Meine Partei, die SPD bei 17 Prozent

Jetzt im Sonntagstrend.

Giffey hat zwar versucht, auf die Wahlbürger zuzugehen, aber der Rest der Partei bleibt ja Betonkopf.

Hilft da noch Mietenstopp? Das erkennen die Wahlbürger doch, dass das nur billiger Populismus ist.

Wer älter und Mieter ist, der kennt ja auch noch die früheren Verhältnisse, als Bestandsmieten fast gar nicht angepasst werden konnte. Das führte zu spekulativem Leerstand oder man musste Schmiergelder bezahlen, entweder an den Vormieter („Abstand“) oder an den Makler. Stattdessen sollen die lieber Wohnungen bauen, aber solche für Normalbürger.

Ich sehe schwarz für die SPD, wenn die nicht bald ihre Politik nach dem Wahlvolk richten!

Was meint ihr, hat die SPD noch Zukunft?

Hi.

Die SPD ist deine Partei? Was hast du denn heute genommen?

Ich bin seit 1984 Mitgleid, auch wenn ich beim letzten Mal nicht mehr zur Wahl gegangen bin. Wie viele, die ich kenne, gerade aus der Arbeit, von den Vertrauensleuten und aus der Gewerkschaft, viele sind unzufrieden mit der SPD. Übrigens waren auch schon mein Vater und mein Großvater Sozialdemokraten! Wir sind eine Arbeiterfamilie, auch wenn ich jetzt im Büro arbeite, aber ich habe erst vor dem zweiten Bildungsweg Feinblechner gelernt!

Ja! Es fragt sich nur, welche. Das Stammwählerpotential reicht noch für ein oder zwei Jahrzehnte, um die 5% nicht nach unten zu durchschlagen. Aber aus ihrer Talsohle, die sie sich höchst erfolgreich selbst gegraben haben, kommen sie eben derzeit nicht heraus.

Größere Reformanzeichen gibt es eben nicht. Man umrundet den Tisch und kommissioniert sich zu Tode in der Hoffnung, dass die Wählerschichten schnell Allzheimer bekommen. Der Punkt ist, dass es gar keinen echten Reformwillen innerhalb der Parteispitze gibt und „Basis“ nur ein störendes Anhängsel zu sein scheint, das man eben gelegentlich mal etwas tätscheln muss.

Auch nach dem abgehalfterten Schulz die Nahles (mit desaströsen Zustimmungswerten) als neue Galllionsfigur zu installieren, hat doch nichts am Umstand geändert, dass die weitere Führungsebene nicht ausgetauscht wurde.

Die SPD zu wählen, ist ja nicht verboten. Es zeugt nur seit einiger Zeit von einem Quentchen Masochismus. :smile:

Ich sehe das in meinem Umfeld. Die traditionellen Stammwähler, das sind zum Beispiel die Industriearbeiter und die Angestellten, eben die Leute, die arbeiten gehen und sich erwarten, davon ihren bescheidenen Wohlstand haben zu können und in Frieden leben zu dürfen.

Die Funktionärsbasis setzt sich aber aus Leuten zusammen, die Politik oder Sozialwissenschaften studiert haben und in irgendwelchen Stabsstellen und Verwaltungen auf Parteiticket ihre Karriere vorantreiben. DIese haben ganz andere Ziele, denn die wollen die Gesellschaft verändern, „öffnen“, „gerechter“ machen, ohne dabei an die Interessen der Stammwähler nd der alten Parteibasis zu denken.

Das ist dann keine Arbeiterpartei mehr, sondern eine Partei von weltfremden Utopisten.

Die Anzahl der Wählerstimmen für die SPD ist direkt proportional zur Anzahl der Drehbänke in Deutschland. Letztere nimmt immer mehr ab und damit auch die Stimmen.

Vor allem wählen die Leute, die an den Drehbänken stehen, nicht mehr die SPD.

registriert mittlerweile nicht die einzelnen führungspersonen, sondern die programme seit schröder.

das stammwählerpotential hat lange gebraucht dafür.

allein die tatsache, dass sie zwar stets in nahezu allen bundesländern und bund regierungsmäßig permanent irgendwie eingebettet waren, aber nichts im sinne einer ehemaligen spd auf die wege gebracht haben, stets und anhaltend mit gewerkschaften quasi automatische abschlüsse für ihre klientel getroffen haben, ohne deren interessen zu vertreten, hartz, niedriglohnsektor,…

das hat das ende dieser volkspartei eingeläutet.

was hat eine spd den jüngeren generationen heute denn zu bieten außer sozialmindestsicherung?
unbefristete arbeitsverträge?
hartz IV?
keine grundrente über sozialhilfeniveau?

entschuldige, seit schröder geht es nur bergab mit dieser partei.
die spd hat weder zukunft noch programm.

pasquino

was ist dem dienstleistungssektor?
pflege?
kitas?
niedriglohnsektor allgemein?
tarif- und gewerkschaftsbefreite prekäre beschäftigungsverhältnisse?

die spd hat sich ihr grab selbst geschaufelt über die erwerbstätigen und wähler.
zusammen mit den gewerkschaften.

mit drehbänken hat das wenig zu tun, imho hat sich hier anteilsmäßig in den letzten 15 jahren wenig geändert.

pasquino

Hallo,
das Wahlvolk befragen und nachlaufen, waere Populismus, vielleicht noch besser als heute.
Sie muessten denken, besser vordenken.
Die Politik sollte abschaetzen, was in 5 oder 20 Jahren sein koennte, was davon sie haben wollen oder nicht haben wollen.
Daraus sollte eine Strategie entwickelt werden, wohin will man (als Partei und das Volk mitnehmen). Weiterhin, WIE will man das Volk informieren und ueberzeugen, dass es gut ist, dahin zu kommen.
Es fehlt die Startegie die Zukunft zu gestalten.
Wuensche abfragen genauso wie treiben lassen hilft wenig, wenn etwas sowieso passiert oder passieren muss.

Ich auch … schon seit etwa 20 Jahren:joy:

Du musst aber schon konkretere Angaben darüber machen, nach welchem „Wahlvolk“ die sich genau zu „richten“ haben (???) … :dizzy_face:

Glückauf!

Dem stimme ich (sehr ausnahmsweise in deinem Fall) zu.

Es ist aber nicht so, dass nur dem Arbeitervolk die Pfründe davon schwimmen, sondern es nur eine Frage der Zeit ist, bis es die priviligierte Mittelschicht, auch die, die Sozialwissenschaften oder anderes studiert haben auch vollumfänglich erwischen wird.
Von denen sitzen nur wenige in den Positionen, die Politik machen.
Ich glaube nicht, dass es so ist, dass die Ursache aller momentanen Probleme ausschliesslich die ist,d ass sich die Politikklasse von ihren Normalwählern abstrahiert und entfremdet hat, sondern ich glaube, dass die Veränderungen in unserer Zeit einfach unlösbar scheinende Probleme mit sich bringen, die sich noch verschärfen werden. (Aus dieser gefühlten Unlösbarkeit heraus, glaube ich, hat diese Entfremdung zwischen Politik und Wählern erst statt gefunden.)
Die Schere, von der ich in der Zukunftsform schon in den späten 70ern gelesen und gehört habe.
Spätestens wenn die breite und noch priveligierte Mittelschicht - durchaus auch die traditionell gemäßigt Linken- darin wiederfinden, dass sie sich ihre vielen netten Extras nicht mehr leisten können, werden auch von denen nicht wenige unruhig werden, wenn sie es nicht schon ein wenig sind.

In solchen Zeiten ist es ein Leichtes, Sündenböcke auszumachen, das haben Hitler und seine Strategen auch schon erkannt, heute sind es eben die Migranten.
Wenn wir kein weiteres Abdriften in diese Ecke wollen, wird die traditionell linkere Seite der Gesellschaft, und das waren mal viele und sind es noch, schwierige Aufwacherlebnisse integrieren und Entscheidungen treffen müssen, die ihnen einiges an Aufrechtigkeit abverlangen.
Ohne Verzicht wird das nichts mit unserer geschwächten Demokratie, ausser, wir wollen auf den rechten Zug aufsteigen.
Wofür wir eigentlich zu gebildet, intelligent und menschlich sind.

…dem ist eigentlich nicht mehr viel hinzuzufügen(!)

Es fehlt noch der Erziehungsauftrag bzw. das Oberlehrerhafte…was man sich mittlerweile von den Grünen abgeschaut hat.