Hey,
ich dachte mir, ich schreib euch jetzt einfach mal was so mein „Problem“ ist. Vielleicht weiss ja jemand was dazu…
Ich musste mit 25 von zuhause raus, ich kam mit meinen Eltern nicht mehr klar und es war das Beste für „Alle“ das ich ausziehe.
Das war eine ganz schöne „Hauruckaktion“, sprich, ich las im Amtsblatt von einer Dachgeschosswohnung, 6 Zimmer, 300 € warm, Garage usw. Ich rief an, schaute mir die Wohung an und nahm sie. Ich schaute mir keine weiteren Wohnungen an, ich hörte nicht auf mein Gefühl - ich nahm sie einfach ohne zu überlegen - weil es das parktischte und einfachste war - ja und sicher auch günstig. Nun, ich richtete sie ein, meine Familie und alle halfen mir und dann zog ich um. Die Wohnung ist nur zwei Ortschaften von meinem Elternhaus entfernt. Nun, ich hatte furchtbares Heimweh. Ich wurde mit der Wohnung nicht warm. Das war alles im Herbst 2010. 2011 war ein Jahr, dass ich voll in die Arbeit investierte und mehr oder weniger neben mir her lebte… ich war körperlich in der Wohnung aber nie so richtig. Versteht ihr. Ich war nie dort „zuhause“. 2012 wurde ich dann ärztlich wegen Depressionen behandelt… das ging schon Jahre vorher los und hatte glaub nicht soviel mit der Wohnung zu tun. Ich war auf Reha und schlief auch viel wieder bei meinen Eltern, mit denen ich mich besser verstehe. Tja und jetzt bin ich seit 4 Wochen wieder ganz bei meinen Eltern, schlafe hier und gehe nur ein bis zweimal in der Woche in die Wohnung um Blumen zu gießen und halt, weil ich denke es ist meine Pflicht oder so. Meine Eltern meinen, ich müsse wieder dorthin zurück, ich zahle ja Miete und das hier ist auch keine Dauerlösung und hier wieder ganz einziehen geht auch nicht.
Jetzt kann ich mir aber nicht so einfach eine neue Wohnung suchen. Ich wurde aufgrund meiner Erkrankung im letzten Jahr arbeitslos. Leider. Ich fange bald eine Schule über das Arbeitsamt an, so eine Fortbildung im Büro quasi, die dauert 5 Monate und dann hoffe ich, dass ich mit Bewerbungen wieder bessere Chancen habe als jetzt.
Solange bekomme ich Arbeitslosengeld. Und es ist finanziell einfach nicht drin, nach einer anderen Wohnung zu schauen, dass ist Fakt. Ich werde aber in dieser Wohnung nicht glücklich, es schnürt mir die Luft ab. Allein der Gedanke, dort in den nächsten Tagen wieder hin zu müssen, macht mir wahnsinnige Angst. Komisch. Ich weiss nicht woran es liegt. Mich regt dort einfach alles auf. Die Dachschrägen, einfach alles. Klingt komisch, aber ich fühle mich dort nicht wohl, nicht heimisch, obwohl es eine schöne Wohnung ist. Aber halt relativ dunkel, es sind sehr kleine Fenster, ziemliche Schrägen, kleine Räume… keine Ahnung. Ich hab auch nie andere Wohnungen angeschaut und auf mein Gefühl gehört, was dass sagt. Die Wohnung hab ich damals einfach genommen, weil ich raus musste, sie da war und noch dazu günstig. Und jetzt kann ich nicht mehr dort weg. Bei meinen Eltern kann ich aber auch nicht all zuviel länger bleiben, dass weiss ich auch.
Mein Plan ist, eben jetzt diese Schule zu machen für 5 Monate, dann einen guten Job zu finden und mir dann Gedanken um meine Zukunft zu machen - wo mein Zuhause sein wird, wo ich mich wohlfühle. Aber das alles auszuhalten an einem Ort wo ich mich nicht glücklich fühle? Kann ich mir das solange schön reden bis ich suchen kann?
Ich bin echt grad am verzeifeln, wenn man sich nirgendwo richtig zuhause fühlt.
Kennt das jemand?