Meinungsfreiheit

Moin Marion,

Ansonsten weiß ich wirklich nicht, warum du hier so emotional
entgleist und mich auch noch beschimpfst. Alle von mir
angebrachten links entstammen halbwegs soliden und
verlässlichen Medien. Wenn du darin nur Hetze, Lüge,
Verleumdung und was weiß ich nicht alles siehst, solltest du
die entsprechenden Medien verklagen.

machst du es dir damit nicht vielleicht ein bisschen zu leicht? Natürlich kann man zu Artikeln verlinken, solange es seriöse Quellen sind. Nur, Negatives gibt es auf dieser Welt überall. Es ist schwierig, aus einzelnen Vorfällen Schlüsse zu einem Staat insgesamt oder zu Entwicklungen in der Gesellschaft zu ziehen.

Vielleicht erinnerst du dich noch an ein ehemaliges Mitglied hier, das ständig mit Links zu irgendwelchen Berichten kam, die angeblich dieses oder jenes (meist, wie böse Israel ist) beweisen sollten. Problem dabei ist, dass manche offensichtlich nur drauf warten, dass gerade Israel einen Fehler macht.

Sicherlich wirst du mir zustimmen, dass eine Diskussion über die religiösen (Fehl-)Entwicklungen dann ins Leere geht, wenn es nur um die Bestätigung allgemeiner Vorbehalte („Ich hab schon immer gewusst, dass Israel auch…“) geht. Vielleicht kannst du dich ja davon noch einmal distanzieren, damit eine Rückkehr zu der von dir geforderten Sachlichkeit möglich wird.

Gruß
Ultra

Moin,

machst du es dir damit nicht vielleicht ein bisschen zu
leicht? Natürlich kann man zu Artikeln verlinken, solange es
seriöse Quellen sind. Nur, Negatives gibt es auf dieser Welt
überall.

Richtig, jede Menge davon findest du in den Brettern „Inlandspolitik“ zu Vorgängen in Deutschland, „Europapolitik“ zu Vorgängen in Europa und „Auslandspolitik“ zu Vorgängen im Rest der Welt. Und hier ist nunmal das Brett „Nahostpolitik“ und die Ursprungsfrage bezog sich auf Israel. Gibt es irgend einen Grund, dass man also entsprechende Fragen in diesem Brett zu diesem Staat nicht beantworten sollten? Oder sollten wir generell nur Fragen zu Positivem in dieser Welt stellen und beantworten oder wie soll ich deinen Einwand jetzt verstehen?

Es ist schwierig, aus einzelnen Vorfällen Schlüsse zu
einem Staat insgesamt oder zu Entwicklungen in der
Gesellschaft zu ziehen.

Das ist richtig. Trends in einer Gesellschaft lassen sich z.B. von Wahlergebnissen ablesen. Wenn nun religiöse Parteien über Jahre hinweg immer mehr Stimmen erhalten, wenn sie irgendwann das Zünglein an der Waage von Regierungskoalitionen sind, dann kann man von einem Trend sprechen.

Diesen zu benennen halte ich erstmal für wertneutral. Ihn zu bewerten ist etwas anderes. Und nun gibt es nunmal Menschen in Israel, die mit diesem Trend nicht glücklich sind und beispielsweise auf die Straße gehen, um dagegen zu protestieren. Auch diese Vorkommnisse so zu benennen ist erstmal wertneutral.

Wer aber bewerten möchte, dir wird nicht umhin kommen, Stellung zu beziehen. Und meine Sympathie gilt nunmal den Israelis, die sich für Demokratie, Menschenrechte, Meinungsfreiheit und Frieden einsetzen. Genau wie meine Sympathie den Menschen überall auf der Welt gilt, die sich für diese Werte einsetzen. Wenn man mir das nun als Einseitigkeit auslegen will, bitte, damit kann ich gut leben.

Sicherlich wirst du mir zustimmen, dass eine Diskussion über
die religiösen (Fehl-)Entwicklungen dann ins Leere geht, wenn
es nur um die Bestätigung allgemeiner Vorbehalte („Ich hab
schon immer gewusst, dass Israel auch…“) geht. Vielleicht
kannst du dich ja davon noch einmal distanzieren, damit eine
Rückkehr zu der von dir geforderten Sachlichkeit möglich wird.

Ehrlich gesagt versteh ich nicht, wovon ich mich „distanzieren“ soll. Was meinst du mit „Ich hab schon immer gewusst, dass Israel auch…“? Ich benenne immer sehr konkret, was ich kritisiere. Den Zunehmenden Einfluss der Religiösen hatte ich tatsächlich so nicht erwartet, obwohl ich die israelische Politik schon seit Jahrzehnten ziemlich genau beobachte. Bislang haben diese sich eher durch Regierungsunfähigkeit ausgezeichnet. Aber schaun wir mal, wies weiter geht.

Gruß
M.

Moin,

du wechselst ein wenig zwischen den Themen hin und her. Die Ausgangsfrage drehte sich um die Forderungen einiger Orthodoxen und die Demonstrationen dagegen. Du erwähntest dann aber die Anti-Boykott-Gesetze und die vermeintliche Zensur der Medien.

Es ist wie es ist, Israel ist ein demokratischer Staat. Andererseits hat dieser Staat auch mit Fehlentwicklungen zu kämpfen. Solange es aber gewichtige Gegenstimmen und Demonstrationen gibt, besteht Hoffnung, dass diese Fehlentwicklungen noch abgewendet werden können.

Da du die Demonstrationen auch erwähnt hast, vermute ich, dass du das grundsätzlich ähnlich siehst. Ich wollte nur herausstellen, dass deine Links eben (hoffentlich) nicht dazu dienen sollen, Israel von Grund auf im schlechten Licht dastehen zu lassen.

Gruß
Ultra

Hallo.

Habe ich - insbesondere unter Verweis auf einige verlinkte
Presseartikel - das insoweit richtig verstanden, daß es im
Staate Israel ein Zensur-Ministerium oder eine staatliche
Zensurbehörde mit beauftragten „Zensoren“ gibt?

Ja und nein. Es geht hierbei um „militärische Geheimnisse“ welche auch betreffende Operationen betreffen. Diese will Israel - beinahe verständlich - eben nicht in der Presse wiederfinden, wo dieses in der Vergangenheit eben auch das Leben der Soldaten gefährdet hat.

Darum müssen Medien Berichte und Artikel welche diesen Bereich betreffen, überprüfen lassen, wenn sie nicht eine Verurteilung riskieren wollen. Sie müssen aber nicht. Und es besteht keinerlei Verpflichtung alle Artikel irgendwo einsenden und zensieren zu lassen.

So kommt auch eine entsprechende Rückmeldung, welche Teile nicht zugelassen sind und warum. Texte werden dabei nicht umgeschrieben oder dergleichen. Letzteres versteht man aber allgemein unter einer staatlichen Zensur.

In diesem Sinne halte ich es auch für falsch dieses allgemein „Zensur“ zu nennen, da diese eben nicht umfassend stattfindet, sondern alleine im Bereich von militärischen Operationen. Eine ähnliche „Zensur“ gibt es ebenso in Europa oder Amerika.

Dieses kann man allgemein kritisieren oder am Beispiel Israels. Falsch wird es aber, wenn man daraus ableitet, dass es in Israel eine umfassende Zensur gäbe oder eine welche der von Regime gleichkommt und so undenkbar in andere demokratischen Staaten sei.

Gruss,
Eli