Meine Mutter scheut sich vor einem Hörgerät

Hallo, kurze Frage:

Meine Mutter (70) ist eine ganz tolle Frau. Ist aber sehr Herzkrank und hat so einen Spezielaschrittmacher mit Defri.

Jetzt beginnt sie, schlecht zu hören. Dabei konnte sie immer so gut zuhören!

Und scheut sich vor einem Hörgerät, was ich gut verstehe - wer möchte schon bloß noch aus Technik bestehen?

Meine Frage: Gibt es da nicht was ganz unkompliziertes, was man sich je nach Bedarf (Telefonate, wichtige Arztbesuche…) mal eben schnell „reinstecken“ kann?

Über Antwort freut sich

Der Pupsknoten

Verzeih wenn ich so direkt bin, aber mit 70 ist es normal das die Hörleistung nachgelassen hat, egal wie gut man in der Jugend hören konnte, :wink:

Mittlerweile gibt es auf dem Hörgerätemarkt schon sehr kleine und bequeme Hörgeräte, die sind allerdings auch nicht günstig.
Sie sollten vielleicht mal versuchen ihre Frau Mutter zum Hörgerätespezialisten zu lotsen, damit Sie sieht das es nicht schlimm ist und auch kein schlechterer Mensch dadurch wird.

Ja, es gibt ganz einfache hörverstärker. Allerdings machen diese einfach nur alles lauter. Bei einem angepassten Hörgerät wird nur das lauter gemacht, was man tatsächlich nicht mehr hört (meistens die hohen frequenzen) und es wird vor allem Sprache lauter gemacht. Die etwas besseren Hörgeräte können die Nebengeräusche heraus filtern. Weitere fragen: einfach nochmal melden

Hallo,
für die Arztbesuche gibt es eine unkomplizierte Lösung, einen Bügel-Hörverstärker (wie ein Kopfhörer). Kostenpunkt 280,-€

Damit kann man aber nicht telefonieren, und wenn mehrere Stimmen in einem Raum sind (Familienfeier, Restaurant etc.) ist das Verstehen damit nicht wirklich besser.

Ein Schwerhörigen-Telefon wäre eine weitere Option.

Eine Hörgeräteversorgung ist sinnvoll, damit bekommt man die meisten Situationen heutzutage sehr gut in den Griff. Und kompliziert sind Hörgeräte auch nicht. Und es gibt auch sehr kleine, praktisch kaum sichtbare Hörgeräte.

Warum man einen Hörverlust lieber frühzeitig mit Hörgeräten ausgleichen sollte (stark vereinfacht):
Das Gehirn bekommt weniger Reize über das Ohr. Daher baut das Gehirn im Hörzentrum ab und Schall-Reize können immer schlechter verarbeitet werden. Nach 15 Jahren schlechtem Hören braucht man somit ewig bis man sich an Hörgeräte gewöhnt hat, da mit den Hörgeräten natürlich schlagartig wieder eine riesige Menge an Schallreizen zum Hörzentrum gelangt.
Ein nicht versorgter Hörverlust erhöht im Übrigen die Wahrscheinlichkeit an Demenz zu erkranken.

Und früher oder später braucht man sowieso ein Hörgerät, mit 80 Jahren wird Ihre Mutter wahrscheinlich noch viel schlechter hören als heute.

Beste Grüße und alles Gute!

hallo
also nur wenn man einen Herzschrittmacher und ein Hörgerät hat besteht man doch bei weitem nicht nur aus Technik. Die Technik soll ja nur dem Menschen, der sie braucht, dienen. Da finde ich es schon bei weitem bedenklicher, wie abhängig viele Menschen von ihren Smart-Phones, Iphons, Handys, mp3-Playern und diesem ganzen Zeug sind. Da ist ein Hörgerät schon bei weitem ein wertvollerer Gegenstand, der einem das Leben erleichtert und die Lebensqualität steigert, weil man wieder am Leben der Umgebung teilnehmen kann. Aber das ist eine andere Sache.
Mit Hörgeräte kenne ich mich nicht aus, sorry.
lg Josef