Meine erste Bewerbung. Ist Sie ok?

Hallo ihr lieben Experten,

ich sitze gerade an meiner ersten Bewerbung. Und zwar geht es um einen Ausbildungsplatz.
Nun bin ich mir sehr unsicher, ob mein geschriebenes so okay ist und ich eine Chance mit meiner Bewerbung hätte.

Über ein Feedback euerseits würde ich mich sehr freuen!

Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Kauffrau für Büromanagement

Sehr geehrte Frau XXXX,

auf der „Perspektiven-Messe“ in xxxx hatte ich ein sehr freundliches und informatives Gespräch mit Frau XXXX und Herrn YYY, sowie mit Ihnen auf der Messe in xxxx im März. Dort sind einige Fotos, unter anderem für die Zeitung „Der Markt“ entstanden. Auch ihr Internetauftritt hat mich darin bestärkt, mich für den ausgeschriebenen Ausbildungsplatz zur Kauffrau für Büromanagement zu bewerben.

Ich bin 18 Jahre alt, gehe in die zwölfte Klasse und werde im Juni mein Abitur erfolgreich absolvieren. Der Ausbildungsort in xxxxx ist nicht weit von meinem derzeitigen Wohnort entfernt, durch Führerschein und Auto bin ich sehr mobil, weshalb dies kein Problem für mich darstellen würde.

Sie gewinnen in mir eine zuverlässige flexible und interessierte Auszubildende mit geschultem orthografischen Fähigkeiten, qualifizierten Englischkenntnissen und einem ausgeprägten Ausdrucksvermögen.

Während meiner Nebentätigkeit als Servicekraft und durch absolvierte Praktika konnte ich meine Qualitäten im Kontakt mit meinen Mitmenschen oder auch Kunden erproben. Der Umgang mit Vorgesetzten, Kollegen und Kunden fällt mir sehr leicht, ich bin kontaktfreudig, freundlich und aufgeschlossen. Zudem bin ich sehr zuverlässig und zielstrebig. Zu meinen Stärken gehört das Arbeiten im Team allerdings bereitet mir auch die selbständige Arbeitsweise Freude.

Die Ausbildung kommt meinen Interessen sehr entgegen, da mich eine praxisorientierte, modern ausgerichtete Ausbildung anspricht. Dabei lege ich großen Wert auf Organisation und Planung, was ich besonders im Büromanagement für bedeutungsvoll halte.

Gerne bin ich bereit, im Rahmen eines Praktikums meine Fähigkeiten in Ihrem Haus unter Beweis zu stellen. Ich freu mich, Sie in einem Vorstellungsgespräch persönlich von meinen Stärken zu überzeugen. Über eine Einladung von Ihnen freue ich mich daher ganz besonders.

Mit freundlichen Grüßen

Ich freu mich auf Eure Antworten.

Liebe Grüße

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Servus,

der Einstieg ist klasse, aber

dürfen keine orthografischen Patzer wie der markierte mit dem m oder der mit dem Komma mitten im Hauptsatz

passieren.

Versuche, etwa ein Drittel Füllstoff (= Wendungen und Formeln, die Frau XXXX an diesem Morgen schon fünfundsiebzigmal gelesen hat) auszudünnen und zu straffen: Nach der grandiosen Ouvertüre fällt das ein wenig in Richtung Allgemeinplatzsammlung ab, hat auch ein bissele viel Volumen für ein Anschreiben.

Und überlege Dir vor allem, ob das wirklich die Ausbildung ist, die Du möchtest. Wenn der Text, den Du hier reingestellt hast, tatsächlich von Dir ist, kannst Du viel, viel bessere Berufe lernen. Denk daran, dass „Kauffrau für Büromanagement“ ungefähr so viel bedeutet wie „Beherrscht das Alphabet und die vier Grundrechenarten weitgehend unfallfrei“. Ich glaube nicht, dass das das ist, was Du vierzig Jahre lang tun möchtest - Du kannst mehr und Besseres.

Schöne Grüße

MM

@Aprilfisch

Vielen Dank für deine schnelle Antwort. M und Komma sind geändert.
Und ja irgendwie ist es ziemlich viel Text, aber wo könnte ich kürzen?
Scheint mir alles wichtig…

Dankeschön!!!

Deine Motivation, dich gerade bei diesem Betrieb zu bewerben, kommt irgendwie nicht so rüber.
Dein positiver Eindruck aus den Gesprächen wurde durch irgendeinen besonderen Aspekt des Internetauftritts verstärkt… oder irgendsowas.
Den Satz mit den Fotos würd ich ganz weglassen - oder zumindest den Kommafehler korrigieren :wink:
Außerdem ist es „Ihr Internetauftritt“, nicht „ihr“.

Warum sollte es denn ein Problem darstellen, wenn der Ausbildungsort doch sowieso nicht weit weg ist? :confused:

Kommafehler und „geschult“ falsch dekliniert.

Ersetze „absolvierte“ z.B. durch „mehrere“. Dass du sie absolviert hast, ist doch eh klar, und absolviert klingt so geschwollen - aber das mag nur meine Meinung sein…

Das ist ok, aber hier

kommt die übliche Aufzählung positiver Eigenschaften - und selbstverständlich darf eines nicht fehlen: „Teamfähig UND selb(st)ständig“: Danach leckt sich jeder Personalchef die Finger :smirk:
Eine Formulierung wie „Ich bin kontaktfreudig, aufgeschlossen und zuverlässig, was ich während meines Praktikums im Team von xyz unter Beweis stellen konnte“ klingt nicht ganz so nach „Checkliste“.

„Ich freue mich darauf, …“.
Ansonsten gefällt mir der Absatz richtig gut - versuche vielleicht noch eine Alternative für das wiederholte „freuen“ im letzten Satz zu finden.

Gruß,

Kannitverstan

Ich würde schreiben "Der Ausbildungsort in xxxxx ist nicht weit von meinem derzeitigen Wohnort entfernt und durch Führerschein und Auto bin ich sehr mobil.

[quote=„Kannitverstan, post:4, topic:9430187“][quote]

Zu meinen Stärken gehört das Arbeiten im Team allerdings bereitet mir auch die selbständige Arbeitsweise Freude.
[/quote]

[/quote]

Ich würde das ‚allerdings‘ weglassen,

Z. B. so:
‚Zu meinen Stärken gehört das Arbeiten im Team, und auch die selbständige Arbeitsweise bereitet mir Freude.‘

[quote=„Kannitverstan, post:4, topic:9430187“][quote]

Ich freu mich, Sie in einem Vorstellungsgespräch persönlich von meinen Stärken zu überzeugen. Über eine Einladung von Ihnen freue ich mich daher ganz besonders.
[/quote]

[/quote]

Da könnte man schreiben:
‚Gerne würde ich Sie in einem Vorstellungsgespräch persönlich von meinen Stärken überzeugen. Über eine Einladung von Ihnen freue ich mich daher ganz besonders.‘

Ihr Lieben,

ich danke euch für die vielen tollen Tipps und Hinweise, vor allem um diese Zeit.
Die ganze Nacht habe ich mir Sätze zusammen gepackt und nun habe ich meine Bewerbung nochmal
überarbeitet.

Sehr geehrte Frau XYZ,

auf der „Perspektiven-Messe“ in xxxx hatte ich ein sehr freundliches und informatives Gespräch mit Frau XXXX und Herrn YYY, sowie mit Ihnen auf der Messe in xxxx im März. Dort sind einige Fotos unter anderem für die Zeitung „Der Markt“ entstanden. Auch Ihr Internetauftritt hat mich darin bestärkt, mich für den ausgeschriebenen Ausbildungsplatz zur Kauffrau für Büromanagement zu bewerben.

Ich bin 18 Jahre alt, gehe in die zwölfte Klasse und werde im Juni mein Abitur erfolgreich absolvieren. Der Ausbildungsort in xxxxx ist nicht weit von meinem derzeitigen Wohnort entfernt und durch Führerschein und Auto bin ich sehr mobil.

Sie gewinnen in mir eine zuverlässige flexible und interessierte Auszubildende mit guten orthografischen Fähigkeiten, qualifizierten Englischkenntnissen und einem ausgeprägten Ausdrucksvermögen.

Während meiner Nebentätigkeit als Servicekraft und durch Praktika konnte ich meine Qualitäten im Kontakt mit meinen Mitmenschen oder auch Kunden erproben.
Der Umgang mit Vorgesetzten, Kollegen und Kunden fällt mir sehr leicht. Ich bin kontaktfreudig, aufgeschlossen und zuverlässig, was ich während meines Praktikums in der Grundschule und im Pflegeheim unter Beweis stellen konnte. Zu meinen Stärken gehört das Arbeiten im Team und auch die selbständige Arbeitsweise bereitet mir Freude.

Die Ausbildung kommt meinen Interessen sehr entgegen, da mich eine praxisorientierte, modern ausgerichtete Ausbildung anspricht. Dabei lege ich großen Wert auf Organisation und Planung, was ich besonders im Büromanagement für bedeutungsvoll halte.

Gerne bin ich bereit, im Rahmen eines Praktikums meine Fähigkeiten in Ihrem Haus unter Beweis zu stellen.
Ich hoffe, ich habe Ihr Interesse an einem persönlichen Kennenlernen geweckt und freue mich darauf.

Was sagt ihr dazu?? Besser???
Ich hoffe wieder auf euch! DANKE!!!

MOD Volker Namen anonymisiert

Servus,

das scheint mir immer noch ein bissele viel Text. Sechs bis sieben Zeilen weniger wären gut - das ließe sich erreichen, indem die Sachen mit Servicekraft und Praktika in das CV verlegt werden, wo sie ja eigentlich auch hingehören: Das CV ist das Profil, das Frau S. in die Hand nehmen wird, nicht das Anschreiben - dort sollten die „Highlights“ stehen.

Der Abschnitt „Sie gewinnen in mir …“, der die zentrale Aussage des Anschreibens ausmacht, sollte nach Abspecken des Anschreibens am Ende des ersten Drittels des Textes stehen, also ungefähr drei Zeilen höher. Das ließe sich z.B. durch Weglassen von „Der Ausbildungsort … mobil“ erreichen - dieser Satz kann übrigens eh nach hinten losgehen, es wird nicht mehr von allen Leuten als Vorteil angesehen, wenn sich jemand mit einer Tonne Blech behängt. In Oberviechtach ist das ein Vorteil, in Frankfurt/Main eher ein Zeichen von Rückständigkeit.

Schöne Grüße

MM

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Hallo!

Der Satz mit der Messe ist zwar korrekt (fehlt da kein komma? Ich sehe den Text auf dem handy nicht), aber mit dem „sowie“ kommt ein Hakenschlag da rein. Der Satz muss flüssiger sein, ich musste ihn zwei mal lesen.

Dass auf einer Messe Fotos für die Zeitung gemacht werden, ist üblich, warum schreibst du es dann? Da muß ja was besonderes gewesen sein. Wenn ihr zusammen am nächste än Tag in der Zeitung wart, sollte das auch da stehen.

Und die Internetseite findest du toll… weil sie in rosa gehalten ist?

Deine Bewerbung ist schon lang, wobei man das mal auf dem Papier sehen müsste. Aber diese Sätze tragen bisher keine besondere, eigentlich gar keine Aussage, und könnten auch gestrichen werden, wenn da nicht noch was kommt.

Ich lese da auch zwei mal „Praktikum“. Das ist nicht effizient, und macht das ganze lang. Ich würde den oberen Satz komplett streichen, und die Servicekraft mit vier Worten unten bei der Grundschule rein pflanzen, das spart einen ganzen Satz.

Ansonsten habe ich deinen Beitrag mal gemeldet, die Personalerin wird ihn mit diesem Namen sicher irgendwann per Google finden. Du kannst das jetzt nicht mehr editieren, die Mods schon.

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Servus,

Ja nicht! Man soll Hauptsätze nicht quälen, indem man ihnen gefühlte Kommata ins Fleisch nagelt.

Das geht recht leicht durch Kopieren und Einfügen auf eine A4-Seite Hochformat. Ich war überrascht, dass die Proportionen des Textes bei 12 pt Schriftgröße genau so bleiben, wie sie hier im Forum auf dem Bildschirm angezeigt werden. Es ensteht dann optisch der Eindruck eines gleichmäßig über das Blatt verteilten Wörterteppichs, kein Raum für eine prägnante Gestaltung des Ganzen. Auch 11 pt Schriftgröße hilft da nichts - 6 - 7 Zeilen weniger werden für eine gute Optik gebraucht.

Schöne Grüße

MM

  • noch ganz vergessen:

Format des Anschreibens richtet sich nach DIN 5008 - mit so einem Käse wirst Du zu tun haben, wenn Du mit aller Gewalt Bürokauffrau werden möchtest, auch wenn Du eigentlich Besseres könntest.

Vorlagen für Geschäftsbriefe, die sich an DIN 5008 halten, sind ein bissele mühselig im Netz zu finden, aber es gibt sie - Du wirst sehen, dass Du dann praktisch alle Einstellungen zum Seiten-Layout ändern musst, die von Word vorgeschlagen werden.

Schöne Grüße

MM

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Wollen hätten wir schon mögen, aber dürfen haben wir uns nicht getraut

Servus,

die Formulierung

ist schon beinahe eine Garantie für Stapel C.

Beim Lesen dieser Girlande stellt sich im selben Moment der Gedanke ein „Ja Mädel, dann tu es doch!“ >> Ganz, ganz ungünstig.

Schöne Grüße

MM

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Hallo

Soe2:
mit geschultem orthografischen Fähigkeiten

dürfen keine orthografischen Patzer wie der markierte mit dem m oder der mit dem Komma mitten im Hauptsatz

Also ich sehe das mit dem „m“ anders. Da sich dieses Wort auf die Fähigkeiten (Mehrzahl) bezieht, halte ich hier ein „n“ für richtiger.

Gruß,
SylviaM

Nö.

ein „n“ ist nicht richtiger, sondern es ist richtig. Während ein „m“ an dieser Stelle falsch war, das ist aber Schnee von gestern.

Schöne Grüße

MM

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Hi @Soe2,
also erstmal möchte ich meinen virtuellen Hut ziehen - für ein Erstlingswerk finde ich das erstaulich gelungen. Da haben Leute mit x Jahren Berufserfahrung übleres hier eingeworfen :slight_smile: Und inhaltlich kann ich mich nur meinen Vorpostern anschließen.

Ich würde auch den Satz mit den Fotos rauslassen, auch das mit dem Ausbildungsort und Auto ist denen eigentlich egal. Wenn das natürlich in ner Gegend ist in der keine relevanten Busse von Deinem Wohnort zum Ausbildungsort fahren oder ausdrücklich „Mobilität, eigener Führerschein erforderlich“ gefordert wird, sähe das anders aus.

Ich gebe auch @Aprilfisch recht, jemand der sich mit 18 SO ausdrücken kann, sollte nicht Bürokauffrau lernen, Du kannst mehr! (Schonmal an ein duales Studium gedacht? Dauert auch nicht länger, kriegst auch Kohle und hast am Ende einen Bachelor-Abschluss). Aber gut, Du wirst Deine Gründe haben, die zu bewerten mir nicht anstehen. Allerdings würde ich an diesem Satz nochmal feilen:

Ist das wirklich das, was in Deinen Augen eine „gute Bürokauffrau“ ausmacht? Ist das ein internationales Unternehmen, für das Englischkenntnisse wichtig sind? Und wie „qualifiziert“ sind die? Auslandsjahr? B1? Oder doch nur „solide Schulkenntnisse“? Zur Inspiration guck doch nochmal in die Ausschreibung, was die von den Bewerbern (evtl. auch für Jobs für „Ausgelernte“) gerne wollen und guck was davon Du erfüllst. Vermutlich wirst Du das dann noch mit diesem Absatz verquicken müssen und gucken, was genau Du „erfüllst“ und was diese Ausbildung für Dich so „spannend“ macht.

Das mit dem

sehe ich etwas kritisch, für mich klingt „persönliches Kennenlernen“ doch eher intimer, als das bei üblichen Vorstellungsgesprächen der Fall ist. Wie wäre es mit „Ich freue mich auf ein persönliches Gespräch“?

Viel Erfolg,

Jana

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Hallo ihr Experten,

vielen lieben Dank für eure Bemühungen. Und ich habe mir auch jeden Ratschlag zu Herzen genommen.
Und jetzt nochmal alles überarbeitet. Schaut …

Was sagt ihr dazu??

Wunderbar. Nur bei Praktikum kommt m.E. die Mehrzahl hin, weil du ja an der Grundchule und in der Pflege ein Praktikum gemacht hast. Mal schauen, was die Anderen sagen.
Ansonsten auch von mir die Aufforderung, mal über einen qualifizierteren Beruf nachzudenken. Bürokaufleute gibts wie Sand am Meer. Oft werden auch unqualifizierte Kräfte genommen oder Quereinsteiger. Die Vergütung ist auch nicht so prall. Viele Arbeitgeber möchten auch Zusatzqualifikationen, wie Buchhaltung.
Und mit Abi stehen dir viele Wege offen.

Soon

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Dankeschön!
So langsam nähre ich mich dem Ziel :wink:

nähere.
Nähren tust du dich beim Mittagessen.
Vielleicht solltest du das mit den orthographischen Fähigkeiten nicht ganz so hervorheben… nix für ungut :wink:
Es fehlt immer noch ein Komma zwischen „zuverlässige“ und „flexible“.
Das Layout find ich gut.

Nur die Einleitung ist mir immer noch zu oberflächlich. Der Satz mit den Fotos gehört meiner Meinung nach überhaupt nicht rein. Welchen Einfluß haben die Fotos auf irgendwas? Du bewirbst dich doch nicht als Model, und es sollte doch rüberkommen, warum du dich gerade bei dieser Firma bewirbst.

Gruß,

Kannitverstan

Dafür muss man aber erst zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden, deswegen ist der Konjunktiv hier angebracht. Bitte den Text vor dem Verriss auch lesen.

Servus,

diese im Irrealis formulierten Unterwürfigkeitsbeteuerungen waren in der Ära Adenauer noch teilweise gerne gesehen, aber sie sind ab 1965 zügig aus der Korrespondenz verschwunden, und wer sie heute noch verwendet, disqualifiziert sich damit heillos.

Näheres hierzu im konkreten Zusammenhang „Bewerbung“ bei Gerhard Winkler.

Schöne Grüße

MM

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