi in der Tasche kann sie später immer noch studieren, und eine solide Ausbildung wird sicher nicht schaden.

Gruß,

Kannitverstan

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Ich würde sogar soweit gehen und sagen, das eine fundierte Ausbildung Grundlage eines Studiums sein sollte.

und was studiert man denn so auf der Grundlage Bürokaufmann?

Bätscheler in Alphabetisierungsmanagement vielleicht…

Schöne Grüße

MM

Nein, das hatte ich tatsächlich nicht auf dem Schirm. Ich hatte mehr auf die Formulierungen geachtet.
Musterstadt, den…weg. Nur Datum auf die 10. Zeile in Höhe der PLZ Stadt. Wenn unbedingt mit Ort, dann ohne den.
Leerzeile zwischen Straße und Ort weg.
Zwischen Textende und Grußformel gehört nur eine Leerzeile.
Mal ganz davon abgesehen, dass viele AG die 5008 nicht auf dem Schirm haben.
Falls es tatsächlich Erbsenzähler geben sollte, die gibt es immer noch, die das Anschreiben einer Schülerin! wegen einer Leerzeile zwischen Straße und Ort in den Papierkorb schmeißen, haben sie es nicht anders verdient.
Oder, wie eine wunderbare Frau, die ich hier im Forum kennenlernen durfte, es mal beschrieb: Man muss damit rechnen, dass es in jeder Menschengruppe eine Arschlochquote von 10% gibt.

Ich wünsche dir alles Gute @Soe2 und mach dein Ding!

Soon

Man andersrum gefragt: Welches Studium würdest du ihr denn aufgrund deiner fundierten Analyse empfehlen? Germanistik?
Bei DEN orthographischen Phäikeiten auch nicht das Ware :unamused:
Jetz is aber genug mit Polemik!

Eine Ausbildung muss nicht zwangsläufig direkten Bezug zu einem späteren Studium haben. Ideal ist eher, wenn sich beides ergänzt.
Kleines Beispiel: Ein Bürokaufmann lernt mit Office-Software umzugehen.
Das hat in meinem Studium überhaupt gar keine Rolle gespielt. Was ich mir hier vorher durch diverse Jobs aneignen konnte, hat bei meinem ersten Arbeitgeber nach dem Studium aber schon ein paar gestandenen Ingenieuren - und mir natürlich auch - geholfen.
Und wenn ich sehe, was manche Studenten hier für Verbrechen verüben… :scream:

Dann ist da natürlich auch der finanzielle Aspekt: 2-3 Jahre Ausbildung bringen, zumindest wenn man noch im Hotel Mama wohnt, ein gutes Geld. Startkapital für ein Studium, vor allem wenn man kein Bafög kriegt.

Das Argument „nach drei Jahren wieder in die Schule, wenn man eh alles vergessen hat?!“ zählt übrigens nicht. Inhalt des Schulstoffs und Art des Unterrichts bereiten sowieso nur sehr bedingt auf die Anforderungen eines Studiums vor.

Natürlich gibt’s auch Gegenbeispiele: Da wäre z.B. die angehende Bürokauffrau, die die Namensschilder für 150 Postfächer händisch geschrieben hat, anstatt die vorhandene Excel-Liste mit ein paar Klicks z.B. per Etikettendruck durch den Drucker zu jagen…
Ob das nun an der Qualität der Azubine oder des Ausbildungsbetriebes liegt, kann ich nicht beurteilen. Spreu und Weizen gibt es auf beiden Seiten, und vielleicht macht sie ja den besten Kaffee.
Da böte sich natürlich ein Studium in „Coffeemanagement“ an… sorry, jetz simmer doch wieder polemisch! :wink:

Gruß,

Kannitverstan

Hmmmm…

ich habe auch nicht gemeint, daß es unerlässlich ist, das Anschreiben nach DIN zu formatieren.

Wenn es nicht nach DIN ist, wird das mit Sicherheit keine Minuspunkte geben.

Wenn es nach DIN ist (und die Firma das erkennt), kann es aber einen Pluspunkt geben, neben dem ganzen Blahhh hat man dann schließlich gezeigt, daß man fachlich schon was kann. Zumal, die Regeln sind gar nicht mal so kompliziert, das schwierigste dürfte sein, Office die Abstände beizubringen.

Huhu,

Nein - ein Konjunktiv in einer Bewerbung ist eigentlich nie angebracht …

VG
Guido

ich fands super! Viel Glück