Meine Mutter kann nicht loslassen

Der Post sollte eigentlicht viel länger sein, aber das ist dann doch zu viel Privatsphäre im Netz…
Fakt ist, dass meine Mutter nicht von meinem Vater loslassen kann, obwohl sie seit 7 Jahren geschieden sind und sie neu geheiratet hat. Sie hat Probleme zwischen mir (ihrem Sohn) und meinem Vater zu Unterscheiden. Sie macht mich für seine Fehler verantwortlich.

Ihr ist durchaus klar, dass das nicht in Ordnung ist, kann es aber nicht umsetzen, sobald die Sprache auf meinen Vater kommt brüllt sie mich an.
Ich möchte ihr gerne helfen, aber ich glaube, dass meine Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Wie bekomme ich sie dazu, sich zu einem Psychologen oder Psychiater zu begeben?
Ich danke euch schonmal für eure Antworten.

Hallo Free Live,

ist ihr nur klar, dass das nicht in Ordnung ist, oder weiss sie auch, wie sehr Du darunter leidest?
Vielleicht wäre es nicht verkehrt, sich in dieser Richtung der Mutter nochmal zu offenbaren und ihr klar zu machen, dass Du darunter sehr leidest und ihr Verhalten Dich verletzt.
Möglicherweise reicht das als Schubs in die richtige Richtung.

Andernfalls kannst Du nur schauen, dass Du etwas für Dich tust, damit Deine Seele nicht zu kurz kommt. Eventuell auch dadurch, dass Du insgesamt deutlichere Grenzen setzst.

Grüße
Mau

Hallo,

Ich möchte ihr gerne helfen, aber ich glaube, dass meine Möglichkeiten ausgeschöpft sind.

Ja.

Wie bekomme ich sie dazu, sich zu einem Psychologen oder Psychiater zu begeben?

Garnicht, und das ist wahrscheinlich auch gut so.
Das Problem ist bei deiner Mutter hier (ziemlich) eindeutig der Befindlichkeit „Schuld und
Vergebung“ zuzuordnen.
Sie „bereut“ ihre Trennung und weiß auch um ihr eigenes Versagen.Dies kann sie, wie die
meisten Menschen, schwer eingestehen.

Wenn du, bzw. deine Mutter ,christl. religös oder gar katholisch wären wüßte ich einen Weg.
Dieser heißt „Schuldbekenntnis und Vergebung“ - dem anderen und damit sich selbst.
Dies ist ja auch Inhalt der christl. Botschaft.(z.Bsp. im „Vater unser,…“)
Wie gesagt - es ist ein Weg, kein plötzliches Ereignis- welcher aber für deine Mutter und auch für dich zum Frieden führen würde - ganz sicher.
Ob du deine Mutter in dieser Richtung ansprechen kannst bezweifele ich aber auch.
Vielleicht indirekt, ohne mit dem „Finger auf sie zu zeigen“.
Sie darauf ansprechen,ob sie deinem Vater seine Fehler vergeben kann !
Schwierig !
Gruß Viktor

Hallo,
ich teile die Antwort von Flowermau: Tue etwas für Dich.
Wenn Du es schaffst Deine Mutter darin einzugrenzen, nämlich damit sie Dich nicht mehr anschreit auch noch mit solchen Schuldzuweisungen, dann muss sie erkennen, dass sie ihren Druck beim Falschen - bei Dir - abläßt.
Wie sie das dann mit Frust loswerden für sich löst, und sei es zum Therapeuten zu gehen, ist ihre Sache.
Du bist nicht Dein Vater, auch wenn Du ihm irgendwie ähnlich bist, und hast als Sohn Anspruch darauf, von ihr als Individuum wahrgenommen zu werden.
Mütter sind halt auch nur Menschen, und manchmal braucht es gerade vom engsten Familienmitglied ein paar offene Worte.
viele Grüße
Wüstenweide

Moin,

ich verstehe Dein Post so, dass DU (und weniger Deine Mutter) unter der beschriebenen Situation leidest.

Ich möchte ihr gerne helfen, aber ich glaube, dass meine
Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Wie bekomme ich sie dazu,
sich zu einem Psychologen oder Psychiater zu begeben?
Ich danke euch schonmal für eure Antworten.

Falls Du ernsthaft an den Umständen leidest i. S. v. Dich das „krank macht“, solltest Du Dir selbst professionelle Hilfe suchen, um einen anderen Umgang mit der Problematik zu lernen . . .

Es brächte übrigens vermutlich wenig, wenn sich Deine Mutter aus Rücksicht auf Dich in Behandlung begäbe, solange sie das nicht selbst wirklich will.

Hallo,

so wie es sich liest, ist Euch beiden die Problematik klar-- und das ist schonmal ein riesiger Schritt bei all dem!

Wenn Du etwas bewegen möchtest, dann muss der Focus von diesem Thema geändert werden.
Jetzt liegt er ganz auf Deinem Vater- an den Deine Mutter immer noch gebunden ist und den sie auch nicht loslassen möchte.

Das Thema ist aber genau genommen das Verhältnis zwischen Mutter und Sohn und wie es sich immer mehr verschlechtert.
Und was Deine Mutter auch an Gefühlen mit sich herum trägt-- sie wird sicher nicht ihren Sohn verlieren wollen!

So etwas kann aber geschehen, wenn nichts geändert wird-- und das Deiner Mutter aufzeigen- könnte etwas bewegen.
Was das alles für Auswirkungen hat-- genau das, wird ihr noch nicht aufgegangen sein- damit eventuell ein Weg.

Du selber kannst das verbalisieren oder auch per Verhalten deutlich machen zb durch zurückgezogenes Verhalten.

Irgendeinen Gewinn zieht sie aus diesem Verhalten- lässt sie so sehr gebunden bleiben an dem Exmann- und ich schätze, die Sicht auf noch einen Verlust kann diesen Gewinn in ein anderes Licht setzen.

lg kitty

Hallo Free Live, hört sich nach einer ziemlich typischen Situation nach Scheidungen an: Deine Mutter hätte eigentlich noch einiges mit dem Vater zu klären, scheut sich aber davor. Du als Sohn bist 50 % Vater und bringst allein dadurch das Thema immer wieder in ihren Fokus. Dadurch, dass du deiner Mutter helfen willst, bietest du dich außerdem als eine Art Blitzableiter an. Daher mein Tipp: Gib den Wunsch, deiner Mutter helfen zu wollen auf. Deine Eltern sind erwachsen und können ihre Probleme selber lösen. Du kannst eh nichts tun, es gibt dann nur einer mehr, der leidet, nämlich dich. Zieh dich daraus zurück, vielleicht ist es dann für deine Eltern sogar einfacher, auf ihre Beziehung zu schauen. Kümmere dich um dein Leben, triff deine Freunde, geh in einen Verein…(ganz gemäß deinem Namen hier). Oder zieh zu deinem Vater, möglicherweise bringt dich das auch etwas mehr aus der Schusslinie.
Alles Gute wünscht dir Toewanda

Mir geht es genauso ( mit dem unterschied das ich jünger bin) probiere es mit anderen aus deiner Familie zu bereden oder mit einer guten Freundin der du vertraust. Vieleicht fällt euch etwas ein wenn ja, kanst du es mir bitte auch sagen. Wie gesagt ich stecke in der gleichen Situation wie du.