Meinung zu Fahrradauswahl

Möchte mein Fahrrad (Gudereit RC-30), welches mich rund 30 Jahre ohne großes Murren begleitet hat, in Rente schicken. Es ist mit Ausnahme von Reifen, Bremsbeläge und Sattel im orignal Zustand und müsste daher umfangreich aufgemöbelt werden. Deswegen suche ich ein Neues.

Es soll eine „klassische“ Ausstattung sein (Kettenschaltung, Diamant-Rahmen, …). Soll leicht, pflegeleicht und „unempfindlich“ sein sowie (insbesondere unterwegs) durch Laien wie mich einfach zu warten und reparieren sein. Fahre damit zur Arbeit (9 KM pro Strecke in der Stadt mit wenig bergauf und -ab). Mache aber z. B. im Urlaub ausgedehnte Radtouren (bis zu 40 KM am Tag). Fahrweise möchte ich mal mit „sportlich“ umschreiben. Wegen der Ausflüge sollte auch das Mehrgewicht des Gepäcks nicht zu Problemen führen.

War schon bei diversen Händlern. Da ich aber so überhaupt keine Ahnung von der Materie habe und würde daher gerne eure Meinung zu der Auswahl haben:

  • Kalkhoff Endeavour 30 (1.149 EUR)
  • Stevens Randonneur Gent (1.399 EUR)
  • Morrison T6.0 (Eigenmarke der Verbundgruppe Bike&Co) (1.199 EUR)

Ich selbst habe mir noch folgende Räder aus den WWW gesucht (aber noch nicht Probegefahren):

  • Bergamont Horizon 6 (1.099 EUR)
  • Gudereit LC-70 evo (1.299 EUR)
  • Gudereit LC-90 evo (1.999 EUR) (hier interessiert mich ob sich der Mehrpeis lohnt.)

(Bitte keine Hinweise wie „Probefahren ist wichtig“. Das ist mir natürlich bewusst. Mir geht es hier aber eher um eine qualitative Bewertung. Ein E-Bike soll es nicht werden)

Vielen Dank im Vorraus.

Tja, Stevens aus Überzeugung bei mir… Vernünftiges Preis-/Leistungsverhältnis, allerdings bin ich nicht im Trekkingbike-Bereich unterwegs

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Wenn man das Rad nicht vor sich hat, ist eine Bewertung schwierig. Hinzu kommt, dass die Ausstattung im Geschäft oft von der Beschreibung im Katalog abweicht, mal nach oben mal nach unten. Das Kalkhoff, das Stevens und die beiden Gudereit sind sicher alles ordentliche Räder, die sich im wesentlichen in den verbauten Komponenten unterscheiden: Gabel, Schaltung, Bremsen. Ich habe mir nur die Gudereits etwas genauer angeschaut.

Das LC-70 hat laut Gudereit-Homepage eine Stahlfeder-Gabel, Scheibenbremsen und eine 2*10-Gang-Schaltung der „Einsteiger“-Klasse von Shimano. Das LC-90 hat dagegen eine luftgefederte Gabel, eine 2*11-Gang-Schaltung und Scheibenbremsen aus der höherwertigen XT-Gruppe von Shimano. Als Alltagsrad wäre mir das LC-70 völlig ausreichend, für Freizeittouren würde ich das LC-90 vorziehen. Wenn es nur ein Rad sein darf ;), dann würde ich nach etwas dazwischen schauen, z.B. mit Deore-Komponenten.

Was mir an den Gudereits gut gefällt, ist der Gepäckträger mit klassischer Befestigung mit zwei Streben am Sattelrohr und nicht mit diesen superchicen Befestigungen unter dem Schutzblech. Allerdings gehört das zu den Dingen, die vom Hersteller gerne mal spontan innerhalb des Modelljahrs geändert werden.

Das LC-90 hat eine größere Schaltbreite als das LC-70. Die Entfaltung (zurückgelegte Meter pro Kurbelumdrehung) ist beim größten Gang bei beiden Rädern gleich, nach unten hin ist aber beim LC-70 bei 1,71m Schluß, wogegen das LC-90 bis 1,58 geht. Das scheint wenig zu sein, kann aber an steilen Anstiegen vor dem Absteigen retten. Leider werden die meisten Fahrräder mit einer Standard-Übersetzung verkauft, die für viele Kunden eher suboptimal ist, mit einem größten Gang, der praktisch nie genutzt wird, dafür ohne Reserve für den Berg. Das ließe sich einfach ändern, indem man vorne etwas kleinere Kettenblätter (oder hinten größere Ritzel) montiert. Bei vielen Schaltungen ist das problemlos möglich. Leider weisen weder die Hersteller noch die meisten Händler auf diese Möglichkeit hin.

Ein Leck in der Bremshydraulik würde ich unterwegs nicht reparieren können. Das ist allerdings auch ziemlich unwahrscheinlich. Gleiches gilt für das Nachfüllen von Luft bei einer luftgefederten Gabel. Insgesamt sind heutige Komponenten empfindlicher und aufwändiger einzustellen als noch vor 15 Jahren.

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LC 70 hat eine 11/39 Kassette, das LC 90 eine 11/45.
Was davon besser passt hängt ab.von: der Umgebung, der persönlichen Fitness und den persönlichen Vorlieben.

Ich fahre mit einer 11/30 auch Huez hoch ohne ganz runter zu schalten, bin aber mehr ein Grinder. Andere fahren schon auf der Ebene mit einer so hohe. Trittfrequenz, dass ich schon vom zuschauen Krämpfe bekomme.

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Ich vermute mal, dass du das nicht mit einem Trekking-Rad aus dem Katalog von Kalkhoff, Bergamont oder Gudereit machst.

Ich mache das mit einem Stevens… Aber nicht aus dem Trekking-Bereich.

Egal welcher Fahrradtyp gilt:

Du hast das ja in die Diskussion geworfen, ich habe es nur beantwortet. Persönliche Erfahren zu beurteilen ist dann virtuell etwas arg schwer (und genau deshalb schrob ich, dass ich ein Grinder bin)