Hallo zusammen,
ich habe ein Problemchen, und zwar geht es um die Freundin meines Bruders, also meine Schwägerin in spe.
Anfangs verstanden wir uns ganz gut (da sie „neu“ war und sich wohl noch nicht so gehen ließ), inzwischen ist es so, dass ich mich wirklich oft zusammenreissen muss wenn wir uns sehen, um zu verhindern, dass es zu heftigeren Diskussionen zwischen uns kommt. Der Kontakt zu meinem Bruder ist mir wichtig und ich weiss, dass sie ihm viel bedeutet - leider ist sie auch jedes Mal da, wenn ich meinen Bruder treffe/sehe. Kurzum: sie gehört nunmal zu ihm und ich weiss nicht, wie ich ihn und sie unter einen Hut bekommen kann.
Sie ist an sich ein Mensch, mit dem ich normalerweise nicht viel zu tun hätte, da sie ziemlich besserwisserisch & dominant ist und offenbar auch der Meinung ist, in unserer Familie „das Ruder in die Hand nehmen zu müssen“ (es geht so weit, dass sie sich in alle möglichen privaten Situationen einmischt, die sie einfach nichts angehen z.B. schickte sie - ungefragt/ohne Absprache - nachdem meine Tante ihr Motorrad verkauft hatte die Polizei zu dem Händler, weil sie meinte, der Händler hätte beim Verkauf formelle Fehler begangen und dies könnte so nicht bleiben… Hinterher ezählte sie dies, als wäre es eine Heldentat gewesen, obwohl meiner Tante die ganze Situation sehr unangenehm war - da es keinerlei Fehler/Schwierigkeiten gab - und sie sich einfach auch bevormundet fühlte.)
Das ist zwar schon nervig, aber ich könnte irgendwie damit klar kommen. Was ich äußerst schwierig finde und mir langsam einfach zu anstrengend wird ist, dass sie über meine Eltern so spricht, als wären sie nicht mehr ganz dabei/vom Alter gezeichnet und bräuchten Hilfe (von ihr natürlich - wir haben alle bisher nichts anderes getan, als darauf zu warten, dass diese Dame irgendwann in Erscheinung tritt und unsere Welt rettet…) Der Witz an dem Ganzen ist, dass sie sich kürzlich mit meinem Bruder eine Eigentumswohnung gekauft hat und mein Vater ständig von ihnen angerufen wurde um zu helfen - soviel also zu seiner angeblichen Hilfsbedürftigkeit… Ich bin ehrlich gesagt sauer daüber, dass sie (nur wenn er nicht dabei ist!) so über meinen Vater sprechen, seine Hilfe aber ständig in Anspruch nehmen. Es kommt merkwürdigerweise ständig zu solchen Gesprächen, wenn ich meinen Bruder und meine Schwägerin in spe besuche - nicht nur über meinen Vater, sondern über so ziemlich jeden einzelnen in unserer Familie. Ich verstehe das ehrlich gesagt nicht, mit keinem anderen Menschen spreche ich ständig über solche Themen, immer nur negative Dinge über unsere Familie (niemals erwähnt sie etwas Negatives z.B. über ihre Eltern) und spielt sich dabei als Psychologin auf, die alles genau durchschaut - das nervt nicht nur, es macht mir ehrlich gesagt richtig wütend, weil es dabei immer wieder dazu kommt, dass sie Menschen/Situationen völlig falsch einschätzt und man sie dann vom Gegenteil überzeugen muss, sonst ist sie beleidigt (wirklich wahr - sie ist ständig über Dinge beleidigt, die so absolut nichts mit ihr zu tun haben!!)- ich will das einfach nicht mehr.
Aus Höflichkeit und auch als Gefallen für meinen Bruder habe ich bisher immer versucht, diplomatisch damit umzugehen und ihr den Hintergrund von Situationen zu erklären, in der Hoffnung, sie würde es verstehen und vielleicht nicht mehr so kritisch sein. Scheinbar ist sie brennend an family-Themen interessiert, denn Themenwechsel o.ä. sind in solchen Momenten höchsten ganz kurz möglich, man kommt sich z.T. schon ein bissel vor wie bei einem Verhör.
Seit ca. einem Jahr hat sie nun auch noch damit begonnen, ständig Dinge in meiner Gegenwart zu erwähnen, von denen ich nicht weiss, ob sie einen tieferen Sinn haben oder was sie damit erreichen will. Beispielsweise erklärte sie mir vor kurzem (als sie erfuhr, dass sie schwanger ist), dass dieses Kind ja vor allem auch für unseren Vater etwas ganz besonderes sei, da das erste Enkelkind ja immer etwas einzigartiges bleibt. (Mag sein, aber warum sagt sie mir das so???) Ich habe schon oft versucht, ihr zu helfen (z.B. bei ihren Bewerbungen, Ausbildung etc.) und dachte, vielleicht kann ich dadurch einen normaleren „Zugang“ zu ihr finden, aber sie interessiert sich offenbar nur für Kinder, Häuser und Familienangelegenheiten - klingt komisch, ist aber so - nervig finde ich auch, dass sie ihre Situation oft mit der von mir und meinem Mann vergleicht, was einfach absurd ist - weil wir alle nunmal völlig unterschiedlich sind. Kürzlich ging sie zu meinen Tanten und erzählte ihnen, ich würde gerne schwanger werden - obwohl ich ihr das nie gesagt habe. Ich frage mich, ob sie denkt, ich würde so etwas nicht mitbekommen oder ob ihr wohl langweilig ist uns ihr keine besseren Themen einfallen…
Falls jemand in irgendeiner Form schlau wird aus dem Verhalten oder auch einen Tipp hat, wie man das Ganze in eine andere Richtung lenken könnte, danke ich vielmals im Voraus!
LG
Kaja