Meine erwachsene tochter ist zu mir respektlos

Hallo, ich habe eine erwachsene Tochter, die auch schon ein Kind hat und alleine wohnt.
2 Geschwister gibt es, eine wohnt noch bei uns.

Das Verhältnis zu meiner Tochter ist sehr angespannt.

Ich gehe arbeiten, habe ein Zeitintensives Hobby, und bin eigentlich froh, daß meine Kinder soweit selbstständig sind, die Jüngse ist 17.
Ich muß nicht mehr ständig Rücksicht nehmen.

Dachte ich zumindest. Meine Tochter aber nutzt jede Gelegenheit mich nieder zu machen, indem sie mir die übelsten Vorwürfe macht, was ich bei ihrer erziehung alles falsch gemacht habe. Und es sei meine Pflicht mich um sie zu kümmern, sie zu unterstützen, da sie jetzt ein Kind hat.

Kurz gesagt, ich soll mich um meinen Enkel kümmern.

Mache ich auch gerne, aber ich möchte mich nicht zu etwas verpflichten lassen, und wieder schauen, wie ich meine Termine mit einem Kleinkind unter einen Hut bringen soll.

Trotzdem sage ich meiner Tochter, daß ich sie liebe.

Fazit: Es gibt keine Begegnung mit meiner Tochter, die nicht eskaliert.

Ich bin darüber so traurig, und hilflos, weil ich nicht weiß, wie ich mit der Situation umgehen soll.
Ich fühle mich von ihr regelrecht erpresst.
Nehme ich ihr Kind nicht, werde ich total respektlos behandelt.

Hallo Carmen,

also erstens hat Deine Tochter das Kind gemacht und bekommt es jetzt anscheinend nicht auf die Reihe sich genügend darum zu kümmern, eigentlich schade aber nicht Dein Problem.
Es gibt verschiedene Gründe warum man Kinder bekommt aber im nachhinein fühlen sich manche dann überfordert.
Du hast demnach ja auch 3 Kinder groß gezogen und jetzt Anspruch auf ein Leben nach " der Erziehung ".
Deine Tochter ist einfach zu egoistisch und will Dich wahrscheinlich als Babysitter ausnutzen um Ihren eigenen Interessen nachzugehen.
Wenn jede Bgegnung in Streit eskaliert, brich doch einfach für eine gewisse Zeit den Kontakt zu ihr ab, vielleicht merkt sie dann endlich mal, was sie an Dir hat ?
Ich jedenfalls würde dass mal probieren.
Kopf hoch !
LG Annett
:Hallo, ich habe eine erwachsene Tochter, die auch schon ein

Kind hat und alleine wohnt.
2 Geschwister gibt es, eine wohnt noch bei uns.

Das Verhältnis zu meiner Tochter ist sehr angespannt.

Ich gehe arbeiten, habe ein Zeitintensives Hobby, und bin
eigentlich froh, daß meine Kinder soweit selbstständig sind,
die Jüngse ist 17.
Ich muß nicht mehr ständig Rücksicht nehmen.

Dachte ich zumindest. Meine Tochter aber nutzt jede
Gelegenheit mich nieder zu machen, indem sie mir die übelsten
Vorwürfe macht, was ich bei ihrer erziehung alles falsch
gemacht habe. Und es sei meine Pflicht mich um sie zu kümmern,
sie zu unterstützen, da sie jetzt ein Kind hat.

Kurz gesagt, ich soll mich um meinen Enkel kümmern.

Mache ich auch gerne, aber ich möchte mich nicht zu etwas
verpflichten lassen, und wieder schauen, wie ich meine Termine
mit einem Kleinkind unter einen Hut bringen soll.

Trotzdem sage ich meiner Tochter, daß ich sie liebe.

Fazit: Es gibt keine Begegnung mit meiner Tochter, die nicht
eskaliert.

Ich bin darüber so traurig, und hilflos, weil ich nicht weiß,
wie ich mit der Situation umgehen soll.
Ich fühle mich von ihr regelrecht erpresst.
Nehme ich ihr Kind nicht, werde ich total respektlos
behandelt.

Hallo, es ist leicht einen Rat zu geben, der sinnvoll ist, aber schwer einen Rat zu geben, den zu befolgen eine liebende Mutter auch durchhalten kann.
Auf alle Fälle finde ich Ihre Grundhaltung schon mal richtig: 1. Sie lieben Ihre Tochter, möchten sich 2. auch um Ihren Enkel kümmern, sich 3. aber nicht emotional erpressen lassen und 4. auch nicht jederzeit auf Abruf bereit stehen, ohne Rücksicht auf eigene Pläne.
Sicher haben Sie ihrer Tochter gegenüber diese Haltung auch schon geäußert. Oder? Auf jeden Fall sollten Sie ihr diese vier Punkte in aller Ruhe aber Deutlichkeit klar machen und auch danach handeln. So wie Sie Ihre Tochter schildern, wird sich wahrscheinlich jedoch an ihrem Verhalten nichts ändern ohne einen gewissen Druck: Ihre Tochter muß sich entscheiden, ob Sie dass, was Sie zu geben bereit sind annnimmt und ihre Verbalattacken unterläßt oder auf Ihre Unterstützung verzichtet. Das müssen Sie ihr klar machen und was noch viel schwieriger werden könnte, das müssen Sie auch durchhalten, wenn ihre Tochter ihr Verhalten nicht ändert.
Ich kann nicht beurteilen, ob und welche Fehler Ihnen bei der Erziehung ihrer Tochter unterlaufen sind und ich finde es auch nicht relevant. Ihre Tochter ist erwachsen und für sich selbst verantwortlich. Es bringt sie keinen Schritt weiter, wenn sie Sie für Ihre Unzufiedenheit verantwortlich macht und bestraft. Vielleicht verleiht ihr diese Selbstgerechtigkeit kurzfristig ein gutes Gefühl, doch langfristig nimmt sie sich jede Chance, sich weiter zu entwickeln und mit ihrer Situation Frieden zu schließen.
Sie können die Vergangenheit nicht ändern, aber Sie können Ihrer Tochter versichern, dass Sie ihre Erziehung nach bestem Wissen und Gewissen vollzogen haben und Ihr Bestes gegeben haben, es besser nicht konnten.

Vielleicht macht es ja auch Sinn feste zeitliche Regelungen für die Enkelbetreuung zu vereinbaren. Wenn eine spontane Betreuung gewünscht wird, muß Ihre Tochter eben auch mal mit einem „Nein“ rechnen und es ohne aggressiv zu werden aktzeptieren. Allerdings ist es wichtig, dass Sie es auch schaffen „Nein“ zu sagen und dabei zu bleiben.

Ich habe Ihnen nicht wirklich etwas Neues zu Ihrer Lage schreiben können. Ihre Haltung ist eine gesunde Haltung, Sie müssen es „nur“ schaffen diese auch konsequent durchzuhalten. Jedes „Jein“ wird Sie wieder um Längen zurückwerfen.

Ich hoffe ich konnte Sie ein wenig bestärken und wünsche Ihnen viel Kraft, für sich selbst einzustehen.

Hallo,
erst mal vielen Dank für die ausführliche Mail.

Ich hatte vor nem 1/2 Jahr, nachdem meine Tochter mich wieder mal am Telefon auf’s übelste beschuldigte, den Kontakt auf Eis gelegt. Meinem Enkel habe ich zu seinem Geburtstag ein Päckchen geschickt, keine Reaktion. Zu Weihnachten habe ich beiden was zukommen lassen, keine Reaktion. Ich hatte ihr deutlich klar gemacht, daß ich im Notfall immer da bin, aber mich aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit nicht verpflichten will und kann. Sie ist förmlich ausgerastet. Ich habe ihr auch gesagt, daß ich schon einen gewissen Respekt von ihr mir gegenüber erwarte, ohne Bedingungen. Sie sagt mir offen ins Gesicht, daß sie keinen Respekt haben kann, wenn ich sie nicht unterstütze. Ich meine so kann das doch nicht funktionieren.
Aus ihrer Kindheit wirft sie mir vor, daß sie kein Fernsehen schauen durfte, ungesüßten Tee trinken mußte, oder Leitungswasser. Ich war da schon sprachlos, da ich mir ehrlich gesagt noch nie über sowas Gedanken aus meiner eigenen Kindheit gemacht habe. Da gab es für mich ganz andere Probleme.
Da ich Musikerin bin, bin ich auch am WE oft unterwegs. Außerdem arbeite ich noch in einer Boutique, wo sie mich ab und zu besucht. Auch dort hat sie im Beisein meiner Kollegin mich schon niedergemacht, weil sie ein Telefonat mitbekommen hatte, bei dem ich mit meinem Chef, wegen einer kranken Kollegin, über Mehrarbeit gesprochen habe.
Da hat sie mich dort so verbal angegriffen, ich hätte ja dann gar keine Zeit mehr, und was mit ihrem Kind sei.
Aber habe ich nicht auch ein Recht auf mein Leben?
Da „verbietet“ mir mein Kind arbeiten zu gehen.
Das Schlimme ist, daß ich sogar ein schlechtes Gewissen habe.
Viele Grüße C.

Noch einmal Hallo.
So, wie Sie das Verhalten Ihrer Tochter schildern, bleibt Ihnen tatsächlich nicht viel anderes übrig, als den Kontakt abzubrechen. Wenn Sie die Größe haben, ihrem Enkel noch Geschenke zu machen, ohne eine Reaktion zu erwarten, geschweige denn Dank, dann tun Sie dies.
Prüfen Sie sich selbst jedoch auch, ob Sie Ihrer Tochter widersprüchliche Signale geben oder gegeben haben. Haben Sie vielleicht Versprechungen oder auch nur Andeutungen gemacht, die Ihre Tochter glauben lassen, sie hätte das Recht, etwas von Ihnen einzufordern? Wenn die Kommunikation zwischen zwei Menschen so im Argen liegt, kann es schnell zu üblen Mißverständnissen kommen.
Nach wie vor habe ich den Eindruck, dass Ihre Einstellung richtig und gesund ist, aber seien Sie auch kritisch mit sich selbst. Damit meine ich nicht, dass es gerechtfertigt ist, dass Sie ein schlechtes Gewissen haben. Nicht wenn Sie Ihrer Tochter gegenüber offen und klar sind.
Alles Gute für Sie
Martina Boß