Meinung zu Suizidforum-Urteil: Wie hätte der Betreiber es verhindert?

Verhindern, ohne auf das Forum oder Inhalte/Funktionen zu verzichten.

Hallo.

Wie hätte wohl seine Webseite aussehen müssen, dass das Urteil nicht möglich gewesen wäre?
Das Urteil enthält ja die Kritikpunkte. Es klingt fast so, als ob evtl. schon Informationen und Foren zur Selbsthilfe, Bildung (als Lösung für Situationen wie ALG2, die Suizid befördern) etc. gereicht hätten.
Und das Verbot von Fotos die Verletzungen etc. zeigen (ist eh unnötig).
Aber dennoch alle Foren frei zugänglich?
Oder hätten die Foren eine Altersverifikation zum Schreiben haben müssen, aber lesen wäre OK?
So dass z.B. Gruppen die sich dort zum Suizid verabreden, keine unter 18-Jährigen dabei haben.
Und natürlich der Hinweis dass die Gruppen sich einen Ausweis zeigen lassen müssen.
Leute wie Jugendschutz.net braucht man dazu nicht zu fragen, die sind nicht unparteiisch.
Gibt es spezielle Foren die dazu unparteiische Informationen liefern könnten?
Gerne auch in Englisch.

Es hätte eine Registrierung vorsehen müssen, welche ausschließt, dass Jugendliche duesen Schund zu Gesicht bekommen.

Im Urteil kommen eher andere Inhalte zum Ausdruck.

Das würde bei dem selbstzerstörerischen Kram kaum ausreichen.

Das ist doch nicht dein Ernst.

Ja, die Art der Inhalte kann man kritisch sehen.
Z.B. solche Fotos. Da sehe Ich keinen Grund für.

Ein Forum in dem Menschen sich über ihren möglichen Suizid, Methoden etc. austauschen können ist aber absolut legitim.
Und ob unter 18 Jährige das nicht sehen sollten ist auch nicht eindeutig.
Normale Webseiten außerhalb des Forum auf der Domain, die neutrale Informationen enthalten welche Mittel und Nutzung notwendig sind um sich zu töten, sind auch legitum, und sollten nicht zwingend hinter einer Altersverifikation liegen.
Anleitungen zur Sprengstoffherstellung sind auch absolut frei zugänglich…

"Zitat:
„Das ist doch nicht dein Ernst.“

"Raketenbasis" ist also DAFÜR, dass Suizidgruppen unter 18-jährige teilnehmen lassen?
Was ist denn das für eine Einstellung 0_o?
Warum sollte das nicht mein Ernst sein?!?
Ich gestehe ja JEDEM das Recht auf Suizid zu, wie das Bundesverfassungsgericht auch jungen und gesunden Menschen, aber eine Grenze „ab 18“ würde sogar Ich für einige Inhalte bzw. nur die aktive Teilnahme auf so einer Seite setzen.
Z.B. die konkrete Verabredung zum Suizid.
Auch wenn ich sie die neutralen Methodenseiten lesen ließe, im Forum selbst müssten sie in einigen Bereichen nicht teilnehmen können.
Je nach Bereich nicht schreiben, und evtl. auch nicht lesen.
Und da wäre es interessant zu wissen was genau in dem Urteil das Problem war.
Waren es bestimmte zugängliche Inhalte, oder hätte auch gereicht wenn der zusätzlich Inhalte zur Selbsthilfe, Formell die Suizid-Hotline-Nummer etc. dazu gepackt hätte?

Ich gebe also zurück, „Das ist doch nicht dein Ernst?“…

Derartige Foren sehe ich mehr als kritisch. Sowohl bei Erwachsenen und erst recht bei Jugendlichen. Ohne seelische und ärztliche Begleitung sollte an dem Tabu nicht gerüttelt werden.

Etwas anderes ist es mit Vereinen, die Schwerkranken behilflich sind.
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/113724/Sterbehilfeverein-Erstmals-Suizidbeihilfe-fuer-Heimbewohner

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Das Bundesverfassungsgericht hat zu Recht an dem Tabu gerüttelt.
Ärzte haben da schon mal von ihrer Qualifikation keinerlei Mitspracherecht.
Da könnte man genau so gut einem Müllwerker fragen.
Ich hätte kein Problem wenn „Sehlsorger“ in so einem Forum aktiv würden.
Ich würde die nicht sperren, wenn Sie nicht den Netcop/Hilfssheriff spielen und evtl. behaupten
dass bestimmte Äußerungen verboten wären, oder sie aggressiv spammend missionieren wollen.
Z.B. dürften sie im Selbsthilfe-Bereich aktiv sein. Aber haben im Bereich Suche nach Gruppensuizid-Teilnehmern oder Methoden-Diskussion nicht zu stören.

Das Bundesverfassungsgericht hat ausdrücklich gesagt dass es NICHT darauf ankommt wie alt oder krank jemand ist, und es keinerlei Begründung eines Sterbewilligen bedarf, und ein genannter Grund auch nicht zu bewerten ist.
Auch wenn ein junger gesunder Mensch „keinen Bock“ auf ein leben in 50 Jahren Arbeit nur für Geld (Ausbildungsberuf) hat, hat man das zu akzeptieren.
Die falschen Eltern zu haben (geschätzte 85%) und in einem Ausbildungsberuf enden, ist ein legitimer Suizidgrund.
Und ich persönlich würde so jemand schon aus moralischen Gründen Sterbehilfe nicht verweigern
Vergessen wir nicht, der hier hinter dem Link genannte Kusch hat das gemacht.
Dieser Ex-Justiz-Senator in Hamburg ist persönlich mit dem Gift zu Sterbewilligen gefahren.
Ohne Mitsprache oder „Erlaubnis“ von Ärzten etc…

nein ist es nicht

Doch ist es, und das hat auch das Bundesverfassungsgericht ausdrücklich geurteilt.
JEDER hat das Recht auf Suizid, und der Staat hat kein Recht nach den Gründen zu fragen oder diese auf Legitimität zu bewerten.
Die Entscheidung liegt ausschließlich beim Individuum, der Staat hat kein Mitspracherecht.

Zitat:
Egal wie alt, wie jung, wie reich oder arm, wie krank oder gesund – wer lebensmüde ist, hat das Recht auf Hilfe zur Selbsttötung. So hat es das Verfassungsgericht im Februar entschieden.

Ganz ausdrücklich auch jung und gesund.

Das Bundesverfassungsgericht hat nicht darüber geurteilt, ob dies ein legitimer Grund sei, sondern wie folgt:

Das Recht auf selbstbestimmtes Sterben schließt die Freiheit ein, sich das Leben zu nehmen. Die Entscheidung des Einzelnen, seinem Leben entsprechend seinem Verständnis von Lebensqualität und Sinnhaftigkeit der eigenen Existenz ein Ende zu setzen, ist im Ausgangspunkt als Akt autonomer Selbstbestimmung von Staat und Gesellschaft zu respektieren.

Das bedeutet, dass Staat und Gesellschaft den Entschluss zum Suizid auch dann respektieren müssen, wenn diesem Entschluss kein legitimer Grund zugrunde liegt, sondern so krude Motive, wie Du beschrieben hast.

Diese werden dadurch aber nicht zu legitimen Gründen.

Schöne Grüße

MM

Da steht nichts davon dass das Gericht das Wort „legitim“ genutzt habe.
Das ist Irreführung der Mitleser. Das Gericht hat ganz bewusst dieses Wort vermieden.

Das ist eine absolut Bestätigung meiner Aussage.
Ob das „legitim“ ist, ist nicht wie eine mathematische Formel, sondern Ansichtssache.
Es gibt aber Regeln anhand derer man das beurteilen kann.
Es darf keine Gesetze geben die auf „Moral“ basieren ohne fremde Menschen zu schützen.
Und was das Leben eines Menschen angeht ist es nun mal so, was für den einen der „Traum“ ist, ist für den anderen der Suizidgrund.
Wenn der eine als Langzeitarbeitsloser eine Festanstellung bei Rewe, Lidl, Bauhaus etc. git findet, ist es für eine andere Person ein Grund sich das Leben zu nehmen.
Bilanzsuizid wenn jemand erkennt dass er/sie ein leben lang nichts Anderes machen wird.
In 30, 50, 100 Jahren wird es für Menschen normal sein NICHT zu arbeiten (99,x % aller Arbeit wird von Maschinen erledigt).
Wenn man eure Enkel auf einmal mit 30 vor 8h stupide Arbeit 7 Tage die Woche stellen würde, würde die das evtl. auch in suizidale Gedanken treiben…
Und das ist OK.
Übrigens, In der Steinzeit waren eher 2-3h Arbeit pro Tag normal.

Ich werde evtl. neutral öffentlich über Suizid informieren.
Also inkl. Erwähnung der Holzkohle-Methode (alleine die öffentliche Erwähnung ist gefürchtet bei Suizidologen), wissenschaftlichen Fakten über das Jenseits (https://www.vtf.de/p73_1.shtml / https://www.bpv.ch/blog/ouija-von-prof-dr-eckhard-kruse/) und selbstbestimmte Reinkarnation (https://med.virginia.edu/perceptual-studies/our-research/children-who-report-memories-of-previous-lives/ / https://med.virginia.edu/perceptual-studies/wp-content/uploads/sites/360/2017/04/REI42-Tucker-James-LeiningerPIIS1550830716000331.pdf).
Mag sein dass diese Informationen dem einen oder anderen die Entscheidung erleichtern sich das Leben zu nehmen, dann war es allerdings ganz alleine seine/ihre Entscheidung.
Ich denke da an einen Stand auf der Straße mit Kamera in die Passanten ihre Meinung sagen können.
Und evtl. sogar einem Stuhl und Heliumflasche für die, die sterben wollen.
Das muss einfach sein, damit jedem klar ist „der meint es ernst“.

Nö.

Deine Aussage, um die es hier geht, lautet:

und das Urteil, aus dem ich Teile des Tenors zitiert habe, beschäftigt sich mit keinem Wort mit der Frage, ob das ein legitimer Suizidgrund sei.

Schöne Grüße

MM

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EBEN.
Das Urteil sagt ganz klar, dass der Grund völlig irrelevant ist.
Ich habe geschrieben, dass es also auch legitim ist sich wegen eines solchen Leben das Leben zu nehmen.
Das Urteil lässt auch das frei.

Das also ist in diesem Satz fehl am Platz.

Ich vermute, dass Du die Bedeutung des Wortes legitim nicht oder nur teilweise kennst. Es wäre gut, wenn Du Dich darum kümmertest.

Gruß

MM

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Es ist unethisch, Suizid zu propagieren.

hier wird dein anliegen gelinde gesagt, seltsam.
nichts gegen diskussionen über ein heikles thema - aber hier verbreitest du esoterischen nonsense, der ins sektenhafte verweist.

das "neutral" kannst du dir damit ans bein binden, aber belästige bitte keine schwachen menschen mit diesem unsinn.

e.c.

es ist für mich kein legitimer (allgemein anerkannt, vertretbar, vernünftig/ berechtigt und moralisch einwandfrei) Grund Selbstmord zu begehen. Und ich muss das auch nicht akzeptieren. Und wenn mir jemand das auf der Straße sagt, habe keinen Bock auf Arbeit und vor ein Auto läuft, dann werde ich erste Hilfe leisten.

Und ich denke, auch du wirst mir zustimmen, dass die Situation eines Todkranken, der noch wenige Monate vor sich hin vegetieren wird, sich grundsätzlich von der von dir beschriebenen Situation unterscheidet